Freundschaft oder liebe?

E
Hallo Kathi,

es ist eigentlich egal, wie man es nennt. Ist Freundschaft nur ein Trick? Im Kampf um Selbstverwirklichung der eigenen Individualbedürfnisse, und gleichzeigiger Erfüllung der Erwartungshaltungen der Partner unter Berücksichtigung ihrer negativen Charaktereigenschaften, die das Beziehungsleben belasten, wenn mann nicht rücksichtsvoll wäre und den menschlichen Bedürfnissen und Wünschen als Individuum im Wege stehen? Sich zu bewahrheiten, zu entfalten und zu verwirklichen?

Kennst Du den Unterschied zwischen Beziehungsfreundin und Freundschaftsfreundin? Die eine mit, die andere ohne S.?

Die eine für Zukunftsperspektiven, die andere als Trostpflaster
und Schwesterherz?

Freundschaft als Flucht vor der Abhängigkeit, der Liebe, in die emotionale s.uelle Unabhängigkeit?
Beziehung als gesellschaftliches Must und Lebensqualitätserhaltung?
Der Köder?


Lieben Gruß
wilde Flocke

04.01.2003 18:54 • #1


E
Hmm, da haben meine Gedanken Purzelbäume geschlagen
und sind ein bißchen in die Unverständlichkeit abgedriftet.
Puh, gedankliches Salto Mortale....

es ist eigentlich egal, wie man es nennt.
Ist Freundschaft nur ein Trick?
Im Kampf um Selbstverwirklichung der eigenen Individualbedürfnisse, und gleichzeitiger Erfüllung der Erwartungshaltungen der Partner unter Berücksichtigung ihrer negativen Charaktereigenschaften, die das Beziehungsleben belasten, wenn mann nicht rücksichtsvoll wäre?
Negative Eigenschaften wie übertriebene Verlustangst durch Minderwertigkeitsgefühle, Neid, Eifersucht, Besitzansprüche stellen die alles kaputtmachen und den Partner in seinem Freiheitsdrang einschränken?

Die dem menschlichen Bedürfnissen und Wünschen als Individuum im Wege stehen?

Dennoch sich auszuleben unter Erlaubnis des Partners
sich alsMensch zu bewahrheiten, zu entfalten und zu verwirklichen?

Lieben Gruß
wilde Flocke

Jetzt besser veständlich? Puh, ich hoffe schon.

04.01.2003 19:14 • #2


A


Freundschaft oder liebe?

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E
Hey Kathi,

ja genau das ist eine thematik, mit er ich mich in letzter zeit auch oft beschäftigt habe!
ich fange am besten mal mit freundschaften an:
es gibt viele arten von freundschaften= bekannte, gute bekannt, freunde, gute freunde etc...
wenn ich in meinem fall von freunden spreche, sind dass leute, die darunter das selbe verstehen wie ich, und zwar füreinander einstehen, dem anderen auch mal die meinung sagen zu können, ohne dass dieser gleich ausrastet, offenheit, loyalität, ehrlichkeit!
das scheint nun viel verlangt zu sein, aber wenn ich mich als freund von jemand bezeichne, dann halte ich mich genau an diese grundsätze....meine guten freunde habe ich deswegen auch schon fast mein halbes leben!

eine beziehung sollte die oben genannten punkte alle auch enthalten, denn mein freund soll auch ein freund sein!
natürlich macht eine beziehung noch die emotional- s.uelle2 SEITE aus....und diese kann die oben genannten punkte relativieren, was nicht heißen sollte, dass sie nichtig werden. aber häufig ist es eben so, das man sich, bacdem sie bezeiung beendet ist, sich komplett aus den augen verliert- oft wohl auch aus selbstschutz!
trotzdem bin ich der meinung- falls ich jemals den partner fürs leben finde sollte, hat dieser auch die selben vorstellungen von freundschaft wie ich !!

also
hoffe hat dir weitergeholfen
bye

04.01.2003 19:41 • #3


E
Liebe Kathi,

es ist in der Tat ein sehr interessantes Thema.

