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Frisch getrennt - verrückte Gedanken

Mischka
Nicht nur seiner Ansicht nach. Das war durchaus einer der Faktoren. Er wollte ja mit mir hier weg. Ich aber nicht. Ich hatte meinen Weg gefunden, damit umzugehen. Er nicht. Man kann nicht immer vor allem weglaufen im Leben. Manchen Dingen muss man sich stellen. Er konnte es all die Jahre, ich habe mich immer demonstrativ vor ihn gestellt. Jetzt kamen einige Dinge zusammen. Die berühmte Frage, kommt da noch was im Leben, habe ich was verpasst? Er wird es herausfinden und ich muss ihn gewähren lassen. Das Gleiche gilt nun auch für mich, wenn auch unfreiwillig. Was noch kommt, wie es ausgeht - schwer zu sagen.

16.12.2018 10:31 • x 1 #406


N
@ Hawaii

Ist es wirklich eine Flucht oder eher ein Ausweichen in eine vermeintlich leichtere Situation?

Würde man bei einer Flucht nicht alles mitnehmen was einem lieb und teuer ist? Alternativen schaffen, die es den Lieben und Teuren auch möglich machen mitzukommen? Und würde man bei einer Flucht vor etwas nicht auch die Brücken abbrechen? Ich könnte mir vorstellen, dass sich in einer so langen Beziehung, in der beide miteinander erwachsen werden, sich früh Muster bilden, die sich dann nur sehr schwer verändern können.

Wenn Mischkas Mann sich absetzt, muss er sich auch fragen, warum jetzt alles plötzlich besser werden soll. Soweit ich den Thread verstanden habe, möchte er zwei Frauen lieben und von ihnen geliebt werden. Gleichzeitig möchte er, dass beide Frauen unabhängig von ihm sind, so dass er keine Verantwortung tragen muss. Für mich sieht das weniger nach Flucht aus, sondern nach einem für einen erwachsenen Mann total irrealen Wunsch.

16.12.2018 10:34 • #407


A


Frisch getrennt - verrückte Gedanken

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hahawi
so eine Situation, wie mit einem Vater, der eine derart dominate Rolle im Leben der Tochter spielt, wie das auf ihn gewirkt hat, können wir hier nur schwer aus der Ferne nachvollziehen.
Dass er Einfluss auf Euer Familienleben hatte, das hast Du ja eingeräumt. Dass ihn das massiv gestört hat über einen langen Zeitraum auch.

Zitat von nalea:
Würde man bei einer Flucht nicht alles mitnehmen was einem lieb und teuer ist?

Hätte er vermutlich auch, wenn es die Bereitschaft gegeben hätte, die war aber nicht da.

Zitat von nalea:
Soweit ich den Thread verstanden habe, möchte er zwei Frauen lieben und von ihnen geliebt werden

Nein, die Reihenfolge war eine andere.

Zitat von nalea:
Für mich sieht das weniger nach Flucht aus, sondern nach einem für einen erwachsenen Mann total irrealen Wunsch.

Das zu beurteilen maße ich mir nicht an. Es klingt aber gefällig, es so zu vereinfachen.

16.12.2018 10:41 • x 2 #408


Mischka
Eigentlich möchte er nur eine Frau. Die ihn blind verstanden hat. Auf die er sich immer verlassen konnte. Die andere war die Krücke, um herauszufinden, ob das so ist.

Aber er sucht in seiner Konsequenz nach - wie soll ich sagen - Möglichkeiten? Nach einem Ent-oder-weder? Man kann aber nicht alles im Leben haben, was man sich wünscht. Ergo muss man Prioritäten setzen. Das lernt er nun.

Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass ich ein Einzelkind bin. Er hat viele Geschwister. Seine Eltern leben nicht mehr.

16.12.2018 10:44 • x 2 #409


hahawi
Ja, das lernt er. Da hast Du recht.

16.12.2018 10:47 • x 1 #410


N
@Hahawi

Es war nicht meine Absicht, etwas zu vereinfachen oder gefällig klingen zu lassen. Es tut mir leid, dass es so rüberkam.

@Mischka

Ich denke auch, dass für euch unterschiedliche Dinge wichtig geworden sind. Vielleicht war die Situation von vor neun Jahren der Auslöser dafür, dass du nicht mit ihm woanders neu angefangen hast. Wenn Narben entstanden sind, und wie du geschrieben hast, du zwar verzeihen, aber nicht vergessen konntest, dann ist es natürlich sich eine feste Burg zu suchen.Denn du hast ja erlebt, und erlebst es jetzt, dass dein Mann nicht den Halt gibt, den ein Partner in einer Beziehung geben sollte.

