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Freund hat so selten Zeit fuer mich, wenn er frei hat

L
Zitat von Josefine81:
Aber die Zeit zwischen unseren Treffen ist, wenn (fuer mich) Dinge ungeklaert sind, einfach so so schwer.

Was ist für Dich konkret nicht geklärt?

10.08.2023 15:32 • #61


J
Zitat von Lumba:
Was ist für Dich konkret nicht geklärt?

Warum wir am Samstag so aneinander geraten sind. Was das mit ihm gemacht hat.
Ob, und warum, er eigentlich eine Beziehung mit mir moechte. Warum es ihn nicht interessiert, wie es mir geht. Warum er nicht das Beduerfnis hat zu telefonieren, wenn wir uns einige Tage nicht sehen.

10.08.2023 15:38 • #62


A


Freund hat so selten Zeit fuer mich, wenn er frei hat

x 3


DieSeherin
Zitat von Josefine81:
Warum es ihn nicht interessiert, wie es mir geht.

interessiert ihn das denn nicht, oder bügelst du seine zugewandtheit zu sehr ab? mir scheint, du willst zuviel, was er in seiner momentanen situation eben noch nicht geben kann - und er hat es dir ja erklärt!

10.08.2023 15:45 • #63


J
Zitat von DieSeherin:
mir scheint, du willst zuviel

Kannst Du das naeher erlaeutern?

10.08.2023 15:48 • #64


DieSeherin
im grunde musst du dir nur meinen ersten beitrag hier im faden duschlesen

10.08.2023 16:04 • x 1 #65


J
Zitat von Dok:
du musst am Ende des Tages eine Entscheidung fällen: geht es dir mit ihm in der Summe besser als ohne ihn?

Das kann ich seit mittlerweile anderthalb Jahren weder bejahen noch verneinen

Viel ist passiert in der Zwischenzeit, aber besser ist eigentlich nichts.

Gefuehlt stehe ich einmal im Monat kurz davor, mich zu trennen. Davon weiss er so nichts. Dass es mir schlecht geht, bekommt er dann zwar schon mit, aber nicht, wie existentiell das fuer mich ist, in Bezug auf unsere Beziehung.

Das kommt so zuverlaessig einmal im Monat, dass ich tatsaechlich schon mal einen Blick in meinen Menstruationskalender geworfen habe... lol. Aber es gibt immer (fast immer) einen Ausloeser fuer die Krise.

Im Maerz bin ich im Ausland (allein) im Krankenhaus gelandet. Er hat drei Tage lang nicht angerufen, nur getextet. Hat sich hinterher dafuer entschuldigt, aber mich hat es sehr verletzt. Ich weiss, dass er auf der Arbeit war und viel zu tun hatte, aber: ich bin da anders. Und interpretiere sowas als Zeichen manglender Liebe.

Gestern hat er mir an den Kopf geworfen, ich muesse mich damit abfinden, dass er momentan viel Zeit und Raum fuer sich braucht (da die Trennung von seiner Ex noch frisch ist).
ALTER. Wenn er zweieinhalb Jahre als frisch empfindet, wie zum Henker hat sie ihn bitte traumatisiert? Dass die Frau nicht alle Tassen im Schrank hat, weiss ich, aber, hallo?
Du MUSST Dich ja nicht damit abfinden, sagte er dann. (So nach dem Motto, dann geh halt.) Aber dass er hofft, dass ich es tue. Ihn akzeptiere. Und weinte.

Wir verbringen mittlerweile deutlich mehr Zeit zusammen, wenn er frei hat. Und die Zeit, die wir zusammen verbringen (sowohl mit als ohne Kinder) ist sehr schoen. Aber durch aeussere Umstaende (Ex, Job) ist es immer noch und immer wieder so schwierig, dass wir daran zerbrechen... vor allem ich. Er auch, absolut, aber nicht in Bezug auf mich. Er weiss ja, dass ich ihn liebe und seinen Weg mitgehe. Aber ich sehe nicht, dass ich Teil seiner Zukunft bin. Und er sagt nur immer wieder, dass er seine eigene Zukunft nicht sieht.

