10429

Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

Sabine
Erfrischend ist es für mich, weil ich angekommen bin, und es mit eine Art Humor lesen kann.

Warum sind denn manche noch hier, obwohl sie abgeschlossen haben? Das Ding vom Eis ist, oder wie auch immer.

Es ist ein Reiz an der Sache an sich da, sich mit neuen Fragen auseinanderzusetzen. Neu zu denken, möchte ich einmal sagen.

Würde Kuddelchen nicht die eine oder andere Spitze schmeißen, wer würde darüber nachdenken.

Was aber noch mehr an Fragen bei jemanden aufwerfen sollte, warum man diese als genau das wertet? Muss man ja nicht. Es heißt also, dass man sich angegriffen, abgewertet oder eingeschränkt fühlt, wenn man auf Provokationen sich einlässt.

Dieses sich dann mal selbst aufnimmt und damit sich selbst hinterfragt, warum man das so empfindet.

Verantwortlichkeit, finde ich dafür übrigens falsch gewählt. Verantwortung kann man immer nur selbst für sich tragen. Sich damit auseinandersetzen, kann man, muss man nicht.
Ebenso sich selbst zu sehen und seine eigenen Anteile aufarbeiten. Kann man, muss man auch nicht.

Sich selbst verzeihen, mit dem Herzen von innen, damit man ohne Last gut weiterleben kann. Auch eine Entscheidung, die jeder selbst für sich treffen kann.

Ohne Zweifel, lebt es sich dann leichter.

24.07.2017 10:29 • #1636


E
Ohne Zweifel.

24.07.2017 10:34 • #1637


A


Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

x 3


U
Zitat von finita:
Mal eine ganz ernsthafte Frage an die Betrogenen (ohne Sarkasmus und Ironie):

Würde es wirklich etwas ändern, wenn die Affäre (egal w oder m) sagt:
Ich bin mitschuldig! Ich trage die Verantwortung für meinen Teil der Affäre?

Würde das den Schmerz erleichtern?
Würde es etwas am Betrug ändern?

Was versprechen sich die Betrogenen für sich selbst vom Einsicht der Mitschuld/Verantwortung?

?


Ich kann da natürlich nur für mich sprechen: Es wäre mir persönlich schlichtweg egal und ich verspreche mir rein gar nichts davon. Ich habe schon seit einiger Zeit keinen Schmerz mehr diesbezüglich. Ich schau ja nur hin und wieder (meist wenn am PC arbeitstechnisch was upgedatet wird und ich nichts sinnvolleres als Surfen machen kann ) hier rein und da fällt einem schon auf, dass einige AFs sich mit diesem Aspekt schwer tun. Vorwiegend diese hängen aber auch ständig hier fest. Möglicherweise lässt zumindest der Versuch der Einsicht in die Mitverantwortung eine heilsamere Betrachtungsweise zu. Das ist meine Intention für meine Antwort. Obwohl ich aus dem Lager der Betrogenen komme, empfinde ich keine Genugtuung über das Leid einer AF und gebe daher diesen Denkansatz. Wenn sich AFs dadurch auf die Füsse getreten fühlen, dann kann ich es auch nicht ändern. War jedenfalls nicht meine Intention.

24.07.2017 10:41 • x 1 #1638


Ema
Zitat von finita:

Steht dahinter nicht einfach der Wunsch, keiner möge sich mehr auf einen gebundenen Menschen einlassen?
Oder der Wunsch, die Affäre möge von nun an komplett von der Bildfläche verschwinden?


Ich denke, genau darauf läuft es hinaus. Es ist die - meiner Ansicht nach irrationale - Vorstellung: Hätte es diese Frau nicht gegeben, hätte sie sich nicht auf eine Affäre mit meinem Mann eingelassen, dann wäre jetzt mit meiner Ehe alles gut. Dann müsste ich jetzt nicht so leiden.

Das ist verständlich, aber eben irrational. Weil sie sozusagen den Boten köpfen wollen, der aber mit der schlechten Nachricht an sich gar nichts zu tun hat. Und die schlechte Nachricht ist: Es ist der eigene Mann, der irgendwie unzufrieden war, der irgendwelche Bedürfnisse hatte und der es dafür in Kauf genommen hat, seine Partnerin übel zu verletzen und ihr Vertrauen zu missbrauchen. Immer in der Hoffnung, dass es soweit nicht kommt, dass sie es nicht merkt. Immer in der Hoffnung, nicht einmal dafür geradestehen zu müssen.

