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Freund hat so selten Zeit fuer mich, wenn er frei hat

Jane_1
Zitat von Josefine81:
Ich bin da vielleicht ein people-pleaser, ich meine, die sind halt ECHT klein.



Ich verstehe dein Dilemma und lese fleißig mit. Aber das da oben: das finde ich Zucker von dir.

10.04.2023 19:17 • x 2 #46


B
Zitat von Josefine81:
Ich bin da vielleicht ein people-pleaser, ich meine, die sind halt ECHT klein.

Deshalb ist es extrem unfair, ihnen Donnerstag zu erzählen, dass Tante Jo81 vielleicht/wahrscheinlich/hoffentlich kommt, bevor Tante Jo81 fest zugesagt hat, dass sie kommt. Ich verstehe nicht, warum die kleinen Mäuse da vorher mit eingebunden werden. Bevor er dich gefragt und du zugesagt hat. Also Fakten geschaffen sind. Dann können sie auch nicht enttäuscht werden. Das ist mein Thema.

10.04.2023 19:44 • x 2 #47


A


Freund hat so selten Zeit fuer mich, wenn er frei hat

x 3


Dok
6 Monate sind eine Kennenlernphase...und du lernst jetzt sein Leben und seine Möglichkeiten kennen...und wie es aussieht hat er halt Strukturen aus der Vergangenheit....das ist ein langsamer Prozesse..du musst schon transparent artkulieren was dich stört und dann gucken ob sich was ändert...wobei ich hier befürchten, dass er nicht viel ändern kann, sogar wenn er wollte....du musst am Ende des Tages eine Entscheidung fällen: geht es dir mit ihm in der Summe besser als ohne ihn?

10.04.2023 19:58 • x 1 #48


J
Zitat von Brightness2:
In dieser Konstellation würde ich, an deiner Stelle, für mich planen, so wie ich es brauche. Alles andere gibt nur Druck, Frust und Enttäuschungen. Solange er nicht verbindlich ist -sein kann- verplane deine Zeit für dich. Heißt, 1. such dir deine Ehrenamtliche zusammen, organisiere deinen Samstag. 2. Organisiere deinen mini road-trip zu deinem Freund auch ohne ihn, wenn er sich dann anschließen kann, prima, wenn nicht, auch ok. 3. Plane dein Projekt, schau dass du unabhängig von deinem Freund deine Freizeit gestaltest. Dito Sommerurlaub. Plan für dich, mit Freunden, er kann sich dann vielleicht kurzfristig anschließen oder aber nicht.

Habe es noch mal ueber Dialog versucht gestern und erklaert, warum es fuer mich wichtig ist, dass wir uns auch ohne die Kinder in seiner Freizeit treffen. Da ich weiss, dass er diese und naechste Woche viel am Haus machen will, haben wir uns dann auch auf einen guten Kompromiss geeinigt.

Ich fahre am Wochenende hin (da hat er die Kids), fahre wieder nach Hause, und Montag treffen wir uns dann sozusagen auf halber Strecke zu meinem Roadtrip und goennen uns eine Hoteluebernachtung und noch einen halben Tag zusammen Dann bin ich ohnehin den Rest der Woche weg, und er kann am Haus basteln und hat Zeit fuer sich (ohne die Kinder).
Und das Ding im Mai mit Freunden werde ich machen.

Sommerurlaub wird noch eine schwierigere Diskussion, da a) seine Ex natuerlich ein paar Worte am Zeitplan mitzureden hat, und b) sein Planungshorizont ja eher Tage und nicht Monate sind.

12.04.2023 09:23 • #49


DieSeherin
ich habe nicht alle beiträge gelesen und sage schon mal sorry, falls ich schon gesagtes wiederhole

insgesamt finde ich ihn weder rücksichtslos, noch dich, liebe @Josefine81 sonderlich bedürftig wirken. ich sehe aber zwei menschen, die an einem ganz unterschiedlichen punkt in ihrem leben und der beziehungsvorstellung stehen - und ich habe auch den eindruck, dass ihr das bisher gar nicht so punktgenau miteinander beredet habt!?

