Hallo zusammen,
ich habe schon eine ganze Weile überlegt meine Gedanken auch einmal hier niederzuschreiben. Die Trennung ist jetzt fast 5 Wochen her und kam gar nicht aus so heiterem Himmel wie bei vielen anderen hier im Forum. Eigentlich geht’s mir auch ganz gut - ich gehe viel aus, lerne viele neue Leute kennen und genieße es nicht ständig Streit zu haben und angeschrien zu werden. Trotzdem kommen immer noch so Momente in denen ich nicht fassen kann, dass er aufgehört hat mich zu lieben, wie schnell er alles aufgegeben hat und mich völlig aus seinem Leben verbannt hat. Es gab wirklich oft viel Streit und die letzten Wochen waren so schlimm, dass ich selber nur noch Wut für empfunden habe für ihn und ich dachte, ich würde mich trennen, da ich nie auf den Gedanken gekommen bin, dass er mich nicht mehr lieben könnte.
Ich will mal unsere Geschichte erzählen (es wird bestimmt zu lang, tut mir jetzt schon leid). Haben uns letztes Jahr Anfang September 2012 auf einer Party kennengelernt und Nummern ausgetauscht, aber danach eher wenig Kontakt gehabt. Daraufhin haben wir uns in drei Wochen zufällig auf zwei weiteren Partys getroffen und er hat dann auch beim dritten Treffen gleich bei mir übernachtet und ab da hatten wir dann eigentlich jeden Tag Kontakt.
Er war am Anfang so bemüht mich glücklich zu machen, hat mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Trotzdem gab es zwischendurch mal Diskussionen, da er einige Jahre jünger (ich 30, er 26) war als ich und noch studiert hat und seine Freunde sind mir alle ziemlich Hipstermäßig rübergekommen und all das hat mich irgendwie verunsichert und so habe ich schon relativ häufig mit diesen Themen angefangen, aber er hat mich jedes Mal beruhigt und gesagt ich bin genau das was er will und wir gehören zusammen. Wir waren auf jeden Fall ziemlich verliebt und alle haben uns gesagt wie toll wir zusammen passen und auch wir haben relativ schnell (also eigentlich er) von Seelenverwandtschaft, Liebe, Zusammenziehen, heiraten etc gesprochen.
Im März hatten wir dann unseren ersten richtig krassen Streit. Er hatte Freitags seine letzte Prüfung und ich habe ihn vorher mehrmals gefragt, ob er danach mit seinen Freunden noch was trinken gehen will. Ich hab betont, dass ich Freitag ruhig mache und er einfach Samstag zu mir kommen kann (Wollten schönen Tag mit Massa. in der Therme verbringen) Aber er wollte sich mit mir treffen. Ich war dann spontan freitags Blut spenden und ich hab mich danach ziemlich schlapp gefühlt. Trotzdem sind wir dann ihm zu Liebe zu dritt ein paar Cocktails trinken gegangen (hatten wir vorher schon besprochen) Um 23:00 Uhr wollte ich aber nach Hause. Es tat mir irgendwie leid, dass er an seinem Prüfungstag jetzt so früh nach hause musste und habe so etwas angedeutet. Das hat er wohl als Aufforderung verstanden, auf jeden Fall fing er dann plötzlich an, er würde eigentlich doch noch gerne weggehen, obwohl wir 5 Minuten vorher noch darüber gesprochen haben was wir jetzt gleich für einen Film gucken.
Hab erst nicht viel gesagt, aber auf dem Weg zur Bahn meinte ich, dass ich das schon ziemlich fies finde, wenn er mich jetzt alleine lässt. Er ist trotzdem kommentarlos in die Bahn eingestiegen und gefahren. Wir haben dann ein bisschen gesimst und ich hab gesagt, dass er heute Nacht nicht zu mir kommen braucht und dass wir uns morgen sehen (wollten ja schwimmen). Wegen dem Streit und weil ich ihm Vorwürfe gemacht habe, war er so sauer, dass er bis mittags des nächsten Tages unterwegs war und sich erst Samstagnacht gemeldet hat (schwimmen und Massa. ist also ausgefallen). Naja wir haben uns dann ein paar Tage später vertragen, aber das hat mich wirklich damals voll getroffen und ich bin von Wolke 7 (mein Freund ist der allerbeste), ganz schön in der Realität angekommen.
