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Freiheit 2025 - aber wie?

Z
Zitat von Sitamun:
Ach so, dass der Hund - der ja auch seiner ist - sich nicht lösen kann, ist halt dann so. Großartig.

Darum geht es doch gar nicht.

Ich sehe hier einen Mann, der sehr schwer krank war. Da wissen wir jetzt nicht, was genau mit ihm los ist.
Solche Sachen verändern jemanden.
Sie muss sich schützen, um nervlich nicht drauf zu gehen. Ist ihr gutes Recht. Sie spricht das Ende aus.

Er jedoch hatte noch gar keine Gelegenheit das sacken zu lassen und wird so eingespannt, wie die TE es gerade im Kopf hat. Obwoh er ja schon längst in vielem überfordert zu sein scheint. Für mich logisch, dass er da quer schießt erstmal.
Kindisch ja., dass es auf den Rücken des Hundes ausgetragen wurde.
Aber die Absprache sah mir einseitig aus.

Zitat von Freiheit-2025:
Ich verstehe deinen Standpunkt nicht ganz.

Würde es im Umkehrschluss bedeuten, dass ich nun auch nicht mehr mit dem Hund gehen muss?


s.o.



Vielleicht ist das Berufliche auch längst zuviel für ihn und er bekommt es deswegen nicht mehr auf die Reihe.
Kann es sein, dass er die Absprachen schlichtweg vergisst oder verwechselt?
Würde mich sehr wundern, wenn er kognitiv sowie körperlich keine Einbußen erlitten hätte.

Solch eine OP bleibt ja nicht ohne Folgen.

05.01.2025 12:14 • x 2 #61


GreenTara
Der EM verweigert allerdings eine therapeutische Unterstützung. Dabei wäre auch eine neurologische Untersuchung möglich.

05.01.2025 12:40 • x 2 #62


A


Freiheit 2025 - aber wie?

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R
@ Freiheit-2025

Ich muss sagen, ich bin da 100% bei den Gedanken von @VictoriaSiempre

Ihr habt da ein Wahnsinnskonstrukt (Firma, in der eigentlich Du die Fäden zusammen hältst, Dein Mann aber immer wieder das Gegenteil tut), 2 Teenager, deren Weg überhaupt nicht so verlaufen muss, wie Du Dir das heute vorstellst.

Positiv sehe ich, dass hier keiner von Euch fremdverliebt ist.
Negativ sehe ich das hohe Arbeitspensum.

Ohne genauere Kenntnis Eures Geschäftes (ich hab von 2 Läden gelesen) würde ich jetzt irgendwie davon ausgehen, dass Du in einer Art Burn-Out steckst und Dein Mann evtl. noch nicht vollständig genesen ist und/oder auch in einer Art Burn-Out bzw. Midlifecrisis steckt. Ich hatte Ähnliches in der Corona-Zeit, als meine Frau dann eine 3-jährige Affäre begann, anstatt sich um mich zu kümmern. Das hab ich aber erst rückblickend verstanden. Männer und Frauen denken und handeln da oft kontrovers.

Was sind denn Deine Ziele? Wenn Du jetzt die Firma verlässt, von was lebst Du und Deine Kinder dann? Schafft Dein mann die Belastung mit den Läden oder fährt das dann komplett an die Wand? Habt Ihr Schulden? Könnte die Firma nicht aufgegeben werden / verkauft werden? Vielleicht ist das alles viel zu viel für Dich/Euch?

Das mit den 4 Jahren weiter zusammen wohnen... Hmm, ich weiß nicht.

05.01.2025 15:00 • x 1 #63


GreenTara
@Freiheit-2025 Dein Mann war schwer krank, und konnte nur durch deine gespendet Niere am Leben bleiben. Da halte ich eine PTBS für denkbar. Die Symptome könnten passen, aber fühlt sich ja fit. Leider hält er nichts davon, an kompetenter Stelle über seine Situation zu sprechen. Als ob er sein verändertes Verhalten nicht wahr nimmt.
@Scheol magst du bitte einmal schauen? Wie verhält es sich deiner Ansicht nach mit der Krankheitseinsicht bei PTBS?

05.01.2025 15:19 • x 2 #64


Heavydreamy
Ich halte jetzt nochmal fest:

Zitat von Freiheit-2025:
Wir hatten eine fantastische Zeit und ich bin sehr dankbar, ihn kennengelernt zu haben, denn durch ihn habe ich verstanden, was Liebe ist. Leider hatten wir auch von Anbeginn das Problem, dass er sich nur wenig in die Pflichten unseres privaten und beruflichen Alltags eingebracht hat


Bisher ging es um Unterstützung im Haushalt mit allem, wo er nichts hilft.

Zitat von Freiheit-2025:
Wenn ich in mich rein höre, dann belastet mich die Zusammenarbeit mit meinem Mann am meisten

Zitat von Freiheit-2025:
Trotz anderer Absprachen (aufgrund Erfahrungen) trifft mein Mann Entscheidungen, die dem Unternehmen schaden und trifft keine Entscheidungen, wo welche nötig wären.



Er auch noch in der Firma zu nichts zu gebrauchen, kommt jammernd zu dir, weils wohl nicht läuft, wenn er was managet, bzw ist zu den Mitarbeitern auch noch mies.

Dabei:

Zitat von Freiheit-2025:
2007 habe ich dann den Richtigen kennengelernt, geheiratet, Kinder bekommen, bin in seine Selbstständigkeit eingestiegen und habe sein/unser Unternehmen expandieren lassen,

Zitat von Freiheit-2025:
Leider hatten wir auch von Anbeginn das Problem, dass er sich nur wenig in die Pflichten unseres privaten und beruflichen Alltags eingebracht hat,


Ich frage mich dann ganz ehrlich, was du überhaupt an dem Mann geliebt hast, wenn er doch von vorne bis hinten nur schlecht ist bzw von Anfang an schon war?

Wie kann er der Richtige gewesen sein, wenn es von vornherein Probleme gab? Wieso bist du trotzdem bei ihm geblieben? Gefühl von Macht? Oder ich zeig dir, wie der Hase läuft?
Und dann dir einfach zu viel aufgebürdet?

Weisst du, ich sehe immer zwei Paar Schuhe, nicht nur ein Paar. Für mich wäre es echt interessant, ihn auch Mal anzuhören.

05.01.2025 15:29 • x 1 #65


Scheol
Zitat von GreenTara:
@Freiheit-2025 Dein Mann war schwer krank, und konnte nur durch deine gespendet Niere am Leben bleiben. Da halte ich eine PTBS für denkbar. Die Symptome könnten passen, aber fühlt sich ja fit. Leider hält er nichts davon, an kompetenter Stelle über seine Situation zu sprechen. Als ob er sein verändertes ...

Die TE oder der Partner ?

05.01.2025 15:49 • #66


Scheol
Zitat von Freiheit-2025:
Mir wird durch eure Beiträge gerade bewusst, dass mein Mann und ich grundverschiedene Ansichten zum Thema Pflichterfüllung haben.

War das schon immer so oder ist das erst irgendwann mit der Zeit gekommen und wenn seit wann ca. ?

