Bin gerade von dem Geburtstag meiner Schwägerin nach Hause gekommen. Gefühle sind gerade halb und halb. Ich weiß jetzt nicht wirklich, woher ich das genommen habe, aber ich habe Next die Hand gegeben und ihr tatsächlich ein frohes neues Jahr gewünscht. Den Rest des Abends nicht mehr beachtet. Die Hütte war voll (wie immer, große Familie) und man hat sich gefreut, mich zu sehen und sie haben mich alle gedrückt. Mein NM hat mich wie immer (und wie alle) gedrückt und geküsst. Hat ihr wohl nicht so gut gefallen. Ich habe mal hier gesessen und mal da, mit diesem und jenen gequatscht, wir hatten uns ja auch alle länger nicht gesehen. Sie schien sich nicht so wirklich wohl zu fühlen.
Balsam für meine Seele war, dass mich einige beiseite nahmen und mir offen sagten, dass sie mich immer noch sehr gerne haben und sie nicht so wirklich mögen. Will das nicht überbewerten, sie kennen sie ja noch nicht richtig und es ist gerade mal 4 Monate her. Er hatte nichts Besseres zu tun, als stolz Fotos von seiner neuen Wohnung zu zeigen und von seinen neuen Möbeln. Hatte wohl irgendwie das Gefühl, sich erklären und darstellen zu müssen (einer seiner Eigenschaften, die ich ganz und gar nicht vermisse). Ich bekam das immer nur in Fetzen mit, weil ja so viele da waren. Dachte noch so bei mir, dass ich das nicht vermisse.
Irgendwann saß ich auch mal neben ihm und wir quatschten ganz normal, so wie mit den anderen auch. Daraufhin setzte sie sich demonstrativ auf die andere Seite neben ihm. Seine Nichte zog mich weg auf einen anderen Platz und flüsterte mir ins Ohr, dass sie das nicht sehen könne. Er habe sich sehr verändert, wäre großkotzig und oft schlecht gelaunt. Ich habe das nicht weiter kommentiert und nur gesagt, dass wir beide gut miteinander umgehen.
Ich saß dann den beiden Frischverliebten direkt gegenüber. Sie hatte den Arm um ihn gelegt und ihre Hand auf seinem Knie. Die beiden hatten eine kurze Diskussion, sie sah etwas angefressen aus. Hörte noch, dass er zu ihr sagte, er liebe sie unwahrscheinlich (den Satz kenne ich noch) und sah, dass er sie mehrfach küsste. Da wurde es langsam Zeit für mich, nach Hause zu fahren. Mir wurde schlecht.
Beim Verabschieden umarmte und drückte er mich wie immer, meinte noch, es täte ihm leid, wäre ja alles ein bisschen doof. Ich habe nur gesagt, alles gut und mich von dem Rest in aller Gemütsruhe verabschiedet und bin nach Hause gefahren.
Hatte ja vor 2 Tagen noch tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, mir seine neue Bleibe mal anzuschauen (er wünscht sich ja immer noch meine *Absolution*, aber das habe ich heute Abend wieder verworfen. Bin seiner Frage ausgewichen und habe nur gesagt, mal sehen. Hatte keine Lust, es zu irgendwelchen Diskussionen kommen zu lassen.
Als ich mich von seiner Schwester verabschiedete, bei der er vorher die 4 Monate gewohnt hatte, sagte die zu mir, es täte ihr leid. Sie hätte das Gefühl, ich wäre sauer auf sie. Nein, bin ich nicht, alles gut. Warum sollte ich auch auf sie sauer sein, sie kann doch für die ganze Sache nichts. Bin sogar eher froh darüber, dass er bei ihr sein konnte und sie sich um ihn gekümmert hat. Es war keine Zeit und der falsche Ort, aber das schreibe ich ihr morgen noch.
Und jetzt sitze ich nun allein in meiner Küche. Ohne Tränen diesmal. Immer noch mit dem starken Eindruck, dass er zwischen zwei Fronten steht. Seine Brause. Ich werde mich nicht deswegen von seiner Familie fernhalten, die ja auch meine Familie ist, wenn auch angeheiratet. Ich mag sie alle sehr. Sie werden sich schon noch daran gewöhnen, aber das wird dauern...
04.01.2019 22:42 •
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