Freundin geht zur Party obwohl es mir nicht gut geht

Zitat von Chris220984:

Ich bin nicht der Typ der gerne über seine Gefühle spricht ich versuche mit allem alleine fertig zu werden. Manchmal bin ich dann halt sehr ruhig und vielleicht auch schon abwesend. Sie meint dann immer ich wäre sauer mit ihr und sie hätte wieder was falsch gemacht. Das stimmt aber nicht.
Sie reagiert dann oft sehr eingeschnappt weil sie immer alles auf sich bezieht. Und schon ist wieder ein Streit da.

Ihr kommuniziert aneinander vorbei und habt auch dadurch völlig unterschiedliche Erwartungshaltungen. Du sprichst nicht gerne über Deine Gefühle, hoffst und erwartest aber, dass Deine Freundin sie errät und sich entsprechend verhält. Sie interpretiert Dein Schweigen/Deine ruhige Art als sauer sein und Vorwurf. Daran solltet Ihr dringend etwas ändern, sonst wird das auf Dauer nicht gut gehen.

Hallo Chris,

oft wissen wir wie wir in bestimmten Situationen reagieren würden ,und alles andere erscheint uns als empathielos und gemein. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der Partner einen nicht liebt oder nicht mitfühlt. Jeder geht anders um mit solchen Situationen. Du hättest Dir jetzt ein anderes Verhalten gewünscht aber jeder ist nunmal anders.

Sag ihr morgen, dass dich das verletzt hat und ob ihr das klar ist. Ich wette mit dir, sie empfindet das nicht mal als schlimm und es war auch nicht böse gemeint.

Vielen Dank für euer Mitgefühl und eure Antworten.
Mit so vielen Hilfreichen Antworten habe ich nicht gerechnet.

Zitat von VictoriaSiempre:

Darf sie nicht mehr fröhlich sein, muss sie sich zurück ziehen und rund um die Uhr zum Trösten zur Verfügung stehen?

In so akuten Situationen muß man nicht für den Partner da sein, man ist es einfach, weil man es von sich aus möchte.
Im Leben nicht würde ich zurück zur Feier fahren, wenn ich auch nur ansatzweise spüren täte, daß es meinem Partner dreckig geht. Ganz ehrlich

Zitat von Chris220984:

Ich bin nicht der Typ der gerne über seine Gefühle spricht ich versuche mit allem alleine fertig zu werden

Sorry, wenn ich mich hier einklinke, aber das führt auch zu Problemen, wenn man nicht weiß, was im Partner vorgeht. Ihr seit ein Paar, ein Team, als Team kann man aber nur agieren, wenn man weiß, wie es um den Einzelnen steht.

Und eine Kette bricht immer bei dem schwächsten Gl.

Gute Wünsche für deine Mutter

Ich will mich nicht zu dem Thema mit deiner Mutter äußern, da wurde bereits einiges zu gesagt.

Eure Dynamik klingt eine wenig als hätte die Würdigung des jeweils anderen ein wenig gelitten. Wenn du meinst Probleme mit dir selbst auszumachen und dies zu Streitereien führt, warum hast du noch nicht versucht daran mit ihr zu arbeiten? Also eure Reaktionsmuster mal anzusehen und versuchen den anderen zu verstehen. Dann schauen, wie kann ich was verändern, damit es anders werden kann. Braucht Zeit und Übung.

Warum verwendest du für so etwas banales wie ein unordentlichen Haushalt das Wort Hass? Woher kommt das? Ich nehme an du bist gestresst von der Arbeit und kommst nachhause und siehst, dass die Dinge in Unordnung sind. Das überfordert dich und löst starke Wutgefühle bei dir aus (Stress der vielleicht von der Arbeit kommt und hier ausgelebt wird). Nun verlagerst du diese Wut auf eine externe Quelle, weil du die Wut und Anspannung loswerden willst. Trifft das ungefähr zu? Was denkst du löst dies bei anderen aus, die das nicht so empfinden? Denkst du es ist ok seine Wut direkt auf den anderen zu projizieren. Dieser Hass entsteht ja in dir, deine Frau hat das nicht. Redet darüber, sage ihr, wie dich ein unordentlicher Haushalt aus dem Gleichgewicht bringt, dass du überfordert bist. Sicherlich fühlt sie sich überfordert von deiner Reaktion. Das ist eine Spirale. Dann schaut, wie ihr das gemeinsam besser organisieren könnt. Wer macht den Haushalt, wie sollte die Wohnung nach deiner Meinung aussehen, wie nach ihrer Meinung. Wo ist da die Mitte, womit könnt ihr Leben. Übe dich in Gelassenheit, auch wenn es sauschwer ist. Aber dein Leben hängt nicht von einem sauberen Haushalt ab.

Euer Kreislauf sollte durchbrochen werden.

Zitat von Chris220984:

Sie hat es gemerkt und meinte ich würde ihr ein schlechtes Gewissen einreden. Sie ist dann einfach gefahren

Miteinander reden ist auf jeden Fall wichtig, da geb ich Tuvalu123 absolut recht. Und das nicht nur in der aktuellen Situation, sondern allgemein.

Zitat von Tuvalu123:

Warum verwendest du für so etwas banales wie ein unordentlichen Haushalt das Wort Hass? Woher kommt das?