Zitat von Josefine81:
er sagt, er will mit mir zusammen sein


und das glaube ich ihm voll und ganz. und ich glaube ihm auch, dass er echt versucht, sich das freizuschaufeln, wann immer er kann.

Zitat von Josefine81:
klar wuensche ich mir mehr Verbindlichkeit


auch die verbindlichkeit ist wohl nicht das thema, oder? verbindlichkeit soll doch bedeuten, es ist was festes, ihr seid in einer beziehung?

Zitat von alleswirdbesser:
Ich denke das Problem ist viel mehr seine Unentschlossenheit


auch hier sehe ich keine unentschlossenheit. ich sehe eher, dass er sich auf seine art zwischen all seinen verpflichtungen versucht zu zerreißen und angst hat, niemandem und nichts wirklich gerecht zu werden. du zerreißt dich innerlich, weil du angst hast, ihn unter druck zu setzen.

ich glaube, dass er einfach mehr routine in die lebenssituation im wechselmodell mit seinen kindern braucht, das ganze mit seinem job zu vereinbaren und dann kommst du (die prio finde ich übrigens bei dem alter der kinder absolut richtig und du ja auch, oder?).

du brauchst vielleicht ein wenig mehr offenheit, gepaart mit dem vertrauen, wirklich mit ihm reden zu können. nicht voller zweifel und unsicherheit, sondern mit klaren worten, wie es dir heute geht, was du für pläne am wochenende hast, was du dir in dem zusammenhang von ihm erhoffst - aber eben heute, morgen und übermorgen.... nicht für den rest des lebens

12.04.2023 14:40 • x 1 #50


R
Zitat von Josefine81:
erklaert, warum es fuer mich wichtig ist, dass wir uns auch ohne die Kinder in seiner Freizeit treffen.


Soetwas solltest du nicht erklären müssen, es sollte selbstverständlich sein.

12.04.2023 14:55 • #51


alleswirdbesser
Zitat von Josefine81:
Sommerurlaub wird noch eine schwierigere Diskussion, da a) seine Ex natuerlich ein paar Worte am Zeitplan mitzureden hat, und b) sein Planungshorizont ja eher Tage und nicht Monate sind.

Was Urlaube angeht, solltest du es in der nächsten Zeit vielleicht etwas lockerer sehen. Er hat nun mal die Kinder und wird die Hälfte der Ferien (zumindest, spätestens wenn sie in der Schule sind) abdecken müssen. Dass er dann mit ihnen wegfährt, Und nicht nur mit dir, würde ich von einem guten Vater eigentlich erwarten. Und da es im Jahr fast doppelt so viele Ferientage gibt wie Urlaubstage, wird sein Urlaub dafür komplett verbraucht (die Hälfte der Ferien).

Ich nehme zum Beispiel den Urlaub auch während den Ferien, da meine Kids noch zur Schule gehen. Die Kinder meines Partners sind erwachsen, er bekommt während den Ferien keinen Urlaub. Im Sommer fliege ich zum Beispiel ohne ihn weg, so wie letzten Sommer auch. Uns bleiben eigentlich nur die WE Ausflüge, was aber okay ist. Strandurlaub, was meine Kinder mögen, ist eh nicht sein Ding. Und so wird es noch ein paar Jahre gehen, kann man nichts machen. Außer meine Eltern würden die Kinder mal übernehmen. Das wäre noch eine Option. Nur kann ich als AE nicht mehrere Urlaube pro Jahr finanzieren, zumal meine Große schon am liebsten mit ihren Freundinnen reisen möchte, was ich ja auch finanzieren muss. Aber das ist bei dir natürlich nicht das Thema.

Hier solltest du dich entweder an viele Jahre Urlaub mit den Kids einstellen, was auch kindgerecht gestaltet wird, oder eben allein wegfahren.