Meine Ansicht dazu ist in langen Jahren gewachsen. Mittlerweile habe ich eine bestimmte Sicht zu den beiden Arten Verhältnisse zu anderen Menschen, die ich Dir gerne aufzeige.

Fangen wir mit den Partnerschaften an. Was bedeutet eine Partnerschaft, was kann man erwarten und welche Bedürfnisse kann sie erfüllen, oder nein, sollte sie erfüllen, damit es wirklich eine Partnerschaft ist?
Partnerschaften bedingen unbedingtes Vertrauen. Ich muß mich blind auf den anderen verlassen können und egal, was geschieht, man steht zueinander. Man teilt nicht nur Interessen, sondern auch das Leben und das die meiste Zeit davon. Auch das 'geistige Leben' sollte in einer Partnerschaft vorhanden sein. Sich über alles austauschen zu können. Egal wie abstrus die Gedanken auch sein mögen. Verbundenheit in den wesentlichen Fragen des Lebens und die Fähigkeit, im Einklang zu leben. Gleichberechtigt sein in allen Punkten, nehmen und geben, was immer gerade auch gefragt ist.
ero. spielt auch eine Rolle in der Partnerschaft. Und der Wunsch, oder der Traum, gemeinsam alt zu werden.

Nehmen wir nun die Freundschaft. So sind es auch hier die Elemente, die aus der Partnerschaft stammen. Doch hier kommen noch andere Bereiche hinzu, daß man z. B. mit Freunden auch Dinge besprechen kann, die man mit einem Partner nicht besprechen möchte. Ein Widerspruch zur Ansicht von Partnerschaft? Bedingt. Manches lässt sich leichter mit einem Freund, einer Freundin bereden und manchmal hilft auch das einer Partnerschaft.
Auch auf Freunde sollte man sich 100 % verlassen können, wenn es wahre Freunde sind. Aber sie teilen unser Leben nur bedingt. Ihnen gehört ein wesentlich kleinerer Teil davon.
Auf Freunde sollte man bauen können, wenn man in einer Krise steckt. Sie sollten einem zur Seite stehen und auch mal in der Lage sein, die Verhältnisse ins rechte Licht zu rücken. Mit ihnen kann man Diskussionen und Streitgespräche auf anderen Ebenen führen, als mit Partnern. Hier kommen Interessen zur Geltung, die in der Partnerschaft nicht gemeinsam sind. Nicht alle Interessen müssen in der Partnerschaft deckungsgleich sein. Das wird dann druch Freunde ergänzt. Auch Freunde geben und nehmen, wie es gerade gefragt ist, niemals würden sie Dich ausnutzen wollen. Oder Dir wehtun.

Man könnte zu beiden Bereichen Seiten schreiben, denke ich, wenn man eine wirklich umfassende Definition haben möchte.
Der gravierenste Unterschied aus meiner Sicht ist nicht der s.uelle Aspekt, der sicherlich auch da ist. Sondern die Tatsache, daß ich mit einem Partner den intensivsten Teil meines Lebens teile.

Kathi, Deine Ansicht, daß man beides braucht, teile ich absolut. Und zwar nicht beides zu getrennten Zeiten, sondern gleichzeitig. Dann erst ist das Glück vollkommen. Gute Freunde ergänzen die Partnerschaft und ebenso umgekehrt.
Du siehst also, daß ich glaube, Partnerschaft und Freundschaft können eigentlich nicht in Konkurrenz stehen.
Es gibt nur die Schwierigkeit dabei, die das Leben schreibt: was ist, wenn die Freunde ein menschliches Problem mit dem Partner haben? Meine Freunde haben damals meine Frau aktzeptiert, weil sie zu mir gehörte, aber sie haben nie so ein Verhältnis zu ihr entwickelt wie zu mir. Wie gesagt: akzeptiert, nicht zu verwechseln mit toleriert.

