Sehe ich genauso: Je mehr Du Dich rechtfertigst, desto verdächtiger machst Du Dich (vgl. das alte Sprichwort: Wer sich rechtfertigt, klagt sich an!).
Weshalb ist es denn so wichtig, ob Du nur mit Deiner Freundin über den Suizid gesprochen hast oder auch mit anderen? Es geht doch um Dich und Deinen Umgang mit dem Suizid. Du musst damit klar kommen! Du hast das Recht, mit jedem darüber zu sprechen, von dem Du glaubst, dass es Dir beim Klarkommen hilft! Willst Du Dein Klarkommen (und ich kann mir vorstellen, wie schwer das ist!) dem Anspruch Deiner Freundin unterordnen, Dein/e einzige/r Ansprechpartner bei diesem Thema sein zu dürfen? Falls dem so wäre, welche Motive könnten dabei eine Rolle spielen ...? Du kennst Deine Freundin, ich nicht, also will ich hier nicht über ihre Motive spekulieren. Aber vielleicht magst Du darüber nachdenken!
Wenn ich einer anderen Person zugetan bin, interessiert mich, was der Person guttut. Dann wäre mir daran gelegen, dann würde ich mich darüber freuen, wenn die Person passende Kommunikationspartner findet, die der Person guttun.
Im Klartext: Falls Deiner Freundin an Dir liegt, dann müsste sie es begrüßen, wenn Du genau das tust, was Dir guttut - und wenn das eine/r zweite/r oder dritte/r Kommunikationspartner/in zu dem Thema ist, dann ist es halt so.
Oder ist ihr die Eigenschaft wichtiger, Deine einzige und exklusive Ansprechpartnerin zu sein? Dann wäre das meiner Meinung eine grundfalsche Prioritätensetzung.
Du hast klargestellt, dass Du ihr einmal die Unwahrheit gesagt hast und dass Dir das leid tut. Vielleich warst Du bei Deiner Antwort nicht ganz bei der Sache und hast Sprechen und Mailen versehentlich nicht gleichgesetzt ... Du kannst ja darüber nachdenken, ob Du ihr auch sagen magst, dass Du zukünftig mit jedem über den Suizid sprechen wirst, wenn aus dem Gespräch Hilfe für Dich erwächst.
(Ich habe an mir selbst gelernt, und zwar schmerzhaft, wie wichtig es ist, bei der Wahl der Hilfe bringenden Gesprächskontakte freie Wahl zu haben ...)
11.01.2016 09:51 •
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