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Freund von Exschwiegertochter, Sohn lässt nicht los

sozialtussi
Späten guten Abend

@Morgensonne
Dass er bald sein Haus findet?
Er wartet damit, bis er seine Ex zurück hat.... ...und die will ja nicht...aus guten Gründen.
Und seine Ex fährt anscheinend zweigleisig, wie ich schon schrieb. Sie hat ihren festen Partner und
es sieht so aus, dass sie mit meinem Sohn mehr als gut Freund ist.
Mich geht das nichts an, mein Sohn verfolgt seit Jahren starr sein Ziel und sieht links und rechts nicht,
was er damit anrichtet.

Ob ich über die Erkenntnis, dass mit ihm was nicht stimmt, froh sein soll, das weiß ich nicht so recht.
Manchmal möchte ich einfach nur eine von den Müttern sein, denen das Leben ihrer erwachsenen Kinder egal ist.
Und die sich vor allem besser abgrenzen können.
Irgendjemand schrieb hier, dass es an meinem sozialen Beruf liegen könnte, kann sein.
Ich bin es wohl seit vielen Jahren gewohnt, anderen beizustehen, zu betreuen, aufzubauen, ihre Ressourcen erkennen und zu fördern, aufzufangen.
Gerade heute in meiner Spätschicht im Nebenjob war ich wieder so erfolgreich im Wochengespräch mit 2 jungen Menschen, die lernen, alleine ihren Alltag zu bewältigen. Und sie sind beide geistig behindert und eine ist Autistin.
Da sieht man seit den 10 Monaten, die ich dabei bin, Fortschritte und das freut mich.
Doch mit meinem Sohn, da kriege ich es auf Dauer nicht hin und ich weiß auch, dass er fachmännische Hilfe bräuchte,
aber er sieht das nicht ein.
Auch ist auffallend, wie viele meiner Kollegen, genau solche Menschen in ihrem Leben anziehen.
Ob es Partner , oder Ehemänner sind, da ist von Depressiven bis Borderlinern und Magersüchtigen alles dabei.
Und gerade, wenn man im sozialen Bereich arbeitet, guckt man genauer hin und erforscht, was dahinter steckt.
was nicht heissen soll, dass ich hinter jedem Busch einen Indianer sehe.

Ich kann mir das bildlich vorstellen, was deine Schwiegermutter erlitt und noch erleiden muss.
Dieses zu Tode reden und diskutieren, ohne Rücksicht auf Anwesende, wie z.B. kleine Kinder, das kenne ich.
Als ich noch meinen Hund hatte und mit meinem Mann zusammen war, da habe ich mir dann immer meinen Hund
genommen und bin aus der Situation rausgegangen, tauchte dann 1 Stunde ab.

Selbst mein Hund war dann immer total eingeschüchtert...da fällt mir ein, dass mein Hund sich nicht von meinem
Sohn streicheln lassen wollte und er war einer, den konnte man stundenlang streicheln. Er ging nicht mal zu ihm, wenn er ihn rief.
Wenn mein Sohn dann zu ihm ging und ihn streichelte, dann fiepte der Hund, als wenn er Schmerzen hatte.
Das habe ich so oft nicht verstanden... heute schon.
Ich war schon getrennt und ich wollte in den Urlaub fahren, hatte auch eine liebe Nachbarin gefunden, die ihn aufnehmen wollte.
Das erzählte ich natürlich glücklich meinem Sohn.
Da er aber zu der Zeit selber Urlaub hatte, wollte er den Hund unbedingt betreuen.
Mir passte das gar nicht, weil er viel zu viel unterwegs ist und ich mir nicht sicher war, dass er dem Hund gerecht wird.
Mein Hund war zu der Zeit schon sehr alt und hinfällig und man musste sich viel Zeit für die Gassirunden nehmen.
Nein, er wüsste das und ich könne mich 100% auf ihn verlassen, der Hund hätte es sehr gut bei ihm.
Ich kam aus dem Urlaub wieder, zwei Tage später rief mich die Nachbarin an.
Sie erzählte mir, dass mein Sohn dermassen lieblos mit meinem Hund umgegangen ist, dass sie ihm vom Fenster aus schon zurief, dass er mal liebevoller mit ihm umgehen soll.
Er hatte es aber nicht gehört, weil da gerade Autos fuhren.
Jedenfalls erzählte sie mir dann, dass er in einem dermaßen schnellen Tempo mit dem Hund ging, dass dieser überhaupt nicht mitkam und nur mit straffer Leine unterwegs, nicht mal schnüffeln konnte und er immer nur 10 Minuten mit ihm unterwegs war.
Als ich meinen Sohn darauf vorsichtig ansprach, da wurde er fuchsteufelswild und wollte den Namen von der Nachbarin haben.
Ich sagte ihm den Namen und er ging schnaubend vor Wut zu ihrem Haus, um dann 2 Minuten später unverrichteter Dinge wieder zu kommen.
Ich hätte es besser wissen müssen und ihm den Hund nicht anvertrauen dürfen.
Ihm war der Hund anscheinend nur lästig....warum hat er ihn dann unbedingt betreuen wollen?

