Zitat von Christian1981:Wie geht es dir inzwischen? Meine hat sich ja erst Pfingsten getrennt und seit Freitag weiss ich, dass es den Neuen gibt. Bei mir ist es noch sehr schwer gerade
Es geht mal so und mal so, wobei es deutlich besser ist, wie die ersten vier Wochen. Am Anfang war es schon der Horror, da es völlig unerwartet kam und mir auch niemand sagen konnte, warum sie das gemacht hat.
Ich habe einige Tage nicht schlafen können und nichts gegessen und habe nur versucht, zu verstehen, warum? Ich habe ja auch erst zehn Tage nach ihrer Trennung rausgekriegt, dass sie was mit dem anderen Typi hat - das hat mir dann natürlich noch mal einen Schlag unter die Gürtellinie verpasst. Hinzu kam, dass ich ihr angeboten habe, dass die Affäre (oder wie man das bezeichnen kann) unter uns hätte bleiben können, wenn sie diese beendet, aber sie hatte sich dann gegen mich entschieden, das war noch mal ein Schlag.
Ich habe in der Zeit auch viel geweint (dazu stehe ich). Ich habe aber eine super-tolle Mutter und eine ganz liebe Schwester und Bruder (je mit Familie), bei der ich mich jederzeit ausheulen konnte und immer noch kann und die mir jederzeit helfen, wenn ich Hilfe brauche.
Auch meine Freunde sind für mich da und sagen, dass ich jederzeit kommen kann und ich dafür überhaupt kein schlechtes Gewissen haben muss. Das weiß ich sehr, sehr zu schätzen.
Ich habe auch meinem Familien- und engsten Freundeskreis die Geschichte, wie alles abgelaufen ist, vollumfänglich und ausführlich erzählt - ich hätte nie gedacht, dass mir das so gut tut, darüber zu sprechen.
Was mir am Anfang auch viel geholfen hat war den Kontakt zu ihr zu begrenzen (so wie du das auch machst). Ich habe sie - trotz der organisatorischen Sachen, die noch zu klären waren - nur im äußersten Notfall angeschrieben (z. B. wegen der Umschreibung des Stromzählers). Blöd war, dass ich ihren Kontakt in WhatsApp bis zu Klärung der organisatorischen Sachen vor 14 Tagen, nicht gelöscht habe. So konnte ich in ihrem Status miterleben, wie verliebt (Herz-Emoji unter Knutschbildern mit ihm, wie ein Teenie) und glücklich sie mit dem Neuen ist (ich habe dann aber den Status von ihr auf stumm gestellt).
Was mich auch aufbaut - so blöd das klingt - ist die Tatsache, dass keiner (wirklich keiner) weiß, warum sie das gemacht hat. Außerdem baut mich auch auf, dass ich ein absolut reines Gewissen habe, da ich nichts Verwerfliches gemacht habe, und ich auch bei ihrer Familie immer noch gerne gesehen bin und mich jederzeit bei ihnen melden kann. Der Abschied von diesen Personen ist mir auch sehr, sehr schwer gefallen.
Ich habe nach der Trennung auch angefangen, Sport zu machen. Das lenkt ungemein ab, so dass man keine Zeit hat, nachzudenken. Ich habe dadurch auch paar Kilos abgenommen, das ist ein positiver Nebeneffekt von so einer Trennung. Mein altes Hobby, das ich durch den Umzug zu ihr etwas eingrenzen musste, habe ich auch wieder aufleben lassen und die Freunde von dort haben mich auch direkt wieder vollumfänglich aufgenommen.
Seit 14 Tagen habe ich ihren Kontakt in WhatsApp gelöscht. Das hat mir auch sehr gut getan, da ich dann einfach nicht mehr nachschauen kann, was sie gerade macht oder was sie gerade mit dem Typi machen könnte...Seitdem ist es wirklich besser. Ein Vorteil war auch, dass ich relativ zügig aus der Wohnung ausziehen konnte und wir nun rund 50km entfernt wohnen - da sieht man sich nicht.
Ich wollte eigentlich immer wissen, warum sie das getan hat, um diese(n) Fehler in einer evtl. neuen Beziehung nicht mehr zu machen. Da ich mich dann aber extrem reingesteigert und überlegt habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass mir das einfach nicht gut tut. Auch habe ich z. B. am Wochenende von ihrer besten Freundin ein paar Neuigkeiten gehört - das hat mir die letzten drei Tage auch nicht gut getan, ich war ziemlich abgelenkt und in Gedanken dauerhaft bei ihr. Ich werde ihr daher sagen, dass ich nichts mehr Neues hören will. Ich versuche, das Thema abzuhaken, auch wenn ich zugeben muss, dass es mir (noch immer) alles andere als leicht fällt. Zehn Jahre sind eine lange Zeit, die man nicht einfach so löschen kann. Außerdem hatte ich auch vor, sie dieses Jahr zu fragen, ob sie meine Frau werden möchte und habe auch schon einen Ring gekauft gehabt - das ist auch nicht so schön. Ich werde versuchen, den Ring zurück zu geben. Ich habe auch sämtliche Sachen, die ich mit ihr in Verbindung gebracht habe oder was ein Geschenk von ihr war, in eine Kiste geräumt und in den Keller gestellt - das hat mir auch geholfen.
Ein Patentrezept gegen die unerträglichen Schmerzen habe ich nicht, mir hat aber wirklich am Besten das Reden, Reden und nochmals Reden geholfen. Außerdem sollte man keinerlei Gedanken an den Neuen verschwenden oder sich mit diesem vergleichen.
Ich bin auch froh, dass ich in der Zeit nach der Trennung für ca. zwei Monate keinen Alk. getrunken habe, um nicht doch in Versuchung zu kommen, ihr etwas zu schreiben oder sie anzurufen. Auch wenn ich öfters das Verlangen hatte, mir das eine oder andere Alk. Getränk reinzupfeifen, weil alles so sch... war...
Dieses Forum hat auch geholfen, wenn es auch zum Teil echt schwierig ist, bei der Fülle der Themen etwas Passendes für einen rauszusuchen. Aber die Einträge von den Leuten, die teilweise die ganze Sch... schon öfters mitgemacht haben, bringen einen auch weiter. Gerade auch dieser Thread hat mir ungemein geholfen und seit dem Lesen gestern Abend bin ich gedanklich doch anders eingestellt, wie noch die Tage bzw. Wochen zuvor...es ist echt schön, dass hier völlig fremde Leute einem helfen können.
Letztlich heilt auch die Zeit. Das klingt blöd, ist aber wirklich so. Je länger der zeitliche Abstand, umso besser kann man es verarbeiten. Halte noch etwas durch. Mit dem Löschen des Kontakts hast du definitiv einen guten Anfang gemacht.