Frische Beziehung Partnerin mit Vorgeschichte

Zitat von Sonnenblume1981:

Es gibt Frauen,die nach einem Missbrauch so ein Verhalten an den Tag legen, im Rahmen des Traumas.Hat mit Triebhaftigkeit weniger zu tun,eher mit Retraumatisierung .So, wie Männer dann eher Schlägerein provozieren,in der Hoffnung,richtig zusammengeschlagen zu werden um Schmerz zu erleiden.Wäre vorsichtig mit vorschnellen Verurteilungen.
Häufig anzutreffen ist dieses Verhalten z.B.bei Menschen mit BPS

Ich verurteile nicht, ich hatte aber mal eine Frau am Start, die mit so einer Geschichte (und die war erfunden und erlogen) ihre Männer besonders auf dem Sprung gehalten hat. Gibt es leider auch.

Zitat von uwe74:

Und ja, natürlich hat das gravierende Langzeitfolgen, insbesondere schon deshalb, weil sie das Trauma ja nie verarbeitet, sondern nur damit stillschweigend gelebt hat. Unterschätze das bitte nicht! ICH WEIß, WOVON ICH SPRECHE!, muss das an dieser Stelle mal deutlich betonen, sorry.

Wenn sie schlau ist, sollte sie das gute Verhältnis und Vertrauen zu Dir nutzen, das Geschehene zu verarbeiten. Pass nur auf, dass Du dabei nicht auf der Strecke bleibst, sonst gibt es die nächsten Probleme. Zweifel hast Du ja schon . . . .

Ich werde es nicht unterschätzen und das Thema nochmal vorsichtig ansprechen. Ich selber kann das Problem ja auch nicht lösen, dafür bin ich weder ausgebildet, noch habe ich großartig Ahnung über dieses Thema. Alles, was ich tun kann ist lediglich für sie da zu sein und ihr zuzuhören, wobei sie selber meinte, sie würde da gar nicht mehr dran denken, höchstens wenn sie darüber spricht (so wie mit mir z.B.) - das könnte natürlich unterbewusst trotzdem noch vorhanden sein, nur verdrängt unter all den Erfahrungen, die sie gemacht hat. Ich weiß es ja nicht.
Ich werde schon auf mich Acht geben, nur weiß ich selber gerade ja auch nicht, wie ich da auf der Strecke bleiben könnte... meinst du damit, dass ich mich da übernehmen könnte, was das Spielen des weißen Ritters (bewusst überspitzt formuliert) anbelangt? Probleme, die ich nicht lösen kann (so wie dieses an der Wurzel), kann ich auch nicht auf mich nehmen, so viel ist mir klar.

Zitat von Arnika:

Na, dann lies die die Geschichten mit Wer ohne Schuld ist, Maria Magdalena, Paulus etc nochmal durch. Jesus war eben nicht konservativ und wertend, im Gegenteil.

Die kenne ich schon; aber du hast Recht. Jeder kann sich ändern, wenn er will; nur sind wir Menschen ja öfters mal schwach und fallen gern in alte Muster zurück (das passiert mir z.B. ja auch), insofern ist bei so einer Vorgeschichte auch ein bisschen Skepsis dabei und ich finde auch nicht ganz zu Unrecht - allerdings hat trotzdem jeder eine Chance verdient und sie vermittelt es auch glaubwürdig, dass sie sich verändert hat.

Zitat von DontStopMeNow:

Wer sich seiner Angst nicht stellt, der hat schon verloren.

Bzgl. Deiner Vergangenheit :

Hast du nicht auch eine neue Chance verdient?

Das hoffe ich doch, dass ich das verdient habe.

Du hast im Prinzip auch Recht, wenn ich das Ganze beenden würde, würde ich ja nie erfahren, ob es nicht doch geklappt hätte und würde mir indirekt unter Umständen auch selber dabei schaden.

Zitat von zxg546:

Ich werde schon auf mich Acht geben, nur weiß ich selber gerade ja auch nicht, wie ich da auf der Strecke bleiben könnte... meinst du damit, dass ich mich da übernehmen könnte, was das Spielen des weißen Ritters (bewusst überspitzt formuliert) anbelangt?

So in etwa, ja. Du übernimmst in dieser Partnerschaft (un-)bewusst die Rolle eines Blitzableiters. Manchmal bist Du ein guter Freund, dann der gei..le Bock, dann der seelische Mülleimer usw.

Meine Ex musste das Geschehene mit ihrer Tochter auch verarbeiten, war nie in Therapie bis zur Zeit mir mir.

Als dann die alte Sche...ße irgendwann wieder akut hochkam (Gerichtsprozesse, Terror der Ex und/oder ihrer Familien etc.) drohte sie umzufallen. Dann begann sie eine Therapie und fuhr mal für 8 Wochen zur Reha. War das beste, was sie machen konnte und war dann ein neuer, veränderter Mensch. Das hätte ich als ihr Partner nie leisten können.

