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Fremdgehen kann jedem passieren - wie dann vertrauen?

A
Zitat von So-What:
Ich habe noch nie verstanden, warum Menschen an diesen Worten an diesem einen Tag, in der von Haus aus verlogenen Kirche, bis ans Ende ihrer Tage gemessen werden. Das Leben ist eine Momentaufnahme. Niemand kann es planen, nur so gut es geht es versuchen und für sich einen Plan haben. Der Plan, nie zu betrügen, sollte aber ganz selbstverständlich bei jedem ganz oben auf der Liste stehen.

Ich sehe das auch so.

Was man an diesem Thread auch sieht, es ist für einige unmöglich eine Diskussion zu führen, die die eigenen Gefühle einfach mal außen vorlässt. Wir leben im Hier und Jetzt. Was morgen ist, kann niemand sagen. Wir haben eine Ahnung, ja, weil wir Vorsätze und Wünsche haben. Aber Garantien haben wir nicht.

Ich kann aber auch sagen, dass ich diese Weitsicht erst mit den Jahren erlangt habe. Als ich jung war, hätte ich Dinge garantiert, nie zu tun oder ganz sicher zu tun, die später völlig abstrus oder irrelevant waren.

24.04.2024 11:53 • x 2 #916


L
Zitat von Kuddel7591:
Meinst du nicht auch, dass Unterstellungen zu bescheinigen, in grober Art Vorwürfe sind, die meist jeder Grundlage entbehren?!

Nö, auch wenn die Frage nicht an mich ging.
Die Protagonisten der Ehe 2.0 mussten sich hier einiges anhören ohne etwas preisgegeben zu haben und es wurde somit klar unterstellt.
Ich denke, das Gestalten einer Ehe 2.0 erfordert etliches an Skills, Ehrlichkeit, Arbeit aber auch an bestimmten Voraussetzungen, damit eben nichts zurück bleibt an Schmerz, Büßerhemd, Misstrauen und so unendlich viel mehr.
Ich empfinde diese Art Ehe in ihrer Wahrhaftigkeit ziemlich selten und habe grosse Achtung vor Paaren, denen dieses gelingt und mir erschließt sich der Sinn des madig machens nicht, auch wenn man es selbst anders handhaben würde.

24.04.2024 11:55 • x 8 #917


A


Fremdgehen kann jedem passieren - wie dann vertrauen?

x 3


Fidschicat
Zitat von Lizzzy:
Nö, auch wenn die Frage nicht an mich ging. Die Protagonisten der Ehe 2.0 mussten sich hier einiges anhören ohne etwas preisgegeben zu haben und es ...

Word!

24.04.2024 11:58 • x 1 #918


A
Zitat von ElGatoRojo:
Argumente habe ich bisher nicht gelesen. Nur Unterstellungen, dass Menschen mit Ehe 2.0 quasi Betrüger unterstützen

Exakt!
Zitat von Lizzzy:
Ich denke, das Gestalten einer Ehe 2.0 erfordert etliches an Skills, Ehrlichkeit, Arbeit aber auch an bestimmten Voraussetzungen, damit eben nichts zurück bleibt an Schmerz, Büßerhemd, Misstrauen und so unendlich viel mehr.
Ich empfinde diese Art Ehe in ihrer Wahrhaftigkeit ziemlich selten und habe grosse Achtung vor Paaren, denen dieses gelingt und mir erschließt sich der Sinn des madig machens nicht.

Richtig! Wieviel Partnerarbeit dies voraussetzt, ist wohl manchen nicht klar. Für mich eine sehr charakterstarke Partnerschaft. Da wird derjenige als Mensch mit Wünschen gesehen, der zwar nicht perfekt ist, aber eben menschlich. Sich mit Problemen auseinandersetzen zu wollen und zu können, ist gerade nach einem solchen Betrug nicht leicht. Wenn es ein Paar schafft, dann kann man nur den Hut ziehen.

Es geht doch im Endeffekt, wie tief ist eine Partnerschaft, dass sie auch schwerwiegende Probleme meistern kann. Nur zu brüllen, ich betrüge nicht, basta oder zu sagen, wenn ich den Kerl erwische, der mit meiner Frau gepennt hat, dann gibt´s Ärger zeigt noch lange nicht, dass diese Menschen wirklich fähig sind, eine wirklich gesunde Partnerschaft zu führen. Ich habe daran meine Zweifel.

24.04.2024 12:01 • x 4 #919


B
@Gastxy45
Viele Worte um nichts, lieber @Gastxy45

Kannst du dir vorstellen, dass diese Grundsatzdiskussion, nichts mit einer Ehe 2.0 zu tun hat.
Hier geht es nicht um eine oder mehrere Einzelpersonen sondern um etwas Allgemeines, dass sogar außerhalb von zwischenmenschlichen Beziehungen Wirkung zeigt.

Nicht mehr.

Die Diskussion hat auch nichts mit meiner Historie zu tun. Insofern verstehe ich nicht so ganz worauf du hinaus willst.

Aber da du schon wertend(!) aussagt: wie kommst du auf die Idee, dass wir uns in unserer Historie etwas vormachen?