17.04.2024 19:30 • #66


B
Liebe @Josefine81,

danke für dein -leider nicht so strahlendes- Update!

Vor rund einem Jahr hier aufgeschlagen und irgendwie keinen Schritt weiter. Wie geht es dir damit, was macht das mit dir?
Zitat von Josefine81:
Viel ist passiert in der Zwischenzeit, aber besser ist eigentlich nichts.

Das ist eine wichtige Erkenntnis. Ist sie präsent als solche oder nur als Nebensatz?
Zitat von Josefine81:
Gefuehlt stehe ich einmal im Monat kurz davor, mich zu trennen. Davon weiss er so nichts. Dass es mir schlecht geht, bekommt er dann zwar schon mit, aber nicht, wie existentiell das fuer mich ist, in Bezug auf unsere Beziehung.

Zitat von Josefine81:
Gestern hat er mir an den Kopf geworfen, ich muesse mich damit abfinden, dass er momentan viel Zeit und Raum fuer sich braucht (da die Trennung von seiner Ex noch frisch ist).

Zitat von Josefine81:
Du MUSST Dich ja nicht damit abfinden, sagte er dann. (So nach dem Motto, dann geh halt.) Aber dass er hofft, dass ich es tue. Ihn akzeptiere.

Zitat von Josefine81:
Aber ich sehe nicht, dass ich Teil seiner Zukunft bin.

Das klingt, als ist euch beiden bewusst, dass eure gemeinsame Zeit ein Ablaufdatum hat. Ihr es vielleicht schon überschritten habt. Dein Kerl will nichts ändern, auch jetzt nach einem Jahr. Vielleicht hat sich das für ihn viel zu gut eingegroovt. Er sagt dir ja schon schmerzhaft ehrlich, dass du -leider- gehen musst, wenn du nicht weiterhin im Schema funktionierst. Ob er nicht kann, nicht will oder es gerade einfach zu schön für ihn ist, spielt dabei keine Rolle. Er wird und er will um deinetwillen keine Kompromisse eingehen. Friss oder stirb.

Du bist -noch- in einem tollen Alter. Kannst dein Leben gestalten. Was hast du vor?

17.04.2024 21:57 • #67


Hermine47
Oh wei, erinnert mich sehr stark an meine Beziehung aus der ich mich noch immer nicht lösen kann.

Er lässt Dich am ausgestreckten Arm verhungern, keine Zukunftspläne ...... ,
erstmal alleine wohnen mit den Kindern. Schön und gut, möchtest Du das auch? Wenn ja für wie lange?

Kommt mir alles so bekannt vor ...... und jetzt nach 5 Jahren des Wartens in der eigenen Wohnung und einmal täglich kurz sehen
empfinde ich kaum noch etwas für ihn.

17.04.2024 22:10 • #68


J
Zitat von Brightness2:
Du bist -noch- in einem tollen Alter. Kannst dein Leben gestalten. Was hast du vor?

Das ist ein einfachste Frage, deshalb beantworte ich die mal zu fortgeschrittener Stunde:
Ich habe jede Menge Plaene, aber bei keinen dieser Plaene steht mein Freund mir im Weg. Wenn ich vier Wochen Urlaub am anderen Ende der Welt machen will, dann freut er sich mit mir.
Die ehrenamtliche Arbeit findet er toll, da mit seinem Job verwandt.
Freunde besuchen, mit dem Bulli herumfahren, mit Freunden in Urlaub fahren - kann ich alles machen. Zusaetzlich zum Urlaub mit ihm, das ist kein Entweder-oder.
Outdooraktivitaeten, die ich auch gut allein machen kann. Habe ich frueher ja auch.

Das einzige, was ich mir im Leben wuensche (uebers Reisen und Outdooraktivitaeten hinaus), und wo er quasi entgegengesetzte Erwartungen hat, ist eben ein winziges Haus auf dem Land, mit Garten, kleinen Schreinerprojekten usw. Das kann ich mir allein (zumindest jetzt) nicht leisten, und das weiss er auch, aber Geld ist bei uns kein Thema. Und ich faend' es allein auch ziemlich deprimierend, ich bin sonst nicht so der Eremitt.

