Frisch getrennt - verrückte Gedanken

Heute vor einem Jahr war meine Welt noch in Ordnung. Dieser Satz fällt mir immer wieder ein. Jetzt sitze ich vor einem Scherbenhaufen und versuche, es wieder brauchbar zusammen zu setzen. Ich war schon so weit...und dann ist es mir runter gefallen.

Der gestrige Tag war Gift für mich. Es wirkt immer noch nach.

WhatsApp von ihm, er fragte mich zu allem Übel auch noch, ob denn jemand von seiner Familie dagewesen wäre. Ich habe (erst nach ein paar Stunden) wahrheitsgemäß, aber sachlich geantwortet. Er schrieb *schade* und teilte mir dann mit, dass er mit ihr bei unserem Trauzeugen sitzt, der gerade wieder Opa geworden ist. Schön. Mich lässt man dumm sterben. Geschweige denn, an meinen Geburtstag denken - von uns kommen immer Glückwünsche, und sei es wenigstens ne WhatsApp....

Nun denn. Mit zunehmendem Alter wächst die Anzahl derjenigen, die mich mal am Ar... *beep* können.

Jetzt trennt sich wohl die Spreu vom Weizen. Bitter. Sehr bitter. Wahrscheinlich war ich in dieser Beziehung etwas zu naiv.

Nee. Naiv finde ich das gar nicht. Irgendwann muss man ja Vertrauen fassen und dem glauben, was einem nahestehende Menschen sagen. Und ja, dass sie dich jetzt sitzen lassen ist tatsächlich schlimm - aber das Blatt wendet sich erfahrungsgemäß auch wieder. Irgendwann trifft man sich und sie stehen mit rotem Kopf und stotternd vor einem und versuchen zusammenzusammeln warum sie sich so gar nicht gemeldet haben oder mal vorbeikommen konnten. Aber dann wird es dich sehr wahrscheinlich nicht mehr interessieren.

Du scheinst ein sehr wertvoller Mensch zu sein, zumindest lesen wir das hier im Forum so, und es ist der Verlust der anderen, nicht deiner. Jeder, der dir nicht aktiv hilft, indem er sich mal meldet und wenigstens fragt, wie es dir geht hinterlässt zwar eine schmerzliche Lücke, aber er schafft auch Platz für neues. Denk dir das Ganze wie deinen Garten: Manchmal müssen Bäume oder Sträucher weg. Erst sieht dann alles fremd aus und meist verbindet man mit der Pflanze ja auch etwas. Aber plötzlich bemerkt man, dass ohne den Schatten des Baumes oder Volumen des Busches, andere Pflanzen, und gerade die, die man vielleicht nicht so gesehen hat, wachsen und gedeihen können. Und ehe man sich versieht, sind die Lücken zu und der Garten zwar neu, aber genauso schön.

Schieß die Wegbleiben von der Kommode und bitte deinen Mann, die Neue dir gegenüber nicht mehr zu erwähnen. Und vielleicht wäre es eine Idee einen schöne Jahrestage Kalender zu beginnen und alle schönen neuen Erlebnisse darauf zu notieren. Du hast schon soviel geschafft - du schaffst alles andere auch. Heilen tut weh, aber irgendwann ist es geheilt. Mit neuen Menschen, alten echten Freunden, Hundi und deinen Kindern und deren Familie. Es wird gut werden

PS: Der hat die Neue echt mit zu eurem Trauzeugen genommen? Vielleicht sollst du ihr auch noch dein Hochzeitskleid leihen oder eure Familienfotos übergeben, damit sie die per Photoshop in ihre Geschichte umändern kann? Herr lass Hirn vom Himmel regnen! Aber offensichtlich ist bei beiden das Wort Scham unter Fremdwort abgelegt...oh Mann!

Was mir gerade noch auffällt: Er tat so, als ginge ihm mein Geburtstag relativ am Allerwertesten vorbei...aber scheinbar hat er sich wohl doch damit beschäftigt. Er hat es mit der WhatsApp vermutlich gut gemeint, aber letztendlich das Gegenteil bewirkt. Emphatie war noch nie seine Stärke, er wandelt eher meist am Rande des Fettnäpfchens.

Eigentlich komme ich gut mit meiner Schwiegerfamilie klar. Vielleicht wussten sie nicht, wie sie mit mir umgehen sollten. Wie auch immer. Mit etwas Nachdenken hätte man aber auch drauf kommen können, dass man denjenigen mit so einem Verhalten verletzt.

Wie auch immer. Wird mal wieder Zeit für einen Schritt nach vorne.

Mein Hochzeitskleid habe ich vor 3 Jahren an einen Verein gespendet, der aus dem Stoff Kleidung für Frühchen und Sternenkinder näht. War das Beste, was ich tun konnte.

Wertschätzung. Das, was man selbst so oft gibt. Das, was manch einer nicht hat und niemals haben wird. Das, was so oft mit Füßen getreten wird. Das, was wir lernen müssen, uns selbst zu geben. Immer wieder. Mindestens 1 x am Tag.

