Armineh
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Zitat von Elvisett:Noch was ist mir eingefallen: Achte mal (nicht nur beim Thema 6) darauf wie oft es um seine Befindlichkeiten geht, seine Bedürfnisse, seine Probleme und wie oft um deine BEI DEM WAS ER SAGT!
Kann sein dass ist in eurem Fall anders gelagert aber wenn ich recht habe und es ist wie bei mir wirst Du zwar schon von dir aus erzählen aber er äußert sich nicht oder wenig.
Tatsächlich hab ich festgestellt dass manch ein Mensch bei aller Unsicherheit (und echtem Minderwertigkeitskomplex) trotzdem eine unglaubliche Egozentrik an den Tag legen kann...
Hat er eigentlich Freunde?!
Zitat von Armineh:
Wie meinst Du das mit seinen Befindlichkeiten und seinen Problemen?
Ob es sich immer nur um ihn dreht, meinst Du?
Nein, das auf gar keinen Fall. Oft ist es sogar eher das Gegenteil.
Zitat von Lustmolch:Liebe Armineh,
mein Freund und ich hatten ein ähnliches Problem. Nicht so ausgeprägt, wie bei euch, aber dennoch spitzte es sich mit der Zeit zu. Leidensdruck für beide Seiten. Bei uns war ich die Gehemmte. Durch das ganze Gerede baute ich einen immer größeren Druck auf, der das Problem nur verschärfte und zog mich S.uell fast ganz zurück. Nichts ist der Lust abträglicher, als Leistungsdruck, der unweigerlich entsteht, wenn man weiß, dass der Partner unzufrieden ist.
Allein ein gut gemeintes Lass los empfand ich als Forderung und solche Aussagen verschlimmerten alles.
Bei uns spielten aber noch andere Themen als Hemmung mit hinein, bzw. die Hemmung wuchs bei mir durch andere Dinge, die ich gar nicht thematisieren will, denn es soll mehr um die Lösungssuche gehen.
Allerdings war ich wenigstens im Gepräch immer offen und selbst willens, dieses Problem zu beheben. Und bin auch nicht unerfahren. Mag mich selbst innerlich und äußerlich und hatte auch schon Partner, bei denen ich mich weniger blockiert fühlte.
Wir haben nun die größten Hürden genommen und der Knoten ist gelöst Ich habe danach ein paar Glückssaltos gemacht Habe es selbst schon nicht mehr für möglich gehalten weil es immer verfahrener wurde. Wir sind übrigens auch im 2. Beziehungsjahr.
Wir hatten bereits so viel Gesabbelt und versucht, dass wir beide schon ganz zermürbt waren.
Eines Tages kam mir in den Sinn, das ganze mal von der Liebe und Romantik und auch vom Gelingen abzukoppeln. Es ganz pragmatisch zu betrachten, was mich zuvor befremdet und von mir gewiesen hätte. Aber genau das war es, was es enorm auflockerte.
Ich bat ihn, dass wir das Thema mal so pragmatisch und nüchtern angehen sollten, wie man es auch beim Thema Rückenmassage machen würde. Da kann man sich ja auch ganz frei sagen, wie man gerne massiert werden möchte, ohne sich gleich als Versager zu fühlen, nur weil man sich noch nicht so recht auskennt.
Abgemacht war dabei, dass beide ganz offen sprechen und nichts bewertet oder beurteilt wird.
Also gerieten wir, anfangs stockend, ins Erzählen, was wir gerne haben, wie wir es gerne haben, was wir für Fantasien haben. . .Aber stellten uns auch ganz praktisch-technische Fragen. Hier und dort bin ich unsicher. . .Hat dir das gefallen? Wie hättest du es gerne. . .
Und diese Gespräche waren zwar nicht frei von Blut, Schweiß und Tränen für mich, aber sie lockerten alles sehr auf.
Schließlich hatte ich die zündende Idee, dass wir das ganze auf die Praxis erweitern
Ich schlug eine Experimentierstunde im Bett vor. Wichtig war für mich, dass wir dabei keinerlei Anspruch stellen, dass es heiß wird oder gelingt, sondern uns frei wie Teenies ausprobieren, dabei sprechen, Fragen stellen, erkunden, auch äußern, wenn wir raus aus dem Flow sind usw.
Humor,Offenheit, Fragen, statt Druck, dass es gelingen muss.
Das war der Startschuss für mich und nahm mir dieses Anspruchsdenken. Beim Zuhören, was er so über S. zu sagen hatte, durch mein eigenes Erzählen, durch das anfangs eher technische Ausprobieren, lockerte ich mich auf und bekam richtig Lust, wurde mutiger und schließlich lüstern bis unersättlich
Ganz wichtig war es also, diesen großen Ernst, diese Wichtigkeit, das Gelingen müssen zu nehmen. Aber auch, mal weniger idealistisch zu sein. Also zu glauben, es müsse alles ganz von alleine perfekt wie im Film ablaufen. Blind und ohne Worte geschehen. Und dabei natürlich noch die große Romantik und Liebe.
Im Grunde sind wir es angegangen, so wie man auch andere Dinge lernt. Ob eine Sportart, eine Sprache, ein Handwerk. Da verfällt man ja auch nicht gleich in tiefe Zweifel, nur weil der erste Anlauf nicht gelingt.
Der Knoten war bei uns bereits so eng zugezurrt, dass ich das nicht mehr für möglich hielt.
Darum beschreibe ich Dir auch so ausführlich, was bei uns geholfen hat, was in mir vorging. Ich glaube, allein durch`s Reden oder Denken kann das nicht gelingen.
