Dem voraus geht eine lange Geschichte. Wir haben uns kennen gelernt als sie noch einen Freund hatte. Den hat sie aber, so sagte sie mir damals, nicht mehr geliebt und sie wollte sich trennen. Wir haben uns dann ineinander verliebt, aber bis sie sich getrennt hat hat es ewig gedauert. Ich hab natürlich Druck gemacht, da sie sich entweder für oder gegen mich entscheiden musste. Ihre Ausreden waren dann dass sie vor Weihnachten nicht Schluß machen kann (Ironie: bei mir ging es ja scheinbar), dann musste sie ihre Masterarbeit schreiben, dann einen Job finden usw. Das zog sich bis April, bis sie ihren Freund endlich verlassen hat. Ging aber nicht gut, wir waren 4 Wochen zusammen, sie war aber gedanklich nie bei mir. Es kam zum großen Streit, sie hat mich verlassen, und weil sie nicht wusste wohin ist sie zu ihrem Ex zurück. Der hat dann kurze Zeit später erfahren dass sie ne Affäre mit mir hatte und hat sie raus geworfen. Trotzdem sind die beiden dann nochmal für 5 Tage zusammen in Kurzurlaub (nur als Freunde).
Nach 3 Monaten hat sie sich bei mir gemeldet, für ein Treffen. Sie hat mir gesagt wie schlimm die Zeit ohne mich war usw. Wir haben uns wieder angenähert und sind ein Paar geworden. Alles lief meiner Meinung nach wunderbar, bis auf kleinere Streitereien. Dann sind wir im Mai zusammen gezogen. Aus meiner Sicht war alles toll, ich war glücklich. Dann haben wir aber angefangen uns wegen Kleinigkeiten zu streiten. Oft war der Auslöser ein nicht so schön verpackter Satz von ihr, auf den ich dann sehr sensibel reagiert habe. Nach dem letzten großen Streit habe ich mich entschuldigt (dieses Mal hab ich wirklich einen Fehler gemacht), es war ein heftiger Streit und sie wollte damals schon Konsequenzen ziehen. Ich habe meine Fehler und falschen Verhaltensweisen damals aufgeschrieben und ihr gesagt dass ich daran arbeiten muss. Sie hat mir verziehen und wir waren verliebt, haben viel gekuschelt und rumgealbert. Vor 2 Wochen dann wieder ein patziger Satz, ich war dann gekränkt und hab mich zurück gezogen. Ihre Reaktion war dass sie sauer war, ich solle nicht dauernd beleidigt sein, immer würde ich einen Streit anfangen wollen usw.
Alle Erklärungsversuche dass ich gekränkt war haben nicht geholfen. Ich sei streitsüchtig, ständig unzufrieden, würde sie nicht richtig lieben und es ihr nicht zeigen, ich würde ihr was vormachen und schauspielern, hätte einen Charakter den ich nicht ändern könnte, die 2 letzten Jahre waren die Hölle für sie, sie hat Ansprüche an einen Mann die ich nicht erfüllen kann, sie würde sich wünschen dass ich einsehe dass wir nicht zusammen passen.
Sie sagt aber nur auf Nachfrage dass es vorbei ist und schreibt keine Kündigung. Ich mache jetzt erstmal gar nichts, es ist nicht in Stein gemeißelt, aber es macht keinen Sinn mehr.
Ich bin momentan manchmal unzufrieden, gebe ich zu. Die Streitereien belasten mich extrem. Ich bin 34, grübel ob ich das richtige studiert habe (Biologie und anschließend Promotion), alle Freunde sind verheiratet, haben ein Haus und Kinder, ich zahle meinen Studienkredit ab. Das macht mir sehr zu schaffen. Deshalb habe ich mir einen Therapeuten gesucht, habe Anfang Januar einen Termin. Das hat mir meine Freundin im letzten Streit schon nahe gelegt, ich war aber zu feige. Jetzt mache ich es, hauptsächlich ihr zu Liebe. Aber das interessiert sie nicht. Sie sagt nur ich würde mich nie ändern.
Dazu kommt noch, dass sie eine Autoimmunkrankheit hat. Begleiterscheinungen sind launische Phasen, Stimmungsschwankungen, Depressionen. Wenn sie mich anfährt und beleidigt, dann wird es daran liegen.
Es ist sehr kompliziert, viel für euch zu lesen. Aber ich kann trotzdem nicht einordnen wieso sie Schluß macht, aber nicht die Konsequenzen daraus zieht. Es mir ganz deutlich sagen, ohne dass ich nachfrage, die Wohnung kündigen und mir dadurch keine Hoffnung mehr machen