Hallo liebe Community
Ich bin in einer etwas verzwickten Situation und möchte gerne darüber schreiben, bzw. Meinungen und Tipps einholen.
Ich bin 29 Jahre alt und seit knapp 8 Jahren mit meiner Freundin (24) zusammen und seit 4 Jahren leben wir in einer gemeinsamen Wohnung. Ende 2011 hatte ich ihr einen Heiratsantrag gemacht, den Sie annahm und wir wollten nächstes Jahr heiraten.
Wir führten bisher eine harmonische und schöne Beziehung. Natürlich gab es auch bei uns Meinungsverschiedenheiten, ist ja völlig normal.
Vor drei Wochen kam meine sie nach Hause und eröffnete mir, dass sie meine Unordnung nicht aushalte und ein paar Tage zu ihrer Mutter fährt. Es ist nicht so, dass ich eine grosse Sauerei machen würde, sie nervt sich jedoch darüber, wenn ich mein Zeug nicht wegräumen kann. Ich sagte ihr, dass ich verstehe, dass sie das nervt. Deshalb jedoch über eine Trennung nachzudenken fände ich schon etwas heftig. Sie erwiderte, dass Sie nun seit 4 Jahren versuche, mir das beizubringen, aber jedesmal wenn sie was sage geht es 3 Wochen gut und dann würde ich in mein altes Fahrwasser zurückfallen. Sie hat damit nicht ganz Unrecht, jedoch ist es nicht so, dass in diesem Bereich Stillstand geherrscht hätte. Ich hatte sie dann gefragt, ob sie mir versprechen könnte, mich deswegen jetzt nicht zu verlassen, was sie verneinte.
Nun gut, sie ging zu ihrer Mutter und kam zwei Tage später wieder nach Hause. Wir hatten nochmals über dieses Problem gesprochen und ich versprach ihr, weiterhin an diesem Punkt zu arbeiten.
Leider ist sie eine Person, die niemals sagt, was sie stört. Genau das war heir auch der Punkt. Sie hatte alle zwei, drei Monate, wenn es ihr zu bunt wurde, eine Ansprache gehalten, sagt aber sonst nie was.
Als sie wieder nach Hause kam war ich natürlich stark verunsichert. Ich wollte alles richtig machen und achtete peinlichst genau auf jeden Winkel in der Wohnung. Weil ich so verunsichert war, habe ich dann etwas zu stark geklammert, aber es schien sonst alles okay. Wir hatten sogar noch mit unseren Trauzeugen einen Termin ausgemacht, um die Detailplanung für die Hochzeit anzugehen.
4 Tage nachdem wir den Termin gesetzt hatten kam ich nach Hause und sie teilte mir mit, dass es nicht mehr gehe, dass sie sich trennen will. Ich war ziemlich schockiert und sagte ihr, dass es das doch nicht sein könne. Ich rief dann ihre Schwester an, damit diese etwas vermittelt. Sie versuchte meiner Freundin klarzumachen, dass ich ja bereit sei, an der Ordnung zu arbeiten, aber dafür müsse ich auch eine Chance haben. Meine Freundin war jedoch ziemlich stur und sagte den ganzen Abend nur dass es nicht mehr gehe. Schlussendlich lenkte sie ein, und entschied, erneut zu ihrer Mutter zu gehen, weil sie keine Kraft mehr hätte und jetzt solche tanken, und über die Bezehung nachdenken will.
Eine Woche später kam sie nach Hause und teilte mir mit, dass sie ausziehen, und sich trennen will. Ich wollte die Gründe wissen, habe auch gefragt, ob da ein anderer Mann im Spiel ist, was sie verneinte. Es sei das mit der Ordnung. Sie habe viel nachgedacht und sei zum Schluss gekommen, dass sie aus der Wohnung raus muss.
Ich fragte daraufhin, ob sie mich denn noch liebe. Sie sagte klar ja. Sie wisse, dass sie mega schei. zu mir (ihre Wortwahl) sei und ich sie jetzt eigentlich hassen müsste.
Ich wollte versuchen, sie daran zu erinnern, warum sie mich liebt, und fragte daher, was genau sie denn an mir liebt. Sie zählte dann einige Punkte auf. Ich sagte ihr dann, dass das doch die absolute Basis für die Beziehung sei. Sie meinte dann, sie wollte einfach alleine leben, auf eigenen Beinen stehen.
Sie scheint momentan nicht in der Lage zu sein, über meine Defizite, die ich sicherlich habe, hinwegzusehen. Das ist der Unterschied. Ich liebe sie wie sie ist, mit allen guten und schlechten Seiten.
Sogar der Fakt, dass unser S. seit 5 Jahren eine Katastrophe ist war für mich kein Trennungsgrund. Wir haben nur noch alles 6 - 7 Wochen S. miteinander. Sie wisse nicht, woran das liegt, sie habe einfach keine Lust, und das ist in unserem Alter nicht normal. Jeder andere hätte sich vermutlich schon länger getrennt. Weil ich den S. der Beziehung jedoch stets untergeordnet hatte, bin ich bei ihr geblieben. Das hab ich ihr auch gesagt.
Sie meinte, es falle ihr so schwer. Ich wollte daraufhin wissen, ob es sein könne, dass sie zwar mit mir zusammensein, aber nicht zusammenleben wolle. Sie meinte, das treffe es ziemlich genau.
Wir haben uns also entschieden, dass sie auszieht, sich eine Wohnung besorgt, wir aber zusammenbleiben. Sie möchte am Anfang jedoch noch etwas auf Abstand gehen.
Ich habe sie dann 5 mal gefragt, ob das wirklich das ist, was sie möchte. Ich wolle nicht, dass sie in 2 Wochen kommt, dass es trotzdem nicht gehe, das wäre nicht fair mir gegenüber. Sie meinte, das werde nicht passieren.
Ich schrieb ihr einen Tag später, dass ich froh bin, dass wir eine solche Lösung gefunden haben und, dass ich sie liebe.
Das war letzten Donnerstag Es kam seither aber nichts zurück. Kein wie gehts, kein ich liebe dich, kein gar nichts. Ich bin alleine in meiner Wohnung und höre nichts.
Ich frage mich daher, ob das überhaupt noch gutgehen kann. Es scheint ihr egal zu sein, wie es mir geht. Einige meine Freunde haben wir schon geraten, mich endgültig zu trennen, nur schon wegen dem S..
Ich liebe sie aber, und möchte bei ihr sein. Der Gedanke daran, dass ich sie mal mit einem anderen Mann sehen muss zerreisst mich innerlich. Ich weine oft und halte es zuhause kaum aus.
Was meint ihr zu dieser Situation? Kann das so überhaupt gutgehen? Ich habe nicht unbedingt Angst vor dem alleinesein, jedoch davor, dass sie nicht mehr bei mir ist. Klingt etwas merkwürdig, ist aber so. Keiner scheint recht zu verstehen, was in ihrem Kopf vorgeht, nicht mal ihre Schwester.
Vielen Dank im Voraus für eure Meinung und Tipps.
Grüsse
swissguy83
14.10.2012 03:10 •
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