Liebe neverending, ich kenne diesen unsäglichen Schmerz. Es ist jetzt 6 Wochen her, dass mein Freund mich per whatsapp verlassen hat, nach einer kurzen, aber sehr intensiven Beziehung, in der er mich quasi auf Händen getragen und mich zur Liebe seines Lebens erklärt hatte. Er verbringt ganz normal die Nacht bei mir, hatte sich noch für das Wochenende verabredet und dann bekomme ich diese Nachricht von ihm am Abend - rief ihn dann an und höre, dass seinerseits urplötzlich die Liebe verschwunden ist und noch andere absurde Dinge, die sich einfach nicht annähernd mit seinem Verhalten mir gegenüber bis dato deckten. Ich hatte dann einen Zusammenbruch, weil es mich so unerwartet und überraschend traf. Zum Glück haben mich meine Freunde aufgefangen - ich konnte die erste Zeit, nicht bei mir zu Hause sein - bin stundenlang durch die Stadt spaziert - hab mich aber mit aller Kraft gezwungen, jeden Tag irgend etwas zu tun, um nicht völlig den Verstand zu verlieren. Die gute Nachricht ist und vielleicht ist es dir ja ein Trost - mir geht es jetzt viel besser . Ich habe erfahren, dass ich im schlimmsten Zustand zum Teil unerwartete Hilfe erhalte und sicherlich habe ich die geduldigsten Freunde, die man sich wünschen kann. Außerdem habe ich Projekte begonnen, die ich schon lange machen wollte - da ich kaum schlafen konnte, hatte ich auf einmal ganz viel Zeit ... Professionelle Hilfe habe ich mir auch gesucht, um besser mit dem Trauma dieser unvorhersehbaren Trennung umgehen zu können. Meine Therapeutin vermutet bei meinem Ex eine schizoide Störung - das kann ich zwar emotional schwer verstehen, aber hilft mir, die Situation irgendwie besser einzuordnen - ich hoffe einfach nur, dass ich irgendwann wieder einem Mann vertrauen kann, der von Liebe spricht ... Dies ist meine Geschichte - im Rückblick würde ich sagen, dass mir sehr viel positives wiederfanden ist in dieser Zeit , auch wenn ich es anfänglich nur wie durch einen Nebel wahrnehmen konnte. Jetzt fließen auch noch Tränen, aber ich lächle auch wieder. Ich kann dir nur raten, dich in all diesem Schmerz zu bewegen, nicht alleine sein - dich notfalls zu Dingen zwingen, die dir sonst gut tun. Viel Bewegung - Sport oder anderes - und ganz wichtig - erinnere dich immer wieder selbst daran, dass du ein wertvoller Mensch bist. Ich wünsche dir viel Kraft.
16.11.2015 01:49 •
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