Freundin trennt sich nach Autounfall

Hallo,

meine Freundin (40) und ich (45) hatten auf dem Weg in den Urlaub einen schweren Autounfall, bei dem ich am Steuer saß. Wir mussten beide etwa einen Monat im Krankenhaus verbringen, allerdings in verschiedenen Städten, weil die Rettungskräfte uns per Hubschrauber in unterschiedliche Kliniken brachten.

Nach ein paar Tagen bemerkte ich, dass der Kontakt zwischen uns nachließ. Unsere Kommunikation war nicht mehr so herzlich wie früher, obwohl wir täglich schrieben und oft telefonierten. Sie litt und leidet immer noch unter starken Schmerzen. Wir hatten bis dahin getrennte Wohnungen, verbrachten aber dennoch jede Nacht und fast den ganzen Tag zusammen – das war seit 5 Monaten so.

Als ich sie nach 3 Wochen im Krankenhaus besuchen wollte, lehnte sie ab. Stattdessen telefonierten wir lange miteinander, und sie erklärte mir, dass die räumliche Trennung und mein Beruf, der Schichtarbeit mit sich bringt, Gründe für die Distanz zwischen uns seien. Natürlich gab es auch andere Reibungspunkte, wie in jeder Beziehung. Wir tauschten einige persönliche Dinge aus – ich brachte ihre Sachen zu ihr und sie meine zu mir. Wir hielten weiterhin täglichen Kontakt, aber sie wollte nicht mehr zu mir zurückkehren, obwohl sie zugab, dass ihr die Situation ebenfalls sehr weh tat.

Der Unfall liegt nun 5 Monate zurück. Vor vier Tagen entschied ich mich, den Kontakt abzubrechen, da ich das Gefühl hatte, dass es so keinen Sinn mehr machte. Sie rief siebenmal an, weil sie sich Sorgen machte, ob mir etwas zugestoßen sei. Ich hatte mein Handy jedoch ausgeschaltet und die Anrufe gingen auf die Mailbox. In den vergangenen zwei Monaten habe ich viel darüber gesprochen, wie schön alles einmal war, und ihr immer wieder erklärt, wie schlecht es mir geht. Dabei habe ich sie jedoch nie beschimpft oder gestalkt. Der Entschluss zur Kontaktsperre war höflich formuliert, aber ich bereue diese Entscheidung inzwischen sehr. Sie hat die Situation nur verschlimmert und ich habe mich damit selbst ins Abseits gestellt.

Ich wollte nicht mehr als verzweifelter Ex-Partner wirken, sondern mich interessanter machen und verhindern, dass ich als guter Freund in ihrer Wahrnehmung bleibe. Aber es war ein Fehler, besonders da sie immer noch schwer verletzt ist (unter anderem hat sie einen Beckenbruch). Die Kontaktsperre war in dieser Situation einfach nicht sinnvoll.
Loszulassen fällt mir extrem schwer, besonders da sie nur fünf Minuten entfernt wohnt und ich weiß, dass sie viele Verehrer hat. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Verkehrsunfall, ein schwerer Frontalcrash, solche Auswirkungen haben würde – auch in Bezug auf unsere Beziehung. Die Schuldfrage des Unfalls ist übrigens noch immer ungeklärt.

Wie seht ihr die Situation? Ist es möglich, dass aus unserer Beziehung nur noch eine Freundschaft bleibt?

@mike-007
Da sie keine Beziehung mehr zu dir will, bleibt dann wohl nur noch eine Freundschaft übrig, wenn überhaupt. Da du ja die Kontaktsperre eingerichtet hast, wird es mit der Freundschaft dann wohl auch vorbei sein. Ich denke, ihr braucht beide erstmal eine gewisse Zeit, um den Unfall und seine gesundheitlichen Folgen zu verarbeiten. Da es sie in der Hinsicht schwerer getroffen hat als dich und du gefahren bist, wird es für sie umso schwerer das zu verzeihen und wieder mit dir da weiter zumachen, wo ihr vor dem Unfall aufgehört habt. Ich kann das gut nachvollziehen und hätte mich auch erstmal von dir zurück gezogen. Gib ihr Zeit, das alles zu verarbeiten. Lass ihre Wunden erstmal heilen, körperliche und psychische. Vielleicht ist danach soetwas wie eine Freundschaft wieder möglich.

