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Fremdgehen aus Sicht eines Fremdgehers

paulaner
Zitat von Emmallein:
Dennoch juckt es mich manchmal, das eine oder andere selbst zu machen und immer mehr bin ich da auf seine Hilfe angewiesen. Die nun ausgerechnet von ihm zu erhalten, ist eine Demütigung, die ich nur schwer ertragen kann.

Siehst du...genau diese Einstellung ist das, was ich (und andere wahrscheinlich auch) nicht verstehen kann.

Warum ist es in einer Ehe, in der vor 15 Jahren etwas Schlimmes vorgekommen ist, demütigend, wenn man vom EP Hilfe bekommt?
Warum sollte er dir nicht helfen?
Als Bestrafung? Nach 15 Jahren?
Versuch doch mal dich von diesem Schuld-Denken zu lösen.

15.12.2021 10:38 • x 2 #451


P
Zitat von Emmallein:
Die nun ausgerechnet von ihm zu erhalten, ist eine Demütigung, die ich nur schwer ertragen kann.


Ach liebe Emmallein, dein Ehemann tut das nicht aus Pflichtgefühl. Er tut es, in guten wie in schlechten Zeiten.
Das nennt sich Liebe, auch wenn Liebe weh tut, dir oder ihm in dem er dir nun helfen muss.

Wäre er nicht da, wer würde es dann tun? Nimm es als Geschenk an. Mach es dir nicht noch schwerer.
Ich weiß, du willst dass nicht, du willst seine Frau sein und als diese gesehen werden. Ich weiß das es ein Gefühl von Würdelosigkeit ist, ich sehe es täglich in meinem Job.

Aber du würdest deinem Mann weh tun, wenn du seine Hilfe nicht annimmst.

Zitat von Emmallein:
Vielleicht sogar in diesem Forum, falls es hier noch jemanden interessiert.


Mich interessiert es.
Auch wenn ich sagte, das es mir eine Lehre ist, Dinge nicht zu tun die du getan hast.
Aber niemand ist ohne Sünde, ich nicht, wir alle nicht.

15.12.2021 10:43 • x 3 #452


A


Fremdgehen aus Sicht eines Fremdgehers

x 3


B
@Emmallein
Zitat von Emmallein:
Bis daß der Tod uns scheidet. Das haben wir noch geschworen und es tatsächlich auch so gemeint.

Zitat von Emmallein:
Die nun ausgerechnet von ihm zu erhalten, ist eine Demütigung, die ich nur schwer ertragen kann.

Besagt ein Eheversprechen nicht auch in guten wie in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit ?!
Ich wünsche dir, dass du dir selbst verzeihen kannst und die Liebe deiner Familie voll annehmen kannst!

Ich finde deine Geschichte auch sehr interessant und würde mich freuen weiterhin von dir zu lesen

15.12.2021 11:08 • #453


bifi07
Ich habe nie verstanden, warum man fremd geht und das auch nicht toleriert, aber auch ich hatte meinem Ex damals eine Chance gegeben, auch wenn ich wusste, dass es vorbei war.
Aber 28 Jahre wirft man nicht einfach so weg!
Er hingegen meinte, dass er sich für mich entschieden hätte, nur um Ihr dann hinterher zu laufen. Er hat eigentlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann, daher denke ich, dass er sich im Grunde schon lange anders entschieden hatte. Wie es mir in dieser Zeit und auch nach der Trennung, als er mir noch eine Zeit lang Hoffnungen gemacht hat, ging, war ihm wohl egal.
Ist schon traurig, wie ein geliebter Mensch sich von einem Moment zum anderen so verändern kann.

Daher kann ich gut verstehen, wie sich dein Mann fühlen muss, denn auch du hast dich ja verändert, wie du ja auch selbst schreibst.
Es war und ist sicher für euch beide ein Stück harte Arbeit!

Ich glaube, dass das Vergeben und Vergessen eher in ganz seltenen Fällen funktioniert. Meistens bleibt doch ein schaler Beigeschmack zurück.

15.12.2021 15:58 • x 3 #454


A
Zitat von Sorgild:
Allerdings sollte man sich eingestehen, überhaupt diese Entscheidung getroffen zu haben. Und das nicht auf Andere, die Umstände oder was weiß ich schieben. Dann fällt es auch vielleicht einfacher, falsche Entscheidungen zu korrigieren. Wann auch immer das sein mag.
Wer das nicht tun will, bleibt eben so liegen.