Aber ich wollte auch irgendwann die Frau zurück, die ich einst kennenlernte und liebte, das war mein Bedürfnis und blieb zeitweilig auf der Strecke. Ich konnte ja nichts für die Verbrechen und Ärgernisse der Vorgänger, trug diese aber alle mit und musste so auch manche harten Zeiten mitmachen. Ich dachte, dass würde uns noch mehr zusammen schweißen - Irrtum, später verließ sie mich für einen vermögenden Mann.

Darum, bevor ich jemals wieder in eine Beziehung gehe, ich schaue mir die Kandidatinnen sehr genau an -diesmal suche ich aus, nicht die Dame. Und das Profil steht auch: Keine Kinder daheim, keine Probleme mit alten Geschichten, keine Sugardaddygirls oder Ich-suche-einen-Versorger-Göre.

Kurz, klipp und klar.

Beziehungen können klappen oder eben nicht, da gibt es doch nie eine Garantie. Wenn sie noch jungfräulich in eure Beziehung gegangen wäre, wüsstest du auch nicht, ob sie nicht alles noch einmal nachholen wollte, wenn ihr länger zusammen seid.

Zitat von zxg546:

Hast im Prinzip auch Recht, wenn ich das Ganze beenden würde, würde ich ja nie erfahren, ob es nicht doch geklappt hätte und würde mir indirekt unter Umständen auch selber dabei schaden

Und genau zu dieser Eingebung wollte ich dich bringen

Zitat von unregistriert:

Ich verurteile nicht, ich hatte aber mal eine Frau am Start, die mit so einer Geschichte (und die war erfunden und erlogen) ihre Männer besonders auf dem Sprung gehalten hat. Gibt es leider auch.

Hab ich auch nicht abgestritten.Aber es gibt eben auch die,die es wirklich erleben mussten.
Frauen,die soetwas erfinden,find ich genauso ätzend wie du.

Zitat von Sonnenblume1981:

Hab ich auch nicht abgestritten.Aber es gibt eben auch die,die es wirklich erleben mussten.
Frauen,die soetwas erfinden,find ich genauso ätzend wie du.

Es klang in dem Fall halt ein bisschen wie die Entschuldigung für eine promiskuitive Lebensweise der Frau. Dir ihr ja auch ohne
Gewalterlebnis zusteht, wenn es sie glücklich macht. Im Endeffekt Bescheid wissen wird nur die Dame des TE selbst.
Im Endeffekt muss er halt wissen ob er damit zurecht kommt, klang jetzt für mich nicht unbedingt so...

Wie hast Du denn den Schluß zur BPS gezogen? Das hat nichts mit der Gewalterfahrung zu tun, oder?

Zitat von unregistriert:

Es klang in dem Fall halt ein bisschen wie die Entschuldigung für eine promiskuitive Lebensweise der Frau. Dir ihr ja auch ohne
Gewalterlebnis zusteht, wenn es sie glücklich macht. Im Endeffekt Bescheid wissen wird nur die Dame des TE selbst.
Im Endeffekt muss er halt wissen ob er damit zurecht kommt, klang jetzt für mich nicht unbedingt so...

Wie hast Du denn den Schluß zur BPS gezogen? Das hat nichts mit der Gewalterfahrung zu tun, oder?

Ich habe nicht geschrieben,dass die Dame hier eine BPS hat, es ist ein Beispiel für ein Störungsbild,wo ein solches Verhalten vorkommt,ohne das es wirklich mit Triebhaftigkeit im klassischen zu tun hat.Ich habe einige Patientinnen, die ein solches Verhalten im Rahmen der Störung an den Tag legen.Entschuldigen will ich damit nichts,aber es gibt halt mehrere Erklärungsmöglichkeiten für so ein Verhalten.

Zitat von Sonnenblume1981:

Ich habe nicht geschrieben,dass die Dame hier eine BPS hat, es ist ein Beispiel für ein Störungsbild,wo ein solches Verhalten vorkommt,ohne das es wirklich mit Triebhaftigkeit im klassischen zu tun hat.Ich habe einige Patientinnen, die ein solches Verhalten im Rahmen der Störung an den Tag legen.Entschuldigen will ich damit nichts,aber es gibt halt mehrere Erklärungsmöglichkeiten für so ein Verhalten.

Danke für die Erklärung, hat mich nur interessiert, wie Du den Bogen auf die BPS bekommst. Ich kenne inkl. mir nur Männer bei denen das diagnostiziert wurde, und bei denen ist das quantitätsoptimierte Paarungsverhalten ja angeblich der default

Ich hatte nachgedacht ob es dafür (BPS) auch einen gewalttätigen Auslöser geben könnte.

Zitat von unregistriert:

Danke für die Erklärung, hat mich nur interessiert, wie Du den Bogen auf die BPS bekommst. Ich kenne inkl. mir nur Männer bei denen das diagnostiziert wurde, und bei denen ist das quantitätsoptimierte Paarungsverhalten ja angeblich der default

Ich hatte nachgedacht ob es dafür (BPS) auch einen gewalttätigen Auslöser geben könnte.