05.01.2025 15:50 • #67


GreenTara
@Scheol ich meinte den Partner. Danke fürs Kommen.

05.01.2025 15:58 • #68


Blanca
Zitat von Freiheit-2025:
2007 habe ich dann den Richtigen kennengelernt, geheiratet, Kinder bekommen, bin in seine Selbstständigkeit eingestiegen und habe sein/unser Unternehmen expandieren lassen,

Wenn ich recht verstehe, hat er also den Betrieb gegründet, aber der dümpelte vor sich hin, bis Du mit eingestiegen bist und überhaupt erst mal dafür gesorgt hast, daß das Geschäft expandiert und richtig brummt?

Wann bist Du in seinen Betrieb eingestiegen und wessen Idee war das überhaupt - seine, oder Deine eigene?

Zitat von Freiheit-2025:
Wir hatten eine fantastische Zeit

Solange Du funktioniertest ohne daß ein Burnout drohte, waren alle sicher happy damit wie es damals lief, Dich inbegriffen. Schade nur, daß Mutter Natur dem Tag bloß 24 Stunden und der menschlichen Leistungsfähigkeit gewisse Grenzen setzt, die sich mit zunehmendem Alter allmählich bemerkbar machen.

Zitat von Freiheit-2025:
Leider hatten wir auch von Anbeginn das Problem, dass er sich nur wenig in die Pflichten unseres privaten und beruflichen Alltags eingebracht hat,

Tja, da ist guter Rat teuer. Wenn Du ihm das von Anfang an hast durchgehen lassen, fällt es 18 Jahre später jetzt natürlich schwer, die einmal gefundene Rollenverteilung nachhaltig aufzubrechen und zu ändern.

Zitat von Freiheit-2025:
was besonders in den letzten fünf Jahren (als seine Nierenerkrankung dazukam) dazu geführt hat, dass ich die Verantwortung für Haushalt/ Kinder/ Betriebe/ Mitarbeiter/ Finanzen/ Haus/ Hund/ Beziehung/ Sozialleben/ usw. alleine im Blick haben-, anstoßen und managen musste.

Nein, niemand hat Dich gezwungen einen Partner zu wählen, bei dem von Anbeginn an dasProblem bestand (s.o.)...
Eben drum heißt es seit jeher, daß man prüfen solle, ehe man sich auf ewig bindet.

Du hingegen bist genau umgekehrt verfahren und hast das Problem zwar erkannt, Dich aber dann munter daran gemacht, es mutterseelenallein zu lösen, ohne auf Dich und Deine Bedürfnisse zu achten und auch ihn gezielt mit einzubinden dabei. Ein diesbezüglich achtsamer und vorausschauender Mensch wäre schon bei fehlender Beteiligung an der Haushaltsführung voll in die Eisen gestiegen.

Er oder sie hätte klar kommuniziert, daß Haus, Hund, Kinder solange nicht in Betracht kommen, bis wenigstens das mal rund läuft. Wobei man sich drüber streiten mag, ob das Anheuern einer Reinigungskraft hier wirklich eine nachhaltige Lösung wäre, denn so wird das zugrundeliegende Problem - nämlich daß einer von beiden sich schlicht weigert, bestimmte Dinge zu tun - ja nur wegretuschiert, wabert aber unterm Teppich weiter fort. Denkt man es zuende, müßte man sich ja die Frage stellen, wie das dann in schlechten Zeiten laufen soll, wo der Rubel mal nicht mehr so rollt und man sich das Externalisieren dieser Aufgabe nicht länger leisten kann?

Bitte geh mal in Dich und vergegenwärtige Dir, warum Du Dir all diese Dinge aufgehalst hast - wohlwissend, daß er sich so wenig einbringt. Wessen Idee war es, Haus, Hund, Kinder, Sozialleben aufzubauen? Warum hast Du Dich auf all das eingelassen, obwohl schon der Haushalt an Deinem Rücken hängenblieb und Du auch im Betrieb mitbekamst, wie wenig er nicht nur an dessen Erfolg persönlich mitwirkte, sondern obendrein auch noch gute MitarbeiterInnen verlor?

Wo war Deine Grenze? Wann hast Du je eine gesetzt?

Zitat von Freiheit-2025:
ihm geht es gesundheitlich wieder richtig gut. Aber irgendwie hat er trotzdem nicht mehr zurück in die Welt der Verantwortung und Pflichten gefunden.

Die Tendenz zum Müßiggang war doch von Anbeginn das Problem, wie Du selbst schreibst. Leider hat er durch die lange Krankheit nun offenbar noch mehr Gefallen daran gefunden sich rundum bedienen zu lassen. Hat ja auch gut funktioniert, sogar jetzt tut es das noch:
Zitat von Freiheit-2025:
Langfristige Absprachen funktionieren fast gar nicht, weil er dann meistens leugnet, dass wir es überhaupt abgesprochen haben.

Tja, für Dich funktionieren sie nicht. Für ihn läuft das alles wunderbar bequem!

Zitat von Freiheit-2025:
Therapeutische Hilfe, die ich bei ihm dringend geboten sehe, sah er lange nicht.
Ihm gehe es doch gut. wenn ich nur nicht immer so viel mit ihm schimpfen würde.

[...]

Durch mein Dauer-Geschimpfe habe er sich emotional zurück gezogen

Ich würde das nicht mit Kritikunfähigkeit umschreiben. Das geht in seinem Fall erheblich weiter. IMO hat er sich hier ganz gezielt ein paar Phrasen zurechtgelegt, mit denen er Verantwortungsumkehr betreiben und es sich selbst in der Schmollecke weiter urgemütlich machen kann.

Ich sehe hier null Interesse an Deiner Gesundheit (einen Burnout hast Du ja schon hinter Dir) oder daran, daß Ihr Euch gemeinsam in Eurer Ehe wohlfühlt. Er redet vielmehr wie ein Single und als ob Du auch noch immer einer wärst. So nach dem Motto Wenn's Dir nicht passt, dann geh doch. Ich hab Dich ja nicht in mein Leben reingebeten.

Hast Du je mit Ich-Botschaften reagieret und ihm klar gesagt, was das alles mit Dir macht? Daß Du allmählich zu erkranken drohst und daß Du seine Unterstützung brauchst? Wie hat er ggfs. darauf reagiert?

Zitat von Freiheit-2025:
ich musste feststellen, dass mir der Mental Load die Luft zum Atmen nimmt und ich so nicht den Rest meines Lebens verbringen möchte.

Nein, das solltest Du auch nicht. Beziehungen müssen schon von beiden gepflegt werden und solange er sich seiner Mitverantwortung dafür entzieht, kann Eure Ehe nicht funktionieren. Im Gegenteil: Sie wird Dich kaputtmachen, da Du jemand an der Backe hast, der Dich völlig unnötigerweise mit Problemen belastet, die Du selbst nie hattest, nicht hast und auch gar nicht haben würdest, wärst Du für Dich allein. So schleppst Du ihn mit durchs Leben und hast eine Doppelbelastung, die Dir auf Dauer das Kreuz brechen kann. In jedem Fall vermiest sie Dein Leben erheblich und das ist kein Mensch wert.