Dein NM hat bereits einmal eine wichtige Grenze überschritten, und erlebt, dass er wieder in die gewohnte Situation zurückkehren kann. Für viele Menschen senkt sich damit der innere Widerstand erneut Grenzen zu verletzen. Sie haben erfahren, dass die Grenzverletzung nicht die dramatischen Folgen hatte, die sie vorher befürchtet haben. Und dass das die Grenzverletzung in jeder Hinsicht übersehbar war. Manchmal gibt es nach einem Überschreiten von Grenzen kein Zurück mehr - das erfährt dein NM gerade.

Dein Weg wird ein steiniger sein. Aber er wird gleichzeitig Freiheit, Klarheit und sind eine neue und glückliche Mischka hervorbringen.

16.12.2018 11:06 • x 2 #411


Mia2
@nalea Nein, das ist kein Wunsch an meinen Exmann. Ich bin hier auf die Situation eingegangen. Ich habe das Miteinander, auch das Verhalten von ihm versucht einzuordnen, wie ich es halt sehe. Ich bin aber, sicherlich auch durch meine Geschichte zur Erkenntnis gekommen, dass man beide Seiten betrachten sollte und vielleicht nicht zu schnell aufgeben sollte, vorallem bei wirklich langen Ehen oder wenn einige Kinder betroffen sind. Das ist inzwischen meine Meinung. Ich empfinde das Verhalten von Mischkas Mann auch als eine Art Flucht. Ich kann dich, liebe Mischka, aber auch verstehen. Ob woanders neu zu beginnen, das Bessere gewesen wäre, glaube ich auch nicht. Man nimmt sich ja selbst mit. Und wenn du dich dort so gut fühlst, war es für dich auch in Ordnung zu bleiben. Sonst wärst du vielleicht auch unglücklich geworden. Es ist aber zu einfach zu sagen. Vergiss ihn, du wirst wieder glücklich. Gerade beständige Menschen wie hier, tun sich damit oft schwer.

16.12.2018 11:55 • #412


Mischka
Und deswegen, und weil sich nun mal nicht alles planen lässt, werde ich aufmerksam betrachten und einigen Dingen ihren Lauf lassen.

Die wichtigsten Pläne stehen, darauf werde ich hinarbeiten. Was noch passiert - wer weiß?

16.12.2018 12:04 • x 3 #413


N
@Mia2

Ich glaube da hast du mich missverstanden. wenn du den thread liest, wird dir auffallen, dass ich auch nicht zu der Fraktion gehöre, die alles schnell über Bord wirft.

Was kommt, das wird kommen Und Mischka hat recht, das kann man nicht oder nur begrenzt planen.

Kinder, im Sinne von jüngeren Kindern, sind hier auch nicht im Spiel - die scheinen bereits ihr eigenes Leben zu leben. Trotzdem sind sie natürlich von der Situation betroffen.

Ich denke, dass achtsam bleiben eine gute Strategie ist. Verhindern, dass man gemachte Fehler nicht erneut begeht und prüft, welche Alternativen sich einem bieten. In einem Forum kann man letztlich nur eigene Erfahrungen wiedergeben und Mitgefühl ausdrücken. Was am Ende in der realen Welt passiert, darauf haben wir glücklicherweise keinen Einfluss. Ich wünsche Mischka auf jeden Fall alles Gute und dass die Situation. in die sie geraten ist, ihr viele neue und schöne Türen öffnet.

16.12.2018 13:01 • x 2 #414


Mischka
22.24 h, mir raucht der Kopf. Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Einkommenssteuer...gar nicht so einfach, mal eben das Gewerbe zu erweitern. Da kommt ganz schön Aufwand auf mich zu. Ungestraft darf man halt nicht mal eben ein bisschen mehr verdienen, damit man alles gewuppt bekommt. Aber was ist schon einfach. Momentan eigentlich nichts.

Das Einzige, was mich tröstet, ist die Tatsache, dass mein NM und ich vernünftig miteinander umgehen. Wenn ich hier lese, was einige Kerle für ein Verhalten an den Tag legen, wird mir kotzübel. Da könnte man tatsächlich den Glauben an die Männer verlieren.

Also bin ich dankbar. Ich kann noch sehen und dankbar sein. Und den Glauben an mich selbst nicht verlieren. Man kann so vieles, wenn man muss.

17.12.2018 22:38 • x 2 #415


L
Ich bin auch froh, dass mein NM nicht so ein A.... ist. Das war er die letzten Jahre, als er noch hier gelebt hat genug. Mit ihm geht es nicht, ohne ihn ist es auch doof..... Und man schafft viel mehr als man denkt. Ruhe bewahren und eins nach dem anderen.

18.12.2018 18:21 • x 1 #416


Mischka
Ich habe mir heute einen neuen Ring gekauft. Nun ist meine rechte Hand nicht mehr leer. Das war mir sehr wichtig. Symbolisch zur Wintersonnenwende - es geht wieder aufwärts.