Prinzipiell gebe ich dir Recht. Nur darf man auch nicht außer Acht lassen, dass die Umstände maßgeblich zu einer Entscheidung beitragen.

Beispiel:
Wenn man in Wohlstand aufwächst ist es natürlich ein leichtes Diebstahl zu vermeiden und scharf zu verurteilen.
Wäre man in existenzbedrohender Armut geboren würde man sicher anders denken und handeln (reines Beispiel bzgl. Umstände und Entscheidung).

Sich fremd zu verlieben kann jedem Menschen passieren.

Und dann kann auch die Gelegenheit sowie ein kurzer schwacher Moment ausreichen, um sich auf einen Seitensprung einzulassen.

Ich glaube, das ist auch im Grunde jedem Menschen bewusst, man gibt nur nicht gerne zu, dass man im Leben nicht immerzu in der Lage ist, moralisch richtig zu handeln.

Daraus resultiert jedoch nicht, dass man keine Moral hat.

Und das sage ich als jemand, der noch nie fremdgegangen ist (nicht dass das Argument kommt, man wolle sich damit nur rausreden).

Für mich ist es daher auch schwer nachzuvollziehen, dass manche aufgrund eines Fehltritts des Partners die Beziehung, ungeachtet der Umstände, ein für allemal beenden (auch wenn das natürlich jedem frei steht).

16.12.2021 11:01 • x 3 #455


E
Zitat von Anonymous123:
Für mich ist es daher auch schwer nachzuvollziehen, dass manche aufgrund eines Fehltritts des Partners die Beziehung, ungeachtet der Umstände, ein für allemal beenden (auch wenn das natürlich jedem frei steht).

Danke ,danke, danke für diesen Einwand! Ich kann auch diesen reflexartigen Ruf nach Trennung aufgrund moralischer Ansprüche langsam nicht mehr hören. Natürlich ist es nicht einfach eine postaffärische Ehe oder Beziehung weiter zu führen. Davon kann ich nun wirklich ein Lied singen. Wenn beide Partner im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten es aber so wollen, wer ist dann befugt etwas anderes zu verlangen?

16.12.2021 12:41 • x 5 #456


U
Zitat von Emmallein:
Wenn beide Partner im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten es aber so wollen

Ist es aber nicht so, dass vor allem am Anfang der Aufarbeitung, oft nur der Betrogene die Ehe fortführen möchte. Der/die andere leidet ja sehr oft unter starken Liebeskummer und ist emotional weiter weg als manch Fremder. Eines wird in den meisten Affären Threads hier sehr deutlich von den AMs und AFs geschrieben. "Wenn meine Affäre gewollt hätte, wäre ich sofort gegangen."
Das auszuhalten verdient meinen allerhöchsten Respekt. Und sich lange als 2. Wahl in einer Beziehung hinten anzustellen ist leider auch nicht jeder Manns Sache.

@Emmallein Hast du nicht auch geschrieben, dass du nie wieder zu 100% zu deinem EM zurück gekehrt bist? Emotional?

16.12.2021 19:02 • x 1 #457


S
Zitat von Anonymous123:
Und dann kann auch die Gelegenheit sowie ein kurzer schwacher Moment ausreichen, um sich auf einen Seitensprung einzulassen.

Ich glaube, das ist auch im Grunde jedem Menschen bewusst, man gibt nur nicht gerne zu, dass man im Leben nicht immerzu in der Lage ist, moralisch richtig zu handeln.

Daraus resultiert jedoch nicht, dass man keine Moral hat.


Ok auch wenn ich mich jetzt wiederhole:
Mir ging es in meinem Post gar nicht um die Entscheidung, in fremde Betten hüpfen zu müssen, sonst einfach nur darum, wie man hinterher damit umgeht.

Das bedeutet eigentlich nur: Stehe ich zu dem Mist, den ich verzapft habe oder schiebe ich es einfach auf die Situation, die Umstände, den Affärenpartner, den Ehemann oder weiß der Geier.

Genau dieses Verhalten würde ich als Betrogene in den Vordergrund stellen, wenn es darum geht, dem Ganzen eine zweite Chance zu geben und zu verzeihen.
Das sowas jedem passieren kann, ist mir klar. Wir alle sind nur Menschen.

