Freund lehnt sich selbst ab - somit auch mich zum Teil

LichtgegenSchatten
Hallo Leute !

Wie einige von euch wissen bzw. wie ich hier schon mal berichtet habe, habe ich einen Freund der sehr an Selbstzweifel und Ängsten leidet. Mittlerweile habe ich aber herausgefunden, er ist kein Narzisst, er stößt mich nur dann eher von sich, wenn er mir sagt das er sich minderwertig fühlt und ich darauf eingehe, ihm gut zureden möchte, das macht er nicht böse, solange ich dann nicht weiter darauf einsteige.

Früher hat es mich tierisch genervt, wenn ich angemerkt habe das es ihm schlecht geht, er kein Lächeln über seinen Mund bringt, eher unbeteiligt neben mir hockt aber nicht bis ins Detail mit mir reden wollte, jetzt weiß ich, das dies auch gar keine so gute Idee ist, den ich kann ja nicht helfen und je mehr ich drauf herumsteige desto mehr verfängt er sich in seine eigenen Dramen.. es eskalierte immer dann heftig, wenn ich seine Ablehnung bzw. seine benötige Ruhe die er in den Phasen braucht nicht akzeptiere und weiter drauf rumstieg.

Das Problem ist nur, ich bin ein Empathie Mensch, das heißt, ich nehme Gefühle anderer wie meine auf, worauf hin es mir natürlich dann schwer fällt, jemandem nicht helfen zu können, geschweige den zu dürfen.

Heute war folgender Fall :
Er schrieb mir das es ihm heute nicht besonders gut geht, ich fragte weshalb, er antwortete nur, das es ihn einfach aufregt das er Kleinigkeiten nicht wie andere einfach locker lösen kann sondern tierisch Angst bekommt und es ihn nicht loslässt... darauf hin wollte ich ihm nur gut zureden das er sich einmal die Probleme der Welt ansehen sollte und dann seine... oder er sich vorstellen soll das er ein Stern ist in einem riesen Universum... das seine Probleme nicht so groß sein können, wie er sie sieht und er eher an das Schöne Denken sollte das er hat, für das er Dankbar ist... gut.. danach kam von ihm ein Schreck dich nicht wenn ich länger nicht schreibe, mir ist es lieber wir telefonieren oder schreiben wen wir etwas zum ausmachen haben, ich mag nicht schreiben... ich schrieb darauf Kein Problem dann kam aber gleich, das ich den zu Mittag gegessen habe, wie es in der Arbeit läuft... überhäufte mich mit fragen obwohl er doch nicht schreiben möchte ? Was mir zeigt, das er auf die Schnelle Ausweg gesucht hat auf meine Antwort zu SEINER Gefühlslage.. das hat er immer gemacht, auch wen wir anfingen zu reden kam an einem Punkt auf einmal ich will mit dir nicht darüber reden! mit eiskaltem Ton.
Für mich jedes mal ein Gefühl der Ablehnung. ( obwohl, mittlerweile kenn ichs ja schon und kann besser bzw. lockerer damit umgehen ).

Ich bin so gern in seiner Nähe und lieb ihn, so wie auch er nicht wirklich so weit von mir Distanz hält in einer seiner Phasen das er mich nicht sehen möchte, sondern gerade eben dann umso mehr.
Aber ich denke, ihr könnt euch vorstellen wie schwer es ist, neben einer Person zu sein, die man liebt, bei dem man aber anmerkt das seine Laune nicht zu ermuntern ist, der viel in Gedanken ist.
Ich weiß allerdings, dass er dies für sich selbst lösen muss...

Hat jemand eine Ahnung, wie ich da lockerer werden kann, so, das meine Laune nicht mit sinkt ?
Wie kann ich mich trotzdem aufrecht erhalten ?

Bitte keine Kommentare wie das es besser wäre zu beenden oder so, das kommt für mich nicht in Frage weil er ansonsten ganz ein toller Mann ist, nur eben sehr voller Selbstzweifel der manchmal für ein paar Tage in einer Depriphase steckt.
Ich sag gleich dazu, er war bereits 3 mal in Therapie, es hat geheissen das er generell auch einen sehr niedrigen Serotonin Spiegel hat, das Glückshormon, eine Zeit lang hatte er auch Tabletten genommen die ihn aber immer sehr müde und antriebslos machen, darum hat er sie abgesetzt und möchte das Problem anders lösen - gab von Beziehungsanfang bis jetzt auch schon reichlich erfolge, es wird besser, aber eben nur schrittweise.