Zitat von Freiheit-2025:
Wir haben vereinbart, dass wir der Kinder zuliebe, noch bis zum Abi (vier Jahre) gemeinsam in unserem Haus wohnen bleiben werden, privat und beruflich aber getrennte Wege gehen. Neue Partner werden in dieser Zeit diskret behandelt und nicht ins Alltagsleben eingebracht.

Und welche Voraussetzungen habt Ihr vereinbart, damit das Zusammenleben unter einem Dach auch funktioniert?

Es liest sich nämlich, als ob Du wieder mal die Bedürfnisse aller anderen bedienst - was tun Dein Mann und die Kinder dafür? Welche Aufgaben übernimmt jeder von ihnen - im Haushalt, in der Hundeversorgung, im Betrieb - hm?

Zitat von Heavydreamy:
Es ist schade, dass du aus der Ehe aussteigen möchtest, nur weil er nicht mehr so funktioniert im Alltag, wie du es dir wünscht.

Es ist schade, daß Du das so siehst, statt den eigentlichen Grund (anzu)erkennen: Nämlich daß der Mann die TE seit Jahren rücksichtslos ausnutzt. Sein Phlegmatismus war ja von Anfang an ein Problem, wie sie schreibt. Die Nierenkrankheit war da nur ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Für meine Begriffe ist es ein Unding daß jemand einfach alles nur noch laufen läßt und dann auch noch frech wird, wenn man ihn darauf anspricht, daß eigentlich etwas anderes vereinbart war. Dieser Mann ist stinkfaul und verantwortungslos. Das zeigt sich spätestens hier:
Zitat von Freiheit-2025:
2018 hatte ich einen Burnout und mein Mann meinte ebenfalls, ich solle sofort zu Hause bleiben, da der ganze Stress, den ich mir mache, gar nicht nötig sei. Sechs Monate später war einer von drei Läden pleite und 2020 die restlichen Läden in arger finanzieller Schieflage (zu viel Personal, zu wenig Qualität, zu wenig Kunden).

Das zeigt deutlich, was für ein totes Pferd die TE hier seit 18 Jahren geritten hat: Kaum ist sie mal selbst wirklich lange weg, geht alles den Bach runter. Wäre ihre Arbeit wirklich so überflüssig gewesen wie von ihm so abschätzig suggeriert, hätte man ihre Abwesenheit nicht mal bemerken dürfen. Das Ergebnis sprach leider eine völlig andere Sprache. Wobei es hier um einen Betrieb geht, von dem alle noch ein paar lange Jahre leben wollen, bis die Kinder aus der Schule sind und fertig studiert haben.

Für ihren Mann wäre das damals die Gelegenheit schlechthin gewesen, ihr auch selbst mal eine Stütze zu sein und den Betrieb so zu organisieren, daß er künftig auch ohne die TE geführt werden kann, oder zumindest mit erheblich weniger Einsatz von ihrer Seite her. Aber offenbar ist er ein phlegmatischer Typ, der alles einfach nur laufen und andere für sich machen läßt. Schade nur, daß er offenbar keine Führungsqualitäten hat, sonst hätten die Betriebe vielleicht tatsächlich auch ohne die TE weiter gut funktionieren können. So hat er nacheinander erst seine Frau sehenden Auges in den Burnout und dann auch noch die Mitarbeiter ziehen lassen - wobei die besten erfahrungsgemäß die ersten zu sein pflegen, die das Handtuch werfen.

Zitat von Hypatia:
Wenn ein Teil krank wird rennt man halt nicht weg.

Wenn ein Teil krank wird (hier: Burnout), reagiert man aber auch nicht weiter mit Müßiggang und läßt alles den Bach runtergehen. Meines Erachtens hat der Mann spätestens beim Burnout der TE nicht nur total versagt - ich finde es auch absolut unverschämt, wie er ihre Leistung mit gar nicht nötig abgewertet hat, ohne eine Grundlage dafür zu haben. Das Ergebnis sprach diesbezüglich eine mehr als deutliche Sprache.

Zitat von Freiheit-2025:
Wir haben abgesprochen, wie wir die zwei Punkte in Zukunft regeln werden und er hat sich schon zwei Tage später nicht daran gehalten, es bzw,. vergessen...

Dann mußt Du jetzt auch nichts mehr einhalten und bist frei, die Trennungsmodalitäten nochmal komplett neu zu durchdenken. An Deiner Stelle würde ich jetzt erst mal alle wichtigen Unterlagen sichern bzw. kopieren und an einem sicheren Ort deponieren und mir dann einen guten Anwalt für Familienrecht suchen, um mir einen Überblick über meine Rechte und Pflichten (!) im Trennungs- und Scheidungsfall zu verschaffen. Einfach damit Du den Rahmen kennst, innerhalb dessen Du Dich hinfort bewegen kannst und darfst.

Ich bin da übrigens ganz bei dem, was @VictoriaSiempre Dir geschrieben hat: Wenn Dein Mann es geschickt genug anstellt, kannst Du rascher in eine Unterhaltspflicht rutschen, als Dir lieb ist.

Zitat von Freiheit-2025:
Solange ich keine Kritik anbringe, ist er liebevoll und seltsam übermäßig bemüht. (z.B. Ich koche mir einen Tee und er steht auf um mir die Tasse zu reichen, die nur 20 cm vor mir steht).

Das Anreichen der Tasse ist eine für ihn recht mühelose Weise, Punkte zu sammeln - um sich vor echter Arbeit im Haushalt drücken zu können. Ich sehe das als Knochen, den er Dir ab und an mal hinwirft, um sich Alibis zu verschaffen, die er Dir dann beim nächsten Nörgeln entgegenhalten kann.

Zitat von Freiheit-2025:
Der Hund bekommt um 8 Uhr seine Morgenrunde. Um 8.30 Uhr habe ich ihn geweckt und gefragt, ob er vorhat mit dem Hund zu gehen

Ich weiß nicht, wie sehr Du an dem Hund hängst oder ob Du ihn letztlich sogar als Deinen eigenen siehst. Na jedenfalls sehe ich hier drei Möglichkeiten:

1. Der Hund war eigentlich seit jeher mehr Deiner, als ein Familienhund. Ok - laß ihn Dir überschreiben, wie von jemand anders bereits vorgeschlagen (als Hausrat). Ab da bist Du diejenige, die sich um ihn kümmert - und über sein weiteres Schicksal bestimmt (etwa wenn er mal alt ist und eingeschläfert werden muß), ohne den Rest der Familie konsultieren zu müssen.

2. Der Hund ist Eurer. Ok - setz Dich mit Deiner Familie an einen Tisch und dann wählt bitte jeder eine Reihenfolge, an der er mit ihm rausgehen wird. Also z.B. Kind 1 morgen, Dein Mann übermorgen, Kind 2 in 3 Tagen, Du in 4 Tagen - und in dem Rhythmus geht es dann auch weiter. Sollte jemand erkranken, springen die anderen - in derselben Reihenfolge - abwechselnd ein. Sollte Dein Mann dauernd ausfallen, werden also auch Deine Kinder regelmässig einspringen müssen.

