Minnie
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PuMa
Zitat von BlueApple:Tatsächlich war das bei meinem Wunschkind anders
Zitat von leilani:Ich denke, dass es in vielen Fällen durchaus zumutbar ist ein von den biologischen Eltern nicht gewünschtes Kind, auszutragen und zur Adoption frei zu geben.
Das ist sicherlich eine große Belastung, gerade deswegen weil das Umfeld das ja mitbekommt. Wobei ich dafür den größten Respekt hätte. Man war unvorsichtig bei der Verhütung, ist dann aber auch bereit die Konsequenzen zu tragen.
leilani
Zitat von BlueApple:Und nun kommt das aber: ich als Adoptivkind habe mich jahrelang mit Identitätskrisen durchgeschlagen. Gerade als Kind / Jugendlicher war das grauenvoll.
Abendrot
Zitat von PuMa:Eigentlich finde ich deine Sicht der Dinge sehr gut und nachvollziehbar. Da gibt es nur eines was ich strange finde. Und zwar Charaktereigenschaften.
tina1955
Zitat von leilani:
Bedeutet das für dich dann als Umkehrschluss, dass du lieber abgetrieben worden wärest?
Vor Traumata, Identitätskrisen, Scheidungen der Eltern, Tod der Eltern oder anderen vergleichbaren Härten kann man kein Kind schützen. Sie werden immer in irgendeiner Form mit dem Leben und seinen Schwierigkeiten konfrontiert.
Meine Mutter hat bspw. kurz bevor sie mit mir schwanger war 2x abgetrieben (obwohl es keinen wirklich driftigen Grund gab).
Das habe ich zufällig mit 12 Jahren mitbekommen.
Es war im Grunde nur ein Zufall, dass sie mich behalten hat. Das hat das Vertrauen zu meiner Mutter grundlegend angegriffen und schwierig gemacht.
Ein tolles Beispiel (allerdings ein Extremfall in die andere Richtung) ist das Beispiel von Angelo Kelly, einem der Musiker der Kelly Family.
Seine Mutter hat, kurz nachdem sie mit ihm schwanger war und bereits viele Kinder hatte, erfahren, dass sie lebensbedrohlich an Krebs erkrankt war und dass die Entscheidung für ihn höchstwahrscheinlich bedeutet, dass sie sterben wird.
Sie hat sich für die Schwangerschaft entschieden und ist leider kurz danach verstorben.
Das ist nun ein Extremfall und ich propagiere sicherlich nicht die Gefährdung des eigenen Lebens, um ein Kind auszutragen.
Allerdings empfinde ich diesen Mann als unglaublich lebensbejahend und positiv. Er hat selbst früh geheiratet, viele Kinder bekommen mit der selben Frau und wirkt ausgeglichen und glücklich.
Und ich denke, dass diese Haltung zu einem großen Teil daher kommt, dass er erfahren hat so sehr gewollt worden zu sein, dass seine Mutter bereit war selbst ihr Leben zu opfern.
leilani
Zitat von tina1955:Weisst Du überhaupt wie Adoptierte, Zwangsadoptierte und Heimkinder gelitten haben, bis sie in eine eventuell glückliche Familie vermittelt wurden? Und wenn sie dann später erfahren, wie die eigentlichen Umstände waren, die dazu geführt haben?
Ein Kind auszutragen, es zur Adoption freizugeben käme für mich aus diesem Grund erst recht nicht infrage.
tina1955
tina1955
Zitat von leilani:
Ist ja vollkommen ok. Da muss jeder für sich entscheiden wie er mit dem Thema umgeht.
Aber so pauschal aufzurechnen welches Leid größer ist, also das adoptiert worden zu sein versus abgetrieben worden zu sein, finde ich schwierig.
Es gibt auch unzählige Beispiele für Menschen die trotz eines schwierigen Starts sehr glücklich geworden sind.
leilani
Zitat von tina1955:.... Und Hunderttausende ehemalige Heimkinder und zwangsadoptierte gingen 2012 auf die Straße, kämpfen noch heute um ihre Rechte und ihre Identität.
leilani
Zitat von BlueApple:Das könnte ich nicht machen. Ich könnte nie mein Kind anderen Eltern überlassen, auch wenn sie es noch so lieben. Und auch für das Kind ist dieses definitiv mit Problemen verbunden.
tina1955
Zitat von BlueApple:Ich erzähle euch mal von meiner Adoption und wie ich davon erfahren habe: Meine Eltern sahen nie aus wie ich. Das habe ich schon im frühsten Kindesalter hinterfragt und es wurde immer gesagt.... Doch, doch, du bist unser Kind. Als mein Vater starb, da war ich 14, kam es zu einem teeniemäßigen Streit. Da sagte meine Mutter.... Nur weil du nicht mein leibliches Kind bist musst du nicht so mit mir umgehen.... Sie dachte jemand hätte mir gesagt, dass ich adoptiert bin. Ich wusste es aber nicht. Wie es mir von da an ging, kann man ...
tina1955
Zitat von leilani:Weißt du, ich denke eben nicht, dass du mit deiner Entscheidung wirklich glücklich bist. Sonst würdest du dir sicherlich nicht, auch nicht indirekt, Hilfe in einem Forum suchen
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