Und den Boten köpfen hat eine uralte Tradition. Scheint irgendwie menschlich zu sein. Man glaubt, die eigene Hilflosigkeit besser ertragen zu können.
Man glaubt, die schreckliche Wahrheit, die man nicht mehr ändern kann, auf diese Weise besser ertragen zu können.

Und die Wahrheit ist: Man hat einen Partner, der einen belogen, betrogen und hintergangen hat. Der mit einer fremden Frau im Bett war und sich dann nachts ins Ehebett gelegt hat. Der einer anderen Frau darüberhinaus gesagt hat, dass er sie liebt und braucht. Der in manchen Fällen geheult hat und verzweifelt gefleht, diese andere Frau möge ihn doch bitte nicht verlassen, weil er sie so sehr braucht. Und das obwohl er mit einer anderen zusammenlebt.
Und - was vielleicht das Schlimmste ist - dieser anderen Frau gegenüber schlecht über die eigene Partnerin geredet hat. Wie wenig diese ihn versteht. Wie schlecht der S. mit ihr ist. Und so weiter.
Letzteres wäre für mich persönlich der schlimmste Verrat. Selbst dann, wenn es nicht wahr oder stark übertrieben wäre.

Und kurz noch zum Thema Verantwortung. Alle AFs, die hier schreiben, müssen selbstverständlich Verantwortung übernehmen. Sie müssen die Scherben in sich aufkehren, die diese Geschichte in ihnen hinterlassen hat. Denn so wie eine EF aus naheliegenden Gründen schwere psychische Probleme bekommen kann, ist das bei einer AF oft nicht anders.
Wie viele hier sind in medikamentöser, psychologischer oder gar stationärer Behandlung, weil sie kaum noch zurecht kommen? Oft nach Monaten oder Jahren noch nicht?

Jetzt kann man sagen, eine AF wusste - im Unterschied zur Ehefrau - worauf sie sich einlässt. Und das stimmt. Aber nur bedingt. Die Gründe, warum man trotzdem in eine solche Geschichte hineingerät, wurden so oft genannt, dass ich sie nicht wiederholen will.
Mancher Am stellt sein eigenes schweres Schicksal so tragisch dar, dass die Af regelrecht das Gefühl bekommt, ihn retten zu müssen. Dazu die eigenen Sehnsüchte und nicht zuletzt das Verliebtsein.
Das ist wahrscheinlich total naiv. Aber für Naivität und mangelnde Abgebrühtheit sollte man nicht gesteinigt werden.

Bei denjenigen, die wirklich abgebrüht und eiskalt handeln, aus Berechnung, sieht die Sache nochmal anders aus. Auch die gibt es sicherlich.
Da möge jede mit sich selbst ins Gericht gehen, wie weit das für sie zutrifft.
Ansonsten macht das Karma vermutlich seinen Job.

Nur mal am Rande: Ich habe nie einen meiner Partner betrogen. Ich habe mich auch nie in harmlose Chats oder anderen platonische ErsatzDro. gerettet, die ja für viele fast schon normal zu sein scheinen.
Wenn ich auch nur anfing, mich in kurzen Träumereien oder Phantasien über andere Männer zu verlieren, während ich noch gebunden war, war das für mich ein grelles Alarmsignal. dass mit meiner Beziehung etwas nicht stimmt. Die Konsequenz war dann für mich, diese Beziehung zu verändern oder zu verlassen. BEVOR ich jemanden betrüge.
Auch wenn es wehtut. Auch wenn es schwer ist, weil ich z.B. ein Kind habe. Oder durch die Trennung gravierende finanzielle Verluste erleide.

Und genau das tun Affärenführer leider nicht. Oft über Monate und Jahre nicht. Und oft mit wechselnden Affärenpartnerinnen.