Noch ein Ding mit einem Hund:
Mein Exmann hatte sich einen Hund aus Griechenland mitgebracht.
Meine Enkeltochter fährt auf Hunde sowieso total ab, wie die meisten Kinder.
So holte er sich den Hund seines Vaters ab und an ab und ging mit seiner Tochter mit dem Hund spazieren.
Irgendwann holte er sich den Hund über Nacht.
Seine Tochter war nicht bei ihm.
Ich gehe oft spät ins Bett, weil ich mehr Spät-als Frühdienste habe.
Ich wusste auch gar nicht, dass der Hund meines Exmannes bei ihm über Nacht war.
Es war so ca. 1 Uhr in der Nacht, ich hatte noch im Bett gelesen und hörte immer einen Hund bellen.
Meine Güte, dachte ich, was sind denn das für Leute, die ihren Hund nachts so lange auf der Strasse bellen lassen.
Ich machte dann das Licht aus und versuchte zu schlafen.
Plötzlich klingelt es an meiner Tür.
Ich dachte da noch, die Leute denken sicher, es ist mein Hund, aber der war ja leider schon länger tot.
Da stand im Schlafanzug eine Nachbarin von oben an meiner Tür und sagte:
Da bellt ein Hund in der Wohnung von Ihrem Sohn.
Ich sagte, mein Sohn hat doch gar keinen Hund.
Doch, das ist eindeutig bei Ihrem Sohn.
Da ich einen Schlüssel von ihm hatte, ging ich nachschauen.
Tatsächlich, da war die kleine süße Hündin und bellte sich vor lauter Einsamkeit die Seele aus dem Leib.
Ich nahm sie mit nach unten und rief meinen Sohn an.
Ja...wieso? Ich bin doch nur beim Training und sitze hier noch bei einem Kumpel.
Bring ihn wieder nach oben!
Was? Bist du verrückt? Die ganze Nachbarschaft kann nicht schlafen und der Hund kennt das nicht, das weißt du doch von Papa,
dass er nicht alleine beliben kann.
Wieso hast du den Hund denn überhaupt mit nach Hause genommen.
Oh mein Gott, diese sch...Spießer im Haus...
Nein, oh mein Gott, warum nimmst du den Hund überhaupt mit, wenn du sowieso keine Zeit für ihn hast?
Oh Mama , mach jetzt keinen Stress....

Ich könnte hier noch ewig weiter schreiben, nur mal ein weiteres Beispiel, wie er nicht nur Menschen mißachtet,
sondern auch Tiere.
Aber im FB Bilder posten, wie er Hunde aus dem Tierheim spazieren führt.
Ja Mama, die Frauen stehen auf Männer, die sich sozial verhalten und Tiere ziehen immer.

Ich habe das dann nach und nach begriffen, war aber machtlos, habe meine Konsequenzen daraus gezogen.
Er wollte sich einen eigenen Hund anschaffen, als meiner verstorben war, den können wir uns doch teilen, meinte er...
...No Way, habe ich gesagt, das kannst du vergessen.

Mir kommt die Tage so Vieles, was mich an den Rand der Verzweiflung brachte.
Ich weiß gar nicht, wie ich das der Therapeutin morgen alles in einer Stunde beibringen kann.
Bin sehr gespannt und hoffe, dass ich Hilfe bekomme.

Gute Nacht ihr Lieben.
Und verurteilt mich bitte nicht, dass ich hier die ganzen Situationen aufschreibe, für mich ist es schlimm...diese
ganzen Erinnerungen...aber auch Bestätigung, dass ich Vieles einfach nur verdrängt hatte....

07.03.2017 01:07 • x 2 #121


M
Guten Morgen @sozialtussi

Ach herjeh, wieso sollte dich jemand verurteilen? Anscheinend beginnst du gerade damit, diese Situation aufzuarbeiten. Da rieselt alles wie ein Film auf dich ein. All die vergangenen Situationen.

Was mich interessieren würde: Gab es eigentlich einen Zeitpunkt, wo du sagst ab da hat er sich verändert? Bzw. war er als Kind schon auffällig, oder kam das erst danach?

