Freundin macht sich über die Exfrau ihres Partners lust

Zitat von Wiederda:

Danke an euch alle. Ich denke noch ein wenig, aber ich glaube ich habe meine Antwort schon. Manchmal muss man sich selbst wohl treu bleiben und Reden ...

Klasse, dass du zu einem Konsens gefunden hast. Du machst das sicher sehr feinfühlig und vorsichtig! Letztlich ist es ja Klatsch und Tratsch und Reden über nicht anwesende Dritte, die sich nicht wehren können. Und der EM gibt sicher sehr private Details über seine Ex EF preis. Wenn sie wüsste, dass sie Stadtgespräch ist!

Mich haben auch schon Ex Freundinnen schrecklich aufgeregt.

Eine beste Schulfreundin, die alles über jeden ungefragt weiter tratschte. Sicher ohne bösen Willen! Sie machte sich auch Sorgen. Dennoch muss man es nicht jedem erzählen, wenn der Partner von XY plötzlich arbeitslos ist oder ein Schulfreund krank wurde und gezwungen ist Versicherungen zu verkaufen. Ich empfand das als abwertend, herablassend und entwürdigend, indiskret.

Dann meine letzte Yoga Freundin, die ich total ins Herz geschlossen hatte. Sie hatte Affären ubd Beziehungen, Kennenlernen parallel und nutzte die Männer aus. Auch schlief sie mit allen ungeschützt. Ich fand es unhygienisch. Und sie hatte manchmal eine mega herablassend blasierte Art, sowas kann ich nicht haben.

Eine neue Freundin wechselt ihre Freundinnen aus wie ihre Unterwäsche. Heute die, morgen die. Wir haben Silvester und Weiberfasching zusammen gefeiert und Spaß gehabt, waren im Kino und beim Essen zusammen. Plötzlich meldet sie sich nicht mehr und kritisierte in letzter Zeit an mir herum, nur noch übertrieben negativ, ließ kein gutes Haar an mir. Mich verletzt so ein Verhalten. Auch über die eigene Schwester zog sie übelst her, bezeichnete sie als Messie, obwohl diese schwer krank ist, im Bett liegt und ihren Haushalt nicht schafft. Ich war erstmal sprachlos! Meine Bekannte hat eine Putzfrau und holt sich ständig Hilfe von männlichen Freunden beim Aufräumen oder Wohnung renovieren, allen Arbeiten. Ich putze zum Beispiel selbst und bin zufrieden damit. Sie nörgelte auch an meiner Wohnung herum. Das ist für mich ein No Go! Ich habe mich schrecklich geärgert, versuche aber für konstruktives Feedback offen zu sein. Eine schwierige Gratwanderung, wenn es nur noch negatives Feedback hagelt und da nichts Positives kommt, obwohl man ihr sehr geholfen hat. Ich nörgle ja schließlich auch nicht an ihr herum. Im Gegenteil, ich gebe ihr viel positives Feedback.

Danke für Deine Antwort, ich bekomme langsam einen besseren Eindruck.

Wenn Freundinnen gezogene Grenzen mißachten, ist das immer etwas schwierig. Ich habe gerade ein ähnlich komplexes Freundschaftsthema.

Mit ist an mir aufgefallen, daß ich dennoch dazu neige, da Dinge, die nicht zusammengehören, zu vermischen.
Auf Deine Schilderung bezogen, würde ich mir zunächst die Frage stellen, ob die Entwertung nur die Ex-Frau betrifft oder eben auch andere. Ich finde nämlich, daß es schon einen sehr großen Unterschied macht, ob Entwertung einer Situation zuzuordnen ist oder ob ein Mensch sich generell zu einem entwertenden Menschen entwickelt.

Betrifft es nur die Ex-Frau käme ich zu dem schnell an den Punkt mich zu fragen, warum ich an der Stelle so be- und ge-troffen bin.

Meiner Erfahrung nach, ist es eigentlich nie nur die eine Freundin, die sich negativ verändert, sondern es gibt da schon auch immer große eigene Anteile, die es zu berücksichtigen gäbe.

Warum triggert mich ihr Verhalten so, ist dann schon die Frage, die ich mir stelle.
Ich zb habe mit größerem Unmut feststellen müssen, daß ich bei meiner Freundin und deren offensichtlichen Fehlern dennoch im Hintergrund auch ein eigenes Programm laufen hatte, was die Situation um einiges verfahrener hat werden lassen, als sie ursprünglich gewesen ist.