Mein Job - mit HomeOffice - passt mir gut, woanders wuerde ich eh keine Anstellung bekommen, da ich nicht VZ arbeiten kann. Habe ich mich schon lange mitabgefunden, und Kollegen/Chefs sind super, bin da schon lange und wollte da unbedingt hin.

17.04.2024 23:26 • #69


J
Zitat von Brightness2:
Das ist eine wichtige Erkenntnis. Ist sie präsent als solche oder nur als Nebensatz?

Schon praesent, habe das gerade auch meinem Freund mal so gesagt. Aber es ist ihm ja bewusst.

Als ich vorhin (Ex, Job) schrieb, dann klingt das so lapidar, aber tatsaechlich ist es ganz fuerchterlich. Sein Sohn, 6, will nur noch bei Papa sein. (Und das waere, sowohl meiner als auch seiner Meinung nach, auch tatsaechlich am besten fuer den Jungen.) Die Mutter (=Ex) verwoehnt und verhaetschelt die kleine Schwester und behandelt den Jungen nicht gut. Gleichzeitig will die Ex ans andere Ende des Landes ziehen, zu ihrem neuen Typen. Der auch mal so eben zwei Kleinkinder hat.
Fuer uns war der Umzug (denn es war klar, wenn die Ex mit den Kindern umzieht, muss mein Freund hinterherziehen) von Anfang an ein riesiges Konfliktthema. Denn die Ex zieht genau da hin, wo mein Freund seit ueber 10 Jahren gerne wohnen wuerde - was sie immer verhindert hat. Jetzt haette er die Chance. Und wuerde damit acht Autostunden von mir wegziehen. Mich hat das von Anfang an sehr verletzt, obwohl mir rational klar war, dass sein urspruenglicher Wunsch nichts mit mir zu tun hat, das war ja lange vor meiner Zeit, als er in den 20ern war.

Im Oktober habe ich meinem Freund eine laengere E-Mail geschrieben, wo ich ihm die Pros und Cons eines solchen Umzugs aus meiner Sicht niedergeschrieben habe. Davon war sicherlich nichts fuer ihn neu. Aber im Laufe des Herbstes hat er seine Meinung geaendert. Vor allem wegen der Kinder, die SEHR an allen vier Grosseltern und ihren Cousins und Cousinen haengen, alle wohnen im gleichen Ort. Will mit Anwalt gegen seine Ex vorgehen und den Umzug verhindern. Tatsaechlich muesste er aber, aller Wahrscheinlichkeit nach, seinen Job wechseln, um die Kinder mehr sehen zu koennen (z.B. 50/50). Und das waere fuer ihn sehr sehr bitter - und fuer mich auch, denn ich bin nach wie vor in seinem Jobmilieu und kann ihn viel sehen, wenn er auf der Arbeit ist, das wuerde in einem anderen Job nicht gehen wg. Entfernung (kleine Branche, wenig Auswahl).

Zusammenziehen - will er nicht. Nicht jetzt, und er sieht auch nicht wann. Fuer mich wuerde es passen, wenn beide Kinder in der Schule sind (in drei Jahren), weil die Kleine m.E. momentan in einer echt schwierigen Phase ist (Trotzphase + Trennung der Eltern + doofer grosser Bruder = schlechte Kombination). (Der doofe grosse Bruder und ich sind nach wie vor ein Herz und eine Seele.) Und ich habe in meinem Wohnort auch einige Dinge, die mich hier halten (Freunde, Ehrenamt++), ich finde es auch zu frueh zum Zusammenziehen, aus der Situation heraus, wo es meinem Freund verstaendlicherweise so schlecht geht. Aber ich tue mich unglaublich schwer damit, dass mein Freund so gar nicht zusammenziehen will. Nicht weiss, wie er in drei Jahren darueber denkt. Jetzt ist das so ungefaehr das Fuerchterlichste, was er sich vorstellen kann, wieder mit einer Frau zusammenwohnen. Da wir nicht im gleichen Ort wohnen, sondern 2.5 Stunden voneinander entfernt, sehen wir uns also nur einmal in der Woche... oder so. (Ich bin auch viel weg, sowohl private als dienstliche Reisen.) Die Vorstellung, dass das fuer die naechsten zehn Jahre so weitergehen wird, bricht mir das Herz

17.04.2024 23:31 • #70


J
Zitat von Brightness2:
Dein Kerl will nichts ändern, auch jetzt nach einem Jahr. Vielleicht hat sich das für ihn viel zu gut eingegroovt.