Mein Gott, das mit deinem Hund tut mir echt leid. Ich kann das gut nachvollziehen. Man hängt ja an diesem Wesen und wenn sie schon alt und gebrechlich sind, umso mehr. Sie haben sich ja einen schönen Lebensabend verdient. Und wenn man dann hört, daß der eigene Sohn so mit dem geliebten 4-Beiner umgeht, ist das schon echt schlimm. Traurig. Aber das passt zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Er kann keine Empathie empfinden. Andere Lebewesen sind ihm egal. Er hat den Hund wahrscheinlich nur genommen, damit er erzählen kann, was für ein toller Sohn er nicht ist, daß er sich um ihn kümmert, während du auf Urlaub bist.
Und den Hund deines Ex-Mannes hat er ja auch entweder nur wegen seiner Tochter zu sich geholt, oder damit er ausprobieren kann, wie man Frauen leichter aufreissen kann, mit so nem süssen Hund. Der Hund war ihm dabei egal.
Was sagt eigentlich dein Ex dazu? Hast du schonmal versucht mit ihm zu reden?
Als ich mich von meinem Ex trennte, meinte sein Vater zu einer gemeinsamen Bekannten mit meinem Sohn kann man nicht Zusammensein. Irgendwas stimmt mit ihm nicht, aber es ist nicht möglich auf Dauer mit ihm zu leben... Er wusste nicht wirklich, was passiert ist, aber er hegte keinerlei Zweifel, daß die Schuld bei ihm liegt.

Schuld ist ja auch so ein Thema. Es waren immer alle anderen schuld. Egal, was war, er verdrehte eine Situation so lange, bis der andere - meist natürlich ich - daran schuld war. Natürlich nur bei negativen Dingen. Alles, was positiv war, lag natürlich in seiner Verantwortung.

So und jetzt erzähle mal, wie es gelaufen ist. Ich bin schon echt neugierig, was die Therapeutin gesagt hat. Ich war leider nie bei einem Therapeuten. Aber vielleicht sollte ich das auch nochmal in Erwägung ziehen. Habe ihn damals angefleht, gemeinsam zu gehen, aber er meinte nur ich brauch keine Therapie... Ich durfte aber auch nicht alleine gehen. Da hat er alles dran gesetzt. Wahrscheinlich weil er wusste, was dabei rauskommen würde.
Naja.
Weißt du, was ich während der Beziehung gemacht habe? Ich habe eine Art Tagebuch geschrieben. Ich habe mir alle diese Situationen, wo ich nicht glauben konnte, was gerade passiert, aufgeschrieben. Denn man vergisst so vieles. Das hat mir auch irgendwie geholfen. Oder den Brief. Habe ihm damals einen Abschiedsbrief geschickt, den ich nie abgeschickt habe. Den lese ich mir heute oft nur durch. Dann weiß ich wieder, aus welcher Hölle ich mich befreit habe. Aber gut, bei dir ist das bisschen anders, da du ja die Mutter bist. Da kannst du dich nicht befreien.

Noch kurz zu deiner Ex-Schwiegertochter: Ich muss sagen, das ist schon krass, daß sie da 2-gleisig fährt und ihn quasi ausnutzt. Ja, vielleicht ist das ihre Art der Rache, weil er sie damals betrogen hat, aber dennoch. Er ist der Vater ihrer Tochter und sie wird ewig mit ihm verbunden sein. Da ist es nicht so geschickt, wenn sie ihn derart verärgert. Grade wenn er so eine Persönlichkeitsstörung hat. Hatte sie eigentlich nie derartige Probleme mit ihm in der Beziehung?

Also dann, einen schönen Tag und ich bin schon auf deinen Bericht gespannt...

07.03.2017 05:58 • #122


A


Freund von Exschwiegertochter, Sohn lässt nicht los

x 3


sozialtussi
Hallo Morgensonne

Ab wann sich mein Sohn verändert hat?
Hatte ich schon mal hier geschrieben.
Auf jeden Fall ganz krass nach seiner Trennung.
Seine damalige Affäre, die die Trennung von seiner Ehefrau nach sich zog,
verließ ihn dann auch noch nach einem Jahr oder so. Es war so vorhersehbar.
Er wäre ihr zu impulsiv da hatte ich ihm schon geraten, sich professionelle Hilfe zu holen.
Er war immer das Opfer und er bettelte bei mir und meinem Mann um Absolution.
Es war nämlich so, dass er ständig damit beschäftigt war, sein Tun und Wirken so darzustellen, damit
er als armes Opfer bemitleidet wurde.
Da wir ihm den Gefallen aber nicht taten, wir verurteilten ihn zwar nicht unangemessen dafür, aber konnten das auch nicht schön reden, diskutierte er immer und immer wieder mit uns und wurde dabei sehr ausfallend und hatte Abgänge, die sich gewaschen hatten.