Ab diesem Moment fing es dann auch an, dass wir uns immer häufiger gestritten haben, es gab wirklich einige krasse Streit. Zwischendurch gab es Phasen, in denen es auch mal wieder besser lief, aber irgendwie ist es nie wieder geworden wie am Anfang. Er hat sich oft wie ein Ars..* benommen und ich hab wirklich viel genörgelt und gezickt. Ich habe zunehmend immer mehr Druck gemacht. Da ich ja älter bin und er anfänglich von Zusammenziehen gesprochen hat, wollte ich konkreter werden, aber er hat das Datum immer weiter nach hinten verschoben. Zum Schluss hieß es dann, er macht dass alles nur noch für mich und wenn es nach ihm ginge, würde er die zwei Jahre bis zum Ende seines Studiums auch noch bei seiner Mutter wohnen bleiben. Zudem bin ich ja nun auch in einem Alter, in dem man anfängt über Kinder nachzudenken. Ich habe ihm noch bevor wir zusammengekommen sind, gesagt, dass ich nicht weiß, ob das mit uns klappt, weil ich in ein paar Jahren Kinder will. Ich habe ihm Zeit gegeben sich darüber im Klaren zu werden, ob er dann auch dazu bereit ist. er meinte ich wäre die Frau für ihn und dass seine Partyzeit vorbei wäre. In der Beziehung habe ich immer wieder verdeutlicht, dass ich in dieser Sache wenig kompromissbereit bin und er meinte dann, es müsste immer alles so laufen wie ich es will. Aber ich habe mich im Recht gefühlt, schließlich habe ich die ganze Zeit mit offenen Karten gespielt und aufgrund meines Alters habe ich auch nicht mehr ewig Spielraum.
Ich weiß, dass ich mit diesem Druck und dem Genörgel auf jeden Fall übertrieben habe, aber ich habe auch irgendwie Schiss bekommen, dass das sonst alles nicht mehr so klappt wie ich es mir vorgestellt habe. Daher habe ich bereits knapp vier Wochen vor der eigentlichen Trennung schon einmal Schluss gemacht, hab die ganze Zeit geheult und ihn vollgelabert, dass ich wegen ihm jetzt noch zwei Jahre mein Leben auf Eis legen müsste und dass ich nicht mehr so lange warten kann und will und blablabla. Habe das Ganze aber am nächsten Tag bereut und mich mit ihm versöhnt, aber eigentlich hatte er danach nicht mehr so richtig bock... verständlicherweise.
Ich weiß, dass ich auch viele Fehler gemacht habe und mich manchmal echt ziemlich dumm benommen habe, aber ich war zum Schluss wirklich sehr unglücklich in der Beziehung, ich weiß nicht genau warum. Mein Selbstbewusstsein hat enorm gelitten, ich war mit meinem kompletten Leben unzufrieden. Habe irgendwie Torschlusspanik bekommen. Zum Schluss gab es sogar Tage an denen ich einfach geheult habe ohne Grund und nicht aufhören konnte.... und das bin ich eigentlich überhaupt nicht. Ich hab mich kaum noch wiedererkannt. Ich war nicht mehr ich selber.
Habe ja eingesehen, dass ich einiges falsch gemacht habe, aber er auch. Er hat hier und da mal geflunkert, hat sich irgendwie öfter nicht getraut zu sagen, was er wirklich will und erst im allerletzten Moment und mich dadurch quasi sitzen lassen. Er ist sehr cholerisch und hat wirklich viel geschrien. Einmal bsw haben wir eine Fahrradtour gemacht und es hätte echt ein so schöner Tag werden können. Aber er hat er nur gemotzt, weil ihm der Zug zu voll war, dann hat er gemerkt, dass er sein Fahrradschloss vergessen hat und hat sich sehr darüber aufgeregt. Darauf meinte ich es gibt jetzt drei Möglichkeiten. Entweder er schiebt es den Berg zur Aussichtsplattform hoch, oder er bleibt hier und wartet bis ich zurück bin oder er riskiert, dass es geklaut wird. Danach hat er sich dann stundenlang aufgeregt, weil er pinklen musste und es ihm aber zu voll war und er nicht wusste wohin. So ging es den gaaaaanzen Tag weiter bis ich gegen 18:00 Uhr so eine Wut deswegen bekommen habe, dass ich ihn angeschrien habe, mich auf mein Fahrrad geschwunden hab und so schnell es geht die nächste Stunde vor ihm davon gefahren bin, einfach weil ich dieses Gemotze und Geschreie nicht mehr ertragen konnte....
