Hey @Alia38 ,
das Thema kommt ja hier regelmäßig so oder so ähnlich vor. Von mir hier ein paar unsortierte Gedanken dazu:
1. Du bist die Problembesitzerin.
Für ihn ist das Verhalten kein Problem. Du kannst ihn ganz klar bitten, bei der Lösung deines Problems mitzuhelfen, verlangen, dass er es für dich löst, kannst du nicht.
2. Wenn du mit dem Verhalten wirklich nicht umgehen kannst, dann bleiben dir, wie du selber festgestellt hast, nur zwei Optionen: deine Eintellung dazu ändern, oder dich trennen. Ihn für gestört oder zum Bösewicht zu erklären, wird der Sache nicht gerecht.
3. Sein Verhalten an sich ist nicht Beziehungsschädlich. Du sagst, bis auf Insta läuft es rund. (Am Rande hast du noch bemerkt, dass er manchmal aufs Handy guckt, wenn du dabei bist...)
Deine Innere Argumentation beruht also darauf, was dieses Verhalten über seinen Charakter aussagt.
-Du sagst, dass man so etwas in einer Beziehung nicht tut. Was meinst du damit genau? Welches deiner Bedürfnisse als Partnerin wird verletzt? Glaubst du, dass das ein Sprungbrett in die nächste Partnerschaft ist? War er schon mal mit jemand zusammen, den er über Insta kennegelernt hat?
-Du sagst, dass dich die Beliebigkeit stört. Hat er denn in der Vergangenheit oft die Partnerinnen gewechselt? Beliebig bei Insta auf like klicken ist ja was ganz anderes, als bewusst eine Beziehung einzugehen.
Ich würde dir dringend raten, hier nochmal ganz genau hinzuschauen, was dich genau stört und warum.
Sagt sein Instaverhalten wirkich mehr und deutlichere Dinge über ihn aus, als sein komplettes sonstiges Verhalten?
4. Durch die Forderung erschaffst du ein neues Problem: Du stellst ihn vor die Entscheidung Ich oder die Weiber, oder Lösch die Weiber, oder ich bin ganz schrecklich verletzt, was dem ganzen zusätzlliche Bedeutung gibt, und die Fronten verhärtet.
5. Du meinst, das Verhalten ließe sich leicht abstellen. Ich denke, dass bei der schieren Anzahl dieses Verhalten schon eine wichtige Funktion für ihn haben wird. Vielleicht ist er sich dessen selber nicht bewusst. Trotzdem ist es auch nicht dein Recht, dass er dieses Verhalten heilen muss.
Problematisch wäre das Verhalten für mich, wenn dadurch z.B. viel Zeit von der Partnerschaft oder vom sonstigen RL abgezogen würde. Das kann ich jetzt bei dir so nicht erkennen.
6. Ich bin sehr erstaunt, dass für dich 1000 voll schrecklich waren, und 500 voll ok. 500 ist immer noch eine Zahl, die komplette Beliebigkeit zeigt, und wo man gar nicht die Möglichkeit hat, den einzelnen Menschen wirklich wahrzunehmen. Ich meine, selbst wenn er auf jedem Profil nur 2min täglich verbringen würde, wäre er über 16h beschäftigt... Da er das offensichtlich nicht ist, sind es also größtenteils Karteileichen. Sammelkarten, die im Schrank verstauben. Was ist der unterschied zwischen 990 Karteileichen und 490 Karteileichen? Ich meine, ich weiß, dass hinter den ganzen Profilen Menschen stecken, aber offensichtlich geht es ja deinem Freund nicht um die Menschen, sondern nur um die Zahl hinter folge Ich
7. Für ich ist das eines der Dinge, die an unseren digigtalen Leben allgemein problematisch ist: Früher waren die Gedanken frei. Jetzt sind viele Gedanken durch unsere Handys in schriftlicher Form festgehalten oder über Social Media nachverfolgbar. Ich denke, hier bräuchte es, gerade in Partnerschaften, eine bewusste Kultur des dem anderen seine Gedankenfreiheit und Privatspäre lassens. Du könntest ihn z.B. bitten, den Frauen mit einem anderen Account zu folgen, den du nicht kennst.
Nachtrag 8. Wenn ich das immer lese, dass es ja wurscht wäre, wenn er Kerlen folgt, dann denk ich mir immer: Na toll, und meiner ist bi.. Was mach ich jetzt? Ihn im Keller einsperren?
23.06.2024 17:33 •
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