Hier frag ich eher nach einer Lösung für mein Problem, da es sich nichts bringt, wenn schlussendlich zwei ein Dreiwetter - Gesicht ziehen - wie kann ich mich da so weit emotional von ihm lösen das es mich nicht kränkt ? Keine so leichte Frage ich weiß aber vl. hatte jemand ja mal so einen ähnlichen Fall.

Liebe Grüße,
Daniela

19.11.2015 00:24 • #1


OneDay
Ich kenn deinen Freund nicht, kenne dich nicht. Aber es ist unempathisch jemandem zu sagen der ein Problem mit sich selbst hat, ey sieh es doch mal locker, du hast first world problems. Das mag ja richtig sein, ist aber ähnlich einem Depressiven zu sagen, er solle es nicht so schwer nehmen. Bewirkt genau das Gegenteil, man vermittelt das Gefühl mit dem Anderen stimme etwas nicht und stößt ihn nur noch tiefer rein. Eine gute Möglichkeit sind Ich-Botschaften, wie du dich fühlst, nicht als Anklage, sondern als Statement. Darauf kann er eingehen, du sagst du bist Gefühlsmensch, dann lasse ihn an deinen Gefühlen teilhaben. Darauf kann er eingehen und wird er. Gesetz der Reziprozität. Du gibst mir etwas, ergo fühle ich mich dir nahe, gebe ich dir das Gleiche zurück.

19.11.2015 01:47 • #2


A


Freund lehnt sich selbst ab - somit auch mich zum Teil

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OneDay
PS: Die Tabletten die du beschreibst, die sollen antriebslos machen, schlicht, je weniger Antrieb jemand hat um so geringer die Wahrscheinlichkeit das er Suizid begeht. Ich kenn den Spaß seit ein paar Jahren.

19.11.2015 02:19 • #3


LichtgegenSchatten
Danke für deine Antwort.
Suizid gefährdet ist er nicht, er ist der letzte der sich selbst das Leben nehmen würde, seine Worte und auch denke ich das nicht vom ihm da er ja doch Angst vorm Tot genauso hat. Jedenfalls hat sich einiges gebessert seid er die Tabletten nicht mehr nimmt, ist den ganzen Tag über nicht mehr so müde und wirkt irgendwie anwesender, nicht so verstrahlt, daher das er diese Tabletten womöglich ansonsten Lebenslang nehmen müsste, die ja nicht gesund sind, ist er auf Naturheilmittelchen umgestiegen wie Johanniskraut und Fischöl, natürlich sind diese nicht so Serotoninhemmend wie die Chemie.

In diesem Part hab ich meine Feinfühligkeit etwas verloren, da ich selbst sehr viel durchgemacht hab in meiner Kindheit, schweres und früher eine schwere Depression hatte in der ich SELBST wieder rausmusste, ich hatte niemanden der mit mir Gespräche führen wollte, ich war sozusagen auf mich selbst gestellt - und habe es geschafft, darum ist es für mich hart, wenn jemand über sich nicht mit mir reden möchte, unter anderem auch weit nicht die Probleme hat die ich damals zu bekämpfen hatte - ich weiß, das es großteils eventuell an meiner Kommunikation liegt.
Ich möchte ja nur, das es ihm gut geht und das er eben auch einfach mehr das sieht, was er HAT nicht, was ihm passieren könnte - das ist ja der Schlüssel zu seinem Glück. Die Übermittlung so das es ankommt ist allerdings nicht leicht, wenn mit einem selbst, nie wirklich gefühlsmässig innige Gespräche geführt wurden wenn es einem schlecht geht.

Darum frag ich ja nach Tipps

19.11.2015 06:56 • #4


LichtgegenSchatten
Also um es besser zu erklären läuft es immer so ab :

Er ist neben mir und ich spüre seine Angst, seine negativen Gefühle, übertragen sich auf mich, den mir schnürt es dann oft die Brust zu... er sagt von alleine nichts, redet nicht, ich gerate innerlich in Panik, habe ja selbst eigentlich keinen Grund schlecht gelaunt zu sein...ich rede ihn an, er erzählt mir kurz und knapp ihm geht's nicht gut, ich fühl mich hilflos weil ich ihm nicht wirklich helfen kann.. er doch die wichtigsten und schönsten Dinge im Leben besitzt und seine Ängste sich auf könnte demnächst vielleicht passieren beziehen, reagiere dann selbst mit der übermittelnden Panik und bin nicht fähig wirklich zu helfen. Müsste mich emotional da irgendwie lösen, seine Gefühle nicht im Vorfeld zu nahe an mich lassen.. keine Ahnung ob das überhaupt geht.

19.11.2015 07:31 • #5




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