Freund macht plötzlich Schluss- Schockstarre

@Arnika das stimmt ..die Dinge die er für mich gemacht hat ( hat er sogar immer wieder betont) die macht er für seine Freunde auch, denn so ist das bei ihm einfach ‍️ trotzdem habe ich natürlich alles super toll gefunden und sehr wertgeschätzt…indem ich mich dann eh immer revanchiert hab. Was ich gern getan hab ! Er war für mich einfach die Nummer 1

Ich denke auch, er hat Sachen oft versprochen und ist darauf eingegangen, damit ich endlich aufhöre damit …

Zitat von Maryy:

@Arnika zumindest was das Emotionale betrifft , ja…er hat die Dinge dann zwar kurzzeitig berücksichtigt, aber offenbar ist es ihm eh extrem auf ...

Naja, wenn DU es nicht emotional, sondern rational betrachtest, bist du keinen guten Deal eingegangen. Rational gesehen hat er dich sogar ziemlich über den Tisch gezogen.

Man kann eine Beziehung auch durchaus als „fairen Handel“ ansehen. Aber was ist denn das dann für ein Gschäft, wenn du fast deine gesamte Freizeit der Betreuung seines Nachwuchses opferst - und er dir dafür 5 Min hin und wieder mal ein Loch in die Wand bohrt?

Da bist du ziemlich schlecht ausgestiegen. Und selbst das hat ihm noch immer nicht gereicht.

Kanns sein, dass du (als Kind) die Erfahrung gemacht hast, dass man sich Liebe erdienern müsste?

Zitat von Arnika:

Naja, wenn DU es nicht emotional, sondern rational betrachtest, bist du keinen guten Deal eingegangen. Rational gesehen hat er dich sogar ziemlich über den Tisch gezogen. Man kann eine Beziehung auch durchaus als „fairen Handel“ ansehen. Aber was ist denn das dann für ein Gschäft, wenn du fast deine gesamte ...

Das sehe ich genauso.

Mittlerweile habe ich die Haltung, dass FAIRNESS der entscheidende
Faktor in Beziehungen ist. Und das ist eine Charaktereigenschaft die
bei manchen mehr bei manchen weniger ausgeprägt ist.
Und leider kann man/frau es auch nicht erzwingen.

Unter Fairness verstehe ich nicht nur, dass man loyal und wertschätzend
mit dem Partner umgeht, sondern auch darauf achtet, dass Geben und
Nehmen und Kompromisse halbwegs ausgeglichen sind.

Sprich: wenn Du mit seinem Kind Urlaub und lange WEs machst und Deine ganze freie Zeit
damit verbringst, ihn da zu unterstützen, wäre es ein Akt der Fairness, als
Partner dann zu sagen: dieser oder jener Abend, dieses oder jenes
verlängerte Wochenende, dieser Urlaub/Überstundenfrau, wenn das Kind
bei der Mutter ist, sind wir als Paar/bist DU dran.

Wie sah es eigentlich finanziell bei ihm aus?
Unzufrieden mit Job und unterhaltspflichtig?
Hat er Dich auch eingeladen zu den Urlauben, oder hast Du nebst
Kinderbetreuung auch noch den Sponsor für seine Familie gemacht?

Wo genau hat er investiert (ausser mal n Nagel in die Wand zu schlagen?).
Zeitlich? Finanziell? Emotional? Zukunft geplant?
Hat er gewertschätzt, wenn Du was für sein Kind gemacht hast und
sich abends dafür bedankt? Oder es selbstverständlich genommen und
sich als überfordertes Opfer inszeniert?

Zitat von merretich:

Unter Fairness verstehe ich nicht nur, dass man loyal und wertschätzend
mit dem Partner umgeht, sondern auch darauf achtet, dass Geben und
Nehmen und Kompromisse halbwegs ausgeglichen sind.

Ich übersetz das mal in meine Welt.
Liebe ist Geben.

Zitat von HerrZ:

Liebe ist Geben.

Manche sehen das anders.
Für manche ist Liebe sich zu nehmen was sie brauchen...
ohne zu geben oder auch Danke zu sagen...

Funktionieren tut es nur, wenn BEIDE das so sehen wie Du
Und wenn BEIDE geben UND annehmen können.
Und sich für Gegebenes bedanken.

