Ich bin 31 Jahre alt, habe 3 Kinder , wohne mit dem Nochmann in einem Haus und habe wohl zu spät gemerkt dass ich mich in jemand anderen verliebt habe. Mein Mann weiß übrigens Bescheid, aber akzeptiert die Trennung immernoch nicht. Also no judgement bitte.
Nun zu meiner Situation, ich hatte Kontakt mit einer früheren Flamme/Freundschaft, wir schickten uns über 6 Monate täglich mehrere Sprachnachrichten, telefonierten mind 1. die Woche, und dann meist mehr als 2h. Und dann kam Kontaktabbruch trotz versuchter Aussprache mit Blockierung auf allen möglichen Kanälen. Gibt es noch Hoffnung ?
Wir hatten in unseren frühen 20ern schon eine „Freundschaft“ die dann endete als er beruflich ans andere Ende Deutschlands musste. Damals hatten wir einmal S., wo aber die Chemie nicht stimmte, weshalb ich in der Friendzone landete.
Ich kam nie darüber hinweg- über das abrupte Ende.
Die Jahre liefen ins Land, ich fand einen wundervollen Mann, bekam 3 Kinder.
Suchte dennoch immer wieder den Kontakt zu ihm, da ich ihn „menschlich“ auch nach 10 Jahren sehr vermisste.
Es blieb aber immer bei kurzem Austausch, da er sich nie aktiv in eine Ehe einmischen wollte.
Bin mit meinem Mann von Frankreich nach Deutschland gezogen, der Umzug hat vieles ins Wanken gebracht. Aber ich bemerkte schon einen Bruch nach der Geburt des 3. Kindes.
Nicht das Kind trägt „Schuld“ daran, sondern es steckte den Finger in bereits lang vorhandene Wunden, zeigt alle Risse im Fundament auf um die man sich lange Zeit nicht gekümmert hat.
Mit jedem Kind, erhöht sich die Last und der Druck und Dinge treten zu Tage die da schon lange im Schatten schlummerten. Wir hatten eine Dysfunktionale Beziehung mit sehr destruktiven Konflikten.
Aber der verklärt romantische Blick und die Verantwortung über die gemeinsamen Kinder ließen mich diesen Gedanken immer wieder beiseite schieben.
Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung waren verloren. Der Trennungswunsch bereits mehrfach von mir ausgesprochen. Ringe habe ich bereits abgelegt.
Paartherapie folgte- wurde nach wenigen Versuchen ernüchternd aufgegeben, weil wir doch zu große Probleme haben und es vielleicht doch selber schaffen. Ein Widerspruch in sich.
Wir beschlossen Iwas zwischen „toter Ehe“ -Co-Parenting und offener Beziehung und den Schein waren im gemeinsamen Haus.
Irgendwann kam der Kontakt wieder auf mit der Freundschaft.
Man tauschte sich kurz übers eigene Leben aus,
er hatte eine (anbahnende) Beziehung. Ich habe kurz erklärt dass Ich mitten im Umbruch bin.
Diesmal blieb der Kontakt erhalten; unsere täglichen Gespräche via Sprachnachricht oder Telefonat drehten sich auch nicht um unsere Partnerschaften, sondern eher um „Gott und die Welt“.
Abgemacht war eigentlich eine Freundschaft, die für immer halten sollten, da wir grandios auf einer Wellenlänge waren.
Eines Abends sind wir dann im Bett gelandet, und danach gab es immer wieder Knutschereien.
Die Treffen waren eigentlich Freundschaftlich, er unterstütze mich sehr bei meiner bevorstehenden Selbstständigkeit.
Eine Meinungsverschiedheit ist aktuell die Begründung für die Auslöschung des Kontakts.
Es waren immer wieder so halb vage Aussagen da, wie wenn sich einer verliebt müsse man den Kontakt abbrechen, worauf ich immer sagte das man da sicher eine Lösung finden würde.
Ich habe es immer abgehackt mit „das zwischen uns würde niemals klappen“ und „du würdest in meinem Leben sterben wie ein Vogel im Käfig.“
( er ist kinderlos).