Solltest Du Dich am Ende dabei wiederfinden, ständig für alle einspringen zu müssen, kommt der Hund weg.

3. Ihr engagiert einen Hundesitter. Sollte dafür kein Einverständnis, kein Angebot oder nicht genug Geld vorhanden sein, kommt der Hund weg.

Vermutlich werden einige jetzt auf mich einprügeln, daß man den Hund doch nicht einfach so weggeben könne. Ich persönlich hätte ihn mir unter den gegebenen Voraussetzungen (s. weiter oben von Anbeginn war da das Problem) gar nicht erst angeschafft. Allerdings hätte ich auch keine Hemmungen, ihn an einen anderen Haushalt vermitteln zu lassen, wo seine neuen Besitzer sich genug Zeit für ihn nehmen. Er wird es überleben und es muß unterm Strich nicht das Schlechteste für ihn sein. Entscheidend wäre, daß ich mir so ein(es von vielen) Stück(en) Druck nehme, um einem neuerlichen Burnout entgegenzuwirken.

Zitat von Heavydreamy:
Hier gehts um eine Familie. Und ich finde es eben doch schade, wenn man alles hinwirft, nur weil man nicht auch Mal für sich sagt:

So meine lieben, ich brauche mal ein bisschen Pause für mich. Macht euch das Essen heute Mal selber, Bad putzen könnt ihr vielleicht auch noch gemeinsam, ich bin heute Abend wieder zuhause. Hab euch lieb. Bis heute Abend.

Als die TE sich nach einem Burnout aus dem Betrieb ausklinkte, stand der wenige Monate später bereits kurz vor der Pleite. Die Familie lebt von diesem Betrieb.

Als die TE mit ihrem Mann vereinbarte, daß auch er einmal wöchentlich mit dem Hund rausgeht, schlief der zur vereinbarten Zeit einfach durch.
Der Hund hat eine Blase, die entleert werden muß, ansonsten tut das weh und macht krank.

Wann immer die TE mal für sich etwas einfordert, reagiert ihr Mann sofort beleidigt und stellt sie in die Nörglerecke.

Therapeutische Unterstützung lehnt er ab, weil er bei sich kein Problem sieht. Daß sie eins hat, interessiert ihn nicht mal.

Würde die TE Deinem Vorschlag da oben folgen, käme sie abends heim und fände Bad und Küche dreckig vor, weil es außer ihr keinen stört. Da sie nicht in einem Saustall leben will, wird sie beides also wieder in Ordnung bringen. Denn wenn sie es nicht macht, tut es auch sonst keiner - zur Not auch wochen- oder monatelang nicht (s. Betrieb).

Zitat von Freiheit-2025:
Wahrscheinlich würde ich mich eher freuen, dass mein Mann den Hund und seine Bedürfnisse im Blick hätte, was für mich eine große Entlastung wäre.

Das glaube ich Dir gern. Aber Dein Mann tickt da völlig anders.

Natürlich kann man Verhaltensweisen auch ändern. Dazu muß der andere aber bereit sein. Dein Mann ist es nicht; er sieht nicht mal ein Problem in seiner Lethargie - auch nicht, nachdem Du bereits einen Burnout hinter Dir hast, was er ja mitbekommen hat.

Zitat von Freiheit-2025:
Ihre Reaktion war: OK, aber sorgt dafür, dass wir hier noch bis zum Abi wohnen bleiben!

Meine erste Idee war, dass mein Mann auszieht und ich mir eine Mitbewohnerin suche.
Das wollte mein Mann aber nicht und so kam es zu dem jetzigen Arrangement.

Fein, daß in dieser Familie alle bekommen was sie wollen - nur Du eben nicht.
Noch feiner, daß Du diejenige bist, die sich täglich dafür abrackert, daß das auch weiter so bleibt.

IMO ist es mal an der Zeit, auf den Tisch zu hauen und klar zu sagen, was Du willst und den anderen sagst, daß auch sie mit dafür sorgen müssen, daß Du es bekommst - weil das nämlich keine Einbahnstraße sei.

Zitat von Freiheit-2025:
Um die Kosten und das Geld mache ich mir zu diesem Zeitpunkt tatsächlich gar keine Sorgen, weil mir die Vergangenheit gezeigt hat, zu was ich alles in der Lage bin.

Je mehr Du verdienen wirst, desto höher wird sein Unterhaltsanspruch, soviel steht fest.
Je mehr Du tust, desto weniger wird er seinen eigenen Hintern bewegen, soviel steht erst recht fest.
Je weniger Du auf Dich achtest, desto mehr wird er es tun. Das steht über allem.

Zitat von CanisaWuff:
Ich glaube, dass Deinem Mann schon bewusst ist, dass er nicht funktioniert, wie er sollte und steckt vielleicht in einer Depression.

Er hat ganz bewußt den Vorschlag abgelehnt, sich neurologisch untersuchen oder therapeutisch begleiten zu lassen.
Und wie die TE schreibt, war seine Lethargie von Anbeginn an das Problem. Wir reden hier über die Zeit seit 2007...

Ich finde, die TE hat da mehr als genug Zeit, Nerv und Energie investiert mittlerweile. Es reicht.

Zitat von VictoriaSiempre:
Dir ist schon klar, dass Du sehr schnell unterhaltspflichtig für Mann und Kinder werden kannst?



Zitat von Freiheit-2025:
Wenn die Kacke am dampfen ist, kommt er zu mir und jammert, weil er nicht weiß, wie er die Sache wieder hinbiegen kann und ich, natürlich von Existenzängsten gespeist, springe in die Bresche und rette, was es zu retten gibt.

IMO solltest Du ab sofort den kompletten Fokus darauf richten, Dich und Deine Kinder zu retten.
Dein Mann ist alt genug, sich selbst zu retten und Du hilfst ihm damit auch nicht, sondern hast Dich co-abhängig gemacht und vertiefst die Problematik damit nur.

Zitat von Freiheit-2025:
Ich fühle mich für unseren Betrieb sowie für unsere (tollen) Mitarbeitenden mit-verantwortlich

Natürlich hat man als ArbeitgeberIn eine Fürsorgepflicht. Aber wenn Du dort nur angestellt warst und Dein Arbeitsverhältnis gekündigt hast, dann besteht diese Verantwortung jetzt nicht mehr. Oder bist Du auch Eigentümerin dieses Betriebs?

Zitat von Freiheit-2025:
Ich habe ihm angeboten, beide Läden alleine zu führen (zuvor hatte er einen Laden und ich einen Laden), während er sich um Haushalt, Kinder und Hund kümmert.
Er war einverstanden, ist dann aber trotzdem weiter in den Betrieb gefahren und plötzlich auch sehr spät nach Hause gekommen, ohne das irgendwelche Ergebnisse seiner Arbeit sichtbar wurden.
Haushalt, Kinder und Hund blieben unbeachtet.



Leider mußt Du damit rechnen, daß der Haushalt, Kinder und Hund auch unbeachtet lassen würde, wenn Du selbst nochmal für ein paar Monate ausfällst und diese Aufgaben nicht länger selbst übernehmen kannst. Das ist völlig untragbar, denn wie Du eingangs erwähntest, geht es ihm ja gesundheitlich wieder richtig gut.