Früher, als er noch bei uns wohnte, er war so knapp über 19, denke ich, da fiel mir auf, dass er sehr gerne provozierte.
Ich ignorierte das meistens und spiegelte ihn, was ihm oftmals ein Grinsen entlockte, ich konnte es meistens entschärfen.
Er konnte auch herzallerliebst sein.
So übernahm er zu der Zeit auch gerne mal unaufgefordert Hausarbeiten.
Mit meinem Mann hat er sich öfter gefetzt, ich führte das auf Konkurrenzgerangel unter Männern zurück.
Ich will jetzt auch gar nicht zu sehr in die Details gehen, denn ich will hier nicht die ganze Lebensgeschichte meines
Sohnes aufschreiben.

Als Kind war er nicht besonders auffällig, er war ein fröhlicher und liebenswerter Junge.
Wie ich hier auch schon geschrieben habe, war er ein Einzelgänger, aber nicht einer von der Sorte, der das
unfreiwillig war.
Er spielte auch gerne mit anderen Kindern, aber seinen damaligen Freund konnte er sehr schlecht teilen.

Was die Story mit dem Hund meines Ex angeht.
Natürlich habe ich das meinem Ex erzählt, er war entsetzt und die Konsequenz ist eben, dass sein Sohn
den Hund mit Sicherheit nicht mehr als zum Gassigehen bekommt.

Morgensonne, mein erster Termin bei der Therapeutin ist erst heute Abend
Warst du denn jemals in Therapie, oder hast du das alles alleine geschafft?

Ob meine Schwiegertochter mit ihm Probleme hatte?
Ja sicher, seine verbalen Attacken machten die Beziehung nicht eben leicht.
Er bekam auch dort regelmäßig seine Wutausbrüche.
Seine Begründungen für seine Ausfälle: Die ist eben sehr naiv und ein Dummchen, da kann man schon mal
ausrasten.
Er hatte sie aber trotzdem auf Knien angefleht, seine Frau zu werden, da waren sie schon jahrelang zusammen.

Wünsche dir auch einen schönen Tag und werde heute Abend berichten, wie der erste Termin war.

07.03.2017 12:50 • #123


M
Achso hoppla, der Termin ist heute erst...haha...lese manchmal bisschen schnell drüber und dann passiert sowas...

Na ich bin echt gespannt, wie der Termin heute läuft.. Glaube nämlich, daß du dich echt besser fühlen wirst danach. Eine Freundin von mir ist nach ihrer Trennung auch zu einer Therapeutin. Ihr Ex war in einer ganz abgeschwächten Form ähnlich. Er ist sehr intelligent, hatte keine Wutausbrüche, hat sie dafür ganz subtil fertig gemacht. Auf eine andere Art und Weise. Ihr hat es sehr geholfen, diese Therapie. Auch Jahre danach. Immer, wenn etwas kam von ihm - wegen dem gemeinsamen Sohn sind sie ja noch in Kontakt - hat sie das oft so aus der Bahn geworfen, dann rief sie an, vereinbarte einen Termin und dann gings ihr wieder besser. Sie konnte viel besser damit umgehen, sein Verhalten abblocken lassen usw...

Nein, ich war bei keinem Therapeuten. Meine Wohnung hat ziemlich viel gekostet (Ablöse, ect.), da musste ich dann echt sparen und hatte einfach die finanziellen Mittel nicht. Ich hätte aber sicher eine gebraucht. Mir ging es gar nicht gut danach. Als ich erfuhr, daß er sofort nach der Trennung die Nächste hatte, konnte ich nicht mehr essen, nicht mehr schlafen, nicht mehr arbeiten, gar nichts mehr. Ich war wie in Trance. Habe binnen kürzester Zeit 12kg abgenommen und war echt fertig. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie man nach 10 Jahren, 2 Kindern, Haus, ect. so schnell ausgetauscht werden kann. Aber ja - mittlerweile komm ich damit klar. Ich weiß, daß es ihm nicht gut geht. Er hat Depressionen, behandelt sie echt fies, sie muss ihm ständig davonlaufen, usw. Ich habe jemanden kennengelernt, mit dem es mir wirklich gut geht. Ein wirklich toller Mann, ohne Persönlichkeitsstörung oder dergleichen. Wir können und stundenlang unterhalten, die Zeit vergeht wie im Flug - das war bei ihm NIE möglich. ER redete, meist betrunken, ich musste zuhören und wehe er war genervt. Dann meinte er immer, ich bin genervt und die Eskalation war vorprogrammiert... Das brauch und will ich alles nicht mehr. Ich bin heute glücklich. Er wird in seinem Leben vermutlich nicht mehr glücklich werden können. Er verlangt von seiner Partnerin mach mich glücklich und wenn er nach der Anfangsphase draufkommt, daß auch die Neue Frau keine Wunder bewirken kann, behandelt er sie so, wie all die anderen davor. Mit Liebe hat das jedenfalls nichts zu tun. Er liebt weder sich selbst, noch seine Partnerin.

