Hallo zusammen,
ich wende mich vertrauensvoll an euch, weil ich einfach am Ende mit meinem Latein bin und aktuell kaum noch klare Gedanken fassen kann.
Mein Freundin und ich, beide 30, sind seit 3,5 Jahren ein Paar, wohnen seit 2 Jahren zusammen und waren bisher glücklich. Sie entschied sich nun für 5 Monate ins Ausland zu gehen um dort zu arbeiten, da sie Angst hatte diese Erfahrung später zu missen. Ich habe das akzeptiert, auch wenn ich nicht gerade Luftsprünge gemacht habe.
Sie ist nun seit knapp 2 Monaten dort. Die ersten Wochen lief alles gut. Wir hatten täglich Kontakt, sie meldete sich, von sich aus und man merkte ihr auch an, dass sie mich vermisst. Dann plötzlich wurde der Kontakt weniger. Als ich sie um die Feiertage dann besucht habe, hatten wir ein längeres Gespräch. Sie sagte mir dann sie hat jetzt mal Zeit für sich und auch um über vieles nachzudenken. Sie sagte sie sei aktuell nicht mehr glücklich. Auslöser ist, dass ich 3 Jahre lang eine Weiterbildung an der Abendschule gemacht habe. In dieser Zeit hat sie mich immer unterstützt. Aber immer in der Hoffnung, dass ich nach bestandener Prüfung, dann auch einen Jobwechsel vollziehe. In meinem aktuellen Job bin ich sehr unglücklich. Es ist mein erster Job, in der gleichen Firma in der ich auch meine Ausbildung gemacht habe. Man fühlt sich also wie im gemachten Nest. Hat seine gewohnte Umgebung, die netten Kollegen und eben einen krisenfesten Job. Der aber eben nicht glücklich macht. Sie hatte mich im letzten halben Jahr oft versucht zu motivieren, aber ich habe das nicht wirklich realisiert und es weiterhin auf die lange Bank geschoben. Damit kann sie nun nicht mehr umgehen. Ohne dass sich das ändert, kann sie sich keine Zukunft vorstellen. Ich verstehe das vollkommen und habe nun endlich auch den Ar. hochbekommen dies zu ändern. Damit dachte ich eigentlich, dass das Problem aus der Welt sei. Die restliche Zeit haben wir dann auch zusammen sehr genossen.
Doch als ich wieder zurück war verging kaum eine Woche und nun merke ich ihr an, dass etwas nicht stimmt. Plötzlich möchte sie nicht mehr so oft telefonieren, weil es nicht jeden Tag etwas zu erzählen gäbe, aber auch Nachrichten von ihr werden zur Seltenheit. Sie schafft es nun sich mehrere Tage gar nicht mehr zu melden. Ich kann damit allerdings überhaupt nicht umgehen, weil ich ein sehr nähebezogener Mensch bin. Als wir darüber sprachen sagte sie, aktuell fühle sie sich, trotz der Entfernung, von mir eingeengt und kontrolliert. Da sie die letzten zwei Jahre pendeln musste und kaum was vom Tag hatte, hat sie nun endlich Zeit für sich und genießt dies. Ich weiss aktuell absolut nicht wie ich unter diesen Umständen die nächsten Monate überstehen soll. Für mich war bisher alles in bester Ordnung und wir haben sogar über unsere gemeinsame Zukunft gesprochen. Und nun habe ich das Gefühl dass wir und täglich fremder werden und es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie den Stecker zieht. Doch wirklich etwas tun kann ich irgendwie auch nicht. Eigentlich wollte ich kommenden Monat nochmal hinfahren aber ich bin etwas verunsichert, und habe Angst, dass diese Entfremdung auch dort zu spüren sein wird. Sie kapselt sich mehr und mehr ab, weil die das nach eigener Aussage braucht um mit der Situation umzugehen. Doch ich weiss einfach nicht weiter.
23.01.2015 11:35 •
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