Im Grunde führt Ihr da auch längst keine Ehe mehr - dazu müßte er sich schon mitbeteiligen und das verweigert er ja konsequent.

Für meine Begriffe ist Eure Ehe zerrüttet. Der Mann ist ja nicht mal aufgewacht, als Du die Trennung angekündigt hast. Spätestens da hätte er reagieren und um Dich und Eure Familie kämpfen müssen. Tat er nicht und somit solltest Du aus meiner Sicht jetzt den nächsten Schritt tun, die Unterlagen zusammensuchen und Dir einen guten Anwalt für Familienrecht nehmen. Der Rest ergibt sich dann.

Es tut mir sehr leid, was Du da soviele Jahre erlebt und ertragen hast. Hoffentlich gelingt es Dir, gut mit Deinen Kindern da rauszukommen und einen Abschluß zu finden, der ihn Dir nicht noch jahrelang wie einen Klotz am Unterhaltsbein hängen läßt. Vor allem wünsche ich Dir, daß Du noch viele Jahre vor Dir hast, in denen Du erleben wirst, daß Deine Leistung wertgeschätzt und nicht nur schamlos als soziale Hängematte ausgenutzt wird. Leider ziehen tüchtige Menschen die faulen an wie das Licht die Motten... wie sehr, das hast Du nun gründlich genug erlebt. Ich drücke Dir die Daumen, daß Du es Dir ab sofort wert bist, Dich und Deine Bedürfnisse an erste Stelle zu setzen - nicht aus haltlosem Egoismus, sondern um mit Deiner Energie maßvoll zu haushalten und sie Dir für viele weitere Jahre zu erhalten.

Schreib ruhig weiter hier im Forum. Man wird Dir sicher gern Mut zusprechen und mit Tipps und Rat zur Verfügung stehen, soweit das von hier aus möglich ist.

Alles Gute Dir.

05.01.2025 17:27 • x 6 #69


Heavydreamy
Hallo @Blanca

danke für deine Meinung, aber mein Bauchgefühl sagt mir hier irgendwie, dass nur die Hälfte erzählt wird. Die andere Hälfte kann ja nicht so mies sein, wie hier dargestellt, warum wohl hat sie ihn dann geheiratet und Kinder mit ihm bekommen?
Gezwungen dazu hat er sie sicherlich nicht.

Ich bleib da bei meinem Standpunkt.

05.01.2025 17:31 • x 1 #70


Blanca
Zitat von Heavydreamy:
mein Bauchgefühl sagt mir hier irgendwie, dass nur die Hälfte erzählt wird.

Den Gedanken hatte ich auch schon, allerdings in einem völlig anderen Kontext:
Zitat von Freiheit-2025:
Ich habe ihm angeboten, beide Läden alleine zu führen (zuvor hatte er einen Laden und ich einen Laden), während er sich um Haushalt, Kinder und Hund kümmert.
Er war einverstanden, ist dann aber trotzdem weiter in den Betrieb gefahren und plötzlich auch sehr spät nach Hause gekommen, ohne das irgendwelche Ergebnisse seiner Arbeit sichtbar wurden.
Haushalt, Kinder und Hund blieben unbeachtet.


Wo hat der Mann sich solange rumgetrieben? Steckt da womöglich eine Affäre dahinter? Oder ist er spielsüchtig?

Es fällt auf, daß er nicht mal versucht, die TE für sich zurückzugewinnen. Eben weil es doch nur um die Haushaltsführung geht - was ist für ihn so unüberwindlich daran? Und wenn es der Haushalt nicht ist, warum bringt er sich stattdessen nicht mal im eigenen (!) Betrieb vernünftig ein, statt auch dort nur am PC abzuhängen? Was genau tut er denn da am PC, warum ist der so wichtig?

Mir schwant, daß es der Mann ist, der sich da über viele Jahre hinweg eine ganz eigene Welt aufgebaut hat... in welcher Form auch immer. Insofern denke auch ich, daß hier nur die Hälfte erzählt wird... aber von seiner Seite her.

05.01.2025 17:57 • x 3 #71


B
@Blanca.

ich finde eine gläzende und zutreffende Analyse aus dem Geschriebenen.
@hevydream Nunja, die Frage, warum man sich so etwas von Anfang an antut lässt sich damit beantworten, dass Verliebtheit ne Menge kaschiert UUUND jeder gerne auch wichtig ist, sich gebraucht fühlt. Die TE konnte alleine Kraft ihrer Wassersuppe für diesen Mann alles und wirklich alles wuppen und hat sich dabei komplett vernachlässigt. Nun könnte man küchenpsychologisch da Vermutungen anstellen, oder auch nicht, es ist mehr die Zukunft, um die es nun geht.

Sicher ist, wie bisher wird es nicht mehr laufen, da die TE nicht mehr will. Ich halte Ihre Strategie für falsch und unüberlegt, weil sie zuviel wieder auf die andere schiebt und an den falschen Stellen Rücksicht nimmt. Ihr Mann meutert immer dann, wenn es um seine Bequemlichkeit geht und die Kinder- tut mir leid, aber Teenager können gar nicht die Reife haben zu entscheiden, wie es weiter geht. Denn der Wusch im Hause bis zum Abi zu bleiben ist rein emotional, aber in keinster Weise notwendig. Wünschenswert wäre ein Verbleib in der gewohnten Umgebung, aber dazu ist das Haus nicht notwendig. I

Nach wie vor halte ich die Idee einer Trennung unter einem Dach für nicht gut, weil die TE in Ihrer Situation verbleiben wird. Der Herr Ehemann wird nichts ändern, weil es Null Notwendigkeit bedarf. Egal ob es Faulheit oder etwas anderes ist- er wird nur ins Handeln kommen, wenn die TE nicht mehr zur Verfügung steht. Da aber die Historie lehrt, dass es ihm auch dann egal ist, wenn sie ausfällt, ist mMn es dringend notwendig, mittels Anwalt sich um das Thema Unterhalt zu kümmern. Um konkretere Vorschläge zu machen fehlen Informationen- allerdings ist es sehr verständlich, wenn die TE diese nicht liefert, es ist zwar anonym hier, aber trotzdem. Deshalb auch Anwalt.

Ich sehe folgende Themen, die es zu regeln gilt:
Selbstwert: Liebe TE, ich glaube, dass Du dringend Unterstützung brauchst, einen Coach an deiner Seite, der Dir hilft, wohlüberlegte Schritte zu gehen, deren Folgen absehbar sind. Der Dich mental unterstützt, - ich bin nach wie vor überzeugt, dass ein höflicher Umgang- egal wie berechtigt sauer Du bist den Umgang erleichtert. .

Firma: Klärung der Eigentumsverhältnisse, Beratung bezüglich möglicher Abwicklung. An dieser Stelle muss ich so leid es mir um die Angestellten tut: Du bist nicht verpflicvhtet, die Versäumnisse deines Mannes auszubügeln.