Aha, also hatte dein Sohn doch auch schon davor diese Störung. Wenn du schreibst, wie er mit seiner Ex umgegangen ist. Ich verstehe sie, daß sie unter diesen Umständen nicht mehr zurück will. Aber sie sollte dann auch einen sauberen Cut machen und ihn nicht mehr hinhalten. Das ist ihrem neuen Partner nicht fair gegenüber und auch deinem Sohn nicht. Ich hoffe, sie sieht das irgendwann ein. Bzw. hoffe ich, daß sie das Echo erträgt, wenn dein Sohn irgendwann überreisst, daß sie nicht mehr zurückkommen wird, sondern ihn nur hinhält und sich ihre Vorteile herauspickt.

Achso, das mit dem Haus habe ich falsch verstanden. Ich dachte, er sucht eines für sich, zwar mit ihrer Hilfe - weil sie ja mitgeht besichtigen - würde es aber offiziell für sich kaufen, in der Hoffnung, daß sie dann zu ihm zieht, irgendwann. Das heisst, ihr ist auch bewusst, daß er davon ausgeht, daß sie mit einzieht? Aber jetzt haben sie das eh mal auf Eis gelegt, oder wie?

Na dann, bin schon gespannt!

07.03.2017 17:28 • #124


sozialtussi
Hallo und Guten Abend alle zusammen

Die Coachingstunde hat mir gefallen und mir auch ein paar Wege aufgezeigt, wie ich mit solchen
Situationen in Zukunft besser umgehen kann.

Sie (die Therapeutin) stellte mir zunächst einige Fragen.
Familienverhältnisse, Beruf meinerseits, Anzahl der Kinder, wer wo wohnt, Umgangsformen, also wer mit wem Kontakt hat.
Sie fragte, wie mein Sohn als Kind war, wann diese Auffälligkeiten zum ersten Mal auftraten, also im Grunde genommen fast dieselben Fragen, die hier im Forum auftauchten.

Dann erzählte ich einige Beispiele und über den aktuellen Ist-Zustand, über diese ewigen Wiederholungen.
Was ich mit der Therapeutin gemeinsam erarbeitet habe:

Einerseits fühlt er sich wohl zu sehr für mich verantwortlich, das hat schon in seiner Jugend angefangen.
Er hatte nicht die Vaterfigur, die er sich erhofft hatte.
Ich immer die Starke, die Ansprechpartnerin, auch heute noch sein Fels in der Brandung.
Er kann und will nicht loslassen, braucht mich nach wie vor als Sicherheit in seinem Leben.
Er orientierte und orientiert sich stark an mir und eine zeitlang an seinem Onkel.
Er hat schon als Kind gelernt, dass ich als Mutter sowieso immer wieder einknicke und er nicht die nötigen Konsequenzen
erfahren hat.
Die Grenzen im Miteinander und meine Privatsphäre werden von mir nicht immer deutlich rübergebracht.

Ein Beispiel, dass ich teilweise auf dem richtigen Weg bin:
Wir hatten nach anfänglicher Distanzlosigkeit seinerseits (bei mir ein-und ausgehen, wie es ihm in den Kram passt, zu später Stunde klingeln, beleidigt sein, wenn ich mitteile, dass es jetzt gerade nicht passt), die Abmachung, dass er nicht mehr klingelt, wenn die Rollläden runtergezogen sind.
Das klappte von dem Tag an gut.
Mich nicht auf Diskussionen einlassen, obwohl ich das oft schaffe, daran muss ich noch arbeiten.
Klare Worte, klare Umsetzung, vor allem keine Diskussionen und Erklärungen, warum und weshalb ich Manches in dem Moment nicht möchte, oder so mache, wie ich es für richtig halte.