Leider ist es oft so, daß man die Liebe verliert. Wie wir es erfahren haben. Um so wertvoller ist es, wenn man wirkliche Freunde gefunden hat. Freunde, wenn es wahre Freunde sind, begleiten einen den Rest des Lebens. (Und wenn beide Seiten die Freundschaft pflegen). Sie überdauern so manche Liebe.
Um so schmerzlicher ist es, einen Freund oder eine Freundin zu verlieren. Es tut fast soweh, wie die Aufgabe einer Partnerschaft.

An anderer Stelle habe ich schon mal gesagt, daß ich wirkliche Freunde gefunden habe. Sie sind die Schätze des Lebens. So gesehen bin ich sehr reich. Nicht mehr so reich wie dereinst, aber immer noch sehr sehr reich. Einiges von meinem Reichtum habe ich hier gefunden.
Und gerade jetzt zeigt es sich wieder einmal, wie wertvoll das ist.

So Kathi, ich hoffe Dir meine Ansichten dazu verständlich gemacht zu haben und bin gespannt, wie andere ihre Sichtweise beschreiben.

Liebe Grüße

Nordlicht

04.01.2003 20:23 • #4


E
Hallo Kathi und alle Anderen,

ich gebe zu, das ich mit dem Thema Freundschaft so meine Probleme habe.
Sicher ist es richtig, dass Freunde zu haben wichtig ist. Ich habe das grade im letzten Jahr selbst erfahren, ABER, für MICH hat eine Liebe und Partnerschaft immer noch ein höherer Stellenwert, als eine Freundschaft.
Das liegt sicherlich auch an den negativen Erfahrungen, die ich mit sogenannten guten Feunden in der Vergangenheit gemacht habe.

Es ist so, dass mein Ex, in den letzten Jahren, mehr Zeit mit seiner Arbeit und mit Freunden verbracht hat, als mit mir.
Ich weiß, ich weiß, ich höre schon einige sagen, jaaa, dann hat er sich in eurer Ehe nicht mehr wohl gefühlt und hat einen Ausgleich gesucht. Und das waren eben seine Freunde.

Aber warum hat er dann nicht mal mit mir darüber gesprochen, anstatt zu seinen Freunden (die ja hauptsächlich auch aus Frauen bestanden) zu flüchten?

Ich bin auch jetzt noch felsenfest davon überzeugt, dass seine Freundinnen (besonders 2 ganz bestimmte, sie sind auch untereinander Freundinnen und mit der Einen lebt Er ja jetzt zusammen, ), unsere Ehe zerstört haben. Sie haben sich in Dinge eingemischt, die sie nichts angehen und Sachen gesagt und getan, die mich sehr verletzt hatten und mein Ex hat nichts dagegen unternommen. Im Gegenteil, er stellte sich voll vor seine Freundinnen und warf mir sogar noch vor, ICH wolle seine Freundschaften zerstören, wobei das überhaupt nicht wahr war. Ich wollte nur, dass er etwas mehr Zeit mit mir als Ehefrau und mit uns als Familie verbringt. Aber genau das wollte er nicht.

Im gegensatz zu dir Nordlicht, war es für mich, schon so, dass Partnerschaft und Freundschaft in Konkurrenz standen. Ich habe in seinen Freundschaften immer eine Gefahr und Gegner für unsere Ehe gesehen.

Aber auch bei meiner jüngeren Schwester und deren Mann hab ich erlebt, was sogenannte gute Freunde alles anrichten können. Sie waren mit einem Ehepaar mit drei Kindern befreundet, die dabei waren sich zu trennen und dann eine gegenseitige Schlammschlacht begannen und das auf Kosten der Ehe meiner Schwester und meines Schwagers. Der Freund zog meinen Schwager auf seine Seite, so nach dem Motto: Alle Frauen sind Schlampen usw., Die Freundin zog meine Schwester auf ihre Seite und da war das Motto, natürlich, wie kann das anders sein: Alle Männer sind Schweine usw.. Nichts, aber auch gar nichts wurde da ausgelassen. Es war einfach widerlich.
So wurde auch fast die Ehe meiner Schwester und meines Schwagers zerstört. Und NUR weil sie Halt in unserer Familie fanden, und zwar BEIDE, konnte die Ehe UND ihre Liebe gerettet werden.