Im Kleinen aendert er ganz viel. Im Vergleich zu letztem Fruehjahr ist er viel verbindlicher in seinen Verabredungen, ruft haeufiger an, zeigt mir koerperlich und durch Hilfe bei diversen Dingen ganz viel Liebe. Gerade sagte er, Du bekommst all meine ueberschuessige Energie.

Der Sommerurlaub liess sich viel leichter planen als letztes Jahr, wobei seine Ex da NATUERLICH auch wieder versucht, einen Kurzurlaub im Mai zu torpedieren. Die bekommen es - trotz Familienberatung - nicht hin, mehr als einen Monat im Voraus zu vereinbaren, wer wann die Kinder hat. Und das macht sie absichtlich. Jetzt ist ihm da tatsaechlich mal der Kragen geplatzt, nachdem sie fuer drei Monate ihre Vorschlaege geschickt hat (also auf den Wochentag genau, pickt sich heraus, wann sie die Kinder haben will und wann es ihr nicht passt). Von DREI Monaten passten drei Tage nicht, wo er und ich etwas geplant haben - daraufhin hat sie jetzt ein Eilgespraech bei der Familienberatung beantragt. Es ist zum Verruecktwerden.

17.04.2024 23:36 • #71


Orchidee1
Beim Lesen des gesamten Threads fragt man sich, was Du noch von diesem Mann erwartest, der mMn alles dafür tut, dass immer mehr Distanz zwischen euch entsteht. Es ist natürlich einfach für ihn, die gesamte Verantwortung der Ex in die Schuhe zu schieben. Er möchte nicht mit Dir zusammenziehen, teilt Dir sogar sein Vorhaben mit, sich ganze 800 km von dir entfernt absetzen zu wollen, sagt Dir nicht, dass er Dich liebt (oder hat sich das mittlerweile geändert?).
Von Freunden werde ich auch häufig angerufen, wenn ich ab und zu Unterstützung benötige, greifen sie mir auch unter die Arme. Aber reicht sowas in einer Beziehung, vor allem reicht Dir das? Bei euch lese ich jedoch bloß Dich, die gerne einen Schritt weiter gehen würde, bereit für eine Beziehung auf Augenhöhe. Auf der anderen Seite ihn, der ständig auf der Flucht ist, noch immer in den Problemen mit seiner Ex gefangen (behauptet er doch selbst, die Trennung sei noch frisch), dem absolut nicht klar ist, was er sich für die Zukunft vorstellt, denn das gibt er ja sogar selbst zu. Noch eindeutiger kann ein Mann einem nicht mitteilen, dass er nicht bereit dazu ist, mehr zu investieren.
Würde Dir das mit ihm so reichen, wärst Du nach einem Jahr nicht immer noch hier und würdest Dir, zurecht, den Kopf darüber zerbrechen.

18.04.2024 12:03 • x 2 #72


J
@Orchidee1
Eine Beziehung auf Augenhoehe ist es schon - nur eben mit ganz unterschiedlichen Beduerfnissen.
Er unterstuetzt mich ja bei absolut allem, was ich mache (Job/Privates/Reisen/++) und verbringt deutlich mehr Zeit mit mir als vor einem Jahr.

Zitat von Orchidee1:
Es ist natürlich einfach für ihn, die gesamte Verantwortung der Ex in die Schuhe zu schieben.

