Guten Morgen Aenneken und Gast32!
@ Gast32
Ja, daß es ein täglicher innerer Kampf ist, das ist leider unvermeidlich (außer man würde sich vorübergehend in künstlichen Tiefschlaf versetzen zu lassen ). Aber je öfter man den Kampf gewinnt, um so stärker wird man und um so weniger muß man kämpfen.
Wenn die beiden bereits nach 3 x Sehen zusammengezogen sind, dann kann man sich ja ausrechnen, wohin das führt. So etwas ist einfach nur Schwachsinn, und mich erstaunt es wirklich, daß jemand in diesem Alter nicht etwas weitsichtiger ist ... Denn es gehört schon eine Menge an Naivität, Ignoranz und Illusion dazu, um eine solche Aktion zu setzen.
Daß er Dir fehlt, ist verständlich. Wenn man jemanden liebt und der ist plötzlich weg, ist es ja gar nicht anders möglich, als daß er fehlt. Aber auch der Schmerz dieses Gefühls wird weniger, darauf kannst Du Dich verlassen.
Das mit dem Kontakthalten, das er unbedingt wollte, ist eben auch so eine Sache - was jemand in irgendeiner Situation sagt, das ist nicht wichtig, sondern es zählt allein, was er tut, wie er sich tatsächlich verhält.
Es muß nicht allein die Eifersucht seiner Neuen sein, die ihn davon abhält, mit Dir Kontakt zu haben, sondern es kann und wird wohl mehr daran liegen, daß er selber unsicher ist (solange man noch Gefühle für die/den Ex hat, ist ein Kontakt immer gefährlich, weil er die Unsicherheit steigert, also läßt man es lieber). Und natürlich spielt es auch eine Rolle, daß man in dieser ersten Phase der Verliebtheit alles andere vergißt und ignoriert (wie Du geschrieben hast: er hat nur sie im Kopf) - das kommt erst wieder zurück und gewinnt wieder an Bedeutung, wenn man auf die Nase gefallen ist.
Jedenfalls machst Du es richtig! Im übrigen: laß einfach dem Leben und der Liebe seinen/ihren Lauf - dabei kann keinesfalls etwas Schlechtes oder Falsches herauskommen .
@ Aenneken
Natürlich wäre es schade, wenn alles an bloßer Sturheit scheitern würde - aber wenn sich jemand gleichsam auf seine Sturheit eingeschworen hat, dann nimmt diese nur zu, wenn man sich ihr gewissermaßen nähert. Das ist das Verhängnisvolle: Schaltet jemand auf stur und konfrontiert man ihn mit etwas, das ihn eigentlich zur Einsicht und zum Einlenken bringen würde, dann muß er noch mehr Sturheit entwickeln, um eben die Einsicht zu vermeiden und nicht schwach zu werden. Man kann nur abwarten und hoffen, daß die Sturheit irgendwann von selber zerbröselt ...
Ich habe etwa meiner Ex, einige Zeit nach der Trennung, gemailt: Ich hoffe, daß Du mir irgendwann verzeihen kannst (es gab zwar nichts zu verzeihen, aber bitte, wenn sie sich dadurch verletzt fühlt, daß sie meine Mails vor ihrer Zeit liest, dann ist das eben so).
Daraufhin hat sie mir, offenbar in einem Herzensmoment, geantwortet: Ach, ich habe Dir doch schon längst verziehen ...
Um dann weniger später so richtig loszulegen, mit den groteskesten Vorwürfen, die ihr überhaupt nur einfallen konnten, und in die sie sich selber so hineingesteigert, hineinphantasiert hat, daß sie schließlich gemeint hat, ich habe sie so sehr verletzt, daß sie mir in ihrem ganzen Leben nie mehr verzeihen kann ...
Ja, was soll man machen, wenn jemand davon besessen ist, nicht zu verzeihen? Es ist sinnlos. Weil das zum Selbstläufer wird. Und erkennt der Betreffende in einem hellen Moment, daß es ja gar nichts zu verzeihen gibt, dann erfindet er sich so vieles, daß am Ende herauskommt, es sei überhaupt lebenslänglich unverzeihlich ...
Wie gesagt, eine Sms würde ich gar nicht in Betracht ziehen. Denn damit wirst Du kaum etwas ausrichten. Wenn, dann einen Brief. Wie Du diesen halten solltest, das mußt Du einfach Deinem Gespür überlassen. Solange Du selber nicht weißt, was Du in dem Brief eigentlich schreiben sollst, macht es auch keinen Sinn, einen zu schreiben. Es muß Dir einfach ein Bedürfnis sein, ihm dieses und jenes zu sagen, und sobald sich dieses einstellt, kommen auch die entsprechenden Einfälle und die richtigen Worte.
Liebe Grüße und einen schönen Tag!