Zum Thema Grenzen abstecken, wollte ich Dir dann noch folgendes da lassen. Anders als das bei Partnerschaften möglich ist, finde ich das in Freundschaften mehr Raum für Disharmonie sein darf. Manchmal geht es vielleicht gar nicht so sehr (oder eben nur) um die eigenen Grenzen, sondern es geht schlicht darum, daß beide an verschiedenen Punkten oder Entwicklungsstufen stehen. Ob an der Stelle das Gespräch zu suchen, immer die beste Wahl ist, kann ich Dir nicht genau sagen. Mein Eindruck wäre eher, den anderen eine Runde sein zu lassen (in zweierlei Wortsinne) und sich für sich auf die gemeinsame Geschichte und das, was einen verbindet, zu besinnen.

Hilfreich finde ich außerdem, nicht in einem was ich nicht will stecken zu bleiben, sondern konstruktiv über ein was will ich stattdessen zu reden. Das hilft auch die Defensive der Kritik zu überwinden.
Außerdem ist es ein guter Wegweiser für die eigenen Empfindungen. Geht es mir darum den anderen zu einer bestimmten Einsicht zu bewegen (notfalls auch auf kosten der Freundschaft) oder geht es mir darum die Freundschaft anders zu gestalten?

Ich kann gut verstehen, daß ständige Entwertungen super nerven. Meinem Empfinden nach können diese sehr wohl Dealbreaker sein. Ich empfinde aber auch langjährige Freundschaften als hohes (vielleicht höchstes) Gut und bin an der Stelle sehr großzügig.

Zitat von paul258:

Große Geister reden über Pläne, Träume, Erlebtes und Wünsche.
Kleine Geister reden über Leute.

Wer immer sich das ausdachte =

@E-Claire

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich sehe es in vielen Bereichen auch so. Ich finde auch, dass jeder mal auf Irrwegen sein darf und dass eine unterschiedliche Ansicht auch kein Beinbruch ist. Deswegen hat sich die Situation wohl auch so hingezogen. Wahrscheinlich war ich auch nicht deutlich genug, sondern habe gedacht: Sie kennt mich doch, da muss sie doch wissen, dass mich das nervt. - Dass sie weitergemacht hat, hat mich schließlich verletzt und geärgert. Du hast allerdings recht, ich muss hier meinen Anteil mal genauer suchen.

Beim Lesen eurer Beiträge sind mir eine Reihe von Lichtern aufgegangen. Ich muss mir eingestehen, dass ich auf Angst habe sie als Freundin durch den Konflikt zu verlieren und habe mich deshalb so ähnlich wie sie selbst verhalten und habe zwar nicht mitgemacht, aber auch nicht die Faust so ruchtig auf den Tisch gehauen. Ich habe unsere Gespräche nich einmal Revue passieren lassen und da hat sie mich regelmäßig unterbrochen und sich und vor allem ihren Freund verteidigt. Dabei hat sie alle Oofergeschichten noch mal wiederholt und ich bin jedesmal entnervtl ausgestiegen.

Also muss ich noch einmal richtig deutlich werde - allerdings in Ruhe, aber ich muss klare Ansagen machen. Danach wird sich entscheiden wie wir weiter befreundet sind.

@wiederda das klingt gut.

Zitat von Wiederda:

und da hat sie mich regelmäßig unterbrochen und sich und vor allem ihren Freund verteidigt.

ist das doof? Absolut. Sagt das aber ne Menge über die Situation aus? Auch ja.

Jemand hier im thread hatte die Theorie, daß sie das vielleicht auch aus Unsicherheit heraus tut. Klar, nicht der feinste Schachzug, aber mir ist das jedenfalls auf anderen Ebenen auch schon passiert.

Du kannst auch einfach über deine Werte sprechen. Kein Gerede über Dritte!
Die Freundin wird den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen.

Sie ist für deine Argumente gerade nicht erreichbar, deshalb geh auf das Thema im Moment nicht mehr ein,wenn sie davon anfängt. Ist jetzt gerade vielleicht eine schräge Phase bei ihr,sei ihr gestattet, hat mit eurer Freundschaft nichts zu tun.Mit dem Typen wird sie schon ihre eigenen Erfahrungen machen und kommt dann auch wieder auf den Teppich
Meine Freunde und ich fanden uns auch phasenweise, je nach Entwicklungen, mal etwas doof, wir sind ja alle Menschen. Dann haben wir darüber geredet, vielleicht etwas gezofft, vielleicht etwas auf Abstand gegangen, aber niemand hat deshalb überlegt, die Freundschaft zu beenden.
Freunde dürfen auch mal doof sein und man kann sie trotzdem weiter lieb haben.
Ich bin jedenfalls froh,dass meine Freunde auch in Zeiten,in denen ich doof war, an der Freundschaft festgehalten haben.

Zitat von Wiederda:

Wir habe geredet und ich habe Grenzen gesetzt. Sie respektiert sie auch, bis ihr Freund eben auftaucht und zum xten Mal seine Opfergeschichte ausbreitet. Ich glaube was mich richtig stört ist ihre Veränderung und das Anbiedern an seine Haltung. So war sie nie. Und vor 3 Jahren hätte sie jeden abgelehnt, der so ist wie sie jetzt - oder ihr Freund.

