Notbetreuung im Schulhort

Huhu,

das ist ein Frustloswerdebeitrag. Mich würde ausserdem interessieren, wem es ähnlich geht und wie ihr das gelöst habt. Meine Tochter 1. Klasse Grundschule geht auf eine Privatschule, aber in den Hort von ihrem ehemaligen Kindergarten. Das haben wir so gelöst, weil sie unbedingt in Kontakt mit ihren Freundinnen aus dem Kindergarten bleiben wollte. Alle ihre Freundinnen gehen auf unterschiedliche Schulen und alle gehen in den selben Hort. Das war eine Elternentscheidung aller Eltern in diesem Kinderfreundeskreis. Nun zum Thema es ist mindestens dreimal die Woche nur Notbetreuung. Der Hort ist wegen Personalmangel nicht in der Lage reguläre Betreuung anzubieten. Das ist in meinen Augen nicht mal das schlimmste.

Schlimm ist die Kommunikation der Einrichtung. Ich erfahre oft erst während des Vormittags auf der Arbeit, das ich meine Kröte mal wieder selber betreuen muss oder eben wen anderen bitten. Ich bin mittlerweile nur noch genervt. Ich möchte gerne meiner Tochter die Freundinnen nicht nehmen in dem sie woanders hingeht nach der Schule. Aber das ist kein Zustand mehr wie das läuft.

Wir haben uns heute Nachmittag im Elternkreis getroffen um nach Lösungen zu suchen. Es ist unschön geworden, weil alle gefrustet sind. Kennt ihr sowas? Ist das nur bei uns so? Habt ihr das anders gelöst?

Puh... das stelle ich mir sehr schwierig vor. Bei uns ist es nicht so, hier klappt Mittagsbetreuung Hort sehr gut, in den bisher zwei Jahren, die unsere Tochter jetzt schon zur Schule geht, gab es da noch nie Notbetreuung oder wurde abgesagt.
Vielleicht solltet ihr mal gemeinsam - als Elterngruppe - mit der Hortleitung reden..?
Eine solche Problematik wie ihr sie erlebt, ist ja wahrscheinlich nicht auf akute Erkrankungen sondern eher auf chronischen Personalmangel zurückzuführen..?

Zitat von tlell:

Kennt ihr sowas?

Ja.

Zitat von tlell:

Ist das nur bei uns so?

Nein.

Willkommen in D, wo es nach Meinung einiger (kinderloser) UserInnen so total einfach ist, seine Kinder betreuen zu lassen und Vollzeit (egal, ob Mutter oder Vater) arbeiten zu gehen

Mein Kind ist erwachsen, zu dessen Zeit gab es eh noch nicht sowas wie Hort oder Krippe (jedenfalls nicht außerhalb von größeren Städten oder teuer privat). Mit Glück habe ich damals einen 6-Stunden-Kindergartenplatz ergattert, um zumindest Teilzeit arbeiten zu können. Aber ohne Unterstützung vor allem von meiner Schwägerin, meiner Eltern und einem Elternnetzwerk hätte ich es nicht hinbekommen.

Für mich ist es ein Skandal, dass Erzieher(meist *innen) keine Ausbildungsvergütung bekommen. Daher wundert es mich nicht, dass es in diesem Bereich Nachwuchsprobleme gibt. Anders als bei z. B. Lehrerinnen, die während ihres Studiums (wie alle anderen Studierenden auch), ebenfalls nichts verdienen, winkt ihnen im Anschluß ja noch nicht mal ein gutes Einkommen und evtl. die Verbeamtung.

Ich kann leider nichts zu Deinem Frustabbau beitragen - es ist einfach Kagge! Ich kann total nachvollziehen, wie blöd das für Dich ist!

Die Kurzfristigkeit der Absagen würde ich wohl auch ansprechen. Aber was soll großartig dabei rauskommen - die benötigten Betreuungskräfte können ja nicht geschnitzt werden.

Die Elterngemeinschaft könnte Gelder locker machen um die Erzieherinnen zu pushen.
Tja, in vielen sozialen Bereichen herrscht Personalnot und es reicht eben nicht von Balkonen Beifall zu klatschen.
Vöiilg richtig, dass die Bevölkerung die Konsequenzen fehlgeschlagener Politik jetzt immer mehr erfährt.

Abweisungen in Kliniken und Altenheimen werden ebenfalls regelhaft in Zukunft vorkommen.
Wartezeiten für CT und MRT werden lang und länger.

Lange genug hat man das Personal im Sozialen gewürgt, upsi, keine Nachmittagsbetreuung von Klein Paul, och, 1 Jahr Wartezeit für eine MRT, holla, das UK weist an seine Dependancen,... wie weit muss dann gefahren werden....
Tja, jetzt, so langsam erfährt die Bevölkerung was 5 Erbsen im Gesundheitswesen noch für eine Brühe ergeben, wobei es deutlich enger kommen wird.
Bettensperrungen, Leerstand, weil nicht mehr bepflegt werden kann, tja, wer lange genug nur abschöpft, wird irgendwann den Boden der Suppenschüssel sehen und sich dann fragen, was essen wir morgen?

