Auch, ja...
Alles ganz schlimm. Ich hab die KS nicht eingehalten. Hab ihn gestern unter einem Vorwand kontaktiert, und dann gings sofort wieder los. Warum hole ich mir eine Ohrfeige nach der nächsten?
Ich wollte dann wissen, wie er zum Züchtigungsrecht in der Ehe steht, in der Hoffnung, er sieht mal, auf was für krassen Sachen - gedanklich - er da so ist. Da sagt der doch glatt zu mir: Da muss ich erstmal drüber nachdenken und mich informieren, da kenn ich mich nicht mit aus.
ÄH WAS?! Eine klare Distanzierung von Gewalt gegen Frauen sieht ja wohl anders aus!
Frag ich ihn, was er sich wünscht (das wir uns wieder liebhaben), was er dafür tut (nichts) und was für Möglichkeiten es gäbe. Er: Naja, entweder du übernimmst meine Weltanschauung, also mit unterordnen in der Ehe und Abtreibungsverbot auch für vergew. Frauen und allem, und das könnte ich mir sogar in der Realität vorstellen, aber die Frage ist halt ob du das zulassen würdest. Oder ich übernehme deine, aber das geht nicht, ich will nicht aus der Kirche raus.
Als ich ihn fragte, ob er nicht noch wenigstens einen Funken Scham und Entsetzen in sich verspürt, sowas zu sagen - ausgerechnet mir! - meinte er: Nein, eigentlich nicht.
Er sieht das alles als richtig an. Für mich ist das unerträglich. Er befürwortet Gewalt gegen Frauen auf vielerlei Ebenen, und kommt dann noch mit ich will ja nur das beste. Wenn ich sage, dass das krankhafte Gewalt- und Machtphantasien sind, ist er ganz erstaunt. Nein, nein, sowas hat er nicht.
Ich habe ihm gesagt, dass er für mich auf einer Stufe mit Gewalttätern udn Vergew. steht, denn die Taten sind dieselben, auch wenn er einen schöneren intellektuelleren Überbau hat. Macht das das Kraut fett? Heiligt der Zweck die Mittel? Für mich nicht.
Und ich versteh nicht, wie man solche Sprüche bringen kann: Wenn man sich als Frau nicht unterordnen und jedes Jahr ein Kind kriegen will, soll man halt einfach nicht heiraten.
Das ist so überhaupt nicht der Mann, den ich damals kennengelernt habe.
Ob er sich vorstellen könne aufzuhören mich zu verletzen? Ich seh da grad keinen Weg.
Er meinte er habe Angst, dass er mir egal sei wenn wir wieder Kontakt haben, das mache ihm Angst. Als ich ihm sagte, dass ich ihn nicht mehr liebe, so, wie er jetzt sei,hat ihn das getroffen. Aber er kann mir nicht sagen, was er überhaupt von mir will oder warum ihm das wichtig ist.
Er versteht weder meinen Schmerz noch meine Verletzung, und ich werde wahnsinnig bei dem Versuch, ihm den deutlich zu machen.
Fakt ist: ich habe plötzlich einen Mann vor mir, der mich in einem Gewaltverhältnis sehen will und der darin kein Problem, sondern das richtige sieht. Ich bin völlig verzweifelt.
Was mich daran hindert loszulassen ist, dass ich Unrecht einfach nicht stehen lassen kann. Der Gedanke, dass er so weiter macht, wenn ich weg bin, macht mich wahnsinnig. Es geht ja hier auch um reale machtpolitische Aktionen, die seine Institution forciert und in die Tat umsetzt. Ich verstehe nicht, wie man so kalt, lieblos und großkotzig sein kann.
Und dann wieder ich vermiss dich total und ich liebe dich, aber das ist doch keine Liebe?
Ich habe Schuldgefühle. Wie konnte es dazu kommen, dass er plötzlich wieder der Sektenheini ist? Wie? Was habe ich falsch gemacht?
Als ich ihn gefragt habe ob er die Zeit, in der wir keinen Kontakt hatten überhaupt zum nachdenken genutzt hat: Nein, nicht so richtig.
Der nimmt mich einfach nicht ernst. Als ich ihm gestern sagte, dass ich ihn so nicht mehr liebe und dass er bei mir nicht mehr ankommen braucht, solange er so ist, meinte er: Ich lass dich nicht los. Aber ja, ich kann es versuchen mich nicht zu melden. Aber ich will mich nicht verabschieden, weil du mir so sehr viel bedeutest.
Warum macht er es mir so schwer?
ich habe das Gefühl ich werde wahnsinnig. Seit viereinhalb Monaten geht das so. Ich habe doch fast alles versucht! Ich habs mit Konsequenzen (weggehen) versucht, mit Verständnis, Liebe, professioneller Hilfe, mit reden, reden, reden. Nichts.
Ich habe Loslassrituale gemacht, ich fange wieder mit Sport an, habe ein ausgefülltes Arbeitsleben, muss meine Abschlussarbeit schreiben, ich gehe mit Freunden raus, ich meditiere viel. Ich versuche es WIRKLICH.
Aber dieses Unrecht, es macht mich so wütend und hilflos. Und wenn er dann dasteht und mir sagt, er könne sich das alles schon vorstellen, wenn ich mich unterordne, und das sei doch nicht respektlos, das zu verlangen.
Und wenn ich frage ob er nicht wenigstens verstehen kann dass er mich verletzt: Ja, vielleicht, rgendwo, ein bisschen.
ich werde verrückt, echt, ich werde verrückt. Seit viereinhalb Monaten versuche ich loszulassen, ich weiß sogar, woran es liegt, dass ich das nicht kann (ich nehme anderer Leute Probleme an und versuche sie zu lösen, ich kann Unrecht nicht stehen lassen, ich bin bei Verletzungen immer ganz schnell dabei, mich dafür zu rechtfertigen und sie zu erklären, um Verständnis zu betteln), doch ICH SCHAFFE ES EINFACH NICHT.
Ich schaffe es einfach nicht. Ich wünschte mir so sehr, dass bei unseren Gesprächen mal ein Dritter dabei wäre, damit Ex mal mit der Realität in Berührung kommt (tut er ja sonst nicht). Aber insgeheim weiß ich, das würde auch nicht bei ihm ankommen. Ich bin einfach nur noch geschockt, entsetzt, verzweifelt.
Und wer geht heute zur Therapiestunde? Nicht der der es braucht, er. Nein. Ich bin es...
Ich halte das einfach nicht mehr aus. Es ist wie ein permanenter körperlicher Schmerz, der einfach nicht weggeht. Und der mich WAHNSINNIG macht., Einfach nur wahnsinnig.
14.06.2013 11:46 •
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