Ich soll mir kein schlechtes Gewissen machen, wenn ich auf mich und meine Bedürfnisse schaue.
Also muss ich erfinderisch sein, so wie mit den Rollläden, ganz klare Zeichen setzen.
Ihm sagen, dass ich ihn in manchen Dingen verstehe, aber dass es meine Sache ist, wen ich in meine Wohnung z.B. zum
Renovieren lasse und er das ohne Diskussionen zu akzeptieren hat.

Ihre weitere Meinung: Ja er legt wohl ein narzisstisches Verhalten an den Tag und sein Hunger nach Aufmerksamkeit,Glanz und Ruhm wird nie gestillt werden.
Das kleine Kind in ihm hat da irgendwann was falsch verstanden, das rauszufinden, bedarf einer Therapie für ihn.
Das ist aber nicht meine Baustelle, ich muss eben nur dafür sorgen, dass ich mich nicht verantwortlich für sein Tun fühle,
mich abgrenze und ihm z.B. Hilfestellungen gebe, wo er merkt, dass ich Grenzen stecke und die er bereit ist einzuhalten.
Sie gab mir den Tipp, dass ich an meine Wohnungstür irgendwelche Zeichen anhefte, damit er weiß, dass ich zur Zeit
nicht gestört werden möchte.
Das fand ich dann aber doch zu kindisch....
Ein weiterer Vorschlag ihrerseits; Er soll sich per SMS vorher anmelden.
Da muss ich noch drüber nachdenken, ich werde mal überlegen, wie ich es ihm begreiflich mache, ohne dass er
gleich wieder beleidigt ist.
Wichtig sei auch, dass ich ihm sage, dass ich ihn trotzdem lieb habe, auch wenn er anderer Meinung ist als ich.
Ihn der Wohnung verwiesen, wenn er nicht aus seiner Endlos-Diskutiererei herauskommt.
Ich erzählte ihr, dass ich früher in solchen Situationen mit meinem Hund einfach wegging, weil er nicht gehen wollte.
Fand sie gut, aber nun habe ich keinen Hund mehr und außerdem war früher mein Mann dabei und da traute er sich nicht, mir
nachzulaufen, denn mit Vater diskutierte er nicht weiter, sondern verließ kampflos das Feld.
Weil er meinen Mann eben nicht als ebenbürtig ansah und ihm nicht wichtig war, was mein Mann dazu sagte.
Ihm ging es immer nur darum, meine Gunst zu behalten.

Da ich es sowieso nicht schaffe, meinen Sohn auf Dauer zu ignorieren, soll ich mit ihm reden, sobald er sich wieder
bei mir meldet und klare Regeln aufstellen.
Keine Wertung über sein Leben, seine Einstellung, mich nicht hinreißen lassen, zu diskutieren.
Wenn ich ihm das eine ganze zeitlang vorlebe und das durchziehe, dann wird er das irgendwann verinnerlichen.

Mir fällt bestimmt noch was ein, worüber wir gesprochen haben, aber das hier ist erstmal das Wichtigste.
Sie ist der Meinung und ich auch, dass ich keinen neuen Termin brauche, ohne mich in den Himmel heben zu wollen,
hat sie gemerkt, dass ich nicht auf den Kopf gefallen bin und es schaffe, mich abzugrenzen.
Mein Beruf, mein Alter, meine Reflexion zeigte ihr dann wohl im Gespräch, dass ich es packe.

07.03.2017 20:49 • x 1 #125


S
Hallo Sozialtussi,

das war ja eine richtig erfolgreiche Stunde bei der Therapeutin. Ganz viele Handreichungen zum Praktischen umsetzen. Ich freu mich sehr, dass die Gesprächspartnerin die richtige war für dich.

Ganz viel Mut und Kraft, die Dinge jetzt umzusetzen, auch wenn das bestimmt ganz anstrengend wird.
LG
Sabine

07.03.2017 21:01 • x 1 #126


sozialtussi
Ja, das bedeutet viel nachdenken, Disziplin und Ideen.
Werde das auch schaffen, da bin ich viel zu stur, um das nicht zu packen.
Warum sollte es im Leben auch mal
nur geradeaus gehen?
Irgendwas ist immer.
Daran wachsen wir schließlich, aber eigentlich bin ich schon groß genug geworden...
Ironie off

07.03.2017 21:09 • x 1 #127


P
Guten Morgen sozialtussi,

auch ich freue mich zu hören, dass die Stunde mit dem Coach so positiv verlief und du neue Hoffnung schöpfen konntest.

Im übrigen finde ich auch den Ansatz ihn eben nicht zu ignorieren richtig da in jeder zwischenmenschlichen Beziehung die Kommunikation der Dreh- und Wendepunkt ist. Vorteilhaft für eine solche Unterhaltung (in der es um die Abgrenzung zwischen Euch geht) wäre sicher ein neutraler Ort. Es ist immer einfacher von irgendwo zu verschwinden als jemanden aus seiner Wohnung zu bekommen wenn es zu viel wird.

