@Mia
Ich finde deine Beiträge hier sehr wertvoll, denn sie repräsentieten bestimmt eine der Stimmen, die in Mischka rumoren. Der Gedanke es doch schon einmal geschafft zu haben und danach nich schöne gemeinsame Jahre verbracht zu haben. Warum sollte es also nicht ein zweites Mal felingen, zumal er doch so leidet.
Dagegen steht, dass er passiv bleibt in Bezug auf die Wiederherstellung der Ehe. Er ist eher wie ein erwachsenes Kind, das die erste Wohnung beziehen muss und regelmässig mit seinen Sorgen und Problemen ankommt. Gleichzeitig aber nicht willens ist, den Weg nach Hause zurückzugehen, um dort als vollwertiger Erwachsener auf Augenhöhe mit Übernahme aller seiner Pflichten, einschliesslich aller emotionalen und finanziellen, gemeinsam zu leben.
In Mischkas Fall hat der Ex eine Vorgeschichte mit Depressionen und Suizidabsichten. Jeder, der ähnliches erlebt hat weiss wie sehr das anstrengt und einen ständig wachsam sein lässt, weil ein Suizid auch gefühlt bedeuten kann, dass man selbst schuld ist oder ihn hätte verhindern können. Das Konstrukt, das so in einer Beziehung entsteht, hat viel mit Angst und auch Erpressung zu tun. Der eine fürchtet um den abdern, der andere weiss, dass er aufgefangen wird und hat bisweilen unangebrachte Forderungen an die Beziehung.
In dem Beispiel des ausziehenden Kindes, wäre hier eine Instabilität, gewohnt unangemessenes Verhalten mit Ansprüchen. Sich dem zu entziehen ist ein schwerer Prozess. Man weiss ja, man kann den Zirkus irgendwie aushalten - hat man ja auch lange- und es gibt neben dem Gefühl des Beqwahrenmüssen auch viel Zuneigung. Dazu kommt ein drihendes zweites Damoklesschwrrt, nämlich das des finanziellen Anspruchs.
Der Zurückgebliebene ist in Sorge, gleichzeitig verletzt über das Verlassen, oft in Alarmbereitschaft. Zu erkennen, dass man nach Jahren des Aushaltens, Liebens und Helfens quasi emotional *beep* im Wind steht, ist wahrscheinlich so, als würde man in einen tiefen Abgrund schauen.
Da ist nichts mehr zu kitten. Nur zu klären, was die rechtlichen Ansprüche sind. Was die Verlassenen weiter emotional einbringen möchten, das müssen sie selbst entscheiden. Und damit, ob sie weiter in Angst, Sorge und Alarm leben möchten.
Was Mischkas Ex möchte, wäre für mich als Aussenstehende mittlerweile herzlich egal. Er ist ein Erwachsener und verhält sich nicht angemessen. Mischka kann aber das Band erst kappen, wenn sie es will und nicht mehr Gründe vorschiebt, warum sie das nicht kann. Das liegt in ihrer Hand und muss sie nach eigenem Tempo und Willen entscheiden. Nur, genauso wie von ihrem Ex erwartet wird, sich um sich zu kümmern, wird der Punkt kommen, an dem die Umwelt von Mischka das gleiche erwartet. Die Kinder haben es ja bereits angedeutet.
14.07.2019 13:00 •
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