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Frisch getrennt - verrückte Gedanken

L
@Mischka schwere Kost.
Dieser/dein (Ex)mann hat heute keine gute Worten gefunden.
Deine Leere ist spürbar und zu verstehen.

Lass mal sacken.

Und wie @EmmaPee sagt, schreib hier.

Deine Emotionen werden sich wieder legen, dass weißt du ja.

Vor Weihnachten ist das noch mal schwerer, aber du stehst das durch.

19.12.2019 20:35 • x 1 #1426


Mischka
Ich möchte noch richtigstellen, dass sich sein Nicht-mehr-Aushalten-Können nicht auf mich oder unsere Kinder bezog, sondern eher auf das schwierige Verhältnis mit meinem Vater und die dörfliche Umgebung. Er kam damit nicht zurecht. Ich glaube ihm das, aber vermute auch, dass da noch andere Gründe waren, die er nicht nennen will, um mich nicht zu kränken. Ich werde es wohl nie wirklich erfahren. Nun ist es, wie es ist und vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis er die Scheidung einreicht. Ich werde sehen.

19.12.2019 21:47 • x 1 #1427


A


Frisch getrennt - verrückte Gedanken

x 3


N
Liebe Mischka, seine wahren Beweggründe wirst du wahrscheinlich tatsächlich nie erfahren - wenn er sie selbst überhaupt vollständig benennen kann.

Vielleicht lässt sich sagen, dass du ihm so wichtig warst, dass er sich auf das dörfliche Leben und deinen offenbar nicht einfachen Vatet viele Jahre eingelassen hat. Wenn man sich aber aus Liebe und Verantwortung dauerhaft verbiegen muss, macht das etwas mit einem. Der erste Ausbruch vor 10 Jahren war eventuell der 1. Versuch einer Befreiung aus einer emotional für ihn beengenden Lage. Möglicherweise hat er svhon damals das Gefühl, dass du es ihm nach seinen schwerwiegenden Lebenseinschränkungen schuldig wärst schliesslich seine Lebensbefürfnisse mitzugehen.

Dem stand dann offenbsr dein sehr ausgeprägts Sicherheotsbedürfmis entgegen. Mit Anfang 50 hat er ja auch nicht mehr unendlich Zeit sein Leben nach seinen tiefen Bedürfnidsen zu gestalten. - Er hat jedoch diesmal gewartet, bis die Kinder erwachsen sind. Dann wollte er mit dir weg und ein Leben aufbauen, dass ihn freier sein liesse. Dieser Lebensentwurf war jedoch konträr zu deinem.

Mischka, ich glaube, dein Mann wird dich immrt lieben. Es ging nur nicht mehr zusammen. Der eine wollte frei wie Rhett Butler sein, die andere wollte Tara.

Jetzt hat jeder von euch was ihm zum (Über)Leben notwendig ist. Nur habt ihr nicht mehr einander. Das ist unendlich traurig. Aber ihr habt jetzt trotzdem beide etwas. Ihr steht mit leeren Herzen voreinander, aber nicht mit leerem Händen. Damit lässt sich für jeden etwad beginnen. Und das habt ihr ja schon.

Mischka, ich wünsche dir alles, alles Gute. Und trotz allem ein schönes Weihnachtsfest mit deinen Öieben und Hundi:) Lass dich umarmen.

21.12.2019 03:30 • x 2 #1428


Mischka
Liebe Nalea,

das hast du so exakt auf den Punkt gebracht, besser hätte man es nicht beschreiben können. Ich bin sprachlos. Deine Worte sind für mich Erhellung und Trost zugleich - vielen Dank dafür!

Dir und allen anderen wünsche ich ebenfalls schöne Feiertage mit Ruhe und Frieden im Herzen und Besinnung auf das, wofür wir dankbar sein können. Zum Beispiel dieses Forum hier.