Familie/Haus/Hund. Bezüglich Hund finde ich Blancas Vorschlag sehr gut, auch das Thema Weg mit ihm, sollte kein Tabu sein- schließlich braucht ein Hund Aufmerksamkeit und Verlässlichkeit- die Personen dabei sind mMn eher sekundär. Es ist mit dem Coach zu überlegen, was mit dem Haus geschieht- wie mehrfach geschrieben halte ich ne Trennung unter einem Dach für nicht besonders hilfreich, weil sich nichts ändern wird. Wenn der Mann nicht gehen will, fein, dann wäre es zu überlegen, selber zu gehen. Aber- dazu wieder der Blick auf die inanzielle Gesamtsituation.

Ehe
Puuh sehr schwierig. Im Grunde bin ich ja ein Verfechter des Neubeginns, ich bin auch der Überzeugung, dass man sich auch nach 18 Jahren ändern kann. Aber das macht man nur, wenn man die Notwendigkeit dafür erkennt. Solange da nichts passiert ist die Ehe mausetot und bevor Du komplett vor die Hunde gehst gilt es Dich zu schützen.

05.01.2025 18:01 • x 2 #72


Heavydreamy
Zitat von Blanca:
Wo hat der Mann sich solange rumgetrieben? Steckt da womöglich eine Affäre dahinter? Oder ist er spielsüchtig?

Es fällt auf, daß er nicht mal versucht, die TE für sich zurückzugewinnen.


Keine Ahnung.



Zitat von Blanca:
Insofern denke auch ich, daß hier nur die Hälfte erzählt wird... aber von seiner Seite her.


Naja, ich lese nur die TE hier, aber ja nicht ihn.

Weisst du Blanca, kein Mensch ist fehlerfrei. Aber sie stellt sich hier als die perfekte Frau dar, während der Mann so abgrundtief schlecht ist.
Und deswegen finde ich: Hier stimmt mit der Geschichte nicht wirklich alles.

Zumal sie anfangs ja betont, dass er der Richtige gewesen wäre, aber gleichzeitig schreibt, dass es gleich zu Anfangs Probleme gab.

Also, warum heiratet man dann so einen Mann, bekommt Kinder, geht mit in die Selbständigkeit, holt sich zu allem Glück noch einen Wauzi?

Mal sehen, was von der TE noch kommt.

Zitat von BernhardQXY:
dass Verliebtheit ne Menge kaschiert UUUND jeder gerne auch wichtig ist, sich gebraucht fühlt.


Verliebtheit ja, aber man heiratet ja dann aus Liebe? Da ist man doch nicht mehr so blind?
Sich gebraucht fühlen: Puh, dazu kann ich nur sagen, dass ich niemand haben möchte, nur um mich gebraucht zu fühlen.
Eine Partner sollte eine Bereicherung sein und nicht zum gebrauchen für die eigene Bedürfnisse.

05.01.2025 18:07 • x 1 #73


Scheol
Zitat von GreenTara:
ich meinte den Partner. Danke fürs Kommen.

Ich vermute das hier beide Verhalten zeigen.

Zitat:
Seit drei Jahren hat er meine Niere und ihm geht es gesundheitlich wieder richtig gut.

Hier haben wir die bekannten 1-3 Jahre wo Dinge hoch ploppen und Menschen belasten.

Was wäre passiert wenn es keinen Spender gegeben hätte ?
Wie ging es der TE mit diesen Gedanken ?

Stark ohnmächtig gegenüber der Situation Gefühl ?

Sich in der Existenz bedroht Gefühl ?

Bei der Diagnose , bei den drei Läden zu vermuten wenn einer wegfällt.

Zitat:
Aber irgendwie hat er trotzdem nicht mehr zurück in die Welt der Verantwortung und Pflichten gefunden.

Abgespalten , erstarrt ?
Zitat:
Aufgabenteilung funktioniert nun kaum noch bzw. ich kann mich nicht darauf verlassen, dass er wirklich tut, was wir eben erst abgesprochen haben. Langfristige Absprachen funktionieren fast gar nicht, weil er dann meistens leugnet, dass wir es überhaupt abgesprochen haben.

Prokrastination / aufschieberitis.

Zitat:
Therapeutische Hilfe, die ich bei ihm dringend geboten sehe, sah er lange nicht.



Zitat:
Ihm gehe es doch gut. wenn ich nur nicht immer so viel mit ihm schimpfen würde. (Ursache/ Wirkung wurde ignoriert)

Eine Geschwindigkeit die er vielleicht nicht mehr geben kann oder will ?

Zitat:
Durch mein Dauer-Geschimpfe habe er sich emotional zurück gezogen,
so dass ich mich mittlerweile noch nicht mal mehr gewertschätzt bzw. geliebt fühle.

Fluchtmodus vermutlich.

Du treibst ihn an was er nicht mehr will , er entweicht dem Druck, und du fühlst dich nicht mehr gewertschätz, weil er dem Druck ausweicht.

Perfekte negative Karussell, bis es kollabiert.

Zitat:
Mittlerweile bin ich 50 Jahre alt geworden, die Kinder sind 14 und 15 Jahre alt und ich musste feststellen, dass mir der Mental Load die Luft zum Atmen nimmt und ich so nicht den Rest meines Lebens verbringen möchte.

Zu verstehen.
Warum drei Geschäfte ?


Zitat:
Auf die Info, dass ich aus dem Betrieb aussteige, hat mein Mann leider wenig wertschätzend reagiert.

fightmodus , er war nicht in der Lage sachlich die Situation zu klären , zu besprechen.

Zitat:
Ich habe ihm angeboten, die gängigen Kündigungsfristen einzuhalten, damit er sich in meine Aufgaben einarbeiten kann, aber er war der Meinung, ich könne ab sofort zu Haue bleiben und er so Personalkosten sparen.

fightmodus

Zitat:
Geschichte aus der Vergangenheit:
2018 hatte ich einen Burnout und mein Mann meinte ebenfalls,

Ist irgendwas einschneidendes vorher passiert in dem Zeitraum von um die 3 bis 5 Jahre davor?

Warum / woher hast du eine sogenannte Arbeitssucht entwickelt und solch selbschädigende Verhalten an den Tag gelegt ?

Zitat:
ich solle sofort zu Hause bleiben, da der ganze Stress, den ich mir mache, gar nicht nötig sei.

Hang zum Perfektionismus?

Ist dem so mit den unnötigen Stress ? Ist schwer von der betroffene Perspektive zu erkennen.


Zitat:
Sechs Monate später war einer von drei Läden pleite und 2020 die restlichen Läden in arger finanzieller Schieflage (zu viel Personal, zu wenig Qualität, zu wenig Kunden).
Daher bin ich 2021 wieder eingestiegen.

War diese Situation aus deiner Sicht für dich , für die Kinder , für die Familie existenziell bedrohlich ?

Zitat:
Er hat sehr erschrocken reagiert und damit überhaupt nicht gerechnet.

Wir haben abgesprochen, wie wir die zwei Punkte in Zukunft regeln werden und er hat sich schon zwei Tage später nicht daran gehalten, es bzw,. vergessen...

Siehe oben.

Traumatisierte bleiben sozusagen oft stehen, weil sie im hier und jetzt , der Meinung sind sich sicher zu fühlen.