Wenn einer von beiden entweder nicht geben kann oder will
oder nicht nehmen kann oder will (prinzipiell) wird es schwierig.
Oder wenn das nur unter Druck möglich ist.
Aus Liebe wird benutzen und benutzt werden.


Ist meine meinung.

Zitat von HerrZ:

Ich übersetz das mal in meine Welt. Liebe ist Geben.

Dann hätte er sie aber nicht wirklich geliebt bzw sie ihn sehr sehr viel mehr.

Und lieben kannst du auch so, indem du nur gibst und nichts dafür zurückerhältst. Aber keine gesunde Beziehung führen.

Zitat von merretich:

Für manche ist Liebe sich zu nehmen was sie brauchen...

Hab ich früher mal so gedacht. Ich hielt Liebe für den maximalen Egoismus. Was gibt mir der Mensch als Grundlage.

Doch das ist falsch, ein Zerrbild. Es ist das Gegenteil. Ich liebe, weil ich diesen Menschen liebe. Weil ich nicht anders kann und will. Das ist losgelöst von was bekomme ich zurück. Dass ich zurückgeliebt werde? Macht halt dann das Glück perfekt. Aber selbst wenn das nicht so wäre? Z.B. sie sich trennt? Ich würde sie weiter lieben. Nur es halt nicht leben können.
Aber das ist meine sehr persönliche Sicht und Art, ich hab sicher keinen Anspruch darauf, dass das für andere passt.

Zitat von Arnika:

Dann hätte er sie aber nicht wirklich geliebt bzw sie ihn sehr sehr viel mehr. Und lieben kannst du auch so, indem du nur gibst und nichts dafür zurückerhältst. Aber keine gesunde Beziehung führen.

Das kann eine Mutter für ihr Kind machen.
Oder eine Schwester für ihren kranken Bruder.
Zum Beispiel.

Wer es als Frau für einen erwachsenen gesunden Mann tut,
wird zur Mami. Das ist nicht nur unsexy. Es wird meist auch
abgestraft (wie hier durch Schluss machen).
Weil welcher erwachsene Mann möchte schon eine Mami als
Freundin?
Was oft nicht gesehen wird: wenn ER keine Verantwortung für
die Beziehung nehmen will, wird sie in die Mami Rolle gezwungen.
Oder sie geht halt. Das ist dann auch besser.

Zitat von HerrZ:

Hab ich früher mal so gedacht. Ich hielt Liebe für den maximalen Egoismus. Was gibt mir der Mensch als Grundlage. Doch das ist falsch, ein Zerrbild. Es ist das Gegenteil. Ich liebe, weil ich diesen Menschen liebe. Weil ich nicht anders kann und will. Das ist losgelöst von was bekomme ich zurück. Dass ...

Natürlich kann man lieben ohne das was zurück kommt.
Aber man kann so auf Dauer (!) keine gesunde erwachsene
Beziehung führen.
Dass es zwischendrin mal Ungleichgewichte geben mag,
geschenkt.

Und die Gefahr ist groß, dass es zu Liebessucht (=Sehnsucht nach
unerfüllter Liebe), Obsession, benutzt-werden, Illusionen,
emotionaler Abhängigkeit wird.
Liest man täglich hier im Forum.

Zitat von merretich:

Das kann eine Mutter für ihr Kind machen. Oder eine Schwester für ihren kranken Bruder. Zum Beispiel. Wer es als Frau für einen erwachsenen ...

Absolut!

Du kannst auch Verstorbene so lieben. Oder Menschen, die du lange nicht mehr gesehen hast. Oder einen Star, dann bist du halt ein Fan.

Aber eine gesunde Beziehung funktioniert nur durch Fairness und nicht zuletzt durch Selbstliebe. Und es zeugt nicht von Selbstliebe, seine eigenen Bedürfnisse ununterbrochen zurückzunehmen, damit der andere seine uneingeschränkt durchsetzen kann. Ohne Selbstliebe auch keine Liebe nach außen. Und so ist das eben keine Liebe, sondern Abhängigkeit. Und Abhängigkeit entsteht aus Angst. Und wo Angst ist, kann keine Liebe sein.

Wenn man Liebe als geben definiert, darf man sich selbst beim Geben eben nicht vergessen. Sonst zahlt man nur für vermeintlich Liebe. Aber das funktioniert nicht.

