Hey, ich bin neu in diesem Forum, bin aber momentan sehr am verzweifeln.
Ich war mit meinem (Ex-) Freund 3 Jahre lang zusammen, wir hatten immer Mal wieder Schwierigkeiten, haben uns aber immer hingesetzt und über alles geredet. Viele Schwierigkeiten kamen von meiner Seite aus, da ich seit mehreren Jahren immer wieder depressive Phasen habe (sie sind wahrscheinlich zum großen Teil biologisch, also genetisch und biochemisch bedingt, war auch 5 Jahre lang in Therapie und habe 2 Jahre lang AD genommen, diese jedoch vor einem halben Jahr abgesetzt, da ich sie nur für eine besonders schwere Zeit gebraucht habe). Ich war (und bin) ihm immer sehr dankbar gewesen, weil er in schwierigen Phasen sehr viel Geduld mit mir hatte. Leider änderte sich auch das über die Jahre, er beschrieb mich dann oft als nervig, wenn es mir nicht gut ging und wollte in der Zeit auch möglichst nichts mit mir zu haben (weder treffen noch telefonieren, obwohl ich ihm immer gesagt habe, es hilft mir einfach mit jemandem zu reden oder eine Umarmung zu bekommen). Das hat mir oft weh getan, aber ich konnte auch verstehen, dass es auch für ihn sehr belastend sein kann.
Vor einem halben Jahr begann ich plötzlich an meinem Gefühlen zu zweifeln. Ich liebte ihn definitiv noch, nur leider fiel es mir zunehmend schwer Zugang zu diesen Gefühlen zu bekommen, da mir der Zugang zu mir selbst fehlte (typischer Selbsthass, den ich immer mal wieder habe). Ich habe ihn darüber aufgeklärt und ihm meine Ängste mitgeteilt. Kurz darauf hatten wir eine 5 wöchige Beziehungspause, weil ich wieder zu mir finden wollte und mir auch über alles im klaren werden wollte, was meine persönlichen Zukunftsvorstellungen angeht. Das hat alles super geklappt und nach der Pause war ich auch wieder total verliebt in ihn und wir haben beschlossen zusammen in den Urlaub zu fliegen.
Vor dem Urlaub hatte ich zwei Wochen lang eine schwere Krise, weshalb ich weider den Zugang zu mir verloren hatte. so fiel es mir während des Urlaubs schwer mich voll und ganz auf alles einzulassen. Ich erzählte ihm davon und auch, dass ich vielleicht ab und zu etwas Zeit für mich brauche, um meine Negativität nicht an ihm auszulassen. Das hat auch für mich gut geklappt indem ich nach dem Frühstück 2 h spazieren ging und wir anschließend etwas gemeinsam unternahmen. Er wurde dann krank, ich habe versucht mich um ihn kümmern, so gut es ging, jedoch war ich auch etwas genervt, weil er ständig gejammert hat, wie schlecht es ihm geht, während ich versucht habe das Beste daraus zu machen (auch als ich selbst krank geworden bin).
Naja, am letzten Tag hat er dann mit mir Schluss gemacht, für mich ziemlich unerwartet, mit der Begründung ich würde ihn nicht lieben und hätte mich mehr um ihn kümmern sollen, mehr liebe zeigen. Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass es mir einfach schwer fällt, in Phasen in denen ich mich selbst nicht liebe, aber dass das nichts mit ihm persönlich zu tun hat. Jetzt herrscht Funkstille, obwohl noch Sachen von ihm bei mir liegen (auch seine Schlüssel). ich bin sehr verletzt, weil ich mir immer weider Mühe gegeben habe mich zu lieben, um ihn lieben zu können, neue Wege aus der Depression zu finden, um ihn nicht mehr zu belasten und er gibt 3 Jahre innerhalb von ein paar Tagen auf.
Ich will mir keine falschen Hoffnungen machen. aber ich weiß auch nicht, wie ich sowas überstehen kann, weil ich es einfach nicht nachvollziehen kann. Vielleicht hat jemand Tipps, was hat euch geholfen? Ist es meine Schuld, weil ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle habe? Hätte ich mehr machen müssen? Ich mache mir große Vorwürfe. aber gleichzeitig bin ich auch einfach nur verletzt.
27.04.2019 12:52 •
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