21.12.2019 08:58 • x 5 #1429


Mischka
16 Monate ist er schon fort. Mal wieder Zeit für ein kleines Fazit. Mit dem Alleinsein habe ich mich mittlerweile arrangiert und finde es manchmal sogar ganz angenehm, meine Ruhe zu haben und tun und lassen zu können, wonach mir gerade der Sinn steht. Die Sehnsuchtsanfälle sind seltener geworden.

Wirtschaftlich sind wir nun offiziell seit dem 19.12. getrennt - an diesem Tag haben wir die Trennungs-/Scheidungsvereinbarung unterschrieben. Das Haus gehört mir. Da dazu auch die Schuldübernahme gehört, wollen die Banken nun natürlich prüfen, ob ich auch dazu in der Lage bin (nachdem ich es nun schon ein Jahr alleine geschafft habe). Nicht so einfach, die Nachweise zu erbringen, wenn Frau selbstständig ist und Frau (das ist durchaus ein Unterschied). Damit schlage ich mich zurzeit herum. Meine Einkünfte geben es her, aber es bleibt vorerst die Ungewissheit, ob die Banken das auch so sehen.

Der Kaffeetrinker und ich sind in einer Endlosschleife. Er kommt regelmäßig vorbei, wir gehen weiterhin sehr freundlich und vernünftig miteinander um. Es geht nicht mehr miteinander, aber auch nicht ohne einander. So war er der erste, der mich Neujahr um 00.04 h anrief, um mir ein gutes neues Jahr zu wünschen.

Ich habe gelernt, gut für mich zu sorgen. Ich habe Erfahrungen gemacht, auf die ich gut hätte verzichten können, die mich aber letztendlich gestärkt haben. Alles andere muss wohl die Zeit richten. Ich habe fest vor, meine Pläne umzusetzen und glücklich zu werden. Ohne ihn.

Macht dieses Jahr zu eurem Jahr. Meine guten Wünsche begleiten euch.

07.01.2020 20:43 • x 8 #1430


N
Danke für deine Wünsche! Lasst es ein tolles Jahr werden

Mischka, wenn du die Frau von vor 16 Monaten heute neben dich stellen würdest, hättest du damals geglaubt, dass du diesen Berg schaffen würdest? Du kannst dir wirklich auf die Schulter klopfen, dass du in der Krise weitergegangen bist und sogar noch eine Schippe draufgelegt hast. Heute besitzt du dein Haus; die Banken benötigen einen berechtigten Einwand, um dir Schwierigkeiten zu machen und da du weder krank bist, noch deine Auftragsprognose negativ ist und du auch deinen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen bist, werden sie nach Erhalt aller Unterlagen wenig machen können. Ich drücke dir auch da die Daumen. Manchmal nützt es, auch zukünftiges Erbe (falls vorhanden) ins Feld zu führen.

Ansonsten scheinst du einen Riesenschritt in eine fröhliche Zukunft gemacht zu haben. Dafür weiter alles Gute!

08.01.2020 17:56 • x 1 #1431


Mischka
Update: Ich bekam heute die Nachricht der Bank, dass das Darlehen auf mich umgeschrieben wurde und mein Ex aus der Haftung raus ist. Verbunden mit einem nicht unerheblichen Kostenbescheid. Habe erstmal nach Luft geschnappt. Und dann Plan gemacht, woher nehmen. Wie auch immer, die Hauptbank ist durch.

Und sonst: Wir trafen uns am Samstag zum Geburtstag beim Schwager. Er war ohne Next da. Und so kam es, dass wir die Letzten waren und wie in alten Zeiten beieinander saßen. Quatschten, lachten. Wir haben sogar zusammen getanzt, es war vertraut wie eh und je. Er drückte mich ganz fest und ich ihn ebenso. Viel zu nah. In dem Moment schmerzlich schön. Habe mich verflucht, dass ich es zugelassen habe. Aber ich konnte nicht anders. Nachher wieder 2 Stunden Rotz und Wasser geheult. Selbst schuld. Den ganzen Sonntag gebraucht, um mich wieder zusammen zu bauen. Abhaken, weiter machen. Es geht immer weiter.