Nja. Sie versucht, ihm die Kinder zu entziehen, weil sie mit ihrem Neuen am anderen Ende des Landes zusammenziehen will. Und er muss wahrscheinlich vor Gericht. Sie hat schon einen grossen Anteil daran, dass alles in Bezug auf die Kinder so beschissen ist. Und er tut mir da wirklich leid.

Zitat von Orchidee1:
teilt Dir sogar sein Vorhaben mit, sich ganze 800 km von dir entfernt absetzen zu wollen

Das will er ja eben nicht mehr.

Zitat von Orchidee1:
Er möchte nicht mit Dir zusammenziehen

Nein, will er nicht. Kann ich ihm aber nicht vorwerfen, oder? Wir haben da halt verschiedene Beduerfnisse, und ein Kompromiss ist da ja nicht moeglich. So wie Leute unterschiedliche Beduerfnisse/Kinderwunsch haben, und man dann nicht ein halbes Kind bekommen kann. Er sagt, er will sich nicht von mir dazu zwingen lassen zusammenzuziehen - und das will ich ja auch nicht, und er will auch nicht die aeusseren Umstaende (Job/Kinderbetreuung) bestimmen lassen, wann wir evtl. zusammenziehen - und das sehe ich auch so.
Wenn er mir sagen wuerde, er wird NIE mit mir zusammenziehen - dann wuerde ich wohl gehen.

Zitat von Orchidee1:
sagt Dir nicht, dass er Dich liebt (oder hat sich das mittlerweile geändert?).

Nein, sagt er nicht. Er sagt, dass er mich sehr lieb hat, und er zeigt mir, dass er mich liebt. Aber er sagt es nicht. (Er sagt es zu seinen Kindern, das Wort geht ihm also schon ueber die Lippen.)
Vielleicht ist das der springende Punkt, ich habe das schon oft gedacht. Wuesste ich sicher, dass er mich liebt, dann wuerde ich ihm wahrscheinlich die Zeit geben, die er braucht.

Aber seit vorgestern sind ja wieder die aeusseren Umstaende umgeworfen (Jobstandort), da seine Anwaeltin meint, dass er wahrscheinlich den Job wechseln muss, wenn er den Kampf um seine Kinder gewinnen will. Er liebt seinen Job und macht den seit ueber zehn Jahren, das ist also nicht nur fuer mich super schmerzhaft. Rechtlich sind da noch einige Unklarheiten. Ausserdem hoffen wir ja, dass der neue Hoschi mit seiner Ex Schluss macht, dann wuerde alles unveraendert bleiben in Bezug auf Job und Wohnort, und wir koennten uns so viel sehen wie jetzt.

18.04.2024 13:03 • #73


Orchidee1
Du stehst selbst für Deine Bedürfnisse nicht ein, bist mit einem Mann zusammen, der dir nicht einmal sagen kann, dass er Dich liebt und meinst, das wäre eine Beziehung auf Augenhöhe. Natürlich kannst Du ihm da nichts vorwerfen, er teilt ja von Anfang an mit, wo seine Grenzen sind, könntest höchstens Dich selbst fragen, wieso Du Dich in dieser Beziehung derart selbst vergisst, dass es Dir gesund erscheint, auf Deine Zukunftsvorstellungen zu verzichten, nur um mit jemandem zusammen zu bleiben, der Dir mehr nie wird geben können. Wenn es Dir hilft, es Dir schönzureden und Du damit glücklich bist, dann go for it. Es scheint nur nicht so zu sein. So läufst Du Gefahr, das Leben eines Anderen zu leben, das so gar nicht zu Dir passt, nur um jeden Preis bei diesem Mann zu bleiben, der für Dich, so liest es sich für mich, so gar nicht auf die Art zugänglich ist, die Du Dir wünschen würdest. Du behauptest selbst, eure Bedürfnisse seien unterschiedlich und Kompromisse nicht möglich. Da würde ich keine Chance für das Gelingen einer Beziehung auf Augenhöhe sehen.

18.04.2024 14:23 • #74


J
@Orchidee1
Ich stehe ja eben fuer meine Beduerfnisse ein, sonst haetten er und ich nicht diese immer wiederkehrenden Diskussionen!