Der Vater meiner Kinder hat seinen ersten Urlaub nach der Trennung mit der Next verbracht, ich dagegen nahm die Kinder bisher immer mit. Keine Ahnung, ob die Kinder das irgendwie bewerten, kleine Kinder vermutlich weniger, aber meine Jüngste nimmt mir sogar die WE krumm, an denen ich ohne sie wegfahre, während sie beim Papa sind. Aber gut, ich bin ja die Hauptbezugsperson, da ist es nochmal anders.

12.04.2023 16:32 • #52


J
Moin,
Zitat von alleswirdbesser:
Hier solltest du dich entweder an viele Jahre Urlaub mit den Kids einstellen, was auch kindgerecht gestaltet wird, oder eben allein wegfahren.

Es ging gar nicht um Paerchenurlaub, der Plan (uebrigens sein Vorschlag, nicht meiner) war eine Woche mit den Kids (also wir vier) und eine Woche ohne. Da es unser erster wirklicher gemeinsamer Sommer ist, haette ich ja auch kein grosses Problem damit, wenn wir gar keinen gemeinsamen Urlaub haetten, nur muesste ich das halt irgendwann wissen, damit ich mit Freunden planen kann

Aber er hat naechste Woche das Gespraech mit seiner Ex und dann werden da die Zeitraeume festgelegt, also laesst es sich danach deutlich besser planen

Urlaub hat er genug. 6 x 4 Wochen im Jahr. Ich habe so 7-8 Wochen (dank Gleitzeit und weil ich i.d.R. an Ostern, Himmelfahrt und Weihnachten arbeite).

17.04.2023 10:04 • x 1 #53


J
@DieSeherin : Danke fuer Deinen Beitrag! 3 Den hatte ich letzte Woche noch gelesen, und er spricht mir wirklich aus der Seele.

Wir hatten ein sehr turbulentes (auessere Faktoren) aber superschoenes Wochenende gemeinsam mit den Kindern. Wir wachsen auch gerade an den Situationen, wo irgendein Mist passiert, den wir gemeinsam mit kuehlem Kopf durchstehen muessen. Als ich gestern abend wieder zu Hause war, hat mein Freund mich noch mal angerufen, ich glaube, das Wochenende hat ziemlich viel mit ihm gemacht (im positiven Sinne auf uns bezogen), er war wirklich herzallerliebst. Und wir fahren ja heute noch fuer eine Nacht gemeinsam weg, ohne Kinder, bevor wir uns beide wieder auf eigene Dinge (er: Hausrenovierung, ich: Arbeit, Ehrenamt und diverse) fokussieren.

Bei mir waechst auch das Vertrauen in ihn, wenn wir solche Tage haben, wo wir einfach super offen miteinander reden und akzeptieren, dass wir ab und zu einfach im Ueberlebensmodus sind, ohne dass das eine Zurueckweisung des anderen bedeutet. Und mir tut es gut, dass ich ihm auch mal sage, wenn ich mich ungerecht behandelt fuehle (am Freitag z.B. hatte er sich ziemlich ueber seinen Bruder aufgeregt und seine schlechte Laune an mir ausgelassen), und er mich dann auch sieht. Wir sind eigentlich beide gut darin, uns zu entschuldigen, und wir sind auch beide gut darin - natuerlich nicht immer - dem anderen Wertschaetzung zu zeigen, oder zur Not Wertschaetzung einzufordern.

Ich glaube und sehe auch, wie viel es ihm (natuerlich) bedeutet, dass ich mich so gut mit den Kindern verstehe. Der Grosse hat gestern quasi gefragt, ob ich bei ihnen einziehe, wir haben ziemlich gelacht (wie gesagt, zusammenziehen wird fruehenstens in einigen Jahren aktuell). Mein Freund hat mir abends gestanden, er finde es ziemlich anziehend, dass ich so gut mit seinen Kindern umgehen kann. Ich hatte eigentlich nie die Befuerchtung, seine Kinder nicht zu moegen, aber mir geht natuerlich auch das Herz auf.

