Ich sag doch: Stellungskrieg.
Du erwartest, dass sie jetzt gefälligst Gas gibt und Dich mit 6 und Gefälligkeiten bindet, schließlich hat sie aus Deiner Sicht ja angefangen.
Und sie wird erfahrungsgemäß sagen, dass Du seit dem Kind gar nichts mehr tust, Dein Leben einfach weiterlebst, als wäre nichts passiert, zu Freunden gehst, in der Band spielst - und sie sitzt mit dem Kind zu Hause und Du kümmerst Dich kein bisschen. Kein Wunder, dass sie bei dem Stress und der kühlen Atmo keinen Bock hat. Und Du tust (aus ihrer Sicht) ja auch nichts, damit sich das ändert.
Paarberatung/Therapie ist auch doof, weil das ja nichts daran ändert, dass Du willst, dass sie einsieht, dass sie sich am Riemen reissen muss, damit Du nicht weg bist. Du kannst da nicht aus Deiner Haut. Du bist nur noch da wegen Kind und eigentlich ganz schönem Leben. Nur musst Du Dich halt vor Deiner Frau verstecken.
Von Liebe oder aufeinander zugehen sehe ich da bei beiden nichts (mehr). Beide bockig und auf ihrem Recht beharrend und nur der Bequemlichkeit wegen in der ehemaligen Beziehung verharrend.
Das kann man jetzt noch 25 Jahre lang so durchziehen. Das wird dann nicht schlechter, aber auch nicht besser.
Oder sich trennen.
Denn Urmel hat recht: Bei einem anderen Mann, mit dem sie sich als Partner mehr auseinander setzen kann und muss als mit Dir, wird sie auch sofort wieder Lust haben.
Dass Du Deiner Frau jetzt schon unterstellst, sie habe den 6 am Anfang nur eingesetzt, um Dich einzufangen, zeigt mir, dass Du von Deinen Qualitäten als Partner nicht sonderlich überzeugt bist und von Deiner Frau nur das Schlechteste denkst (inkl. unbewiesener Mailüberwachung) Warum ist das so? Warum fühlst Du Dich ihr so ausgeliefert und unterlegen? Und gleichzeitig moralisch überlegen (sie hat ja mit Blödsein angefangen)? Wieso bestimmst Du nicht die Richtung, in die ihr geht, sondern suchst nach einer Ausweichmöglichkeit (schönes Leben behalten, kein Wochenendpapa sein, aber wieder regelmäßig 6 haben, obwohl keine zärtlichen Gefühle mehr für Deine Frau da sind) statt direkte Wege zu konkreten Zielen zu gehen?
Denkst Du wirklich, eine Nebenbeziehung zu einer anderen Frau löst irgend eins Deiner Probleme?
Dadurch würde sich Deine Lage nur verschärfen.
Ändert ja nichts daran, dass in Deiner Paarbeziehung keine einzige Ebene mehr stimmt. Ist also nur ein Pflaster auf den Hormonstau. Und fliegt Dir dann absehbar mit doppelter Wucht um die Ohren.
Was hindert Dich, außer Bequemlichkeit und dem Gefühl, dass Du ja schließlich nicht schuld an der Situation bist, daran, Deine Probleme anzugehen und aufzulösen?
Du willst Deine Frau nicht mehr, hast Angst vor ihr, fühlst Dich eingeengt und nicht adäquat behandelt? - Trenn Dich.
Du willst kein Wochenendpapa sein? - Lös das Problem. Mach Dich schlau und geh es planvoll an.
Du willst Deine Lebensqualität im übrigen erhalten? - Dann leg Wert darauf und setz Dich dafür ein, dass Du trotz Trennung, Teilzeitalleinerziehertum und Job das halten kannst.
Das Ganze soll ohne Streit vonstatten gehen und darf nicht zu viel Mühe und Entbehrung kosten und eigentlich willst Du, dass jemand anderer Deine Probleme löst, weil an Dir liegts ja nicht, sondern an ihr? - Gibts nicht.