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Frisch getrennt und meine Freunde meiden mich

H
Ich bin 42 Jahre alt habe 2 Kinder und wurde vor 3 Monaten von meinem Mann für eine andere verlassen. Wir waren 15 Jahre zusammen, davon 13 Jahre verheiratet. Unser Leben war bis zur Katastrophe sehr schön. Haus, 2 Kinder, Hund und ein fester Freundeskreis von 3 weiteren Paaren. Mit ihnen sind wir in Urlaub gefahren, meistens nach Dänemark, haben Feste gefeiert und zusammen Sport gemacht. Wir sind alle leidenschaftliche Läufer und sind Halbmarathons in verschiedenen Städten zusammen gelaufen.

Jetzt ist sowieso nichts mehr wie es war. Mein Mann ist weit weg, zu ihr ins Ausland gezogen. Noch wohne ich mit den Kindern im Haus, kann das aber wohl finanziell nicht lange halten. Aber warum lassen mich ausgerechnet jetzt noch alle Freunde im Stich? Was ist das für ein Phänomen? Die behandeln mich wie eine Aussätzige. Ok, ich kann nächstes Jahr nicht mit nach Dänemark. Die teuren Häuser da können wir uns nicht leisten. Aber warum brechen die alle plötzlich den Kontakt ab? Kennt ihr das auch?

21.11.2019 08:01 • #1


W
Das sind keine richtigen Freunde.

21.11.2019 08:15 • x 8 #2


A


Frisch getrennt und meine Freunde meiden mich

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H
Wrnn das keine richtigen Freunde sind, dann waren die letzten 10 Jahre eine Farce. Ich hoffe die sind vielleicht nur vorübergehend irritiert.

21.11.2019 08:18 • #3


Kummerkasten007
Ich würde sagen, es waren Bekannte und haben jetzt die Befürchtung, dass sie für Deine Urlaube aufkommen müssen.

Wem gehört das Haus?

21.11.2019 08:20 • x 1 #4


VictoriaSiempre
Nein. Von Freunden kenne ich sowas nicht. Bei Schönwetter-Bekanntschaften kann das vorkommen. In solchen Situationen trennt sich die Spreu vom Weizen.

21.11.2019 08:21 • x 7 #5


W
Ich tippe auf gemeinsame Bekannte. Keine Freunde im dem Sinn. Vielleicht wissen sie auch nicht mit der Situation umzugehen. Wie kam es denn zum Kontaktabbruch? Hast Du Dich denn gemeldet und keine Antwort bekommen oder so? Oder meldet sich einfach niemand mehr von denen?

21.11.2019 08:27 • x 2 #6


H
Das Haus gehört uns beiden, ist aber noch nicht abgezahlt. Mein Mann ist sang und klangglos ins Ausland verschwunden und kommt seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nach. Er hat hier alle Brücken abgebrochen. Alleine kann ich die Kredite nicht mehr lange bedienen. Ich habe ei bisschen Geld retten können aber die Ersparnisse schwinden. Die Freunde hätte ich trotzdem nie angepumpt. Ich suche gerade nach einer kleinen Wohnung in der Nähe und werde das Haus dann verkaufen. Noch sind wir verheiratet und ich bin dazu wohl berechtigt, sagt meine Anwältin. Ich habe den Freunden auch nie die Ohren abgekaut mit meiner Leidensgeschichte. Ich verstehe das nicht. Ich fühle mich, als hätte ich die letzten Jahre in einer Seifenblase gelebt. Um unsere Zukunft mache ich mir wenig Sorgen, ich verdiene genug, um in bescheidenerem Rahmen ohne staatliche Hilfe auszukommen. Aber menschlich bin ich sowas von enttäuscht. Ich habe mich ab und zu noch telefonisch bei den Freunden gemeldet. Für gemeinsame Lauftreffs hatten die aber plötzlich keine Zeit. Und am Telefon war die komische Atmosphäre mit Händen greifbar. Was zum Teufel ist das?

21.11.2019 08:44 • #7


H
Nachtrag, das Haus gehört uns beiden, ich stehe aber alleine im Grundbuch. Wenn es zur Scheidung kommt, muss ich meinem Mann den Zugewinn ausgleichen. Aber bis dahin werden wohl seine Unterhaltsschulden den Betrag aufgefressen haben. Er ist Arzt und wird wohl auch in seiner neuen Heimat gut verdienen. Da ran zu kommen, steht auf einem anderen Blatt. Laut Anwältin so gut wie unmöglich, da er sich nicht mehr in der EU aufhält. Sehr kompliziert das alles.

21.11.2019 08:56 • #8


W
Zitat von Helianthine:
Nachtrag, das Haus gehört uns beiden, ich stehe aber alleine im Grundbuch. Wenn es zur Scheidung kommt, muss ich meinem Mann den Zugewinn ausgleichen. Aber bis dahin werden wohl seine Unterhaltsschulden den Betrag aufgefressen haben. Er ist Arzt und wird wohl auch in seiner neuen Heimat gut verdienen. Da ran zu kommen, steht auf einem anderen Blatt. Laut Anwältin so gut wie unmöglich, da er sich nicht mehr in der EU aufhält. Sehr kompliziert das alles.


Hi, ich weiß ja nicht wieviel Schulden noch offen sind. Aber zur Zeit gibt es kaum Zinsen. Keine Möglichkeit den Kredit zu strecken?