Wie du selbst schreibst ist es unheimlich wichtig auch für dich zu akzeptieren, dass sein Leben sein Leben ist. Ob du das was er tut für gut heißt oder nicht. Wie er sich seiner Exfrau gegenüber verhält ist nicht dein Problem. Sie hat selbst dafür zu sorgen, dass sie sich abgrenzt. Wie er mit anderen Frauen umgeht ist nicht dein Problem. Zumindest solange er sie nicht zerstückelt und einkocht und du das mitbekommst (gab es auch alles schon). Vielleicht verstehst du worauf ich hinaus will. Du liebst ihn sowieso bedingungslos.

Sei der Enkelin eine Stütze, eine Konstante in ihrem Leben, schenke ihr Liebe und Geborgenheit wenn du die Chance dazu hast. Ansonsten legst du künftig auf dich und dein Wohlbefinden.

Liebe Grüße
Pfadfinder

08.03.2017 07:21 • x 2 #128


sozialtussi
Wieder spät geworden

Habe mir nochmal alles durchgelesen.
Ich habe meinen Sohn vorgestern
vor dem Haus gesehen.
Wie stiegen beide gleichzeitig aus unseren Autos.
Er grinste mich an, etwas verschämt und sagte: Na, wie geht's?
Wie soll es mir nach dieser Aktion schon gehen?
Ich hatte eine heftige Herzattacke vor lauter Stress mit dir.
Oh, das tut mir leid....
Dann sagte er: Lass uns doch mal eben reden.
NEIN, habe ich gesagt.
Ich brauche Ruhe!
Lass mich bitte in Ruhe und diesmal bitte für ein paar Wochen.
Ich meine das Ernst!
Er ging dann nach oben und sagte : Bis gleich.....
Häh? dachte ich und ging rein.
Direkt danach schrieb er mir per SMS, dass es ihm leid tut, dass ich wegen ihm so einen Stress habe.
Aber er wäre so sauer darüber, dass ich den Typen von seiner Ex zu mir ins Haus holen wollte, dass ich nicht verstehen würde, was für ihn da dranhängt.
Ich habe darauf nicht mehr geantwortet und bis jetzt habe ich Ruhe.
Und die brauche ich auch noch.
Wenn ich wieder ein bisschen mehr Kraft habe, dann werde ich mich um eine Reha kümmern.
Danke nochmal an euch Alle.

08.03.2017 23:55 • x 1 #129


sozialtussi
Eigentlich mag ich in diesem Thread gar nicht mehr schreiben, weil er so negativ belastet ist.
Ich schreibe das auch alles nur für mich auf, damit ich das später mal nachlesen kann und die Chronologie wird festgehalten.

Es gibt Neugkeiten:
Meine (Ex) Schwiegertochter hat sich von ihrem Partner getrennt, mit dem sie seit einem Jahr zusammenlebte.
Mein Sohn hat es geschafft, seine Exfrau zurück zu gewinnen.
Das heißt, dass sie morgen mit meinem Enkelkind wieder bei meinem Sohn einzieht.
Also habe ich ab sofort mein Enkelkind ganz nah bei mir.
Meine Enkelin wird nach den Sommerferien die Schule wechseln, das wird alles morgen geregelt.
Was für Neuigkeiten...
Ich hätte nie gedacht, dass seine Exfrau zu ihm zurückgekehrt.
Nun wohnen 4 Familienangehörige in einem Haus.
Ich freue mich wahnsinnig, dass ich meine Enkelin jetzt mit betreuen kann und sie sicher oft sehen werde.
Ich kann sie von der Schule abholen, wenn mein Dienst es erlaubt und viel mehr mit ihr unternehmen, was vorher durch die Entfernung und die Umstände schwierig war.
Ob der Neuanfang für die Eltern funktioniert, das weiß ich nicht.
Es wird ein hartes Stück Arbeit für die beiden.
Aber da habe ich keine Aktien drin.
Meiner Enkelin wird erst heute mitgeteilt, dass sie mit ihrer Mutter zu ihrem Vater zieht.
Mein Sohn meint, sie wird sich freuen.
Wie die Kleine die Trennung vom Freund der Mutter und von der Schule verkraftet, das bleibt abzuwarten.