Zitat von Arnika:

Selbstliebe

Das gehört unbedingt dazu!

Zitat von Arnika:

Sonst zahlt man nur für vermeintlich Liebe

Kein zahlen, keine Kosten. Geschenke. Freiwillig gegeben.
Ohne Erwartung einer Gegenleistung. Das wäre Kosten/Nutzen. Das ist nicht Liebe. Nicht für mich.

Zitat von HerrZ:

Das gehört unbedingt dazu! Kein zahlen, keine Kosten. Geschenke. Freiwillig gegeben. Ohne Erwartung einer Gegenleistung. Das ...

Wennst du aber der einzige von zwei bist, der gibt, dann versuchst du dir nur Liebe zu erdienern. Und das ist dann eben keine Liebe.

@Arnika
Hmm.. also das Gefühl dass ich ihm alleine nicht reiche hatte ich leider oft …ein Urlaub zu zweit , meinte er mal wäre für ihn wohl zu langweilig …
Ich habe nicht das ganze Wochenende mit ihm und dem Kind verbracht , wenn er es hatte , es war immer ein Tag, dann die Nacht eben (alle zusammen im Bett, was mich nach einiger Zeit schon sehr gestört hat) und den halben Tag danach …ich hab mich quasi immer selbst eingeladen, weil er mir ja keinen Druck machen wollte , aber so war das einfach immer …von ihm aus kamen niemals Vorschläge, ich war immer die die gefragt hat , sehen wir uns da , machen wir das usw…

als Kind Bzw Jugendliche habe ich leider die Depressionen meiner Mutter eher stark miterlebt , auch Alk. war heftig im Spiel…

@merretich also , unter der Woche gab es eben meistens 2 Abende und eben die Nächte dazu und jedes zweite Wochenende war ich eh eingeplant, bzw ich hab mich bei ihm eingeplant und dann war meistens alles sehr spontan ‍️
Finanziell ging es ihm eigentlich gut , da kommt dazu , dass er nach der Trennung von der Ex aus der Wohnung ausgezogen ist und seine Hausbau/Pläne aufs Eis gelegt hat und seitdem im oberen Stock im Haus der Eltern wohnt ..es ist eh alles sehr weitläufig, aber ja ..da zahlt er keine Miete und dementsprechend geht es ihm auch gut finanziell. Den Urlaub habe ich für mich behalt und er für sich und das Kind…so schauen wir das mal der eine das übernimmt, mal der andere , das war immer in Ordnung .️
Bedankt hat er sich tatsächlich schon oft für die Zeit , die ich mit dem Kind verbringe und dass ich mich da immer sehr aufgeopfert habe , weil er weiß , dass ich diesen Lärm nicht so gut aushalte am Wochenende , wegen meines Jobs eben .
Über die Zukunft wollte er oft nicht so viel nachdenke , weil er dann immer gleich gestresst und überfordert war … Aber er hat immer betont , dass er mich an seiner Seite sieht , für immer ..

Zitat von HerrZ:

Das gehört unbedingt dazu! Kein zahlen, keine Kosten. Geschenke. Freiwillig gegeben. Ohne Erwartung einer Gegenleistung. Das wäre Kosten/Nutzen. Das ist nicht Liebe. Nicht für mich.

Es ist schön wenn Du nichts erwartest.
Und natürlich sollte das freiwillig sein.
Wenn aber keine Gegenleistung in keiner Form kommt.
Dann wirst du AUSGENUTZT. Und es gibt kaum etwas,
was weiter weg von Liebe wäre, als Missbrauch.

Liebe ist eh ein viel missbrauchter Begriff.
Daher mag ich lieber: jemanden mögen, ein Warmes Gefühl haben,
respektieren, fair sein, wertschätzen. Das ist der AUSDRUCK von
Liebe.
Es mag Menschen geben, die Liebe FÜHLEN, aber sie in
keiner Weise ausdrücken können, gar gewalttätig oder missbräuchlich
werden.

Es geht darum, wie man es lebt. Wie man mit jemand umgeht.

Wer würde einer Mutter glauben, ihr Kind zu lieben, wenn sie es
hungern lässt, sich nicht kümmert, oder gar gewalttätig wird?
Obwohl sie das Gefühl der Liebe behauptet zu haben? Keiner.