Freund braucht Zeit und wünscht sich Pause

L
Hallo zusammen, ich habe mich hier angemeldet, weil ich von dem Ende einer Affaire/Beziehung etwas überrumpelt wurde und gerne eure Meinungen und Gedanken zu meiner Geschichte lesen möchte.


Die Beziehung
Ich habe vor einem guten Jahr einen Mann kennengelernt, es hat auf beiden Seiten sofort ziemlich geknallt. Wir haben uns regelmäßig getroffen, viel erzählt, im Bett lief es gut. Wir hatten eine richtig gute Zeit und mochten uns sehr gerne, aber es war von beiden Seiten aus keine Liebe. Wir haben die Zeit miteinander genossen und locker auf uns zukommen lassen, ob sich tiefere Gefühle entwickeln. Für mich hat sich das alles sehr natürlich und entspannt angefühlt, er hat sich auch nie gegenteilig geäußert - und wir haben eigentlich immer sehr offen geredet.
Nach etwa einem halben Jahr zog er aus beruflichen Gründen um. Durch die Entfernung haben wir uns zwar im Alltag voneinander entfernt, aber sobald wir zusammen waren, war es so schön wie früher. Da wir uns nicht gegenseitig die große Liebe versprochen haben, war diese Situation für uns beide in Ordnung. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass wir ein Paar geworden wären, wenn die Entfernung nicht dazwischengekommen wäre.

Er ist Afrikaner, schon seit dem Studium in Deutschland. Er hat hier ein gutes Umfeld, Freunde, Hobbies, Arbeit und ist hier glücklich. Seine Familie wünscht sich allerdings sehr, dass er nach Hause kommt. Das nagt an ihm, weil er sie auf keinen Fall enttäuschen will. Man widerspricht den Eltern nicht, das bringt Schande über die Familie - andere Länder, andere Sitten. Ich weiß, dass ihn diese Situation sehr beschäftigt und verstehe das. Es würde mir vermutlich auch nicht anders gehen.

Das Ende
Er ist über die Weihnachtsfeiertage für vier Wochen zu seiner Familie gefahren, seitdem habe ich nicht mehr viel gehört. Er meldete sich plötzlich selten von sich aus und beantwortete meine Nachrichten häufig erst Tage später. Er hat mich solange abgeblockt, bis ich ihm gesagt habe es wirke, als hätte er kein Interesse mehr und ob er mir nicht erklären möchte was los ist.

Auf meine Frage hin hat er erklärt, er hätte im Moment viel um die Ohren und müsste erstmal in seinem Leben Ordnung schaffen, daher wünscht er sich eine Pause und Zeit.
Ich weiß, was bei ihm los ist und verstehe das - aber mich verletzt die Art und Weise wie er das (nicht) kommuniziert hat, dass er mich abgeblockt und ignoriert hat, weil es für ihn in dem Moment einfacher war. Ich vermute, er hatte die Hoffnung, dass ich von alleine das Interesse verliere und gehe und ihm so die unangenehme Aufgabe mir die Situation zu erklären erspart bleibt. Diese Abwertung meiner Person und unserer Beziehung hat mich enttäuscht und verletzt.

Ich habe darauf geantwortet, dass er sich entspannen und Ordnung schaffen soll, tun soll was sich für ihn gut anfühlt und wir dann weitersehen. Er bedankte sich für das Verständnis und seitdem ist Funkstille.

Wir haben uns also nicht im Bösen getrennt (wohl auch, weil wir keine gemeinsamen Zukunftspläne etc. hatten und es noch sehr locker und entspannt zwischen uns war) und er weiß nicht, wie unfair ich die Vorgehensweise fand. Ich habe vor, dass beim nächsten Treffen - sollten wir uns wiedersehen - anzusprechen, damit er weiß wie es mir ging und mir beim nächsten Mal direkt sagt wenn er mal seine Ruhe braucht.
Ich fand es nicht sinnvoll, ihm diesen Vorwurf direkt in der Trennungssituation zu machen, da ihm das bestimmt nicht leicht gefallen ist.

Ich habe nicht viel Trennungserfahrung, bin aber relativ sicher, dass Pause nur das nettere, einfachere Wort für Trennung ist. Wir sind in der Zeit wirkliche Freunde geworden, daher würde er mir schon sehr fehlen, wenn ich nie wieder etwas von ihm hören sollte.

Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten?
Würdet ihr es als schöne Erfahrung und gute Zeit abhaken und ihn vergessen? Oder nach einer Weile mal nachfragen, wie es ihm geht/ob sich die Lage beruhigt hat?

Ich danke euch für´s durchlesen und für den ein oder anderen Tipp.

24.01.2018 13:25 • #1


L
Worum geht es dir denn? Beide nicht verliebt, keine Zukunft in Planung. Er ohnehin in einer Stadt. Wobei ich nicht ja nachvollziehen, wie es von beiden Seiten knallen kann so ohne Gefühle?

Für mich liest sich das wie gegenseitige Zeitverschwendung in Puncto Liebe. Wenn du ihn jedoch als Freund behalten willst, wird das wohl kein Problem sein, da ich vermute dass die Erwartungshaltung von deiner Seite aus wegfällt (unabhängig, ob real oder nur Einbildung). 6 müsste dabei natürlich gestrichen werden.

Ich weiß, was bei ihm los ist und verstehe das - aber mich verletzt die Art und Weise wie er das (nicht) kommuniziert hat, dass er mich abgeblockt und ignoriert hat, weil es für ihn in dem Moment einfacher war.

Diesen Satz solltest mal genauer unter die Lupe nehmen. Er kommuniziert deiner Meinung nach nicht und du durch die Blume. Was ist denn so schwer daran einfach mal die Wahrheit zu sagen, wenn einen etwas stört? Bitte nicht immer, aber sich so ganz hinter einer Schutzmauer zu verstecken wirkt halt auch nicht zielführend! Männer verstehen diese aja, nene alles gut-Sprache einfach nicht.

24.01.2018 14:52 • #2


A


Freund braucht Zeit und wünscht sich Pause

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Islantilla
Wo liegt das Problem ? Es war doch nichts ernstes ? Ich glaube, du hast einfach zu viel erwartet, wie er sich dir in dieser Situation gegenüber verhalten soll. Manchmal läuft es eben nicht so wie man es sich wünscht und damit muss man klar kommen. Ich würde ihm jetzt erst mal die Pause lassen. Warte ca. drei Monate und wenn dann nichts passiert - vergiss ihn einfach. Ich bin nicht ausländerfeindlich, aber ich an deiner Stelle würde nie etwas mit einem Nicht-Deutschen anfangen. Da gibt es einfach zu viele Unterschiede.

24.01.2018 15:11 • #3


L
Doch doch, Gefühle waren im Spiel - nur eben keine tiefe Liebe. Verknallt waren wir beide von Anfang an. Durch die Entfernung hat es sich verändert, aber vielleicht wäre es auch ohne Umzug auseinander gelaufen. Wer weiß...

Vermutlich habe ich wirklich zuviel erwartet.
Die Pause lasse ich ihm in jedem Fall. Warum soll ich mich jemandem aufdrängen, der mich nicht will?

Ich habe mich nicht hinter einer Schutzmauer versteckt, ich fand nur eine verletzte Erwiderung auf seine Antwort in der Situation nicht zielführend. Sollten wir uns nochmal sehen werde ich ihm das sagen. Schon allein, damit das kein zweites Mal passiert.

Und die deutsch-afrikanischen Unterschiede fand ich super, wir haben uns in den meisten Dingen ganz gut ergänzt.

24.01.2018 15:21 • #4




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