Auch wenn ich dieses Jahr keinen Weihnachtsbaum aufstellen werde und keine Weihnachtslieder hören mag, habe ich für jeden meiner Lieben eine Kleinigkeit besorgt.

Mein NM rief gestern an und meinte, er wolle aber doch nächste Woche mal vorbei schauen. Es wäre ihm wichtig, auch wenn es weh täte. Ich hatte ihm jederzeit die Option offen gelassen, zu kommen, wenn er mag. Bin gespannt, ob er erscheint.

Für ihn habe ich bis jetzt noch kein Geschenk. Ich tue mich schwer. Halb möchte ich, halb nicht.

20.12.2018 18:38 • x 1 #417


N
Umsatzsteuererklärung und Korrespondenz mit dem FA als Trauertherapie...ich denke, dass könnte eine Geschäftsidee sein ) Relativiert das Leben und lenkt ab! Oh je...

Ich finde es schön, dass du dir einen neuen Ring gekauft hast. Das ist ein starkes Symbol. Ich wünsche dir weiter Stärke und Gelassenheit in deiner turbulenten Zeit.

20.12.2018 22:07 • x 1 #418


Mischka
Fast geschafft. Noch nie habe ich mir so gewünscht, Weihnachten möge ganz schnell vorbei gehen.

Heiligabend war grausam. Zum ersten Mal hatte ich Angst um mich selbst. Ich war ganz alleine. In einem stillen Haus, sonst an diesem Tag voller Leben und Trubel. Ohne Weihnachtsbaum. Ohne Weihnachtsmusik. Konnte ich nicht ertragen. Totenstill. Es brach aus mir heraus und ich habe es laufen lassen. Gegen Mittag einigermaßen gefangen und duschen gegangen. Weihnachtsgeschenke eingepackt, auf den letzten Drücker. Dann kam der Kalender für ihn. Aus. Sehr überlegt, ob ich es in die Kirche schaffe. Wäre Tochterherz nicht gewesen, wahrscheinlich nicht. So musste ich mich zusammen reißen. Aber die Kinder kennen ihre Mutter.

Die ganze Zeit aufs Handy gestarrt. Gehofft, er meldet sich. Oder besser noch, er meldet sich nicht. Wusste von meiner Schwägerin, dass es ihm dreckig geht. Wollte es nicht noch schlimmer machen. Er hat das Gleiche gedacht. Den Rest des Abends einigermaßen gefasst verbracht. Essen bekam ich kaum runter. FaceTime mit meinem Großen, der ja auch zum ersten Mal nicht dabei war. Schön, aber auch traurig. Um 23.00 h mit Hundi noch einen kleinen Spaziergang gemacht. Der traurigste Heiligabend meines Lebens. Aber geschafft.

1. Weihnachtstag sehr netten Kaffeebesuch gehabt . Danke an meine Leidensgenossin aus diesem Forum, es war sehr schön.

Heute Mittag mit netten Menschen zum Essen im Steakhaus eingekehrt und endlich mal wieder ordentlich gegessen. Und dann kam mein NM zu Besuch. Das erste, was er tat: Er entschuldigte sich, dass er es nicht fertig gebracht hat, sich Heiligabend bei mir zu melden. Und drückte mich ganz fest. Ich sagte ihm, ich konnte es auch nicht, wollte es nicht noch schlimmer machen. Wir sahen uns an und verstanden einander, so wie all die Jahre. Mit Tränen in den Augen. Brachte mir ein Blümchen mit und bekam von mir seinen Lebensfreude-Kalender, den er so mag. Bescherte seine Kinder, freute sich über Tochterherz Bäuchlein und die Ultraschallfotos von unserem künftigen Enkelkind. Drückte meine Mama, die auch noch hier war. Kuschelte mit unseren Tieren. Hundi freute sich sehr über ihn, blieb aber seltsamerweise auf Distanz. Es sind jetzt fast 4 Monate, dass er weg ist.

Nach gut 2 Stunden fuhr er wieder. Drückte mich wieder und wieder. Ich rieche ihn immer noch. Die Trennung schreitet immer weiter fort, und doch ist das Ende unserer Geschichte nicht geschrieben. Wenn es das je wird. Ich liebe diesen Mann. Und er mich. Warum ist das Leben so bescheuert? Ich verstehe es einfach nicht. Aber alles hat wohl seinen Grund.

Morgen hat mich erstmal die Arbeit wieder. Viel Arbeit. Das ist gut so. Wenig Zeit zum Nachdenken.

26.12.2018 20:54 • x 2 #419


Babs54
Liebe @mischka, ich drücke dich ganz lieb. Ich verstehe dich, obwohl es eigentlich unverständlich ist. Guten Start in die Arbeitswoche. Liebe Grüsse
Babs

26.12.2018 21:22 • x 1 #420


A


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