Dann plötzlich immer öfters Andeutungen seinerseits dass es nicht normal sei, dass man sich täglich meldet in einer Freundschaft. Und nicht einen so intensiven Austausch pflegt.
Das man nicht so tiefe Gespräche mit einem Freund führen kann wenn’s man nicht mal zu einem Partner könnte. Dass das hinderlich wäre für seine Partnerschaft.
Ich dann eben schon vor 2 Monaten versichert dass ich keine Gefahr für seine Beziehung sein werde, meine Absichten nur freundschaftlich sind. Ich mich ggf zurück ziehe.
Dann erstes Mal Kontaktreduktion von ihm, davor ein Treffen über „ was ist das oder was ist es nicht“ und warum wir überhaupt Kontakt hätten.
Danach seine Bitte dass er etwas Abstand bräuchte, was ich irgendwie nicht begriffen hatte.
Danach ein Telefonat wieder mit „ist das Freundschaft“ oder was ist das eigentlich, aber nie aktiv angesprochen sondern zwischen all dem anderen Zeug einfliessen lassen, sodass ich dass immer als rhetorische Frage war genommen habe.
Ich habe ihn natürlich immer zu seiner Beziehung zu seiner Freundin bestärkt. ( Er selbst bezeichnete es nicht so, sondern eher als Situationship, zuletzt hatten sie sich vor 8 Monaten gesehen,da sie 800km entfernt wohnte). Er meinte auch immer sie wären auf keiner Wellenlänge weswegen er es beenden wollen würde und mit mir wäre er crass auf einer Wellenlänge.
Dann wurde ich blockiert.
Ich war wütend und traurig und ratlos konnte aber irgendwie damit abschließen oder zumindest so tun als ob. Da ich vermutete, dass es mit seiner Partnerin ernst wurde.
Danach Kontaktversuch meinerseits da ich etwas bei ihm vergessen hatte beim letzten Besuch.
Von ihm der Vorschlag dass er sich gern mit mir treffen würde um über alles zu reden. Ich war aber gekränkt (durch die Blockierung) und wollte erst nicht. Da ich 4 Wochen in einem absoluten Schwebezustand war- wohlwissend dass das Damoklesschwert über mir schwebte. Dann wollte er nicht mehr, da ich meinte es hätte eh keinen Sinn mehr und ich wäre bereit ihn loszulassen, mit der Annahme dass er sich für seine Situationship entschieden hat.
Schließlich überredete ich ihn zu einem Treffen, da ich eigentlich über vieles unausgesprochene reden wollte.
Das Gespräch verlief nicht wie geplant. Er erklärte ständig, dass eine Meinungsverschiedenheit bzw. ein Missverständnis von vor 2 Monaten zu einem so starken Vertrauensbruch geführt hätte, dass er die Freundschaft nicht fortführen könne.
Die Telefonate davor waren immer: Er könne erst wieder in mein Leben treten wenn er eine Partnerin habe. Und dass Kontakt vielleicht nur noch über Email oder Telefon stattfinden könne.
Dann kamen tausend Gründe wieso er nicht an meinem Leben als „Freund“ teilhaben könnte.
Der Nochehemann. Meine psychische erkrankte Mutter. Er wolle nicht irgendein Onkel für die Kinder spielen.
(Davor seinerseits immer Kinderzugewandte Gespräche und manchmal schickte er mir Videos via Instagram zu „beziehungsfragen“ bzgl meiner Kinder, wenn ich ihm manchmal ratlos etwas aus meinem Mamasein erzählte. )
Und das man eine Freundschaft nicht weiterführen könne, da es sich niemals um eine Freundschaft gehandelt hätte und er wisse eh nicht wieso er alles soweit zugelassen hatte.
Und dass er eben nicht so ein Freund sein könne wie ich es verdient habe, er könne nicht in dem Umfang für mich da sein (habe nie etwas eingefordert). Und er wolle auch keinen Kontakt mehr mit mir da es hinderlich wäre für seine zukünftigen Partnerinnen. Er wolle sie nicht unabsichtlich mit mir vergleichen, und generell wäre eine Freundschaft mit mir immer eine Gefahr. Er bezeichnet uns öfter als gefährlich füreinander. Mag das Wort nicht.