Zitat von Orchidee1:
Du behauptest selbst, eure Bedürfnisse seien unterschiedlich und Kompromisse nicht möglich.


In Bezug auf ein Zusammenziehen innerhalb der naechsten Jahre, und die Frequenz unserer Treffen. Was er sich bzgl Treffen wuenscht, steht ja noch mal auf einem anderen Blatt - er sagt ja, wenn er die Kinder nicht haette, waere alles komplett anders, da wuerden wir laengere Urlaube planen, uns haeufiger sehen usw. Ist ja auch voellig logisch.

Die jetzige Situation ist fuer ihn nicht gut (ein ewiger Ueberlebenskampf) und fuer mich auch nicht. Und sie kann eben noch schlimmer werden. Seine Horrorvorstellung, leider nicht ganz unbegruendet, ist ja, dass seine Ex wegzieht, auch wenn sie die Kinder durch gerichtlichen Beschluss NICHT mitnehmen kann. Da haette er sie dann fast 100% der Zeit, was mit seinem Job nicht vereinbar ist. Er schreibt jetzt Bewerbungen, um etwas an der Situation zu aendern - aber ob es fuer UNS dadurch besser wird, steht in den Sternen. Erstmal kaempft er (natuerlich) um die Kinder. Immerhin sind beide Schwiegereltern ganz toll und haben ein enges Verhaeltnis zu den Kindern.

Zitat von Orchidee1:
So läufst Du Gefahr, das Leben eines Anderen zu leben, das so gar nicht zu Dir passt

Mh, nicht ganz. Ich habe eher das Gefuehl, fuer Wochen am Stueck immer wieder eine Art Singelleben zu leben. Wobei wir ja (meist mehrmals) jeden Tag kommunizieren, per Chat oder Telefon. In zwei Jahren gab es keinen einzigen Tag, an dem wir nicht voneinander gehoert haben.

Man kann sagen, das hat auch seine Vorteile. Ich habe Zeit fuer Freunde (er nicht, so gar nicht), ich habe Zeit, alleine (oder mit Freunden) zu verreisen, ich habe Zeit fuer Hobbies. Um die er mich beneidet. Denn mit Job + Kindern ist 90% seiner Zeit aufgebraucht.

Zitat von Orchidee1:
bei diesem Mann zu bleiben, der für Dich, so liest es sich für mich, so gar nicht auf die Art zugänglich ist, die Du Dir wünschen würdest

Er macht einige, vielleicht zeitweise sogar mehr Zugestaendnisse als ich. Was dabei aber zu kurz kommt, ist SEIN Beduerfnis fuer Alleinezeit (ohne Kinder, ohne mich), und MEIN Beduerfnis fuer Zweisamkeit. Anders gesagt, wir verbiegen uns beide sehr, um dem anderen entgegenzukommen - aber ob es reicht, wird sich erst zeigen.

Logischerweise habe ich hier ueber unsere Probleme geschrieben - nicht so viel darueber, wie es uns zusammen geht, wenn wir uns treffen. Denn da ist es meist sehr schoen, ich hatte das noch nie, dass Humor und Koerperkontakt so gut passen. Wir freuen uns oft ueber die gleichen Dinge und regen uns ueber die gleichen Dinge auf. Wir koennen sehr gut miteinander reden, passen auf, dass wir nur Dinge sagen, die wir auch meinen, einander nicht im Affekt verletzen. Wir sind beide sehr loesungsorientiert - wobei ich der Meinung bin, dass man auch ueber unloesbare Probleme reden muss, und er da vor Frustration explodiert. Seine Liebessprachen sind andere als meine, seine vor allem Unterstuetzung mit konkreten Dingen und physische Beruehrung, weniger verbal. (Fuer ihn sind Worte/Versprechen leer, nur Taten zaehlen.) Er ist mit Eltern aufgewachsen, die sich im Konflikt und ignorieren und anschweigen, ich mit Eltern, die sich anschreien und alles im Drama enden lassen. Es ist nicht einfach.

23.04.2024 13:10 • #75


A


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