21.11.2019 09:26 • #9


K
Du hast etwas Schlimmes erlebt und Du wirkst hier zunächst sehr stark, gefasst und souverän und gehst die richtigen Schritte mit Überblick. Ich bin mir sicher, da gibt es noch die andere verzweifelte Seite und die könnte eben auch etwas menschliche Nähe zu Freunden und Familie gut gebrauchen.

Ich muss sagen, meine Freunde waren und sind da anders drauf, aber das sind eben auch oft Alleinstehende.

So lange ist die Trennung noch nicht her. Ich hoffe, Deine Freunde befinden sich noch in der Phase, in der sie das Ganze einzuordnen versuchen; so wie Du eben auch. Das Gleichgewicht von Euch acht Menschen ist natürlich jetzt etwas in Schräglage geraten. Es ist gemein, dass Dein Mann sich schlecht verhält und Du das auch noch an der Freundesfront ausbaden musst. Es ist ja so schon schlimm genug für Dich und die Kindern. Menschlich verhalten Deine Freunde sich jetzt nicht sehr stark, aber ich wünsche Dir ganz doll, dass sich das noch ändert. Gibt es nicht vielleicht eine oder zwei der Frauen, denen Du näher stehst und denen Du einfach mal Deine Bedürfnisse und Eindrücke schildern kannst?

Ich finde es schön, dass Du eine realistische Vorstellung von Deiner materiellen Zukunft hast und Dir da keine Sorgen machst. Ich weiß von zwei Frauen, die sich an einen Alleinerziehendenverband gewandt und dort intensive Freundschaften geschlossen haben, die jetzt schon fast zwei Jahrzehnte halten. Vielleicht wäre das eine Quelle neuer Bekanntschaften, aus denen sich auch Freundschaften entwickeln können?

Leider ist es oft so, dass das besser nicht bei den Männern passieren sollte, da Frauen da oft Gefahr von alleinstehenden Frauen wittern. So traurig es ist.

21.11.2019 09:39 • x 2 #10


H
Ich muss noch mit der Bank sprechen. Wir haben damals eine hohe Tilgungsrate vereinbart. So kann ich den Kredit nicht mehr bedienen. Ich will dieses Haus aber nicht mehr, weil die Unterhaltung sehr aufwendig ist. Es ist ein großer Garten dabei und das Haus war immer schon mehr Prestigeobjekt als ein zu Hause. Auch die Kinder hängen nicht dran. Mein Mann wollte damals aus finanziellen Gründen nicht mit ins Grundbuch. Er ist sehr wohlhabend und besitzt auch in seiner neuen alten Heimat mehrere Immobilien. Er hat immer gesagt, das Haus sei für mich, falls ihm mal was passiert. Jetzt ist es eher eine Last.

21.11.2019 09:44 • #11


Frauenfarn
Ich würde die Person anschreiben, die mir von den sechs Leuten gefühlsmäßig am nächsten stand und meine Enttäuschung, meine Fragen klar darlegen.

21.11.2019 09:48 • x 2 #12


H
Ja, ich merke schon an euren Antworten, ich muss wohl auch die Freunde aus meinem Leben streichen. Ich werde mich aktiv um neue Bekanntschaften kümmern müssen. Ich denke, mein neues Leben passt einfach nicht mehr in ihr Weltbild. Schade aber so ticken die Menschen eben. Meine Kinder sind einfach wunderbar. Sie unterstützen mich, wo immer es geht. Sie maulen nicht rum obwohl beide gerade in der Pubertät sind. Nur der kleine weint manchmal weil er den Papa vermisst. Die beiden hatten ein sehr inniges Verhältnis. Es ist alles sehr traurig. Wir versuchen alle 3 zusammen da durch zu kommen. Ich erzähle meinen Kindern alles aber ohne ihren Papa schlecht zu machen. Es ist eben so das er wohl immer viel Heimweh gehabt haben muss. Seine neue Frau ist eine Landsmännin. Sie spricht seine Muttersprache, ich nicht. Ich verstehe ihn aber bin trotzdem noch unter Schock. Ich versuche einfach weiter zu gehen. Schritt für Schritt.

21.11.2019 09:55 • x 5 #13


Scheol
Zitat von Helianthine:
Nachtrag, das Haus gehört uns beiden, ich stehe aber alleine im Grundbuch. Wenn es zur Scheidung kommt, muss ich meinem Mann den Zugewinn ausgleichen. Aber bis dahin werden wohl seine Unterhaltsschulden den Betrag aufgefressen haben. Er ist Arzt und wird wohl auch in seiner neuen Heimat gut verdienen. Da ran zu kommen, steht auf einem anderen Blatt. Laut Anwältin so gut wie unmöglich, da er sich nicht mehr in der EU aufhält. Sehr kompliziert das alles.

Zahl er , oder hat er in die staatliche Rentenversicherung eingezahlt ?

21.11.2019 09:58 • #14


H
Den alten Freunden noch einmal die Meinung zu sagen, ist nicht mein Stil. Diese Menschen wollen uns nicht mehr in ihrem Leben. Das wird mir langsam klar. Wozu soll ich ihnen hinterher laufen? Das halte ich für Energieverschwendung. Meine Kraft ziehe ich aus meiner kleinen Familie. Und meine Eltern, so alt sie auch sind, stehen mir bei. Leider leben sie 200 km weit weg. Ich kann nicht zu ihnen, nur ab und zu am Wochenende. Sie wohnen aber sehr schön und in den Ferien werden wir mit ihnen Weihnachten feiern. Wenigstens ein kleiner Lichtblick.

21.11.2019 10:02 • x 5 #15


A


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