Mit der Zeit fiel auch der zu starke Blick auf meinen Freund ab- z.B. gefällt es ihm? Mache ich es richtig?- und ich begann mehr, meine eigenen Gelüste zu spüren. Das gelingt wohl nur durch`s Erleben, vor allem Entspannung, die erst eintritt, wenn man die ersten Mutproben bestanden hat, also hier und da mal über seinen Schatten gesprungen ist. Vorerst geht ja alle Energie in die Überwindung, dann erst kommt irgendwann die eigene Lust.
Das ganze Teenie-Erproben hat ca. einen Monat gedauert. Bin noch nicht komplett hemmungslos, hier und da noch schüchtern, aber es hat sich so viel getan, was ich für ausgeschlossen hielt. Und vor allem habe ich jetzt selbst lust, neues auszuprobieren, statt es als Forderung zu betrachten, die man an mich heran trägt. Oder als Prüfung, die ich zu bestehen habe.
Wichtig ist also auch, dass er lernt, in der Lust bei sich zu bleiben, statt den Fokus drauf zu haben, Dir ein perfekter Liebhaber zu sein. Das kannst Du fördern, in dem Du beim Experimentieren anfangs immer wieder nach seinen Empfindungen fragst. Ihn vielleicht erstmal verwöhnst und dabei sanft befragst. Immer wieder zu seinen Empfindungen führst. Sobald es dann bei ihm fließt, bekommt er ganz von alleine Lust, Dich zu verwöhnen.
Fazit: in jedem Menschen steckt ein Lustmolch
Hab noch einen Buchtip für Deinen Freund. Allerdings wäre es wohl eher kontraproduktiv, es ihm jetzt zu schenken weil es für ihn wahrscheinlich nur aussagen wird: Du hast ein Problem, bist ungenügend usw.
Hans-Joachim Maaz Die neue Lustschule. S. und Beziehungskultur
Es beschäftigt sich eher mit psychologischen Aspekten der Lust, ist keine Praxisanleitung.
Zitat von Elvisett:OK vielleicht ist die Sache bei euch wirklich anders gelagert - pass weiter auf dich auf. Und fang nicht an nur noch um seine Bedürfnisse zu kreisen spätestens dann solltest du die Bremse ziehen.
Ich mein damit aber nicht ob er sich um dich sorgt - also nen Tee macht und dir die Füße massiert oder dir zuhört sondern ob er da ist für dich im Sinne von deine Ängste und Bedürfnisse so ernst nimmt und sich damit auseinander setzt wie du es bei ihm tust.
Zitat von Elvisett:@Armineh wenn du magst lies dir mal mein Thema durch - vorallem die letzten Seiten Einfach aufgeben/ Keine Initiative- da geht es zwar nicht so stark um den S. Aspekt der ist da aber genauso vorhanden gewesen wie bei dir. Wenn du es gelesen hast kannst du vielleicht besser einordnen aus welcher Ecke ich komm - lass dir aber gesagt sein : Füße massieren, im Haushalt helfen usw ist nicht um was es geht- mein Mann ist ein wirklich fürsorglicher sensibler Kerl - das weiß er nur nicht oder hat es vergessen oder findet das nicht gut ... wie auch immer
Ich will ihn dir nicht schlecht reden - ich weiß wie gesagt auch nicht wie weit es wirklich das selbe Thema ist - aber es klingt sehr danach. Nur bei mir eben nach rund 15Jahren
Zitat von Elvisett:@Armineh wenn du magst lies dir mal mein Thema durch - vorallem die letzten Seiten Einfach aufgeben/ Keine Initiative- da geht es zwar nicht so stark um den S. Aspekt der ist da aber genauso vorhanden gewesen wie bei dir. Wenn du es gelesen hast kannst du vielleicht besser einordnen aus welcher Ecke ich komm - lass dir aber gesagt sein : Füße massieren, im Haushalt helfen usw ist nicht um was es geht- mein Mann ist ein wirklich fürsorglicher sensibler Kerl - das weiß er nur nicht oder hat es vergessen oder findet das nicht gut ... wie auch immer
Ich will ihn dir nicht schlecht reden - ich weiß wie gesagt auch nicht wie weit es wirklich das selbe Thema ist - aber es klingt sehr danach. Nur bei mir eben nach rund 15Jahren
Puuuna
Zitat von Armineh:Ich habe ein paar problembehaftete Themen, die ich aber hauptsächlich allein oder mit meinem Coach oder Freunden bespreche.
Zitat von Puuuna:Wie äußern die sich denn ihm gegenüber?
Puuuna
Zitat von Armineh:
Was meinst du?
Wie ich mich ihm in Bezug auf meine Probleme verhalte?
Zitat von Puuuna:Ja genau. Also weniger was er genau davon weiß, sondern wie sich das eventuell im Verhalten ihm gegenüber äußert.
Also es hapert ja unter anderem an der Kommunikation. Und dazu gehören ja zwei. Und wenn das schon Probleme sind, für die du einen Coach hast, dann fragt man sich schon was das für Nebeneffekte haben kann
Puuuna
Zitat von Armineh:
Ich habe ein paar Dinge aus der Vergangenheit zum aufarbeiten. Ais der Zeit bevor ich meinen Freund kennengelernt habe. Er kennt die Themen und ich Rede mit ihm darüber, wenn ich traurig bin oder mir etwas auf der Seele liegt. Er kann oft einfach nur zuhören oder mich in etwas bestärken, wenn ich etwas vorhabe.
Ich Rede nicht ständig über mich und mein Zeug. Dachte aber auch, wenn er merkt, dass ich mich ihm gegenüber öffne mit meinen Ängsten und Sorgen dass er merkt, dass es nichts schlimmes ist und dass er mit bekommt, dass er sich auch mir anvertraut.
Aber ich bin eben ich und Handhabe es so und er frisst vieles in sich hinein. Ais Gewohnheit und Unsicherheit
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