24.07.2017 10:55 • x 10 #1639


E
Manchmal belügt man Menschen so sehr, dass einem nicht bewusst ist, dass man sich selbst am meisten belügt

24.07.2017 11:06 • x 5 #1640


Vegetari
Zitat von Ema:
Ich denke, genau darauf läuft es hinaus. Es ist die - meiner Ansicht nach irrationale - Vorstellung: Hätte es diese Frau nicht gegeben, hätte sie sich nicht auf eine Affäre mit meinem Mann eingelassen, dann wäre jetzt mit meiner Ehe alles gut. Dann müsste ich jetzt nicht so leiden.
i

Diese Denke mag am Anfang bei manchen Betrogenen im Schockzutand vorkommen. Aber bedenke, die meisten Betrogenen erkennen während der Verarbeitungszeit schon , dass die Affäre eine Ursache hatte : schlechte Ehe.

Affäre ist keine optimale Lösungsmöglichkeit für Altlasten aus der Ehe. Idealer wäre :reden , in der Ehe offen über Gefühle und Bedürfnsisse reden.

Und bedenke , es ist ja keine normale Trennung ,denn die Betrogene muss sich noch mit der aufgesetzten Trennung auseinander setzen und dem Gefühl einfach als Frau ausgetauscht zu sein.Und beides will sie nicht. Und das kann unerträgliche Schmerzen auslösen.

24.07.2017 11:10 • #1641


finita
Das Problem mit den Schuldzuweisungen ist, dass man sich selbst in eine Opferrolle begibt (das gilt für alle Beteiligten).

Ich hab das ja teilweise auch nicht anders gemacht und sein Verhalten zum Anlass meines Schmerzes gemacht.
Das war es natürlich auch ein Stück weit, allerdings hatte ich ja die ganze Zeit die Möglichkeit, selbst etwas an der Situation zu ändern.
Für Betrogene trifft das natürlich erst zu, wenn die Affäre aufgeflogen ist.

Und es trifft natürlich auch für den Betrüger zu. Er macht die schlechte Ehe für sein Fremdgehen verantwortlich, anstatt andere Wege zu gehen an der Situation etwas zu verändern.

Selbstbetrug! An allen Fronten.
Daher ist die Aufforderung, Verantwortung zu tragen, richtig, allerdings kann das jeder der Beteiligten in erster Linie für sich selbst tun.

24.07.2017 11:27 • x 6 #1642


E
So wird es ein Schuh .
Nichts anderes habe ich immer gemeint und gesagt.

24.07.2017 11:29 • x 2 #1643


K
@ Frischgeföhnt

muss gerade sehr schmunzeln!

Frage nicht nach dem warum....

24.07.2017 12:10 • #1644


E
Ach Kuddel.
es sei dir gegönnt.
Echt..

24.07.2017 12:40 • #1645


S
Zitat:
muss gerade sehr schmunzeln!

Ich auch, kuddel schreibt, der AP müsse Verantwortung für die jeweils Betrogenen übernehmen. Darauf lautet die konkrete Frage, WIE man das aktiv machen kann. Als Antwort kommt nichts Konkretes, auch kein eigentlich meinte ich nur die Verantwortung für sich selbst, stattdessen Geschwurbel und Seitenhiebe auf frischgeföhnt. Dann schreiben X Leute, der Kuddel hat recht, was wollt ihr bloß ihr Empfindlichen. Und am Ende lautet der Konsens: Eigentlich meinte kuddel (und wir natürlich auch) doch nur die Verantwortung für sich selbst, für Andere geht das doch gar nicht. X Seiten und am Ende meinte niemand etwas Anderes als frischgeföhnt und auch ich (+ein paar Andere). Das ist nun irgendwie albern! Vielleicht würde gründlich lesen helfen? Bzw. wenn Kuddel mal konkret anworten würde, könnte man solch aneinander vorbei reden, aber gewollt ist das wohl eher nicht. Beschäftigungstherapie...


Zitat:
Warum sind denn manche noch hier, obwohl sie abgeschlossen haben? Das Ding vom Eis ist, oder wie auch immer.

Es ist ein Reiz an der Sache an sich da, sich mit neuen Fragen auseinanderzusetzen. Neu zu denken, möchte ich einmal sagen.
Stimmt!

24.07.2017 12:49 • x 4 #1646


E
Ja..

Hauptsache: Das ist nun geklärt.
Damit müsste es nicht noch einmal aufgenommen werden.

Wir alle könnten uns dann den eigentlichen Fragen und Unterstützung zuwenden.

Das wäre doch schön.