Am Tag der Trennung hatten wir dann mal wieder einen unserer zahlreichen Streits, dann kommt er aber nachts total besoffen zu mir und erzählt er würde mich lieben und er würde mich heiraten. Doch dann revidiert er das Ganze am nächsten Morgen und fängt an so blöden Sprüche abzulassen: es tut mir so leid, ich wollte dir keinen falschen Hoffnungen machen, du hast was Besseres verdient... Blablabla.
Ich merke er macht ernst, denke dass er sich das Ganze aber einredet und er stur ist, weil ich wir so viel Streit hatten und ich ihn möglicherweise mit meinen Verhalten zu sehr verletzt habe. Also fange ich an, um unsere Beziehung zu kämpfen. Ich dachte ja, dass er noch Gefühle für mich hat (er hat nichts anderes angedeutet) und niemand einfach aus Vernunft Schluss macht. Ich habe wirklich sehr krasse Sachen zu ihm gesagt, keine richtigen Zärtlichkeit mehr gezeigt und daher denke ich mir, dass ich jetzt nur zeigen muss, dass ich doch noch liebe. Er sagt jedoch er will keine weiteren Treffen, es wäre zu viel kaputt gegangen und irgendwann fängt er dann zu schreiben er liebt mich nicht mehr. Und mit jeder weiteren Abfuhr die ich mir eingefangen habe ging's es mir eigentlich irgendwie besser weil ich mir denke na dann kann seine liebe ja nicht so groß gewesen sein. Und so kann ich besser loslassen.
Vor allem wenn man bedenkt wie die Trennung abgelaufen ist: diese blöden Sprüche, jedes weitere Treffen wird abgelehnt, er lässt 1,5 Wochen nach der Trennung ein Wochenende in Amsterdam verfallen, verzichtet sogar auf den geplanten Urlaub (den ich dann übrigens alleine angetreten bin und es war echt super. hat mir wirklich gut getan und ich bin mir sicher so entspannend wäre er mit ihm nicht gewesen). Ich komme endlich wieder zur Ruhe und merke dass es mir ganz gut geht ohne ihn.
Was mich neben der Tatsache, dass er aufgehört hat mich zu lieben am meisten trifft, ist sein Verhalten jetzt nach der Trennung. 1,5 Wochen habe ich noch versucht, um unsere Beziehung zu kämpfen, aber da er ja nicht wollte, habe ich dann angefangen loszulassen und mich nicht mehr gemeldet. Am Tag des Urlaubs hat er dann angefangen zu schreiben was jetzt mit dem Urlaub passiert wäre und er seine restlichen Sachen von mir will. Habe nicht reagiert, erst einige Tage und einige SMS von ihm später ganz kanpp und sachlich. An meinem letzten Abend im Urlaub haben wir erst ganz nett geschrieben. Er wollte wissen ob ich mit einem Typen oder einer Freundin gefahren bin. Ich meinte ich wäre hier alleine im Urlaub und dass es mir gut ginge.
Dann erzählt er mir, dass er beim S. mit einer anderen Frau „Probleme“ beim Stellungswechsel bekommen hat und er nicht weiß ob es am Kond. lag oder daran, dass er nicht über mich hinweg wäre. Dann labert er noch er hätte nie aufgehört mich zu lieben, aber die Vernunft hätte ihm mehr und mehr gezeigt, dass das mit uns keine Zukunft hat weil er u.a. in drei Jahren keine Kinder will. Ich hab geschrieben dass er echt ein Trottel ist mir so etwas 4 Wochen nach unserer Trennung zu erzählen und ich nicht verstehen kann wie ich überhaupt jemals lieben konnte. Dann ist er wütend geworden und meinte er findet es unverschämt, dass ich jetzt den Urlaub alleine genieß, den wir zusammen geplant hatten…. Ja aber das war ja alles seine Entscheidung.
Daraufhin hat er nach dem Urlaub kommentarlos seine Sachen bei mir abgeholt und mich jetzt auch noch bei FB blockiert, obwohl wie eh schon nicht mehr befreundet waren. Er meinte er hat das gemacht, damit ich nichts mehr von ihm erfahre (Er hat ein Foto von sich und einem Mädchen, das ich noch nie leiden konnte bei feiern gepostet und meine Freundin hat mir davon erzählt. Ich dachte die hätten was miteinander und hab mich per sms bei ihm ziemlich aufgeregt)…
naja… ich finde es einfach krass, wie man sich mal so nah sein konnte und plötzlich ist es so als ob dieser Mensch nie Teil deines Lebens war. Man verbannt alles und verdrängt jede Erinnerung.
OMG es tut mir so leid, dass es so lang geworden ist.
30.09.2013 10:27 •
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