Zitat von WeissesPapier:Das Gefühl, daß irgendwas komplett falsch läuft, ohne daß man etwas tun kann. Daran geht eine Beziehung kaputt.
ich bringe mal den aspekt in diese diskussion rein, dass auch die betroffene person langsam 'kaputt' geht.
über lange zeit sich selbst und seine eigenen gefühle für eine andere person betreffend zu unterdrücken, geheim zu halten, das zerrt auch ander eigenen substanz. auch der der betrügt, betrügt ja auch sich selbst.
er steht ja auch nicht offen zu seinen eigenen gefühlen.
und so wird nicht nur vertrauen im aussen zerstört, sondern die person zerstört sich selbst von innen her.
in vielen dieser diskussionen geht es um den anderen. doch ich frage in die runde: was ist mit dem, der betrügt?
ich merke, dass gerne der betrogene nicht wahrgenommen werden will.
er ist der böse. der, der schuld hat. der der bestraft werden soll.
doch ich kenne keinen menschen, ob mann oder frau, der so berechnend ist, so gefühllos ist, dass er ohne skrupel und moral betrügt.
der betrogene sitzt in einem dilemma. egal was er tut, er hat den schwarzen peter in der hand. verhält er sich so, ist die eine partei verletzt. verhält er sich anders, ist die andere partei verletzt.
auch ich bin für ehrlichkeit. doch aus dem grund, dass wenn ich ehrlich zu mir bin, dann kann ich ehrlich nach aussen sein.
was nützt es, nach aussen ein leben zu leben, weil moral und gesellschaft und pflichtgefühl mich lenkt. in sich selbst gehen und sich ehrlich fragen, was will ich.
doch das können die wenigsten.
auch eine betrogene ruft in ihrem schmerz leichter: er soll leiden.
weil sie durch sein leiden von ihrem schmerz abgelenkt wird?
wo ist die ehrlichkeit bei der betrogenen. zu sagen, mir zerreißt die neue situation. mir wird mein bisher gewohntes leben genommen und jetzt liegt es an mir wieder einmal aktiv und bewusst mit meinem partner zu agieren. und dies mit größtem schmerz in mir.
auch die betrüger leben in ihrem gewohntem umfeld lieber mit schmerz.
das eine ist gewohnt und angenehm. das andere ist ungewohnt und prickelnd.
doch wo stellen sie sich der ehrlichkeit und dem schmerz, offen zu sein und
die personen daran teilhaben zu lassen, an der veränderung, die es auch betrifft?
mein erkenntnis ist nun diese: sobald der mensch neuen, ungewohnten schmerz erahnt, dann fürchtet er sich so, dass er diesen schmerz nicht
auf sich nehmen will. den gewohnten schmerz, den kennt er, das hält er aus.
das hat ihm das leben bisher gezeigt.
zum abschluss meiner gedanken möchte ich sagen, dass die gedanken sind.
die vergehen. das auch schmerzen vergehen, wenn die person dazu bereit ist, die schmerzen loszulassen. sei es, der betrügt, oder die betrogen worden ist.