Ich brauche mir nichts schon reden. Meine Frau hat mich betrogen. Damit hat sie gegen unsere Vereinbarung ( die zwar nie explizit besprochen wurde) verstoßen und mich massiv verletzt.
Und jetzt?
Wir haben beide beschlossen, dass wir uns neu kommitten und sind Mal los marschiert. Die Motivation dazu war vielschichtig, aber mit Sicherheit nicht aus einer Position der Stärke.
Und auf dem Weg ist viel passiert. Ua die Erkenntnis, dass wir einander verzeihen
Es ist ja nicht so, dass ich keine Anteile am scheitern unserer ersten Beziehung hatte.
Und noch viele andere Dinge, die hier zu weit führen.
Wir haben beide mit der Vergangenheit abgeschlossen, genießen die Gegenwart und freuen uns auf unsere Zukunft.
Und wie ich schon schrieb, die Tatsache dass ich die Zukunft nicht beeinflussen kann, macht mich nicht weiter nervös. Ich habe da vertrauen in mich und meine Frau.

24.04.2024 12:04 • #920


B
Wie soll ich es nur richtig ausdrücken:

Natürlich bin ich auch stolz darauf, dass wir neu zusammen gefunden haben.
Und aus meiner Erfahrung kann ich jedem nur raten, wenn alles in Trümmern liegt, zu schauen, was denn möglich ist.

Denn unabhängig ob man sich neu kommittet oder nicht, kann man so viel lernen, was später im Leben einfach nützlich ist.

Wenn Paare sich aufgrund eines Betruges sich trennen, ist das auf gar keinen Fall verwerflich. Ich fände es nur unendlich schade, nur seinen schmerz zu ertragen, ohne zu reflektieren und zu lernen.

24.04.2024 12:13 • x 2 #921


B
@Lizzzy
Das madig machen ist der Unwille sich mit der Verletzung zu beschäftigen.
Vor lauter Schmerz will man möglichst schnell zu einem guten Gefühl zurück.
Und natürlich spielt Stolz eine große Rolle.

24.04.2024 12:16 • x 3 #922


Pfeifchen
Zitat von BernhardQXY:
@Lizzzy Das madig machen ist der Unwille sich mit der Verletzung zu beschäftigen. Vor lauter Schmerz will man möglichst schnell zu einem guten Gefühl zurück. Und natürlich spielt Stolz eine große Rolle.

Das kann ich (und man darf mir hier gerne Charakterschwäche unterstellen) tatsächlich bestätigen.
So ehrlich bin ich, bei mir war das auch Grund des Cuts.
Allerdings gehe ich bei einer Ehe 2.0 davon aus, dass beide das zu nahezu 100% wollen. Dann ist die Arbeit auch sinnvoll. Da mein Ex ja nichtmal wusste, was er wollte, hatte das für mich keinen Zweck. Das war mir schlicht zu wenig und ich wollte nicht seine Zweifel aushalten müssen und dann am Ende wäre er vielleicht doch gegangen.

Und dazu: Dass ich das alles beendet habe, gab mir ein bisschen Kontrolle zurück. Das war mir in dem Fall wichtig.

24.04.2024 12:22 • x 4 #923


B
@Pfeifchen
Ja, aber du drehst dich nicht einfach um.

24.04.2024 12:26 • #924


S
@Admaro
Zitat von Admaro:
Ich könnte das tatsächlich, wenn nicht im gleichen Atemzug suggeriert wird, die die das nicht handhaben, mangelndes Wertesystem oder charaterlos sind.

Meinungen haben und teilten, ist genau durch solche Abwertungen in einer Diskussion mit unterschiedlichen Ansichten unmöglich.


Erklär mir doch bitte wo du hier eine Abwertung einer anderen Meinung siehst?


Zitat von SchlittenEngel:
Und könnte man nicht auch einfach akzeptieren, dass es eben Menschen gibt, die das für sich ausschließen?

Das Thema ist doch durch und es gibt dazu offensichtlich unterschiedliche Ansichten

24.04.2024 12:26 • #925


Pfeifchen
@BernhardQXY Wie genau meinst Du das?

24.04.2024 12:26 • #926


ElGatoRojo
Zitat von Mosaik:
Wenn ich im Kopf habe, meinem Partner kann es jederzeit passieren, dass er mir fremdgeht, woher nimmt man dann das Vertrauen?

Mehr war doch auch die Ausgangsfrage nicht. Und eben die Folgerung, dass Vertrauen eben Vertrauen ist und keine 100 % Sicherheit für die Zukunft bietet und logischerweise auch nicht bieten kann.

24.04.2024 12:27 • #927


B
Zitat von Pfeifchen:
Allerdings gehe ich bei einer Ehe 2.0 davon aus, dass beide das zu nahezu 100% wollen. Dann ist die Arbeit auch sinnvoll. Da mein Ex ja nichtmal wusste, was er wollte, hatte das für mich keinen Zweck. Das war mir schlicht zu wenig und ich wollte nicht seine Zweifel aushalten müssen und dann am Ende wäre er vielleicht doch gegangen.

Das sind Entscheidungen, die du für dich getroffen hat und niemand hat die Kompetenz oder das Mandat darüber zu richten.

24.04.2024 12:27 • #928


B
@Pfeifchen
Dass du dich nicht einfach umdrehst?
Na das zeigen doch die mehr als 300 Seiten in deinem Thread.

24.04.2024 12:29 • #929


P
Zitat von Lizzzy:
mir erschließt sich der Sinn des madig machens nicht, auch wenn man es selbst anders handhaben würde.

mir schon
Sich über andere erheben ist schon immer ein probates Selbsthilfe Mittel für einen bestimmten Typus Mensch gewesen.

In diesem Fall die eigene Charakterstärke, das höhere Moralempfinden/Wertesystem etc. zu betonen - meines Erachtens ist das ein reiner Schutzmechanismus.

Instabilität untermalt durch Polemik und das fanatische Beharren auf die eigene Bedeutsamkeit. Klassiker im Grunde.

24.04.2024 12:30 • x 2 #930


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