Hallo Nathan,
ich möchte deine Frage zum Anlass nehmen, einmal den aktuellen Stand darzulegen.
Es sind ja jetzt auch schon wieder 5 Monate ins Land gegangen.
Ich hatte schon noch Kontakt zu meiner Frau. Bei Familienfeiern oder Feiern von gemeinsamen Freunden sehen wir uns schon immer wieder mal. Ich stelle auch weiterhin fest, dass mir das grundsätzlich nicht gut tut, würde aber auf der anderen Seite viel mehr darunter leiden die Feste auszulassen.
Vor zwei Wochen hatten wir auf Wunsch meiner Frau ein Gespäch. Ihr Bruder hatte ihr wohl erzählt, dass ich vermute, dass ein bestimmter anderer Mann die Ursache für die Trennung war. Sie zeigte sich sehr enttäuscht, das ich diese Vermutung geäussert habe und das auch noch ihren Brüdern gegenüber. Ich sagte ihr dann, dass ich das so nicht gesagt habe, sondern lediglich das wenn es einen anderen Mann gegeben hat, es dann höchstens dieser besagte sein könne.
Tja, und was soll ich ich sagen.
Sie war im Frühjahr zur gleichen Zeit am gleichen Ort im Urlaub wie er und im Herbst ist er ihr in den Urlaub nachgefahren.
Das hat alles nichts mit der Trennung zu tun, sagt sie mir. Sie wären sich erst im Frühjahr nähergekommen, alles ist erst am Anfang und ob es etwas werden wird, steht in den Sternen.
Sie fühlt sich wohl ertappt und ob zurecht oder zu unrecht. Ein Geschäckle wird immer bleiben.
Nach dem Gespräch, bei dem ich ihr zum ersten mal sagte wie ich ihr Verhalten sehe und bewerte, war sie sehr verletzt. Seitdem ist unser Verhältnis von ihrer Seite her ein wenig abgekühlt. Sie möchte deshalb auch auf einen gemeinsamen Heiligabend verzichten. Ich hätte das sowieso nur der Kinder wegen gemacht, bin aber jetzt auch froh, alleine mit ihnen zu sein. Wir sehen uns sowieso einen Tag später bei einem ihrer Brüder. Für die Kinder tut es mir hingegen schon ein wenig leid, aber so ist das eben.
Ich kann inzwischen grundsätzlich sehr gut mit der Situation umgehen. Das Verhältnis zu meiner Frau würde ich inzwischen als sachlich distanziert beschreiben. Ich bin aber immer noch nicht wütend oder sauer auf sie, nur eben weiterhin maßlos enttäuscht.
Wir haben inzwischen einen gemeinsamen Anwalt und die Scheidung ist nun eingereicht. Es stehen noch so unschöne Angelegenheiten wie Haus, Lebensversicherung, Hausrat und Unterhalt auf dem Plan. Grundsätzlich bin ich aber davon überzeugt, dass wir auch hier eine einvernehmlich Lösung finden werden. Zumindest hoffe ich das, aber die ersten Gespräche lassen diese Hoffnung auch zu.
Innerlich habe ich mich inzwischen schon sehr weit von meiner Frau entfernt. Habe zwar immer noch ein wenig Angst vor der Zukunft, ich merke aber auch wie ich mich immer mehr nach aussen öffne. Das ist ein schönes Gefühl, zeigt es mir doch, dass es noch mehr Frauen auf dieser Welt gibt.
Einen Punkt möchte ich noch erwähnen, der mir sehr wichtig ist.
Seitdem meine Frau das Haus verlassen hat, habe ich bei meinen Kindern darum geworben, dass sie doch den Kontakt zu ihrer Mutter halten sollen. Bei meiner Tochter hat das auch sehr gefruchtet.
Inzwischen macht meine Noch-Ehefrau viele Dinge mit ihrer Tochter und ich merke, dass mir das nicht guttut. Ich empfinde Sie als Spaßmutter mit der man tolle Dinge erleben kann und ich bin derjenige für den Alltag. Hier bleiben natürlich kleinere Reiberreien nicht aus. Das finde ich absolut ungerecht.
Hätte nicht gedacht, dass ich irgendwann so empfinden werde. Leider weiß ich noch nicht so recht damit umzugehen. Tief im inneren weiß natürlich trotzdem, dass es gut ist wie es jetzt ist.
Aber auch hier wird sich sicherlich mein Mindset in den nächsten Monaten ändern.
Soweit erstmal zum Stand der Dinge.
Werde mich zu gegebener Zeit wieder melden.
Der Rheinländer
02.12.2015 01:59 •
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