21.01.2020 23:14 • x 4 #1432


E
Vielleicht kannst du mit der Bank reden, damit du nicht sofort alles auf einmal begleichen musst.

Ja, so eine Ablösung nach so einer langen Ehe ist extrem schwer. Besonders dann, wenn man sich von beiden Seiten, emotional noch nicht vollständig gelöst hat. Ich wünsche dir alles Gute!

23.01.2020 09:07 • #1433


Mischka
Update.
Die Rechnung der Bank ist bezahlt, mit Hilfe meiner Eltern.
Dann kam die Rechnung vom Notar über die Scheidungsvereinbarung. Da habe ich nochmal Schnappatmung bekommen. Die Höhe der Geschäftsgebühr wird mir der Notar noch erklären müssen. Angesichts der Tatsache, dass ich im Falle eines Rosenkriegs deutlich mehr hätte bezahlen müssen und es dann damit erledigt ist, kann ich dafür realistisch gesehen dankbar sein. Ich kann es zum Glück bei meinen Eltern abstottern.

Ex rief mich heute an und löste sein Versprechen ein, dass er mich informiert, wenn er die Scheidung einreicht. Das hat er gestern getan. Obwohl ich es erwartet habe, hat es mich zugegebenermaßen dann doch heute ziemlich mitgenommen. Dieses Gefühl, nicht mehr gewollt zu werden nach so vielen Jahren, schmerzt.

Es macht keinen Sinn, diese Ehe weiter bestehen zu lassen. Ich will ihn auch immer noch nicht zurück, das kann ich mir auch überhaupt nicht mehr vorstellen. Der Verstand sagt, es ist der logische Schlussakt. Das Herz weint. Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass es ein Makel ist, geschieden zu sein. Vielleicht bin ich altmodisch. Vielleicht führt es mir mein *Versagen* noch einmal vor Augen, auch wenn er derjenige ist, der es beendet hat - ich hatte meinen Anteil. Es wird sich nichts mehr ändern, auch das ist mir bewusst. Genauso wie die Tatsache, dass es die Zeit braucht, die es braucht.

Ich habe eine Menge geschafft. Darüber bin ich froh und dankbar. Ich werde auch das noch schaffen. Aber es tut trotzdem weh.

27.02.2020 23:16 • x 6 #1434


Lebensfreude
ich kann dich gut verstehen, weil es mir damals auch so ging .
Es ist etwas Archaisches. Man bricht einen Vertrag, nämlich das Jawort.
Der Verstand bewertet das anders. Unser Herz, unsere Seele aber weinen.
Aber das geht irgendwann vorbei.

27.02.2020 23:20 • x 2 #1435


Mischka
Man bricht den Lebensplan.
In guten wie in schlechten Zeiten.
Bis dass der Tod uns scheidet.

Er sagte immer, das sei für ihn nicht nur eine Unterschrift auf einem Blatt Papier.
Achja.

27.02.2020 23:52 • x 1 #1436


Mischka
Update nach etwas längerer Zeit. Am 10.03. flatterte sein Scheidungsantrag ins Haus. Es geht ja nur noch um den Versorgungsausgleich. Wir haben beide den Fragebogen ausgefüllt und nun ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, wann alles geprüft ist und der Scheidungstermin angesetzt wird.

Es graust mir heftig davor. Vor ein paar Tagen rief er an und erzählte mir, dass er eine dicke Rechnung von seiner Anwältin bekommen habe. Dabei rutschte ihm wieder einmal ein Satz heraus, den er nicht zu Ende führte; etwa in die Richtung, wenn er das alles vorher gewusst hätte....ja, und dann? Dann hättest du es nicht gemacht? Ich habe ihn das nicht gefragt. Hatte ihm ja gesagt, dass ich die Scheidung nicht einreichen werde. Hätte von mir aus noch warten können. Aber er braucht ja für sich den endgültigen Abschluss. Nun denn. Dann zahl auch.

