Freund klammert und braucht zu viel Aufmerksamkeit

@Tin_ Naja, es hilft, sich ein wenig in Rage zu reden, vor einem schwierigen Gespräch...

Naja, wenn man deiner Selbstdarstellung hier glaubt, hast du ja auch kein Abgrenzungsproblem.

Und ja, ich hatte damals keine Ahnung, wie ich mich aus dieser Beziehung lösen könnte, geschweige denn wie ich ein Trennungsgespräch führen könnte, und noch weniger, wie ich es schaffen könnte, nicht wieder einzuknicken.
Also, ja, ich würde mir immer wieder selber erzählen, warum ich die Trennung wirklich notwendig finde, und warum ich nicht einknicken werde.
Schließlich ist es ein Trennungsgespräch, und nicht ein lösungsorientiertes Konfliktgespräch.

Zitat von Bea239:

Wenn ich nicht vorher auflege…denke dafür bin ich aber nicht abgeklärt genug, hasse das wenn da was ungesagt im Raum stehen bleibt…anderseits werd ich wohl kaum alles anführen was mich stört, da das wiederum zu Diskussionen führt da er das wahrscheinlich komplett anders sieht

Oh je Bea, ich schick dir erst mal ne große Portion Kraft und Klarheit.
Ich bereite mich auch gerade auf ein schwieriges Gespräch vor, aber mit meiner Freundin.
Ich habe mir vorgenommen, im Vorfeld eine Nachricht zu schreiben, was auf der Agenda stehen wird, und unter welchen Umständen ich das Gespräch abbrechen werde.
Vielleicht auch eine Idee für dich?

Schreib ihm vorher eine Nachricht:
Du, ich werde das ganze leider beenden, weil... (wirklich nur ganz kurz, so wies Ayaka vorgeschlagen hat)
Ich finde es aber anständiger, dir das nochmal persönlich zu sagen, ich will aber nicht, dass dieses Gespräch aus dem Ruder läuft. Deshalb werde ich bei Vorwürfen und Versuchen, mich umzustimmen, sofort auflegen und dann auch nicht mehr erreichbar sein. Wenn du unter den Vorraussetzungen auf das Gespräch verzichten willst, verstehe ich das auch, und wünsch dir von Herzen alles Gute und dass du eine Liebe Frau findest, die dir all das geben kann, was du dir wünscht.

Und dann natürlich auch durchziehen, das mit dem Auflegen und nicht mehr erreichbar sein. Wobei dann natürlich schon die Frage ist, wofür das Telefonat noch gut sein soll...

Ich glaube auch, dass du damit auf taube Ohren stößt. Er hat ein Bedürfnis und da kommst du mit deinen Bedürfnissen, Verpflichtungen, Rechten, Wünschen und Erklärungen sehr wahrscheinlich nicht gegen an. Solche Leute erreichst du damit nicht. Und bevor sie sagen:Ja, ok. Ich verstehe und nehme mich zurück! werden sie dir das Wort dermaßen im Mund umdrehen, dass du hinterher selber nicht mehr weißt was richtig und falsch ist. Gerade weil du schon angeschlagen bist, solltest du von dem Gedanken, etwas nicht im Raum stehen lassen zu wollen, abrücken. Tu das was dir gut tut und wenn du merkst, du kommst nicht weiter und er übt schon wieder Druck, emotionale Erpressung und Manipulation aus, dann beende das Gespräch. Du kannst später ja immer noch per Textnachricht alles klarstellen, aber mach dich doch nicht so angreifbar. Du trennst dich ja nicht, weil er so ein verständnisvoller Mann ist, sondern eher das Gegenteil. Wem willst du was beweisen?

Außerdem muss dir der Ablauf bzw die Funktion einer Trennung bewusst sein. Du informierst ihn nicht, um das hinterher auszudiskutieren (da hat sowieso jeder seinen Standpunkt und wird davon nicht abrücken), sondern du tust das um dich vor weiteren Belastungen zu schützen. Das ist ein Lernprozess. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass du vergebens hoffst, dass er am Ende ein Einsehen hat und deine Entscheidung ohne weiteres versteht/ akzeptiert. Erstmal wird dann sein Panikmodus anspringen und er wird versuchen dich zu beeinflussen und umzustimmen. Vernünftig drüber reden kann man auch noch, wenn der erste Schock überwunden ist. Nach ein paar Tagen oder Wochen.

Zitat von Tin_:

Warum sagst du ihm nicht die Wahrheit? Dass deine Gefühle abgeflacht sind und du deswegen keine Perspektive für euch siehst? Ich bin ein Freund ...

Dem stimme ich absolut zu. Wenn die Gefühle nicht (mehr) ausreichen, gibt es nichts mehr zu diskutieren.