@tlell

Nur ergänzend zum schon gesagten.

Du schreibst ja, dass ihr in diesem Hort seid, weil die Tochter bei ihren Freundinnen bleiben wollte.

Das kann ich total nachvollziehen, weil das, beim ersten Kind, auch Grundlage für einige, für uns unpraktische,
Entscheidungen war und eigentlich fast immer ein Fehler....

Unser Learning war, dass wir als Prio nun immer die beste und stabilste und praktikabelste Lösung nehmen.
Grad Kinderfreundschaften ändern sich ja zum Einen eh öfter mal...und können auch anders am Leben erhalten werden.

Daher, wenn ihr im Rahmen Eurer Schule andere Möglichkeiten habt, würde ich wahrscheinlich versuchen zu wechseln....

Zitat von thegirlnextdoor:

Vielleicht solltet ihr mal gemeinsam - als Elterngruppe - mit der Hortleitung reden..?
Eine solche Problematik wie ihr sie erlebt, ist ja wahrscheinlich nicht auf akute Erkrankungen sondern eher auf chronischen Personalmangel zurückzuführen..?

Das ist passiert und hat leider absolut nichts gebracht. Leider....

Zitat von VictoriaSiempre:

Ich kann leider nichts zu Deinem Frustabbau beitragen - es ist einfach Kagge! Ich kann total nachvollziehen, wie blöd das für Dich ist!

Dankeschön

Zitat von VictoriaSiempre:

Für mich ist es ein Skandal, dass Erzieher(meist *innen) keine Ausbildungsvergütung bekommen

Ich bin bei der ganzen Aussage bei dir!

Zitat von VictoriaSiempre:

Mein Kind ist erwachsen, zu dessen Zeit gab es eh noch nicht sowas wie Hort oder Krippe

War bei meinen Grossen auch so. Meine Eltern waren wichtiger Bestandteil bei der Betreuung. Leider sind beide tot. Meine Schwiegereltern sind nicht mehr fit genug um dauerhaft einspringen zu können.

Zitat von Haeschen:

Die Elterngemeinschaft könnte Gelder locker machen um die Erzieherinnen zu pushen.

Auch wenn der Rest deines Beitrages nicht wirklich weiterhilft, das ist eine Idee die ich vorschlagen werde.

Zitat von SchlittenEngel:

Unser Learning war, dass wir als Prio nun immer die beste und stabilste und praktikabelste Lösung nehmen.

Ich fürchte das wird auch unser lernen daraus sein. Ich weiss nicht wie wir das anders bewältigen sollen.

Eine einzige Idee kam mir heute noch. Das wir uns zusammen tun und eine Tagesmutter nehmen, die dann alle Mädels betreut. Ob das realistisch ist weiss ich nicht. Ansonsten wird unsere Tochter ab der 2. Klasse in die Ganztagesbetreuung der Privatschule wechseln. Ich hab ein schlechtes Gewissem meinem Kind gegenüber, aber ich kann das einfach nicht mehr. Ich brauche eine Betreuung auf die ich mich verlassen kann. Sehr schade...

In den Horten, in denen meine Kinder waren, hatten wir das nicht, aber im Kindergarten z.T..
Da wurde man, vor allem in einer Einrichtung, immer wieder kurzfristig gebeten, die Kinder zu Hause zu betreuen.
Ist eine Zwickmühle - man sieht natürlich deren Personalknappheit, gerade bei Krankheitswellen - auf der anderen Seite ist man aber auf die Betreuung angewiesen.

Wenn die Betreuung direkt an der Schule verlässlicher ist, würde ich auf jeden Fall wechseln - bin da völlig bei Schlittenengel und habe auch gelernt, bei solchen Entscheidungen nicht primär auf Kinderfreundschaften oder andere Familien zu schauen, sondern darauf, was für mein Kind und unser Familiensystem passt. Manchmal halten Freundschaften übrigens trotzdem - mein K3 hat einen guten (eventuell sogar seinen besten) Freund am ersten Tag im Kindergarten in der Sandkiste gefunden. Die beiden konnten verschiedene Schulen, verschiedene Horte und zwei Umzüge nicht auseinanderbringen.