Also: jetzt gerade alles gut.

17.04.2023 10:19 • x 5 #54


N
@Josefine81

Er hat 6 x 4 Wochen Urlaub ?

Wow, wo gibt es denn so einen Job ?

Ich lese hier schon seit einigen Tagen mit und denke, gute Kommunikation ist alles. Und ihr seit gerade in der Einspielphase. Kann man für einen guten, passenden Mann machen.

Ich kann dir von mir im umgekehrten Fall berichten (meine Kids beim Kennenlernen 9 und 11), dass sich die Dinge finden müssen. Manchmal zerreißt es einen in dem sich ewig drehenden Rad, weswegen irgendwie ein gemeinsamer Alltag grundsätzlich hilfreich ist, bzw. Absprachen. Wir sind 2 Jahre zusammen, trotz 2 Wohnungen ist da viel gemeinsamer Alltag mit kleinen Auszeiten im eigenen Bereich. Das passt so sehr gut.

Ich finde dich sehr herzlich, sehr emphatisch und damit hast du die besten Voraussetzungen für die Situation. Vergess dich dabei aber selber nicht. Auch du darfst deine Ideen geltend machen. Du musst da mit ihm gemeinsam ein bisschen austarieren, wann du dann dein Ding durchziehst und wann genau du Rücksicht nimmst.

Bei uns ist es (mit nur 30 Tagen Urlaub + Überstunden meinerseits) und einem Vater, der die Hälfte der Ferien übernimmt und alle 14 Tage möglich, dass wir Urlaub mit den Kindern machen (wie jetzt in den Osterferien, Skiurlaub), aber durchaus auch in der Zeit, in der sie bei ihrem Vater sind alleine fahren. Städtereisen, Winterurlaub alleine. War alles drin bisher in einem recht ausgewogenen Verhältnis. Klare Terminkalender (die er mit der Ex auszutarieren hat) sind da von Vorteil.

17.04.2023 19:07 • x 1 #55


N
Zitat von Josefine81:
@DieSeherin : Danke fuer Deinen Beitrag! 3 Den hatte ich letzte Woche noch gelesen, und er spricht mir wirklich aus der Seele. Wir hatten ein sehr turbulentes (auessere Faktoren) aber superschoenes Wochenende gemeinsam mit den Kindern. Wir wachsen auch gerade an den Situationen, wo irgendein Mist passiert, den wir ...

Das ist auch sehr anziehend.

Ich kann dir von mir sagen (und damit spreche ich sicher für 99,9 Prozent aller Eltern), es gibt nichts was toller ist, als ein Partner, mit dem sich die eigenen Kinder gut verstehen. Den die Kinder vergöttern und der auch in schwierigen Situationen (und die kommen) gelassen und zugewandt bleibt. Ganz ehrlich, alle anderen fliegen auch irgendwie raus. An Patchwork zerbrechen viele. Und die Kinder sind in einem Alter, in dem sie dich einsaugen, aus der Natur der Sache. Achte bitte auf dich, dass dir das nicht zu viel wird.

Wenn du wie ich einen Teeni im Anschlag hast (inzwischen 13) ist das kein Thema mehr. Abgrenzung ist da alles

Seine Challange ist, für dich den Weg gut zu bereiten. Und das liegt im Außen. Ein springender Elternteil ist unsexy für den Partner, der von aussen dazu kommt. Das geht nicht. Vielleicht temporär, diese Kinder sind noch sehr klein. Aber klare Absprachen darf man da schon erwarten. Eier in der Hose gegenüber der Exfrau.

Ich hoffe, dass er sich nicht zu sehr von seinem schlechten Gewissen leiten lässt. Sein Ding.

Ich wünsche euch Glück und schau, dass du dich nicht überfrachtest. Auch für dich sind Rückzüge wichtig. Deswegen, viel Alltag, aber irgendwann alles mal zusammenschmeissen. Bitte mit Ruhe und ganz bedacht. Die Dinge müssen zusammenwachsen und sich finden.

17.04.2023 19:25 • x 1 #56


J
Danke @Nike666 ...

Ja, es muss sich alles finden. Wir sind da gerade auf einem sehr guten Weg. Klar wird es auch immer wieder Rueckschlaege geben, aber zur Zeit kommunizieren wir offen und viel und gut. Seine Scheu vor dem Telefonieren ist verschwunden (er sagte, ich habe ihm das erst wieder beibringen muessen ), wir rufen einander oft und spontan an, wegen wichtigen und unwichtigen Dingen.
Momentan ist er ohnehin wieder auf der Arbeit, und da sehen wir uns ja sehr viel, ziehen uns auch zu zweit zurueck, ich war quasi das ganze Wochenende dort. Das kann sich durch seine Arbeitssituation alles aendern, aber wir leben erstmal im Hier und Jetzt.

Bei mir ist es immer noch so, dass ich von seinen Reaktionen und Aussagen manchmal unverhaeltnismaessig getroffen werde und vieles als eine Zurueckweisung empfinde, was keine ist. Daran arbeite ich - allein und mit Hilfe eines Psychotherapeuten. Er hat allerdings mittlerweile auch ein besseres Gespuer dafuer, was diese Angst triggert, und ich reagiere mittlerweile weniger stark, so dass wir uns viel seltener in schwierigen Gespraechssituationen wiederfinden. Da er mir die letzten Wochen einiges aus seiner Kindheit erzaehlt hat, machen mittlerweile auch seine Kommunikationsmuster etwas mehr Sinn fuer mich. Sein Vater hat da, wie auch meine Mutter, ganze Arbeit geleistet... Dadurch, dass ich diese Dinge von ihm weiss, verstehe ich ihn besser, und er weiss einiges von meiner Vorgeschichte, so dass wir i.d.R. schon die Kurve kriegen, bevor es wirklich schwierig wird. Wir schaffen es beide, unsere Beduerfnisse zu kommunizieren - auch wenn das nicht unbedingt bedeutet, dass wir die Beduerfnisse des anderen auch so erfuellen koennen.

Bei ihm passieren privat und auf der Arbeit gerade ein paar Dinge, die er nicht oder kaum beeinflussen kann, und bei mir gibt es auch einige Baustellen, ueber die ich wenig Macht habe. Dass wir all das gemeinsam diskutieren und einander unterstuetzen, sowohl im Alltag als auch bei Entscheidungen, schweisst uns noch mehr zusammen. Ich weiss ohnehin (weil er es mir gesagt hat), dass fuer ihn Taten deutlich schwerer wiegen als Worte, und ich weiss, dass ihm meine Unterstuetzung bei ein paar Dingen sehr viel bedeutet. Ich sehe seine Liebe wachsen, und ich sehe unser Vertrauen ineinander wachsen.

Er nutzt mittlerweile auch weniger seine Ex als Entschuldigung, sondern mehr als Erklaerung. Aus Ich will und werde xy machen, weil ich das mit meiner Ex nie konnte wurde Ich will gern xy machen, aber es ist ja nicht Deine Schuld, dass ich das mit meiner Ex nie konnte. Das gleiche gilt fuer sein Haus. Aus Ich will xy renovieren, sobald schoenes Wetter ist wurde Wenn ich das Haus verkauft haette, waere ich jetzt in einer ganz anderen Lebenssituation, wo wir viel mehr Zeit zusammen haetten, aber jetzt waechst mir das Haus ueber den Kopf, und ich muss es renovieren. Er sieht mich. Er versteht mich. Und nach etwas Druck meinerseits planen wir jetzt auch den gemeinsamen Sommerurlaub - und auf den freuen wir uns beide.Dass ich ihn sowohl davor als auch danach mit seinen Kindern und mit der Hausrenovierung unterstuetze, steht ausser Frage.

Leicht wird es nie sein - das wusste ich im Prinzip aber von Anfang an. Mit einer emotionell und praktisch unberechenbaren Ex, zwei kleinen Kindern, und einer etwas vertrackten Job-/Wohnsituation muss man eben viele Kompromisse machen und viel kommunizieren. Aber das ist glaube ich unsere Staerke - ich hatte noch NIE mit jemandem so eine Chemie, wir lachen unheimlich viel, und ein Grossteil der Zeit geht fuer Bloedeleien drauf. Wir wollen diese Beziehung beide - und wir haben beide einiges an Gepaeck, aber wir haben eben auch einander

30.04.2023 18:40 • x 3 #57


J
Vier Monate sind vergangen und ich bin mal wieder hier...

Groesstenteils ist es sehr harmonisch zwischen uns, gepaart mit viel Humor. Allerdings bin ich - vor allem phasenweise - auch ein ziemliches Sensibelchen und bekomme Dinge schnell in den falschen Hals. Er hat mir mehrmals gesagt, dass ich nicht alles auf mich beziehen soll... Ich glaube weniger, dass ihn das nervt, sondern eher, dass es ihn verletzt, weil er seine Beduerfnisse/Gefuehle nicht gesehen/verstanden sieht... Oft koennen wir darueber (ueber einander und ueber uns selbst) lachen, wenn wir schlecht kommuniziert haben, aber ich merke/fuerchte, dass uns (vor allem mir?) diese Faehigkeit mit der ersten Phase der Verliebtheit abhanden gekommen ist...

Bei ihm war im letzten Jahr sowohl privat als auch auf der Arbeit so ziemlich die Hoelle los - das haben wir gemeinsam durchgestanden, einiges hat sich geloest (Job), der Rest (Ex, Familie++) doch zunindest beruhigt. Wir haben viel geredet, wobei ich auch meine Beduerfnisse in dem Ganzen ziemlich direkt kommuniziert habe. Wir sind da beide ziemlich aufeinander zugegangen. Die schlimmsten externen Faktoren haben wir also erfolgreich bewaeltigt.

Eigentlich sind wir auch beide gut darin, uns nach Missverstaendnissen zu entschuldigen. Aber am Samstag ist es etwas eskaliert, wobei es eigentlich um Kleinsch*** ging, und da ist es auch zum ersten Mal laut geworden. Ich habe einige Dinge gesagt, die ich hinterher sehr bereut habe - keine Beleidigungen oder so, aber bisher habe ich es recht erfolgreich geschafft, mir Anschuldigungen und Unterstellungen zu verkneifen, und am Samstag war das leider nicht mehr so... ich habe mehr Drama gemacht als noetig und zusaetzlich, aus dem Gefuehl der Zurueckweisung heraus, ihm quasi unterstellt, nicht mit mir zusammen sein / keine Zeit mit mit verbringen zu wollen. (Sowas hatten wir Anfang Juni schon mal...)

Wir haben uns beide noch am gleichen Abend entschuldigt, aber es war der letzte (ganze) Tag unseres Urlaubs... und mir haengt die Geschichte immer noch nach. Zumal wir, wenn wir uns nicht sehen, nicht/selten telefonieren. Eigentlich tatsaechlich nur, wenn seine Kids mich anrufen wollen (und dann rede ich eben halt mit den Kids). Ich glaube, fuer ihn war schon am Samstag abend alles wieder in Ordnung, aber ich habe so irre Verlustangst... er weiss das im Prinzip, ich habe schon am Samstag gesagt, dass mich so ein Streit sehr mitnimmt, weil ich dann denke, er hat mich weniger lieb... und er meinte nur, nee, so ist das nicht!. Ich denke schon, dass er mich liebt (auch wenn er es nicht sagt), er zeigt es mir quasi die ganze Zeit, wenn wir zusammen sind, und wir hatten einige wirklich schoene Tage - aber das einzige, was bei mir nachwirkt, ist der Streit. (Wir hatten erst 10 Tage Urlaub mit seinen Kindern und das war nervenzehrend fuer alle Beteiligten, zumal ich super erkaeltet war, aber es ist trotzdem gut gelaufen, wir sind ein gutes Team. Danach nur 4 Tage ohne die Kinder...)