Zitat:
Solange ich keine Kritik anbringe, ist er liebevoll und seltsam übermäßig bemüht. (z.B. Ich koche mir einen Tee und er steht auf um mir die Tasse zu reichen, die nur 20 cm vor mir steht).

Ich vermute da ist er in seiner Safe Area , in seiner Schutzzone.

Zitat:
Wenn ich ihn an seine Pflichten erinnere, wird er fies.

Weil du ihn aus dieser Schutzzone raus bringen willst vermute ich mal.

Das ist in seiner Innenwelt, was da passiert. Das Unterbewusstsein ist enorm groß.

Affen die Jahre eingesperrt waren , und wo dann die Käfigtür offengelassen wird , flüchten nicht in die Freiheit , weil der Ort der Käfig für sich als sicherer empfunden wird als wie die Freiheit außerhalb des Käfigs. Die Affen wissen wie der Käfig funktioniert , und sehen diesen kennen und sehen ihn als Safe Area an.

Zitat:
Aktuelles Beispiel von heute früh:
Wir haben abgesprochen, dass ich jeden Morgen mit dem Hund rausgehe, außer am Sonntag. Da geht er.
Der Hund bekommt um 8 Uhr seine Morgenrunde. Um 8.30 Uhr habe ich ihn geweckt und gefragt, ob er vorhat mit dem Hund zu gehen und er antwortete:
Ach, jetzt gehe ich doch wieder Sonntags wieder? (Wtf? Wir haben nie etwas anderes zu diesem Thema gesagt)
?

Pflichten und Entscheidungen zu treffen kann für eine Person schwer bis unmöglich sein.

Der Hund wurde nach der op angeschafft und wollte er den ?

Zitat:
Du wolltest die Trennung, dann komme auch damit klar!

Selbstsabotage der eigene Beziehung steht unter Traumafolgestörungen.

Das pflegen zu bestehende Beziehungen ist schwierig.


Zitat:
Und können wir uns bitte darauf einigen, dass wir jeden Tag erstmal mit einem Guten Morgen beginnen? (bekannte Strategie: ich äußerer Kritik an nicht erfüllte Absprachen und er kontert mit Kritik zu meinem Wording.)

Er schon in der Starre , und du kommst genau mit den Belastungen an wo er in den fight oder Fluchtmodus kommt

Also scheppert es, da er sich nun angegriffen sieht und geht nach vorne.

Zitat:
Oh man!

Woher sollt ihr das beide wissen , wenn es keiner erklärt.

Zitat:
Mir wird durch eure Beiträge gerade bewusst, dass mein Mann und ich grundverschiedene Ansichten zum Thema Pflichterfüllung haben.

Schon immer oder erst seit der Diagnose ?

Wie wurde die Diagnose damals aufgenommen von euch beiden ?

Es gibt Begriffe wie Diagnosetrauma. Man geht zum Arzt und denkt , na ja Kontroll untersuch alles ok und dann kommt solch unerwartete Diagnose.

Begriff wie Medizinisches Trauma wenn Personal Ärzte sich im Krankenhaus so verhalten das man sich stark ohnmächtig oder existenziell bedroht fühlen.

Verlusttrauma , wenn ihr Angst hattet einander zu verlieren .

Usw.

Usw.

Das diese Geschichte mit der OP an dir TE Spurlos vorbei gegangen ist …. Glaube auch nicht.

Du hast meinen völligen Respekt für deine Leistung ,
was du entschieden und gestemmt hast für die ganze Familie.

Nur hinterlässt das oft Spuren in allen Beziehungen…..


Zitat:
Beziehung,
Business,
Haus und
Kinder

sind ein verworrener Knoll in meinem Kopf und ich fühle mich gerade nicht imstande, dies zu trennen, geschweige denn gute Lösungen für alle Bereiche zu finden.

Ich habe den Eindruck das du wieder kurz vor dem Burnout stehst.

Auch Burnout , Arbeitssucht steht auf der Liste von Traumafolgestörungen um das Geschehene nicht zu betrachten.

Zitat:
Jetzt zu unserem Berufsleben:
Wenn ich in mich rein höre, dann belastet mich die Zusammenarbeit mit meinem Mann am meisten.

Trotz anderer Absprachen (aufgrund Erfahrungen) trifft mein Mann Entscheidungen, die dem Unternehmen schaden und trifft keine Entscheidungen, wo welche nötig wären. Er behandelt unsere Mitarbeitenden oft wenig wertschätzend, so dass uns schon einige gute Leute abgesprungen sind und die restlichen Mitarbeitenden sind frustriert, weil sie sich größte Mühe geben, während der Chef als letzter kommt und als erster geht und in der Zwischenzeit im Internet surft.
Ist nicht gut für das Betriebsklima.

Hier sind wir völlig gleicher Auffassung.

Man kommt hin in die Firma , versucht ein Wir Gefühl zu erzeugen , und der Chef kommt und SPIELT Chef.

Das dich das unnütze kraft kosten , immer und immer wieder , da würde ich auch irgenwann sagen , komm lass mal gut sein , ich mach meine Arbeit , ganz woanders und du führst das hier alleine weiter.

Zitat:
Wenn die Kacke am dampfen ist, kommt er zu mir und jammert, weil er nicht weiß, wie er die Sache wieder hinbiegen kann und ich, natürlich von Existenzängsten gespeist, springe in die Bresche und rette, was es zu retten gibt.

Da sollte er irgenwann mal verstehen wer es besser kann. Weil so zerreißt du dich.

Auch sollte er mal verstehen das er da vermutlich ohne Therapie raus kommt.
Gesund ist der nicht wie du oben geschrieben hast.

Zitat:
Das ist soooo anstrengend und meine Hoffnung, dass er irgendwann den Sinn darin sieht, sich im Vorfeld mit mir zu beraten, ist gestorben.
Neu hinzugekommen ist, dass er mir manche Entscheidungen, die uns Geld kosten, verheimlicht.

Seit der Diagnose ist das so ?

Auch das würde ich als selbstschädigendes Verhalten einordnend.

Zitat:
Daher mein Entschluss, aus dem Laden auszusteigen.

Selbstschutz !

Für mich ein paar Anzeichen das es Richtung Trauma gehen könnte.


@Freiheit-2025

05.01.2025 18:48 • x 2 #74


Freiheit-2025
Hallo Ihr Lieben,

zunächst einmal möchte ich mich für eure zahlreiche Anteilnahme und eure vielen guten Denkansätze bedanken!
Ihr glaubt gar nicht, wie dringend ich das gerade gebraucht habe.