Bei den Telefonaten fragte er dann manchmal was der Unterschied wäre zwischen einer Beziehung und dem was wir da eigentlich am laufen hatten. In diesem Momenten war mir dass aber alles nicht so bewusst und ich fürchtete sowieso, dass er den Kontakt abbrechen würde, da er dass in unseren 20ern gemacht hatte, als er beruflich umziehen musste und ich quasi last minute meine Gefühle für ihn stand. Also tat ich immer cool, erwähnte manchmal andere Flirts.
Beim Treffen meinte er noch dass ich der tollsten Mensch bin, der ihm jemals unter die Füße gelaufen ist, aber eben diese Tatsache seine Partnerschaften in Zukunft erschweren würden. Und auch bei den täglichen Telefonaten erklärte er immer wieder, wie wichtig ich ihm sei.
Ich war ständig wie gelähmt. Ich habe ihm einfach nur 2 Lieder gezeigt, eins davon hat er abgebrochen weils ihm zu emotional war. Tränen liefen über sein Gesicht, als er sagte er könne den Kontakt nicht mehr aufrecht erhalten. Ich bin dann in meiner Verzweiflung auf sein Schoss geklettert, hab ihm einen Kuss auf die Wange gegeben und gesagt dass ich ihn immer geliebt habe. Nicht wirklich überzeugend. Er meinte daraufhin nur dass ich ihn dann die ganze Zeit belogen habe. Ich sagte einfach nur dass eine Beziehung zwischen uns eh nicht funktionieren wurde. ( Eigentlich wollte ich ganz andere Dinge sagen )
Er meinte dann noch wir sollten dieses Kapitel schließen. (Er hat Bindungsangst). Er hatte auch seit seiner Beziehung anfang 20, keine weitere mehr. Er begründete es damit, dass es niemals mehr gefunkt hätte wie mit seiner ersten Partnerin. Und diese hat ihn eben betrogen, weswegen er massive Vertrauensprobleme hat.
Bei uns meinte er anfangs es hätte nicht gefunkt und später es hätte eben nichtbso stark gefunkt und dass er ja nicht völlig gefühlskalt ist und sich dann schon irgendwann Emotionen kommen.
Er meinte er habe sich mit seinen Gefühlen emotional in etwas reingesteigert mit mir, aber durch das Missverstädniss von vor 2 Monaten wäre das Band zwischen uns zerissen. Und ich hätte sowieso gesagt dass ich zurzeit keinen Kopf für eine Beziehung hätte. Weil er hätte sich das schon vorstellen können.
Und dann wieder in Wiederholung warum eine Freundschaft nicht funktionieren könne.
Als wir zum Auto liefen, fragte er noch ob er nur ein *beep* war, ich konnte nichts erwiedern, da ich einfach so gelähmt war von der Gesamtsituation.
Ich war beim kompletten Treffen total passiv, ging auch auf seine Vorwürfe bzgl des Konflikts nicht ein, sondern versuchte mich zu verteidigen und am Ende sagte ich : ich habs halt verkackt. Normalerweise bin ich reflektiert, in diesem Moment weiss ich nicht was mich geritten hat.
Er hat mich überall blockiert, ausser auf Facebook, da er dort glaube ich, nicht mehr aktiv ist.
Ich glaube ich habe mich nie richtig committet zu ihm. Mir wird auch erst jetzt hinterher klar, dass da evtl hätte mehr sein können. Aus Angst ihn aber verlieren zu können, wenn ich mich committe, bin ich weiterhin die Freundschaft Linie gefahren. Ich wollte ihn schliesslich nicht verlieren. Und damals waren ja meine Gefühle zur falschen Zeit, da er frisch getrennt war und es im Bett nicht gefunkt hatte. Meine Angst, dass es diesmal genauso laufen wurde, war einfach zu gross.
Ich habe ihm voller Verzweiflung einen langen Entschuldigungsbrief geschrieben, und nochmal um ein Treffen gebeten über eine Freundin von mir.
Er hat geantwortet dass er keine Post will, und auch kein weiteres Treffen da er sich nicht in weitere Gespräche verwickeln lassen möchte.
Ich habe ihm dann eine Email geschrieben da es noch was geschäftliches zu klären gab, bekam jedoch keine Antwort.
