Zitat von Zerrissener:Danke für Deine Überlegung/Darstellung im ersten Teil. Im zweiten Teil - ich spreche natürlich von mir (und ja jetzt werden wieder einige aufschreien was das für ein Blödsinn ist und was ich für ein heuchler bin und und und) dass ich soetwas ja noch nicht gemacht hatte. Es ist ja nicht so dass ich ständig ...
Nochmal zu Deiner Frage.
Wie gesagt würde ich mir als erstes überlegen, ob der Mensch mir soviel bedeutet,
bzw. wir uns gegenseitig soviel bedeuten, dass es sich lohnt, das zu analysieren
und sich damit auseinanderzusetzen. Oder ob ich diesen Invest garnicht mehr tätigen will.
Ich kann das Beispiel von mir selbst nennen, es ist schon über 10 Jahre her,
da war ich mit jemandem zusammen, der ziemlich illoyal war.
Ein Schürzenjäger. Er war nicht zufrieden mit seinem Job, hatte wenig Selbstwert.
Das kompensierte er über Frauengeschichten.
Als ich herausfand, dass er mich hintergangen hatte, analysierte ich rückblickend
verschiedene Situationen, in denen ich bereits ein schlechtes Gefühl gehabt hatte.
Ein Teil von mir hatte es durchaus gewusst. Aber nicht wissen wollen
Ich entschied mich für die Trennung, da ich ihn als charakterschwach und vor allem
als emotional labil erlebt hatte.
Zwei Jahre später trafen wir uns zufällig. Tranken einen Kaffee.
Und siehe da, er bestätigte mir, dass die ganzen Situationen, in denen ich
Diagnose: komisch gefühlt hatte, tatsächlich mit seinen notorischen
Frauengeschichten in Zusammenhang gestanden hatten.
Er sagte sogar wörtlich: Ich habe immer gemerkt, dass Du was merkst.
Gleichzeitig versuchte er mich wieder anzubaggern, obwohl er zu
diesem Zeitpunkt wieder in einer festen monogamen Beziehung war.
Ich habe natürlich dankend abgelehnt.
Daher denke ich, es gibt schon Menschen, die ändern sich dbzgl
nicht und es ist chronisch.
Seitdem denke ich, dass ich einen ganz guten Instinkt habe.
Weil bei den Partnern, die treu waren, hatte ich nie dieses komische
Gefühl wie bei diesem Mann.
Ich würde also, wenn das ein Partner wäre, wir gesagt, entweder
gehen, wenn ich das Gefühl habe, seine Illoyalität ist stärker als
die Beziehung.
Wenn es allerdings tatsächlich mein Ehemann wäre, die Beziehung
sehr wertvoll, würde ich vermutlich über längere Zeit prüfen,
was meine Intuition dazu sagt. Wie gesagt, ob ich grundsätzlich wieder vertrauen kann.
Off topic: das Thema ist mir übrigens nur bei Männern begegnet, die
mit sich selbst nicht im Reinen waren.
Mit ihrem Leben, Lebenssinn oder Potential.
Sie wussten nicht, was sie wollten.
Bei Frauen und in anderen Bereichen.
Wenig Selbstwert. Wenig Prinzipien.
Vielleicht auch ein gewisser Frauenhass oder Verachtung.
Ich will nicht verallgemeinern, aber das ist meine persönliche Erfahrung.
All diese Aspekte würden bei meiner Entscheidung eine Rolle
spielen, ob ich Potential sehe, dass der Mann so an sich arbeitet,
dass er zufrieden ist mit seinem Leben, ohne über Frauengeschichten
seinen Selbstwert oder seine Leere kompensieren zu müssen.
Aber natürlich auch meins Seite: sprich, ob ich den Mann wirklich
noch liebe. Ob ich mich noch anfassen lassen kann von ihm.
Ob ich glaube dass wir als Paar ihm wichtig genug sind, an sich zu
arbeiten....
Es gibt kein Rezept für sowas. Jede Frau wird anders reagieren.
Von: ich bin weg zu, kein Thema, ich verzeih Dir, weiter gehts.
Ich liege irgendwo in der Mitte.