Es ist nie einer alleine schuld. Ich habe meinen Anteil daran. Ich war eigentlich immer sehr aufmerksam, habe seine Stimmung gecheckt, nachgehakt, wenn er mir komisch erschien. Da war aber meistens alles in Ordnung, ich bin nur kaputt von der Arbeit.
Bin morgens mit ihm aufgestanden, habe ihm seine Brote für die Arbeit geschmiert, ihm so gut es ging den Rücken frei gehalten. Wusste von ihm, er rückt mit der Sprache raus, wenn ihn etwas bedrückt, aber zu seiner Zeit.
Ich sollte seine Lebensweise, seine Wünsche akzeptieren, meine eigenen wurden nur selten berücksichtigt. Er stellt es nun so dar, dass er ja immer nur gemacht hätte, was ich oder andere wollten. Ich war immer bemüht, Kompromisse zu finden, damit beide Seiten zum Zug kommen, weil ich auch nicht bereit war, mich selbst und meine Wünsche vollständig aufzugeben. Meine Kompromissversuche wurde mir als Egoismus bescheinigt. Es gibt also auch unterschiedliche Wahrnehmungen. Mit denen kommen wir nicht übereinander.
Ich hätte ihm gerne mal gesagt, wie sehr ich all die Jahre darunter gelitten habe, dass meine Arbeit nie als vollwertiger Beitrag zum Lebensunterhalt, als das, was es ist, nämlich Arbeit - anerkannt wurde. Ich war ja zu Hause, habe mein Büro im Haus. Zuhause sein ist nicht richtig arbeiten gehen. Das tat nur er. Da konnte ich ihm noch so oft die Zahlen unter die Nase halten. Ich war ja da, also hieß es oft, kannst du mal dies, machst du mal das - ob das gerade arbeitstechnisch passte, war unrelevant. Er kam auch einfach ins Büro und sprach mich an, war ihm egal, womit ich gerade beschäftigt war. 2 Drittel Selbstständigkeit plus Minijob plus Haushalt, Einkaufen, Wäsche, Hund und zu Beginn waren die Kinder auch noch kleiner.....habe ich nicht immer alles geschafft. Statt dessen wurde gemeckert. Sähe aus wie im Saustall. Legte ich mich mittags eine Stunde hin, weil ich um 06.00 h mit ihm aufstand, vormittags bis zu 5 Stunden im eigenen Büro war und nachmittags noch Minijob mit Dienst von 16.00 h bis mindestens 19.00 h, hieß es, ich wäre ja nur am pennen. Ich solle das mal sein lassen, dann bekäme ich auch mehr getan......und und und. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Ich bekam selten Anerkennung oder Verständnis, dass das auch anstrengend ist. Es war alles nicht genug. Ich hatte aus seiner Sicht zu wenig Zeit für ihn, manche Dinge, die ich unter der Woche nicht hinbekam, mussten manchmal auch am Wochenende erledigt werden. Machte ich das, hatte ich nicht genug Zeit für ihn. Ließ ich es liegen, war es hier ein Saustall. War ich am WE einfach mal platt und wollte selbiges auch mal ruhig verbringen, war ich langweilig. Eigene Interessen waren nicht erwünscht oder wurden nur widerwillig geduldet (wie die Musik zu Beispiel). All diese Dinge habe ich zigmal versucht, mit ihm zu besprechen, leider vergeblich. Es waren immer alles nur Ausreden. So, nun habe ich mich mal hinsichtlich der unschönen Seiten von ihm ausgek*tzt, sorry.
Bleibt abzuwarten, ob sich Next so für ihn verbiegt, dass sie sich selbst aufgibt (er wird ihr sicher seinen Wunschzettel, wie Nalea es mal so schön beschrieb, gegeben haben). Ich habe gerade zaghaft damit angefangen, mich selbst wiederzufinden. All das, was ich so viele Jahre unter den Teppich gekehrt habe, mal hervorzuholen. Zu schauen, was davon noch passt.
31.01.2019 18:33 •
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