13.07.2017 13:54 • x 2 #130


sozialtussi
Neuigkeiten:
Mein Sohn erzählte mir gerade, dass sie erstmal 3 Monate auf Probe zusammen wohnen werden und danach wird seine Exfrau entscheiden, ob sie mit meinem Sohn zusammenbleibt.
Geht mich auch alles nichts an.
Nur frage ich mich, wie meine Enkelin das mit 7 Jahren alles verkraften soll....

13.07.2017 21:38 • #131


Scarlett2016
Liebe @sozialtussi

ich denke, Deine Sorge hinsichtlich Deiner Enkelin ist berechtigt. Behalte das im Auge.

Dennoch: ganz viel Spass mit Deiner Enkelin. Möglicherweise wirst Du eine wichtige Person in ihrem Leben.

Viel interessanter für mich ist: wie erging es Dir mit Deinem Sohn? Wie sind Deine Gefühle für ihn? Gab es weitere Übergriffigkeiten und Respektlosigkeiten?

13.07.2017 22:03 • x 1 #132


sozialtussi
Hallo Scarlett

Seit dem letzten Vorfall mit dem Renovierungsstress, gab es keinen weiteren Vorfall.
Ich passe eben weiterhin ständig auf , was ich sage.

Meine Gefühle zu ihm?
Ich befürchte, dass er sich jetzt eine Weile vor seiner Exfrau zusammenreißt und wenn er sein Ziel erreicht hat, dass er dann zusammenbricht und sein wahrer Kern wieder durchkommt.
Ich war vorhin ja oben bei ihm.
Er sagte mir, dass es für ihn von jetzt auf gleich eine sehr große Umstellung sein wird, plötzlich wieder mit Frau und Kind permanent zusammen zu leben.
Das sehe ich auch so.
Allerdings , wenn er sie von Herzen lieben würde, dann hätte er jetzt andere, schönere Gedanken und würde vor Glück platzen , dass er endlich DIE Chance hat, seine Frau und Tochter wieder zu gewinnen und als Familie zu bestehen.
Seine Psyche zeigt ihm heute schon Grenzen.
Er hat Halsschmerzen, die bekommt er jedesmal, wenn er unter großem Druck steht.
Ich wünsche den Dreien natürlich, dass sie es schaffen, wieder eine Familie zu sein, aber ich habe Angst, dass das voll nach hinten losgeht.
Für meine Schwiegertochter ist das auch alles sicher nicht leicht.
Sie kann bei ihrem Partner nicht mehr leben, weil es wohl nur noch kracht.
Sie muss aber die Kündigungsfrist von 3 Monaten einhalten und bei meinen Sohn kann sie die 3 Monate umsonst leben.
Und wenn das vielleicht nur Berechnung von ihr ist?
Ich weiß es eben nicht und möchte ihr auch nicht Unrecht tun.
Bin sehr verwirrt in meinen Gedanken und weiß wirklich nicht mehr, was ich glauben soll...

13.07.2017 23:03 • x 1 #133


Scarlett2016
Das freut mich, dass es keine weiteren Vorkommnisse mehr mit Deinem Sohn gab.

Hast Du das Gefühl, Du kannst Dich nun besser abgrenzen?

Versuche positiv zu denken. Die drei ziehen wieder zusammen und es steht ein ernsthafter Besuch dahinter. Ob Deine Schwiegertochter andere Beweggründe haben könnte, ist nur eine Vermutung. Ich hoffe im Sinne Deiner Enkelin nicht.

Es wird sicherlich nicht so einfach für alle. Aber vielleicht bekommen sie es ja wieder hin.

Denke daran, es ihr Leben - nicht Deins.

Ich wünsche vor allem Deiner Enkeltochter, dass sie sich schnell einleben und die Trennung von dem anderen Mann und Umfeld gut verkraften wird.

14.07.2017 08:27 • #134


sozialtussi
Liebe Scarlett

Ob ich das Gefühl habe, mich besser abgrenzen zu können?

Das kann ich so nicht sagen.
Ich bin eben ständig auf der Hut und gucke, dass unsere Kommunikation auf ein Minimum beschränkt bleibt.
Ich muss eben jedes Wort auf die Goldwaage legen und
spreche so Manches gar nicht erst aus.
So oft sehen wir uns auch nicht, weil wir in gegensätzlichen Schichten arbeiten und ich durch meinen zusätzlichen Nebenjob sowieso wenig Zeit habe, ihn zu empfangen.
Die Kleine wird ab Montag ihre erste Ferienwoche bei den anderen Großeltern verbringen und danach ist sie beständig hier im Haus und ich freue mich wahnsinnig darauf.
Ich werde so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen, denn sie ist sehr gerne bei mir.

14.07.2017 11:51 • #135


A


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