Ich laboriere derzeit verstärkt mit Wechseljahresbeschwerden herum. Könnte wegen jedem Sch*ß heulen. Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Schlafstörungen. Muss mich derzeit selbst in den Allerwertesten treten. Die ganze Coronak*cke macht es nicht besser. Alles irgendwie creepy. Aber wenigstens habe ich wirtschaftlich bislang keine Einbußen, da kann ich von Glück reden.

Ich weiß, ich muss mich zusammenreißen. Ihn endlich loslassen. Es will noch nicht so recht gelingen. Wenn der Richter mich fragt, ob ich geschieden werden will, muss ich lügen. Es fühlt sich immer noch falsch an. Auch nach 18 Monaten noch. Ich fühle mich im Stich gelassen, verraten und verkauft. Auch wenn mein Verstand mir ganz klar sagt, es ist besser so.

14.04.2020 20:49 • x 8 #1437


S
Liebe Mischka,

immer habe ich bei Dir mitgelesen. Heute möchte ich ein paar tröstende, und aufbauende Worte und Gedanken dalassen.

Wie oft im Leben habe ich mich soo schwer getan, und ellenlange mit etwas herumlaviert und mich abgequält. Doch irgendwann war er da, der Moment, in dem ich ausgeglichen war, versöhnt, bereinigt, friedlich, in dem ich dachte: gut, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist. So wurde ich die, die ich heute bin, und so wurde die Situation, wie sie heute ist

Auch für Dich wird er kommen, dieser Moment

Oder, kurz gesagt, liebe Mischka: Zeit ist relativ

Liebe, ehrlich liebe Grüße solea

15.04.2020 20:11 • x 3 #1438


Mischka
Danke dir sehr für die aufbauenden Worte. Manchmal wüsste ich schon gerne, wann es bei mir soweit sein wird. Trotz den gelegentlichen Tiefpunkten habe ich meine Pläne nicht aus den Augen verloren.

Er kam heute mal wieder auf einen Kaffee vorbei und brachte mir Blumen mit. Das hat er auch früher immer mal wieder getan. Ich werde aus dem Kerl nicht schlau. Einerseits bricht er nachhaltig eine Brücke nach der anderen ab und dann kommt wieder sowas. Irgendwie scheint er auch immer noch nicht zu glauben, dass ich auch ohne ihn klar komme. Er versucht immer, die Kinder hintenherum auszufragen. Die können ihm nur das Gleiche erzählen, was er auch von mir hört. Er möchte ja unbedingt noch mal mit mir spazieren gehen und mit mir reden. Worüber? Es gibt nichts zu verheimlichen - zumindest nicht von meiner Seite. Wie es bei ihm aussieht, darüber will ich lieber nichts wissen. Damit muss er nun selbst klar kommen. Ich habe diese Entscheidung nicht getroffen.

15.04.2020 23:12 • x 1 #1439


S
Guten Morgen, liebe Mischka,

meine Worte sind die einer Unbeteiligten, das kann ein Vor- und ein Nachteil sein.

Deine Bitterkeit wird Dich nicht 'voran' bringen. Was gäb es eigentlich zu verlieren, die Situation anzunehmen? Richtig, verloren hast Du doch bereits, was Du so sehr geschätzt und gewollt hast. Warum also nicht das Leben in vollen Zügen genießen, aus den Zitronen des Lebens Limonade machen, das Verrückte wagen und einfach tun (spazieren gehen warum eigentlich nicht? Die Zukunft ist noch nicht geschrieben. Sicher wird sie nicht so aussehen, wie Du gedacht hast - deswegen könnte sie aber dennoch total schön sein ), sich selbst aus den Haaren aus dem Sumpf ziehen und einfach frech grinsen und glücklich und fröhlich sein aus einer inneren (ein klitzekleines bisschen trotzigen ) Entscheidung heraus?

Spricht eine, die sich mit Loslassen auch total rumplagt...

Von Herzen einen schönen Tag! solea

16.04.2020 05:44 • x 1 #1440


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