Ein jeder, der nicht mehr leidet und im Prozess weiterschreitet, ist dann ein Gewinn.

Deal?

24.07.2017 13:01 • x 3 #1647


K
Zitat von seltsamesSpiel:

Ich auch, kuddel schreibt, der AP müsse Verantwortung für die jeweils Betrogenen übernehmen.

(...)
[quote]

(...)

@ seltsamesSpiel

was aus dem nicht alles gedeutet wird, was Kuddel so schreibt! Wenn denn so wäre, was
ich geschrieben habe, träfe dein Einwand zu.

Aber egal....

Frischgeföhnt hat ja jetzt einen Deal vorgeschlagen....und gut iss....

...bis zur nächsten Runde!

24.07.2017 14:58 • x 1 #1648


Z
Kaetzchen hat es mal geschrieben und vielleicht erklärt das auch die sehr unterschiedliche Betrachtung auf Verantwortung und ich knöpfe da auch an finita an:
Im Dreieck ist jeder der Beteilgten Opfer/Täter/Retter unterschiedlich ausgeprägt und die Positionen wechseln. Ich hoffe, ich gebe das richtig wieder @Kaetzchen
So lange der Beteilgte sich als Opfer des anderen sieht oder auch als Retter ist es bestimmt schwierig sich zumindest die Verantwortung einzugestehen für den anderen.
z.B. AF kontaktiert EF, um sie über die Machenschaften aufzuklären.
AF= Retterin EF=Opfer AM/EM=Täter
So lange die AF ihr Handeln für sich nur aus der Retter-Perspektive sieht, ist es schwierig die Verantwortung für die Informationsweitergabe zu sehen, ihren Täter- und Opferanteil.
Hängt die Betrogene in der Opferrolle fäßt, ist es ebenfalls schwierig Verantwortung für die Ursachen bei sich zu sehen.

24.07.2017 15:44 • x 3 #1649


Gretchen
@Zugaste
Ja ich habe das genau so empfunden, auch in anderen Zusammenhängen gibt es ja nie Opfer ohne Täteranteil und umgekehrt.

Folgende Rollen habe ich wahrgenommen:

Ich:
Opfer meines Mannes ( er interessiert sich nicht genug für mich)
Opfer des AM ( er verführt mich/ überschreitet Grenzen der freundschaft)
Opfer meiner Selbst (Gefühl keinen anderen Ausweg gerade zu wissen/verliebt zu sein )
Retter: Retter des AM den ich als innerlich verloren, einsam wahrgenommen habe
Retter meines Mannes denn ich als hilflos zwischenzeitlich wahrgenommen habe
Retter von mir selbst ( erst später)
Täter: ich habe sehr wohl aktiv gehandelt obwohl es mir während dessen nicht immer so vorkam (locken und blocken, kein Gespräch mit dem EM suchen usw unterlassungshandlungen sind ja auch Handlungen)

Affairenmann
Opfer von meinen Verführungsversuchen
Opfer seiner selbst ( Vergangenheit/ Einsamkeit usw)
Retter: ich habe ihn als Retter empfunden von meiner Einsamkeit, inzwischen sehe ich ihn immer noch als Retter nur anders, er hat gezeigt was fehlt
Täter: er hat versucht mich zu verführen, mich schließlich im Stich gelassen

Ehemann:
Opfer von mir da ich mich innerlich abgewendet habe, nicht das Gespräch gesucht habe
Opfer des AM weil der sich eingemischt hat
Opfer seiner selbst weil er die fehlende Nähe nicht wahrgenommen hatte, mit sich selbst beschäftigt war
Täter: durch unterlassungshandlungen (kein Gespräch gesucht/ ausgehalten)
Sich seinem Leben gewittmet hat
Retter: als Retter habe ich ihn auch gesehen im Verlauf vor den falschen Männern

Habe dann natürlich festgestellt das jede einzelne zuschreibung einseitig ist/ zu keiner Lösung führt.

Kann ja auch nicht sein dass ich das Opfer von Männern bin bzw gerettet werden muss... geht gar nicht...

Versuche mich und und meine Ehe jetzt selber zu retten, AM rettet sich selbst und Ehemann auch.

Finde dieses Thema hier sehr interessant, hat mir weiter geholfen

24.07.2017 17:30 • x 2 #1650


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag