Jeder Mensch braucht auch mal Zeit nur für sich. Das hat nichts mit fehlender Liebe zu tun, wohl aber mit zeitlicher Überlastung.
Fakt ist: im Grunde fehlt ihm die Zeit für eine ausgewogene Beziehung. Und du kompensierst das auf deine Kosten. Und das spürst du ja auch, auch wenn du es immer wieder relativierst.
Ich habe übrigens alles gelesen. Das mit dem aufs Kind projezieren bezog sich darauf, wie du über das Kind sprichst. Nicht, dass ich nicht grundsätzlich verstanden hätte, dass du die Kinder akzeptierst und viel mit einbeziehst.
Aber du siehst das Monster dann doch irgendwo als Störfaktor. Wäre sie angepasster, wäre dein Freund entspannter, hätte mehr Zeit und du mehr von ihm. Das ist doch die Wahrheit, dass du das auf irgendeiner Ebene so fühlst, sonst würdest du diese und weitere Formulierungen so nicht wählen. Unterbewusst.
Tatsache ist, dass du nicht die erste, einzige und letzte Erwachsene bist, die die Verantwortung für einen gemütlichen Alltag dem Kind aufbürdest. Nicht wenige von uns sollten als Kind funktionieren, damit unsere Eltern nicht gestresst waren.
Es kann und darf aber nicht Aufgabe des Kindes sein und deshalb sind solche Formulierungen auch nicht unwichtig. Verantwortlich ist/sind der Vater/die Eltern. Und die verbocken es ja auf einigen Ebenen und Leidtragende sind dann die Kinder und sekundär auch du. Das sollte man nicht schönreden. Indem man das Kind als schwierig betitelt tut man dies aber. Man gibt die Verantwortung ab an das Kind. Weg vom Partner. Das bewusst hervorzuheben bedeutet ja auch, dass man die Einordnung trifft, dass das Verhalten der Kleinen über das altersgemäß in deinen Augen tolerable hinausgeht.
Im Strang zeigt sich immer wieder, dass du die Verantwortung von deinem Partner auf andere Personen (Kinder, Ex)/seinen Job überträgst. Das ist aber falsch. Die Situation entspringt Entscheidungen, die er trifft/getroffen hat und dies zu negieren hilft dir wahrscheinlich dabei, dass du bei ihm bleiben kannst. Denn ein Opfer seiner Umstände verlässt man schlechter, als einen erwachsenen Mann, der einen in Wahrheit mit seinem Verhalten verletzt und Wunden hinterlässt.
Gerade eben •
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