Ich möchte nun versuchen, die häufig aufgekommenen Fragen zu beantworten:

Warum habe ich mich in ihn verliebt und ihn geheiratet?
Als ich ihn kennenlernte, war er überhaupt nicht in meiner Range.
Er war 10 Jahre älter, hatte bereits eine Tochter aus erster Ehe, die bei ihm lebte und hatte keinen Schulabschluss.
Ich hatte andere Vorstellungen, sagte ihm das und wir blieben nur im lockeren Freundeskontakt (Ich war gerade in eine neue Stadt gezogen und brauchte lokale Freunde).
Wie hier schon angemerkt wurde, benötige ich eher Freiheit als Sicherheit und er überraschte mich immer wieder durch seine Großzügigkeit (nicht finanziell, sondern z.B. in Bezug auf kurzfristige Absagen zu Verabredungen. Für ihn war es völlig in Ordnung, wenn ich ganz in meiner Impulsivität aufging.)
Wir sind beide entwurzelte Kinder und haben uns ineinander gefunden und uns Heimat gegeben.
Als wir nach einer ganzen Weile platonischer Freundschaft im Bett landeten, blieb meine Welt stehen, denn es fühlte sich an, als hätte ich mein Yin zum Yan gefunden. Auch 17 Jahre später mögen sich unsere Körper noch sehr.

Bevor wir uns entschieden, den Weg gemeinsam zu gehen und zusammen zu ziehen, habe ich geglaubt, mich durch Absprachen absichern zu können. Wir haben besprochen, dass ich mich nicht zum Frauchen am Herd eigne. Er sagte, er ziehe seine Tochter alleine auf und kenne es gar nicht anders, als sich um Kind und Haus zu kümmern.
Und zu Beginn war es auch so, auch wenn mich seine Erziehungsmethode (laissez faire) gewundert haben.

(Seine Tochter habe ich bewusst in meiner Erzählung ausgelassen, weil dies nochmal einen eigenen Strang erfordern würde und ich auch etwas Angst vor euren Reaktionen habe)

Er hat tatkräftig mitgemacht, hat den Umzug fast alleine gestemmt und mich dabei immer wieder mit süßen Geschenken und den richtigen Worten überrascht. Erst als unser erstes Kind kam, fiel mir allmählich auf, dass er sich da sehr auf mich verlässt und zu wenig mitdenkt. (Unser Sohn ist auf dem Spektrum und war echt ein herausforderndes Baby, das keine Lust auf Körperkontakt oder Lachen hatte). Ich habe dann jedes Mal ein Fass aufgemacht und er hat sich dann wieder mehr bemüht und ich war wieder glücklich, bis die Bemühungen wieder nachließen und ich wieder ein Fass aufgemacht habe und so weiter.
Das zweite Kind war ein klassischer Still-Unfall, aber das beste, das uns passieren konnte.

Mein Mann hatte und hat aber auch wirklich tolle Seiten:
Es war für ihn nie Problem mit dem Säugling jedes vierte WE alleine zu Hause zu bleiben, damit ich meine zweijährige Fortbildung abschließen konnte. Da hielt er Wort und begrüßte mich beim Heimkommen immer mit einem Strahlen und dem guten Gefühl, dass auch alles ohne mich läuft. Ebenso verhielt es sich, wenn ich meine Freunde in ganz Deutschland besuchen wollte. Er ließ mir immer meine Freiheit und gönnte mir von Herzen meinen Spaß.
Zudem habe ich mich wirklich in meiner Gesamtheit geliebt gefühlt und wusste es sehr zu schätzen, dass er sich immer wieder Mühe für uns und unserer Beziehung gegeben hat.

Auf einer Strecke von 10 Jahren entstand allerdings das Problem, dass die Abstände zwischen den verschiedenen Fässer aufmachen immer kürzer wurden, ebenso wie seine Bemühungsphasen.


Shoel, hat hier viele Diagnosevermutungen geäußert, die sicherlich in Teilen ihre Berechtigung haben und mich sehr zum Nachdenken anregen. Danke dafür!


Die Nierenkrankheit meines Mannes:
Es war keine Überraschung, denn es ist eine vererbte Krankheit und ihm war seit seinem 20. Lebensjahr klar, dass er irgendwann ein Spenderorgan brauchen wird. Ich wusste das auch von Beginn an.
Meine Motivation, ihm meine Niere zu spenden, war in erster Linie den schrecklichen Bedingungen der Dialyse geschuldet und, nicht ganz uneigennützig, wollte ich auch einen leistungsfähigen, gesunden Mann haben.
Die dazugehörige psychologische Betreuung bestand aus einem Gespräch mit dem Klinik-Psychologen.

Die geringe Wahrscheinlichkeit, dass meine Niere auch tatsächlich passte, wunderte mich kaum, denn ich fühle mich auch heute noch wie eins mit ihm. (Ich sehe den Widerspruch und verstehe ihn auch nicht.)
Heute, vor allem mit dem Wissen über die Unkompliziertheit des Spende- Verfahrens, würde ich es genau so machen, da mir nichts fehlt und es einem Menschen dadurch sehr viel besser geht.
Hätte ich drei Nieren, würde ich auch seiner Schwester, die die gleiche Krankheit hat, sofort eine abgeben.
Da brauche ich keine Dankbarkeit, denn das ist leichter als jemanden z.B. beim Umzug zu helfen.


Meine Anteile:
Ich war gestern morgen sehr sauer und habe wirklich nur die negativen Seiten meines Mannes und nur meine positiven Seiten genannt.
Ich brauchte dringend Bestätigung und wollte nicht kritisiert werden.

Natürlich bringe ich auch Ballast aus meiner Kindheit mit, von dem einiges bis heute mein Verhalten bestimmt.

Für mich MUSS immer alles gerecht sein.

Ich komme aus diesem Denken nicht heraus und kann kaum langfristig Großzügigkeit diesbezüglich zeigen. Ich bin selbst systemische Therapeutin und habe sowohl privat als auch im Rahmen der Ausbildung verschiedene Therapieformen durchlaufen. Ich habe ganz viel verstanden und trotzdem bleibt das Gerechtigkeitsgefühl wegweisend. (Eine Therapeutin sagte mal: Gerechtigkeit ist die Macht des Kindes, sprich, da bin ich in meiner Entwicklung steckengeblieben.)

Ich zähle innerlich die Ungerechtigkeiten die mir widerfahren (z.B. ich habe heute fünf Sachen erledigt, er nur eine) und kann das nicht vergessen, weil in mir die implizierte Angst wohnt, von einem Mann ausgenutzt zu werden.
Bei dem Versuch, meine subjektive Gerechtigkeit wiederherzustellen, werde ich furchtbar ungerecht und demontierend.

Ich weiß um diese negative Eigenschaft und habe sie eigentlich ganz gut im Griff, solange ich mein Leben im Griff habe. Wenn die Belastung steigt, entgleitet mir mein Erwachsen-Ich und ich bin wieder ganz im wütenden Kind-Modus.

Euer kritisches Hinterfragen hat mich wieder daran erinnert, dass ich mich in letzter Zeit wenig im Griff hatte und ich meinen Mann vor lauter Wut und Enttäuschung mehr als notwendig klein gemacht - und damit auch sabotiert habe.



Mit den von Shoel beschriebenen psychischen Belastungen meines Mannes, passten meine negativen Eigenschaften ebenfalls wie Ar. auf Eimer um die Abwärtsspirale in Gang zu setzen und uns in die heutige Sackgasse zu manövrieren.

Jetzt muss ich erstmal wieder nachdenken und möchte nochmal der besten Community des WWW danken!

06.01.2025 17:56 • x 7 #75


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