Ich war eifersüchtig auf das, was sie bekommen hat. Ich war sogar ein wenigneidisch auf meinen Mann auf das Herzklopfen, das er hatte. Ich habe mich gedanklich wirklich wenig mit der AF ansonsten beschäftigt. Dazu war sie mir zu fern.
Ging mir andersrum genauso! Sie konnten Gefühle geniessen, die wir nicht hatten - auch nach einem Neustart nicht bekommen werden! Alles ist nun besser, das zwischenmenschliche, das den Partner so nehmen, wie er ist - viel mehr Verständnis füreinander, .....
Alles besser, als vorher. Aber dieser Schock, der wohl nötig war, um die Beziehung zu retten - den baden eben nur die Betrogenen aus! Klar leiden anfangs die Betrüger unter der Trennung vom Nebenbuhler - schliesslich waren sie ja verliebt. Auch das Miteinander in der alten Beziehung, für die sie sich entschieden haben, ist für sie nicht einfach, erfordert Geduld mit uns, viele Rückschläge unsererseits müssen sie wegstecken.
Es beweist ja ihre Liebe zu uns (oder zur finanziellen Sicherheit, keinen Ärger mit der Familie und Freunden - wie auch immer). Aber sie haben eben etwas erlebt, was uns sehr weh tut - ihr Herz war weg/fremdverliebt mit all den Sachen, die man dort erleben kann - zuhause aber nicht, auch nicht nach Neustart der alten Ehe!
Und wir werden nie erleben dürfen, was sie dort gefühlt haben.
Anfangs gab es sowas bei uns, da ER wohl noch gedanklich präsent war. Wow - was für eine tolle Frau habe ich, dachte ich damals - aber ich stand ja auch total neben mir, habe mich benommen wie ein Frischverliebter (war ich auch durch den Schock). Das hatte ihr damals den Neuanfang sicher erleichtert, aber die Gefühle, der tolle 6 waren wohl eher Altlasten aus der beendeten Nebenbeziehung - noch was rüberretten in die alte Ehe.
Es ist alles besser als vor der Geschichte, aber das, was sie mit fast 50 mit dem erlebt hat, kann sie mit mir nicht und wird es wohl sehnsüchtig auf Ewigkeit in ihrer Erinnerung mit sich tragen. Vielleicht ist eine lebenslange Treue und Ehe ein Auslaufmodell. Früher wurden die Menschen nicht so alt und Frauen waren abhängig vom Mann, dem Verdiener!
Vielleicht sollte man wirklich lockerer werden beim Beziehungsdenken?!
Irgendwann ist eben die Zeit für was Neues gekommen. Kann ja wirklich toll sein! Mit 50 hat man die Hälfte des Beziehungslebens rum, wenn alles gut läuft - war früher anders.
Neustart verständlich, weil ja so viele Jahre noch vor einem liegen und die alte Beziehung langweilig/gewohnt/uninteressant ist, beide sich nicht mehr bemüht hatten, sich dadurch auseinander gelebt haben?!
Könnte ja funktionieren, gibt es ja auch!
Die Meissten geben der Ehe nach sowas keine Chance, werden nie erfahren, wie sich auch das wieder positiv entwickeln kann. Haben ihren Partner in einer Schublade - jede neue Beziehung fühlt sich besser an, da er keine Chance hatte! Sicher können die auch glücklich werden, sind der Meinung - besser als vorher!
Aber 2.-Ehen werden öfter geschieden als Erstehen - warum nur?!
Jeder hat sich mit seinem Partner entwickelt, falls jung geheiratet. Beide hatten Einfluss auf die Entwicklung des anderen. Die 2.-Ehe und Trennung kommt wohl oft überstürzt, weil man wieder Gefühle wie ein Teenager hat, die man schon lange nicht mehr hatte! Nur häufig überdeckt diese 'Dummheit' eben das, was wirklich zählt in dem Alter - Familie, Kinder, finanzielle Sicherheit! Und hätten manche vor ihrem Ausbruch mal über Probleme gesprochen, wäre es nie soweit gekommen alles Bisherige zu zerstören!
Klar kann alles mit einem neuen Partner besser werden. Die Verliebtheit ist toll! Die Probleme familientechnisch und mit den Kindern und Freunden können auch gelöst werden!
Aber das alles ist nur okay, wenn man dem betrogenen Partner eine faire Chance gegeben hat und ihn nicht nur einfach in einer Schublade hatte, über seine Probleme mit ihm nicht geredet hat, er keine Chance hatte sich zu ändern!
Meine Frau war/ist froh,dass ich um sie gekämpft hatte - geniesst das Leben mit mir.
Sicher sind die Herzgefühle für mich nicht so stark wie bei dem damals, eben frisch verliebt, Gefühle wie mit 17.
Aber in einer Partnerschaft zählen eben auch andere Werte - das frischverliebt wäre ja dann auch wieder gewichen in einer längeren Beziehung mit den Problemen, die sie mitbringt!
Ich denke, dass meine Frau irgendwann so rational gedacht hatte, als sie sich für mich entschied.
Sie sagt: aus Liebe zu mir, sie hätte mich immer geliebt, konnte mit dem auch nach über 1 Jahr keinen richtigen 6 haben, nur 'gefummelt'. - hat ihn vertröstet auf die Zeit, wo sie zusammen leben.
Unrealistisch, ich weiss - aber ich muss es wohl glauben!
Diesen letzten Schritt konnte sie mir nicht antun.Aber egal, abhaken, wie es so viele tun müssen!
Neuanfang heißt, das (grausame) Erlebte hinter sich zu lassen, abhaken!
Ganz schwer, klar! Aber es kann klappen!
4 Jahre nach der Aufdeckung durch mich gehe ich immer noch (aber viel seltener als früher) durch tiefe Täler.
Die Frischverliebtheit in meine Frau, kurz nachdem ich es erfahren hatte, gab/gibt mir in schwierigen Zeiten die Kraft, es weiterhin durchzustehen! Für meine Frau ist alles wieder okay, sie liebt mich wieder - kein Proplem, alles gut, wie es ist!
Sie wird mir nie wieder so weh tun!
Betrogene leiden eben länger, aber es kann wieder gut werden! Auch das Vertrauen kommt langsam zurück! Hurra!