Bei einen schweren Unfall wie du ihn beschreibst , mit Rettungshubschrauber , usw. ist das schon eine extrem mehrfach Belastung für einen Menschen.

Eine extreme Belastung bis hin zur mehrfach traumatischen Erfahrung.

Hier kann ab und ab ein seltsames Verhalten passieren.


Wie hat sie den den Unfall gesehen , ist die andere Partei schuld , gibt sie dir die Schuld ?

Ist sie enttäuscht gewesen das du nicht zu ihr ins Krankenhaus kamst , was du nicht konntest , aber sie unbewusst allein war und der Wunsch dahin groß war.

Wart ihr so schwer verletzt das es Situation gab wo man wusste das na es eventuell nicht überleben könnte oder dachte die andere Person das die andere Person nicht mehr leben würde.

Alles Faktoren die einem unbewusst zusetzen und unbewusst handeln lassen.


Vera Birkenbihl sagte mal das Bewusstsein , das bewusste Handeln ist in Entfernungen gesprochen 1,5 cm lang.

Das Unterbewusstsein , das Unterbewusste handeln ist dagegen 11 Kilometerlang.

Ich weiß nicht ob ihr beide bei einem Psychologen seit und das aufgearbeitet wird.

Man merkt auch oft nach solch einem Unfall die Vergänglichkeit oder wie schnell man selbst jemanden verlieren kann den man liebt. Und da verhalten sich Menschen ab und an sehr seltsam von außen gesehen.

Thema wäre hier dann Traumafolgestörung , PTBS , komplexe PTBS.

Bei Bergung war es schon kritisch, aber Nein, wussten schon beide, dass es nicht lebensgefährliche Verletzungen sind.
Gut bei mir 1 Lungenflügel war nicht ohne, ist fast 1 Monat lang immer wieder zusammengefallen,
Aber ihre Verletzungen erheblich länger, sie auszuheilen,
Bin selbst auch noch nicht wieder gesund

Die Kontaktsperre hab ich schon wieder abgebrochen, (was angeblich sehr schlecht ist, wird in unzähligen Paar-Videos erwähnt, als wichtigstes Mittel zur Partner Zurückeroberung, weil man erst etwas vermissen kann, was nicht mehr da ist. Von daher schon einleuchtend.
Bei uns war bzw. Ist ja wieder täglicher Kontakt zumindest whatsapp, Telefon weniger oft.
Will halt nicht, daß es ausschaut als würde mich ihre Genesung garnicht interessieren

Zitat von mike-007:

Haben zwar täglich geschrieben, öfters auch telefoniert, aber der Kontakt war nicht mehr so wie früher.

Sie hatte und hat noch immer sehr grosse Schmerzen,

Wenn ich Schmerzen habe, dann bin ich auch nicht wie immer, hier war es ein schwerer Unfall.

Zitat von mike-007:

Habe vor 4 Tagen Kontaktsperre eingeleitet,

Sie hat 7x angerufen, aus Sorge ob mir was passiert ist, ich hatte das Handy immer auf Mailbox und nicht abgenommen.

Ich finde diese Aktion nicht toll. Sie ist körperlich und seelisch verletzt. Eigentlich fast klar, dass sie Dich erst mal nicht mehr in ihre Nähe lässt.


Wie fährst Du denn generell Auto? Hat sie oft angemerkt, dass Du nicht so schnell fahren sollst? Und kam dann ein Unfall zustande? Dann kann es schon sein, dass sie Dir die Schuld für ihre Verletzungen gibt und dann lässt Du sie auch noch alleine in dem Kummer und der Sorge um Dich.