Ja,mischka, tu dir selbst Gutes.
Und sei zufrieden hier in deinem Strang.
Da gibt's noch Unterstützung.
Ich schreibe in 2 anderen mit,da empfinde ich oft als voll hohl und festgebissenn, was geschrieben wird.
Immer nur DIE ANDEREN.
Es gibt halt unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen.
Jeder Fall ist anders,viele Menschen lernen dazu.
Geh deinen Weg.In einem jahr sieht es sicher besser aus.

Ich warte nicht darauf, dass ein Jahr vergeht. Jeder einzelne Tag ist wichtig, ob gut oder schlecht. Man kann jeden Tag neu beginnen. Erfahrungen machen und aus ihnen lernen. Alte Verhaltensmuster durchbrechen und bewährte erhalten. Sich von Altem trennen und Neues in sein Leben holen. Leben und leben lassen. Bewusst wahrnehmen, was einem gut tut. Loslassen, was nicht gut tut. Sich selbst neu kennen lernen. Damit kann man jeden Tag neu anfangen.

Hab wohl heute meinen philosophischen.

Ist doch gut...
Du bist stark

Schopenhauer ich bin mir selbst genug

So weit bin ich noch nicht. Aber ich lerne.

Guten Morgen Mischka

Erstmal herzlichen Glückwunsch nachträglich zu deinem Geburtstag.
Ich flüchte mich an meinen Geburtstagtagen seit der Trennung immer in den Urlaub.
Der September ist dafür bestens geeignet.
Ich weiß, wie du dich gefühlt hast.

Alleine in Urlaub fahren - traue ich mich (noch) nicht. Für den düsteren November aber definitiv eine Option. Muss nur noch das nötige Kleingeld her. Nicht einfach, wenn man künftig den Euro nochmal umdrehen muss. Aber auch nicht ganz unmöglich. Habe ja jetzt wieder ein Jahr zum Planen. Zum Glück gibt es noch Menschen, denen ich wichtig bin. Der Rest kann mich mal. Kreuzweise. Vom philosophischen zum krawalligen. Heute ist scheints alles drin.

Lass deinen Frust ruhig raus.
Ist besser, als alles in dich reinzufressen.

Hallo Mischka, auch ich feiere meinen Geburtstag kaum noch.Es hat sich das ganze Leben verändert seit der Trennung. Wir hatten nicht soviel Freunde, aber die waren dann auch weg. Wenn es dich tröstet, du bist damit nicht allein. Diese bittere Erfahrung scheinen viele zu machen.

Vielleicht für einen krawalligen Nachmittag mein Lied nach einer entsetzlichen Trennung, die mich nach vielen Jahren Beziehung mit leeren Händen, leerer Seele und ohne Glauben an die Welt vor 10 Jahren mitten in einen November gestellt hat? Ist aus den 80ern von Carmel: 'I'm over you - and there's nothing you can do'. Vielleicht gefällt es dir, euch auch.

Es war meine Projektion wie es mal sein würde - und es wurde so - und noch viiiiil besser Ich habe danach mit 45 meinen Mann kennengelernt. Als wir das erste Mal voreinander standen, wussten wir beide, alles Leben davor war nur ein Test und unsere Suche zu Ende Wir haben nach 11 Monaten geheiratet - wo ich doch niemals das Gefühl hatte, dass Heiraten für mich sein könnte. Es war eine kleine Feier und ich habe die beste Schwiegerfamilie aller Zeiten. Auch nach 8 Jahren Ehe wird es jeden Tag schöner. Das hätte ich nie gedacht. Deshalb glaube an ein besseres und schöneres Leben für dich, Mischka. Auch wenn jetzt noch alles im Nebel ist, es wird wieder sonnig

Hallo Mischka, mir ist noch etwas zu deinem Post eingefallen. Wenn etwas Schlimmes passiert, man sehr krank wird, oder jemand stirbt, wissen viele nicht, wie sie sich der Person gegenüber verhalten sollen und machen erst einmal einen großen Bogen. Ich habe erlebt, dass das bei Trennungen auch so sein kann.

Vielleicht wäre es sinnvoll, deine Schwiegerfamilie und eure gemeinsamen Freunde durchzugehen, um zu sehen, wer dir wirklich wichtig ist. Möglicherweise war vielen an deinem Geburtstag mulmig und sie haben deshalb den Kopf in den Sand gesteckt. Nicht, weil sie dich nicht mögen. Du könntest denen, die dir wichtig sind eine Rund-whatsapp schicken. vielleicht mit einem netten oder lustigen Bild, und ihnen sagen, dass auch wenn es zwischen dir und deinem Noch-Ehemann nicht gut steht, du und er aber alles in Ruhe zwischen euch regelt und du dich freuen würdest, sie weiter zu deinen Freunden und zu deinen Familie zählen zu dürfen. Anrufe und Besuche wären dir immer willkommen.

Dann wüssten alle wo du stehst und du wüßtest wo sie stehen. Die, die dein Angebot annehmen und sich melden bleiben, der Rest...nun ja. Klarheit statt Spekulation.