Hey @ all!
Erst mal ein riesen Lob für dieses Forum. Ich finde es echt toll, das man hier seine Sorgen so nieder schreiben kann und vll auch den ein oder anderen guten Ratschlag bekommt.
Mein Fall zieht sich leider über 1 Jahr hin, deshalb werde ich natürlich versuchen, nur die wichtigsten Sachen zuschreiben, da es ja sonst den Rahmen sprengen würde.
Also meine Freundin (oder jetzt eher nicht mehr Freundin) und ich sind beide 29 Jahre, seit knapp 3 Jahren zusammen, wovon wir jetzt ca 1 ½ Jahre zusammen wohnen. Wir sind im Mai letzten Jahres zusammen gezogen und sie hat genau zeitgleich eine berufliche Weiterbildung, neben ihrem Hauptjob angefangen. Ihre Mutter besitzt einen eigenen Laden, in den sie gerne irgendwann mal einsteigen möchte, deshalb kann man es eigentlich eher Umschulung nennen.
Natürlich war diese Abendschule sehr stressig und meine Freundin teils überfordert, was sich wiederum auch auf unsere Beziehung spiegelte. Ich versuchte ihr so gut es ging unter die Arme zu greifen, ihr Sachen abzunehmen und mit ihr zu lernen. Dennoch schlug mir fast nur noch Kälte und miese Stimmung entgegen. Da es aber nicht mehr lange bis zu ihren Prüfungen war, beschlossen wir diese ab zuwarten um dann an unserer Beziehung zu arbeiten.
Naja es änderte sich danach nix und es kam zu einem riesen Streit. Wir kotzen uns endlich mal über alles aus, was anscheint sehr gut tat, denn die Tage danach schienen besser zu werden.
Leider verstarb dann plötzlich ihr Vater. Das war natürlich ein riesen Schock und warf sie in ein komplettes Loch. Ich war in dieser ganzen Zeit selbstverständlich für sie da. Hab ihr ihre Zeit zum alleine sein gelassen (sie ist manchmal so ein Mensch), dennoch ihr aber immer meine Schulter zum anlehnen geboten, den kompletten Haushalt geschmissen etc. Ich war durch weg für sie da.
Doch nach ein paar Wochen sagte sie mir, dass sie so unglaublich lustlos, ständig müde und gereizt sei und auf nix mehr Lust hätte. Sie entschied sich zu einer Psychologin zu gehen.
Nach ein paar kennen lern Gesprächen erklärte diese, dass meine Freundin wohl durch den ganzen Stress in dem letzten Jahr, sich wohl in einer depressiven Episode befinden würde und empfahl ihr eine Gesprächstherapie. So weit so gut. Meine Freundin war jetzt ca. 6-7-mal zu diesen Gesprächen.
In dieser Zeit fing das Ganze Auf und Ab an. Mal wollte sie ausziehen, mal war sie glücklich, mal wollte sie sich nur räumlich trennen und dann wieder komplett, dann wiederum ein Kind und dann auf einmal doch lieber erst Selbstständig werden.
Es wurde irgendwie immer schlimmer, also schlug ich ihr vor knapp 5 Wochen vor, das wir uns doch erst mal räumlich trennen sollten, um vll wieder ein bisschen Ruhe in unsere Beziehung zu bekommen. Sie sagte mir nur, dass ich Geduld mit ihr haben müsse und sie uns doch nicht aufgeben will. Okay, das nahm ich so hin. Damit hatte sie ja Gar nicht so unrecht!
Doch vor 2 Wochen dann der Schlag. Sie sagte, sie würde keinen Sinn mehr darin sehen und das sie sich trennen will, weil sie so unglücklich sei und wir uns im Kreis bewegen würden.
Ich gehe ihr seit dem so gut es geht aus dem Weg. Schlafe im Büro und Kontakt via schreiben oder so findet meinerseits auch nicht statt. Falls wir uns dann mal zu Hause sehen, versucht sie es mit Smalltalk, den ich zwar erwider aber nur kurz, knapp und dezent. Die Wohnung haben wir bisher auch noch nicht gekündigt.
Ich bin echt ratlos. Einerseits hat sie recht, das es so nicht weitergehen kann, andererseits hängt mir echt noch sehr viel an ihr, obwohl ich auch weiß das jegliche Anziehung zwischen uns so gut wie Null ist.
Hat jemand vielleicht mal ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder hat jemand einfach nur einen Rat für mich?
Ich bedanke mich auf jeden fall bei jedem, der den Text bis zum Schluss gelesen hat. Hab wirklich versucht, mich nur auf die wichtigen Sachen zu beschränken.
Wünsche allen noch einen schönen Tag!
Grüße
20.08.2015 08:21 •
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