War sie, bevor sie ihren Neuen gefunden hat, einsam? Hat sie sich zu sehr eine neue Beziehung gewünscht?
Im Endeffekt kommt bei ihr vielleicht viel zusammen: Das abwerten der Ex gibt ihr zum einen Sicherheit (wenn er die hasst rennt er mir nicht weg), zum anderen passt sie sich aus Angst vor der Reaktion ihres Freundes ihm an.
Bei aller Emanzipation, besonders im finanziellen Sinne, vergisst man, dass es immer noch überangepasste Frauen (besonders emotional) gibt.
Das alles hilft dir aber nicht wirklich.

Wenn du ihr noch eine gute Freundin sein willst könntest du ihr einen Denkanstoß geben: Menschen können sich zwar ändern, tun es im Kern aber selten.
So wie ihr Neuer gerade mit seiner Ex umspringt wird er wahrscheinlich auch mit ihr umspringen.....

Ich denke, dass eure Freundschaft zwangsläufig einen Sprung erhalten hat. Deine Freundin vertritt nun offenbar Werte, mit denen du nicht konform gehen kannst.

Mein Mann und ich sind seit über 3 Jahren getrennt und gut befreundet. Es würde mir nicht einfallen, mich negativ über ihn oder seine derzeitige Freundin zu äußern. Bestimmt auch umgekehrt nicht, das würde gar nicht zu ihm passen.

Ich kenne das nicht, dass man sich so negativ auslässt von meinen Freundinnen her. Einige meiner Freundinnen haben in den letzten Jahren eine Trennung hinter sich. Von daher gesehen - ich finde es nicht normal, dass man so über die Ex Frau in abwertend er und nicht empathischerweise spricht. Das würde nicht meinen Werten entsprechen...und ich würde mich distanzieren.

Mir tut deine Freundin ein bisschen leid, weil sie an einen Mann geraten ist, der offensichtlich keinen allzu guten Charakter hat. Er benutzt sie als Sprungbrett aus seiner Ehe, stellt seine Frau vor vollendete Tatsachen und jetzt tritt er auch noch bei jeder Gelegenheit nach. Klingt nach einem waschechten Egoisten, den andere Menschen nur interessieren, solange sie ihm nützlich sind.

Deine Freundin muss schon ziemlich einsam und verzweifelt gewesen sein, um sich ausgerechnet auf so jemanden einzulassen. Und jetzt passt sie sich seinem Verhalten an, übernimmt seine Meinung unbesehen, ist selber auf dem Egotrip unterwegs. Das fände ich als Freundin auch ziemlich gruselig muss ich sagen.

Bedenklich finde ich auch, dass sie gar nicht realisiert, dass es ihr am Ende ganz genau so gehen könnte, wie der geschassten Ehefrau. Dann wird nämlich sie selbst eiskalt ausgetauscht und dann noch über sie hergezogen. Und so, wie der Mann unterwegs ist, ist das wohl nur eine Frage der Zeit.

Nun ja, diese Erfahrung wird sie dann wohl leider machen müssen, denn momentan ist sie so verliebt und vermutlich auch ein Stück weit durch ihn gehirngewaschen, dass sie sich das gar nicht vorstellen kann und auch nicht glauben würde, wenn man sie warnt.

Ich verstehe dich jedenfalls gut, dass du ein Problem mit ihrem momentanen Verhalten hast, das würde mir vermutlich ähnlich gehen. Da entdeckt man plötzlich Seiten an dem Menschen, den man denkt so gut zu kennen, die man nie vermutet hätte und die auch nicht sonderlich sympathisch sind. Damit muss man auch erst umgehen lernen.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht so richtig, was ich dir raten soll oder was ich an deiner Stelle täte. Vermutlich würde ich ihr noch ein letztes Mal sagen, dass du nichts über seine Ex hören willst und wenn sie trotzdem wieder davon anfängt, sofort das Thema wechseln oder aus der Situation gehen. Ganz konsequent. Ihm würde ich ebenfalls eine Ansage machen, dass er sein Gift woanders versprühen soll und ihm ansonsten so gut wie möglich au dem Weg gehen.

Wenn auch das nicht funktioniert bleibt dir eigentlich nur noch, die Freundschaft erstmal auf Eis zu legen. Ich würde allerdings die Tür nicht vollständig schließen denn ich befürchte, der Tag wird kommen, da wird sie dich brauchen.

Zitat von Caecilia:

Nicht unbedingt. Es kann auch einfach sein, dass sie sehr, sehr verliebt ist.

Ja, das kann natürlich auch sein. In dem Zustand ist man ja durchaus geneigt, dem OdB so ziemlich alles zu glauben. Wird für sie jedenfalls hart wenn sie irgendwann erkennt, wen sie da an ihrer Seite hat.