Das finde ich jetzt übertrieben, er hasst es eben, wenn es dreckig ist, da muß man nicht den Herrn Freud ins Boot ziehen, ich hasse es früh auch, wenn der Abwasch noch da steht, aber das hat dann weder Streß als Grund noch andere tiefe Traumen. Das ist eben so.

Was aber natürlich nicht heißt, daß man über alles redenkann. Wie oben erwähnt.

Setzt euch zusammen und versucht diese schwere Zeit miteinander durchzustehen. Reden.

Zitat von Mienchen:

Reden

ist das A und O

Habe nichts von einem Trauma geschrieben und Freud nicht erwähnt. Und Hass ist eine sehr starke Reaktion. Und klar kann Zeug, das sich zuhause aufgetürmt hat tierisch nerven. Aber wenn ich vorher bereits gestresst bin, dann überfordert mich das eben nochmals mehr.

Wenn ich an einem freien Tag mir die Zeit schön frei einteilen kann und weiß hey du musst noch saugen oder putzen, gut dann nervt mich das und ich würde das gerne irgendwie auslagern. Aber ich weiß auch, wenn ich es heute nicht mache, dann komme ich morgen gestresst von der Arbeit und es wird mich noch mehr Stressen. Dann entscheide ich mich evtl. dafür, dass ich es an meinem freien Tag mache, denn da habe ich die Zeit und kann sie mir einteilen. Dann setze ich mir Kopfhörer auf die Ohren und erledige das indem ich putzen mit guter Musik verbinde. So geht es auch.

Dennoch passiert es natürlich, dass ich auch an Arbeitstagen mal den Staubsauger rausholen muss. Dann schaue ich eben, was ist überhaupt machbar, wie kann ich das erledigen. Ich gebe mir ne halbe Stunde und gut ist. Danach bin ich erleichtert, weil Anspannung weg.

Ich mag Haushalt auch nicht, aber ich hasse das nicht. Weil dann mache ich mir ja selbst das Leben zur Haushaltshölle.

Man darf ruhig schauen, wie sehr man sich von äußeren Bedingungen beeinflussen lässt und mal seine Reaktion darauf prüfen. Für mich hat das nichts mit Freud zu tun.

Zitat von Tuvalu123:

Habe nichts von einem Trauma geschrieben und Freud nicht erwähnt. Und Hass ist eine sehr starke Reaktion. Und klar kann Zeug, das sich zuhause aufgetürmt hat tierisch nerven. Aber wenn ich vorher bereits gestresst bin, dann überfordert mich das eben nochmals mehr. Wenn ich an einem freien Tag mir die Zeit schön frei einteilen kann und weiß hey du musst noch saugen oder putzen, gut dann nervt mich das und ich würde das gerne irgendwie auslagern. Aber ich weiß auch, wenn ich es heute nicht mache, dann komme ich morgen gestresst von der Arbeit und ...

Bleiben wir doch einfach beim Thema..

Ihre Mutter hat Geburtstag und sie soll zu Hause bleiben weil es dir nicht gut geht?

Du wirst doch als erwachsener Mann paar Stunden ohne Deine Frau auskommen, Trauer hin oder her.

Ich hätte sie ermutigt zu fahren.

Zitat von Räuber-mit-Herz:

Ich hätte sie ermutigt zu fahren.

Mußte er gar nicht, die Gute hat sich ja schon selbst ermutigt.

Keine Ahnung was in diversen Beziehungen so los ist, man hat doch nicht tagtäglich die Situation, das seine Mutter im Sterben liegt.

Aber ist ja richtig, Empathie in einer Beziehung wird überbewertet, Hauptsache die Feste werden gefeiert wie sie fallen, da kann der Erwachsene Partner schon mal alleine klar kommen mit seinem kindischem Schmerz.

Schöne neue Welt..

Zitat von Mienchen:

das seine Mutter im Sterben liegt.

Schon, aber es ist seine Mutter - ihre feierte rund. Ich möchte da kein Richter sein, ich wäre wohl auch zuhause geblieben, nachdem die Kinder im Bett waren.

Zitat von T4U:

Schon, aber es ist seine Mutter - ihre feierte rund. Ich möchte da kein Richter sein, ich wäre wohl auch zuhause geblieben, nachdem die Kinder im Bett waren.

Das eine ist die Selbstverständlichkeit, das ich mich da vor meinem Partner einfach mal zurück nehme, weil ich für ihn da sein möchte, das andere ist dieser Vorwurf, das er ihr ein schlechtes Gewissen macht. Schon alleine für so einen Satz hätte sie mich am Tag danach echt gern haben können.

Aber du hast schon recht, wir sollten keine Richter sein. Zumindest nicht für ihn. Ich selber würde aus so einem Verhalten allerdings ein paar Konsequenzen ziehen

Zitat von Mienchen:

Schon alleine für so einen Satz hätte sie mich am Tag danach echt gern haben können.

Wir stecken nicht drin, das ist immer leicht sich, wegen dem hier mitgeteilten - eine Meinung zu bilden. Wo du allerdings für mich durchaus Recht hast, wenn wir an Taten uns orientieren:

Zitat von Mienchen:

Ich selber würde aus so einem Verhalten allerdings ein paar Konsequenzen ziehen