Nein im Gegenteil fahre sehr langsam Auto meist 80- max 90 wenn 100 erlaubt sind. Und das war Bundesstraße, Landstraße
Auf Autobahnen fahr ich max. 120
Weiss sie auch genau.
Wegen Hirnblutung und Narkose ist leider keine genaue Erinnerung mehr da, sogar schon etwas vor dem Unfall, und danach gar keine mehr, erst in Klinik wieder aufgewacht.

Bei ihr Erinnerung erst unmittelbar nach dem Aufprall, da aber alles bis zur Ohnmacht und Narkose.
Ist auch Trauma geblieben, früher Null Schlafstörungen, jetzt aufwachen nach 1/2 bis 3/4 Stunde, dann längste Zeit munter, dann dasselbe von vorne, schon schwer

Zitat von mike-007:

Bei ihr Erinnerung erst unmittelbar nach dem Aufprall, da aber alles bis zur Ohnmacht und Narkose. Ist auch Trauma geblieben, früher Null Schlafstörungen, jetzt aufwachen nach 1/2 bis 3/4 Stunde, dann längste Zeit munter, dann dasselbe von vorne, schon schwer

Und hier kannst du ja sehen wie sehr sie das beschäftigt und im Alarmmodus hängt.

Ja ist schon eine traumatische Erahrung, fährt in den Urlaub und stattdessen Klinik.
Und die Schmerzen dazu, noch immer Schmerzmittel, Opioide, Morphium)
Ist sehr tapfer und eisern zu sich selbst, war es schon immer,
Oft auch ZU hart zu sich selbst und anderen.

Zitat von mike-007:

Will halt nicht, daß es ausschaut als würde mich ihre Genesung garnicht interessieren

Da Du am Steuer gesessen hast,
würde ich anstatt so etwas Dummes zu tun wie eine Kontaktsperre einzuleiten ,
lieber für Wiedergutmachung bzw. Hilfe und Beistand sorgen und wenn erwünscht,
auch vollumfänglich geben !
Kann es sein, dass Du noch eher kindlich unterwegs bist und sie sich vor allem
nach diesem schweren Unfall,
einen reiferen alles in allem verantwortungsbewussteren Partner wünscht? -Wenn ja,
dann ist es spätestens jetzt an der Zeit, die kindischen Flausen endgültig abzulegen !
Selbst wenn sie Dich NICHT als Partner zurücknimmt
und irgendwann einen anderen hat,
wirst Du ein Leben lang durch diesen Unfall und seine Folgen
mit ihr verbunden sein !
Sollte sich herausstellen, dass Du Schuld bist,
könnte sie Dir sogar noch vor Gericht gegenüber stehen! -Ist Dir das überhaupt bewusst ?
Also solche Kindergartenspielchen (Kontaktsperre u.a.)
sind hier ganz und gar nicht angebracht !
Sondern genau das Gegenteil !

Du könntest, wenn es Dir schon besser geht,
z.B. Einkäufe für sie machen, ihre Haustiere versorgen, die Gartenarbeit übernehmen,
ihre Wäsche waschen, die Wohnung putzen u.s.w. und so fort. -Also ganz konkret
etwas t u n und h e l f e n ! Und das auch immer wieder a n b i e t e n !
Das ist das Mindeste, was Du für sie tun kannst !
(denn die Zeit zurückdrehen und den Unfall verhindern kannst Du nicht)

Um ehrlich zu sein , habe ich diese Kontaktsperre in dieser Konstellation / Situation auch nicht wirklich verstanden.

Zitat von Scheol:

Um ehrlich zu sein , habe ich diese Kontaktsperre in dieser Konstellation / Situation auch nicht wirklich verstanden.

In so einer Lage ist das auch wirklich voll daneben !