BPS kann viele Auslöser haben. Und so unterschiedlich, wie Menschen sind,kann auch die Ausprägung sein.

Ein Bekannter hatte mal gesagt: Da wo die Liebe ist, da ist der Weg!

Fand ich ziemlich treffend.

Dennoch stimmt (auch grundsätzlich):

Zitat von uwe74:

Pass nur auf, dass Du dabei nicht auf der Strecke bleibst, sonst gibt es die nächsten Probleme.

Ja, sieh zu, dass du ein ausgewogenes Leben hast. Denn manchmal kommen Sachen hoch. Um wieviel hilfreicher ist es dann, wenn da einer ist, der sie liebt. Ihre Erfahrungen hatten ja gar nichts mit Liebe zu tun. Im Gegenteil.

Zitat von zxg546:

Alles, was ich tun kann ist lediglich für sie da zu sein und ihr zuzuhören,

Wunderbar. Genau. Tue dies. Und schau auf dem Weg immer wieder nach Kraft von Oben.

Halte deine Kraftquelle aktiv.

Zitat von Sonnenblume1981:

BPS kann viele Auslöser haben. Und so unterschiedlich, wie Menschen sind,kann auch die Ausprägung sein.

Ach ich würde das gerade echt gerne wissen. Warum zum Geier. Ich kasperle schon den ganzen Tag herum, aber eigentlich bin ich tieftraurig.

Zitat von unregistriert:

Ach ich würde das gerade echt gerne wissen. Warum zum Geier. Ich kasperle schon den ganzen Tag herum, aber eigentlich bin ich tieftraurig.

Hab dir geschrieben,sonst ist hier zu viel OT

Zitat von uwe74:

Du übernimmst in dieser Partnerschaft (un-)bewusst die Rolle eines Blitzableiters. Manchmal bist Du ein guter Freund, dann der gei..le Bock, dann der seelische Mülleimer usw.

Das denke ich mir schon, dass das unter Umständen nicht einfach wird... vor allem, wenn das Ganze wirklich noch nicht verarbeitet wird. Nach außen hin konnte ich bisher noch nicht so wirklich erkennen, dass sie noch darunter leidet, allerdings kenne ich sie a) zu wenig/kurz dafür und b) kann sie das alles auch verdrängen, so wie sie es direkt danach vor 9 Jahren getan hat. Ich werde aber wie gesagt ohnehin deswegen nochmal mit ihr reden. Und deine Geschichte zeigt mir auch, dass mit sowas nicht zu spaßen ist und ich das Ernst nehmen sollte (und auch werde). Ich könnte morgen mal noch schreiben, wie sie zu einer Therapie steht, sofern ich da etwas in Erfahrung bringe, vermute aber wie heute mittag schon, dass sie sich für verarbeitet bzw. geheilt hält.
Jedenfalls werde ich nach deinem Rat auf mich achten und immer danach schauen, dass ich daran am Ende nicht zugrunde gehen werde, was auch immer passieren wird.

Zitat von Perzet:

Da wo die Liebe ist, da ist der Weg! [...] Ja, sieh zu, dass du ein ausgewogenes Leben hast. Denn manchmal kommen Sachen hoch. Um wieviel hilfreicher ist es dann, wenn da einer ist, der sie liebt. Ihre Erfahrungen hatten ja gar nichts mit Liebe zu tun. Im Gegenteil.

Das stimmt. Danach werde ich auf jeden Fall schauen. Die eine Erfahrung mit ihrem Ex-Freund aus dem Ausland hatte zwar schon etwas mit Liebe zu tun, aber das war auch die Ausnahme. Wie oben schon geschrieben, kann ich allerdings ja auch nicht für alles sorgen, ich bin ja kein Therapeut o. Ä. Das, was ich tun kann, werde ich dann auch nach besten Kräften tun.

Zitat von Perzet:

Und schau auf dem Weg immer wieder nach Kraft von Oben.
Halte deine Kraftquelle aktiv.

Das werde ich tun.

Zitat:

Ich könnte morgen mal noch schreiben, wie sie zu einer Therapie steht, sofern ich da etwas in Erfahrung bringe, vermute aber wie heute mittag schon, dass sie sich für verarbeitet bzw. geheilt hält.

Wie ich vermutet habe, zieht sie das nicht in Betracht. Also sie meinte sie hätte das Ganze verarbeitet und würde überhaupt nicht mehr dran denken - ob das nun stimmt oder nicht oder ob das noch Auswirkungen haben kann, weiß ich ehrlich gesagt jetzt überhaupt nicht. Mein Gefühl ist nicht unbedingt besser geworden dadurch, allerdings kann ich die Situation auch nicht einschätzen. Übernehmen werde ich mich dabei allerdings auch nicht, ich bin ja zumindest etwas vorgewarnt durch die Geschichte von dir, @uwe74, dass das auch noch langfristige Auswirkungen haben kann.