Und dann noch bei Facebook 3 Nachrichten, bei denen ich versuche mein Verhalten oder das letzte treffen zu erklären.
Nun zu meinen Fragen:
- ab wann sollte man sich am besten in so einer Situation melden? Mein Bewusstsein für mein stures Verhalten in der Konfliktsituation, kam just in dem Moment als der Kontakt auseinander brach, erst da wurde mir bewusst wie unfair ich ihn behandelte.
- was ist noch normales reparieren und ab wann hoovert man? dieser Begriff hat mich doch sehr abgeschreckt und ich befürchte fast, man könnte meine Kontaktversuche so aufnehmen.?
- warum verhält er sich so? Sabotiert ihn seine Bindungsangst oder war er durch mein abweisendes Verhalten verzweifelt oder war ich nur ein Spielball?
- hab ich noch irgendeine realistische Chance um ihn zu kämpfen? ( hatte sehr viele Dates in meinem Leben und dieser Mann sticht leider als 1er von 1000 stark heraus mit seinem Charakter) Habe schliesslich 10 Jahre gekämpft um ihn wieder in meinem Leben zu haben, dann tue ich mir gerade schwer ihn so schnell fallen zu lassen.
Wie groß sind die Chancen, dass jemand der sich schon (innerlich?)getrennt hat, es nochmal mit der anderen Person versuchen möchte? Also angenomme, dass bei uns jetzt einfach die Umstände nicht gepasst haben ( Mutter u Partner noch im Haus).
-Ich bin leider nie auf die ganzen Dinge die er gesagt hat, eingegangen da ich es als Fangfrage für unsere Freundschaft hielt und ich ihn auf keinen Fall verlieren wollte
Er ist sehr vulnerabel und nachtragend, aber wegen einem Konflikt alles zu beenden? Der Konflikt lag auch eigentlich schon 2 Monate zurück, dennoch wollte er etwas klären. Und die anderen Gründe wirken wie vorgeschobene Gründe, da er ja in der Rolle eines Freundes/Kumpels nicht mit meiner Mutter oder Ehemann konrontiert wäre.
Beim Treffen war seine erste Frage: Wirst du mich gehen lassen heute nach dem treffen? und ich glaube es war eine Fangfrage. Ich habe dooferweise geantwortet, ja wenns dein Wunsch ist, kann ich dich nicht zwingen. Kampfgeist sieht anders aus. Bei dem treffen davor hab ich leider die Flucht ergriffen, und er sagte später er wünschte ich wäre umgedreht, da er mir etwas sagen wollte. Er hat mir leider nie gesagt was er mir sagen wollte.
In der Zeit wo ich blockiert war, habe ich einen alten Kontakt angeschrieben, der mich auch mal blockiert hatte und habe mich nach dem Grund erkundigt. Er war damals verliebt ihn mich und sagte: Lieber ein schmerzhaftes Ende als Schmerzen ohne Ende.
Ich frage mich gerade ob es diesselbe Gründe hier sind ?
Manchmal kann weitergehen hart sein und schmerzlich,
aber festhalten an etwas was niemals sein kann, ist noch schwieriger und schädigend.
Dieses Zitat hat er mir noch als letzte Nachricht auf den Kontaktversuch geschickt. Finde das Zitat ist total Doppel deutig.
Warum sollte zb eine Freundschaft mit mir nicht möglich sein wegen Mutter oder Ex? Vorgeschobene Gründe ?
Ich könnte viel eher loslassen, wenn ich zb keine Tränen bei ihm gesehen hätte.
Wenn ich mich nicht so abweisend und unfair verhalten hätte.
Wenn er mir wirkliche Gründe genannt hätte. Zb ich möchte mit meiner Situationship eine Beziehung. Aber dieses ganze drum herum, und bei ner Freundschaft bin ich doch nach einem Streit ein halbes Jahr beleidigt und mache nicht alle Schotten dicht. das fühlt sich so nach Schluss machen an, und es tut so verdammt weh.
Ich frag mich was war das zwischen uns ? Mein Herz hat Angst dass ich ihn endgültig verliere.
Bin sehr ratlos …
14.11.2023 01:26 •
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