@tlell

Zitat von tlell:

Ich hab ein schlechtes Gewissem meinem Kind gegenüber, aber ich kann das einfach nicht mehr.

verstehe ich. Es kann sich aber ja schnell ändern, wenn es ihr dort dann super gefällt, sie Freundschaften in der Schule, in der sie eigentlich ist, vertiefen kann, selbst nicht mehr das hin und her hat.....Dann frägt sie dich wahrscheinlich, warum sie vorher in den anderen Hort musste;-)

Zitat von tlell:

Auch wenn der Rest deines Beitrages nicht wirklich weiterhilft

Warum? Weil du nur auf deinen Teller schaust, der gefüllt sein muss.
Du hast Schwierigkeiten mit der Betreuung deines Kindes monierst das, denkst aber nicht weiter.
Jeder sieht nur sein Problem, .... Termin für MRT in 1 Jahr... usw..... dann wird gejammert.
Ich hoffe nur, dass die Bevölkerung noch deutlicher zu spüren bekommt, sehr viel deutlicher, was verfehlte Politik bedeutet.
Die Leute in den sozialen Berufen sollten flächendeckend nur 3 Tage streiken, Kitas, Altenheime, Krankenhäuser, Ambulante Pflegedienste, Feuerwehr, lahmlegen, ähnlich den Bahnstreikenden,.... dann wäre etwas los....
Was nichts kostet, ist nichts wert, das wussten schon Generationen vor uns.

Zitat von Haeschen:

Warum? Weil du nur auf deinen Teller schaust, der gefüllt sein muss.

Weil es hier um meine Tochter geht und nicht um Politik oder oder oder...willst du darüber reden mach das doch in deinem eigenen Thema! Du gibt deine Meinung ungefragt, ungehemmt und unangebracht bei jeder Gelegenheit zum besten. Ich sags dir direkt in meinem Augen bist du frustriert, unausgelastet und extrem einsam. Du nutzt jede Plattform um Aufmerksamkeit zu bekommen die dir real fehlt. An einem wirklichen Austausch um sich weiter zu entwickeln bist du gänzlich uninteressiert. Du wirst immer deine Meinung haben egal wieviel gute Argumente irgendwer hier bringt. Also ist alleine schon diese Antwort sinnfrei. Ich antworte dir trotzdem, denn ich bin ein höflicher Mensch. Es tut mir also leid, aber ich werde nicht mit dir seitenlang rumstreiten.

Hab einen schönen Tag lieber Hase

Zitat von VictoriaSiempre:

winkt ihnen im Anschluß ja noch nicht mal ein gutes Einkommen und evtl. die Verbeamtung.

Also die Freundin meines Neffen ist Erzieherin und ich finde das Gehalt sehr gut. Es liegt als Einstieg bei 3700Euro und geht hier bis mind. 4200Euro.

@Haeschen sehr aufmerksam, du glaubst zu wissen wie ich mich fühle oder was ich bin?
Geschenkt, du wolltest Kinder,.... bist jetzt gefrustet, weil die Betreuung nicht nach deinem Gusto läuft und machst ein Faß auf.
So kennt man das,.... ich will,.... es muss doch,.... andere sollen springen,.... ich hoffe nur, dass in Kürze die Berufspolitik soweit nach vorne sprintet, dass Einrichtungen passager lahm gelegt werden, und Ziele erreicht werden, die in der freien Wirtschaft schon längst etabliert sind.
Nur so erreicht man etwas, wenn gespürt wird, ups, jetzt wird es aber eng in der Family.
Tja, weil es um DEINE Tochter geht, ..... wirst du immer deine Meinung haben und bist gänzlich uninteressiert am Großen und Ganzen. Hauptsache die Betreuung DEINER Tochter ist gewährleistet und das noch nach Gusto.

Zitat von Cocolores:

Also die Freundin meines Neffen ist Erzieherin und ich finde das Gehalt sehr gut. Es liegt als Einstieg bei 3700Euro und geht hier bis mind. 4200Euro.

Dann hat sie einen tollen Arbeitgeber erwischt. Ansonsten kann schnell gegoogelt werden, dass das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Erzieher bei ca. 2600 Euro brutto liegt.

Zitat von tlell:

Das wir uns zusammen tun und eine Tagesmutter nehmen, die dann alle Mädels betreut. Ob das realistisch ist weiss ich nicht.

Also in Städten wie Dresden ist das üblich. Zumindest sehe ich hier immer wieder Frauen und Männer mit Wagen, in denen dann die Kids sitzen und beschäftigt sind. Ob das auch Hortkinder betrifft, weiß ich nicht. Aber in der kinderreichsten Stadt Deutschlands gibt es viele etablierte Konzepte und Eltern probieren viel aus auf Eigeninitiative.

Ein Update von uns leider haben wir bis jetzt keine Tagesmutter gefunden. Wir suchen weiter,,, falls wir niemanden finden geht meine Maus nach dem Ferien in einen anderen Hort. Einige der Mädels sind bereits in anderen Horten. Vielleicht bleibt am Ende auch keine über für eine Tagesmutter. Das ist alles sehr schade.