Ich sehe ihn morgen, bevor ich eine Woche auf Dienstreise bin, aber habe/hatte das unterschwellige Gefuehl, es ist ihm nicht wichtig, dass wir uns treffen, weil er viel am Haus zu tun hat... was natuerlich meine Verlustangst nur noch weiter antriggert. Wir haben die letzten Monate viel darueber gesprochen/diskutiert und z.T. gestritten, dass und warum das Haus ausserhalb der Arbeit momentan seine Prio 1 ist, und ich habe mittlerweile Verstaendnis dafuer, es ist nur fuer eine begrenzte Zeit und ich helfe gern, insofern haben wir dieses Reizthema eigentlich abgearbeitet... er sagt, er wird ab Oktober deutlich mehr Zeit haben und vor allem flexibler in Bezug auf seine Freizeit sein, wenn die wichtigsten Dinge am Haus geschafft sind... sprach sogar schon von Sommerurlaub naechstes Jahr... er scheint es gar nicht in Frage zu stellen, dass wir auch naechstes Jahr wieder zusammen wegfahren, aber ich kenne ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er oft Luftschloesser baut.

Auf meiner Seite gibt es einige gesundheitliche Probleme, von denen er natuerlich weiss (auch, wie sie mich belasten und oft meine Tagesform beeinflussen. Je nach Schmerz-Level schlaegt sich das natuerlich auch auf meine Laune wieder). Im Oktober steht eine groessere OP an und ich hatte ihn gefragt, ob er danach bei mir im KH (einige hundert km entfernt) sein kann. Er hat jetzt seine Ex gebeten, da die Kinder zu nehmen... was ich ihm natuerlich sehr hoch anrechne.

Woher die Verlustangst kommt, weiss ich ziemlich genau - meine Kindheit war dank emotionalen Missbrauchs seitens meiner Mutter ziemlich fuer'n Ar*** (mein Vater ist gestorben, als ich gerade zu studieren angefangen hatte). Hab' schon mehrfach versucht, das mit Hilfe eines Therapeuten aufzuarbeiten, aber bisher ohne Erfolg (habe momentan sogar Kontakt zu ZWEI Therapeuten, mir war der eine zu nett (jahrelang nur Plauscherei, war mir zu oberflaechlich), aber zu dem neuen / seinen Techniken habe ich keinen guten Draht...). Mein erster (langer) Freund hatte es im ersten Jahr geschafft, mir mit Empathie die Angst zu nehmen (20 Jahre her), da war das dann spaeter kein Thema mehr.

Ich weiss nicht weiter, die Angst quaelt mich so sehr. Wenn wir zusammen sind, ist eigentlich alles ok. Aber die Zeit zwischen unseren Treffen ist, wenn (fuer mich) Dinge ungeklaert sind, einfach so so schwer. Voellig unabhaengig davon, wo ich bin, ob ich mit anderen unterwegs bin etc. - daran liegt es einfach nicht, ich mache (mehr als) genug andere Dinge. Sondern dass es sich anfuehlt, als wuerde das emotionale Band zwischen uns reissen.

10.08.2023 13:56 • #58


DieSeherin
dann seid ihr beide noch nicht so wirklich weitergekommen, oder? immer noch ist er ganz gewaltig gefordert mit kindern, job und haus - und du bist weiterhin voller sehnsucht, mehr abzubekommen?

10.08.2023 14:50 • #59


J
Ich weiss nicht. Wir sehen uns ja deutlich mehr in seiner Freizeit. Die Rahmenbedingungen haben sich deutlich entspannt. Und seine Kinder sich an mich gewoehnt.

10.08.2023 15:16 • #60


A


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