Auch meine Eltern hatten im laufe der Jahre viele unangenehme Erlebnisse mit Freunden.

So hat sich dann auch mein Negativbild Freundschaften aufgebaut. Mein Ex und ich hatten einen großen Bekanntenkreis. Auch ich hatte viele Bekannte, mit denen ausschließlich ich zu tun hatte, aber es waren eben nur Bekannte und keine Freunde oder Freundinnen. Ich war auch ganz gerne mit ihnen zusammen, aber ich habe da immer nur sehr wenig Gefühl mit reingebracht, um keine Enttäuschungen erleben zu müssen.

ABER, und das gebe ich jetzt ganz ehrlich und unumwunden zu, OHNE meine derzeitigen Freunde und Freundinnen (im realen Leben und hier im Internet, ganz besonders in diesem Forum), und diesmal meine ich das auch so, hätte ich diese Trennung nicht so gut überstanden und könnte nicht mit Zuversicht und neuer Hoffnung, mein Leben neu gestalten und nach vorn schauen.

Ich bin also von der Krise eines besseren belehrt worden und ich weiß jetzt, wie wichtig Freundschaften im Leben sein können.
Trotzdem ist, wie ich oben schon sagte, die Liebe und Partnerschaft, wichtiger für mich, als Freundschaft.

Auf der anderen Seite hab ich mittlerweile schon sooo viele Gefühle in meine Freundschaften miteingebracht, dass ich selbst überrascht von mir bin. Besonders über das Vertrauen, was ich diesen Menschen entgegenbringe. Hätte ich früher nicht geschafft.

Auch ich fühle mich, im Vergleich zu meinen letzten Jahren(trotz schmerzhafter Trennung), durch diese Freundschaften, seeehr reich. Und dafür bin ich unglaublich dankbar.

So, das ist im Moment meine Sicht der Dinge zum Thema Freundschaften.

Alles liebe
Wolfsfrau


05.01.2003 00:11 • #5


E
hallo kathi, hallo alle anderen,

lange, bevor ich mich für beziehungen/männer interessierte, hatte ich einige intensive freundschaften. diese wurden - sobald ich in einer festen beziehung war - nicht weniger wichtig, jedoch verschob sich die investierte zeit ein wenig, was ich für normal halte. mein ex-ex partner hatte mir mal gesagt, dass es ihn in unserer beziehung schon ab an genervt hätte, wie oft ich mit meinen freunden telefoniere .... das waren früher diese mammut-telefonate mit den freundinnen .... dies hat in den letzten jahren schon abgenommen, aber ich habe meine freundschaften dennoch immer intensiv gepflegt. meinen freundinnen war meine partnerschaft übrigens immer heilig; die qualität meiner beziehung war kein diskussionsthema mit den freundinnen, hier wurde strikt getrennt.

emotional wichtiger war mir während der beziehung ganz klar mein partner, weil dort dieses 100%ige annehmen herrschte (zumindest eine zeitlang!), was bei freundschaften nicht immer so war. auch eine frage der reife, denn irgend wann kommt man auch bei freundschaften von seinen erwartungen los und akzeptiert diese als geschenk anstatt sich zu ärgern, wenn der freund/die freundin mal nicht so tickt wie man erwartet.

ich glaube, meine freundschaften sind durch die trennung prinzipiell reifer geworden. als geschenk sehe ich die tatsache, dass diese menschen mich sehr gut kennen und mich von außen beurteilen können; ihr feed-back ist oft kritisch und ich bekomme auch die watschen, wenn ich abzudriften drohe ....

ich werde immer beides brauchen - nicht in konkurrenz zueinander.

und ein zukünftiger partner, der keine freundschaften pflegt oder hat, kommt mir nicht in die tüte.

grüße,
c-c-l

05.01.2003 09:59 • #6




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