Und ja, ich war schon in beiden Situationen. Ich habe einem Mann seinen Seitensprung verziehen und nie wieder darüber ein Wort verloren. Einem anderen habe ich für genau den gleichen Mist direkt vor die Tür gesetzt. Und das, obwohl er sogar der Vater meines Kindes ist.

16.12.2021 22:48 • x 3 #458


S
Zitat von Wurstmopped:
Wann fängt denn dann der Betrug an, bei 4 Mal Fremdgehen mit dem gleichen Mann ,

Betrug beginnt da, wo wir dem Partner eine andere Person, die für uns immer wichtiger wird, verschweigen.

18.12.2021 19:57 • x 4 #459


S
Zitat von bravecat:
Besagt ein Eheversprechen nicht auch in guten wie in schlechten Zeiten, in Gesundheit und Krankheit ?!

Untersuchungen zeigen, dass nicht wenig Menschen aus steuerlichen Gründen heiraten.

18.12.2021 20:05 • x 1 #460


Hansl
Habe sowas noch nie erleben müssen.
Geschweigedenn ausgeübt.
Würde dies vermutlich nicht ertragen, so ein Leben.

18.12.2021 20:07 • #461


A
Liebe Alle, ich kann die Schuldgefühle, die einen verfolgen bestätigen. Ich habe meinen Mann 3 Jahre wirklich betrogen, heißt vor allem emotional. Ich habe eine Art Doppelleben mit einem zweiten Partner geführt. Wer das jetzt liest denkt wahrscheinlich was ist das für eine schreckliche amoralische und feige Frau. So denke ich zumindest über mich. Dabei war ich all die 10 Jahre davor sehr liebevoll, anhänglich, habe alles für meinen Mann gemacht und auch unser Einkommen bestritten. Ich habe diese Zeit über gehofft dass er sich auch bewegen würde, wir Kinder bekommen würden und endlich eine richtige Familie werden. Das ist jedoch nicht eingetreten. Erst als ich mich das erste Mal von ihm getrennt hatte, weil ich einen neuen Mann kennengelernt hatte, der einfach da war, hatte mein Mann begonnen zu kämpfen, so blieb ich. Ich hatte auch Angst vor einer erneuten Trennung von ihm. Das war vor 2 Jahren. Jetzt habe ich mich nochmal getrennt, weil ich denke es ist besser für ihn und für mich. Er weiß jetzt auch was ich getan habe. Und ist absolut zerstört. Ich werde mir nie verzeihen damals die erste Trennung nicht vollzogen zu haben, sondern es halbherzig weiter versucht zu haben. Damit habe ich ihm noch mehr Leid gebracht. Ich habe nie gedacht, dass ich so jemand sein könnte. Das auf die Frage wie Fremdgeher sind oder sich fühlen. Ich wünschte ich wüsste was ich tun soll, um ihm zu helfen. Ganz hart mich verhalten, damit er ein neues Leben beginnen kann, oder ihm zur Seite stehen. Aber das denke ich war schon mal mein Fehler, wie oben beschrieben.

Nicht als Entschuldigung meines Tuns, eine solche gibt es nicht, aber eines ist mir schon klar geworden, es sind oft sehr komplexe und lange Prozesse und Unsicherheiten, die dazu führen, dass jemand zumBetrüger/ Lügner wird.

19.12.2021 12:32 • x 2 #462


darkenrahl
Zitat von Ajagmahia:
Ich wünschte ich wüsste was ich tun soll, um ihm zu helfen.

Das würde ich sein lassen.
Du hast dich entschieden, also lass ihn gehen und mische dich bitte nicht mehr in sein weiteres Leben ein.

19.12.2021 12:57 • x 7 #463


S
Du bist nicht mehr für ihn zuständig, er muss seine Lösung woanders finden und Du solltest ihn nicht aufhalten.

19.12.2021 15:04 • #464


Hansl
Zitat von Ajagmahia:
Und ist absolut zerstört.

Er hat sich selbst zerstört, auch was die Zukunft angeht ist er für sich selbst verantwortlich.
Schuld Deinerseits?
Es gibt keine Schuld dsbzgl.
Du hast Dir selbst geschadet, aber nicht ihm.

19.12.2021 15:53 • #465


A


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