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Frau will Abstand, zieht Hals über Kopf mit Kindern aus

L
Die Assymetrie der Trennung

Einer will sich trennen, einer bleibt zurück.
Der sich trennt, sieht für sich Perspektiven, der Zurückgelassene sieht keinen Ausweg.
Der sich trennt, hat mit der Vergangenheit abgeschlossen, der Zurückgelassene schwelgt in Erinnerungen.
Der sich trennt, richtet den Blick nach vorn, der Zurückgelassene starrt auf den Boden.
Der sich trennt, nimmt mit, was er möchte, der Zurückgelassene muss sich abfinden, mit dem was bleibt.
Der sich trennt, bestimmt den Ton, gibt das Tempo vor, der Zurückgelassene sieht resigniert zu.
Der sich trennt, darf endlich sein Leben neu gestalten, der Zurückgelassene muss dies unfreiwillig tun.
Der sich trennt, stellt Forderungen, der Zurückgelassene will nur sein bisheriges Leben zurückfordern.
Der Zurückgelassene bleibt zurück.

29.11.2020 21:44 • x 3 #61


Harmony
Tut mir sehr Leid, das ist eine schwierige Zeit. Ich denke, Hoffnungen zu haben ist nicht verkehrt, oder mehr anzunehmen, dass es weitergehen wird, so oder so. Stell dir vor ihr kommt wieder zusammen, aber es funktioniert nicht und es erfolgt noch eine Trennung. Es gibt sehr viele Ausgänge auf dieser Reise.

Und viele Trennungen laufen auch anders ab, der sich trennt musste es, wegen Gewalt, Fremdgehen, weil sonst psychisch zu Grunde gegangen und leidet mehr als der Zurückgebliebene, denn der Zurückgebliebene hätte sich nie trennen wollen, aber wollte eben schön weiter machen mit Gewalt, Fremdgehen etc.

Viele die gehen, flüchten eher und verlieren sogar ihren ganzen Hausstand, in dem dann eine andere lebt. Den Ton angeben kann einer nach der Trennung auch nicht, wenn er es in der Beziehung nicht konnte. Es ist alles sehr relativ weißt du.

Ich kann dir nur raten dich in die Vogelperspektive zu begeben und einen kühlen Kopf zu bewahren, die Chance zu nutzen zu reden, da nach der Trennung möglicherweise Funstille herrschen wird.

Redet auch über euren Anfang, wie alles begann. Wie ihr alt werden wollt, wie sie sich das alles vorstellt. Ist da noch ein anderer Mann?

29.11.2020 21:59 • x 1 #62


A


Frau will Abstand, zieht Hals über Kopf mit Kindern aus

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L
Zitat von Harmony:
Und viele Trennungen laufen auch anders ab, der sich trennt musste es, wegen Gewalt, Fremdgehen, weil sonst psychisch zu Grunde gegangen und leidet mehr als der Zurückgebliebene, denn der Zurückgebliebene hätte sich nie trennen wollen, aber wollte eben schön weiter machen mit Gewalt, Fremdgehen etc.

Danke dir. Ist klar, das oben war auf meine Art der Trennung bezogen. Die ist weitestgehend asymmetrisch.

30.11.2020 07:30 • #63


L
Zitat von Harmony:
Redet auch über euren Anfang, wie alles begann. Wie ihr alt werden wollt, wie sie sich das alles vorstellt

Das haben wir gemacht. Immerhin ist sie jetzt zugänglich für solche Gespräche, anders als vor ein paar Wochen. Wir mussten feststellen, dass sie zahlreiche Gedächtnislücken bei emotional stark beladenen Situationen unserer vergangenen Jahre hat. Gibt sie auch zu... Auf dieser Grundlage kann sie doch jetzt nicht zu einer halbwegs objektiven Einschätzung der Lage kommen... Ich sage ja seit Wochen, sie sollte erst mit ihrer Therapie anfangen (und ich mit meiner!), dann ein paar Monate Zeit nehmen und dann entscheiden, ob sie alle Stricke einreißt und sich trennt. Ich glaube sie merkt das jetzt auch, hält aber an ihrem bereits organisierten Auszug fest.

30.11.2020 07:47 • x 1 #64


Heffalump
Zitat von leroymuc:
hält aber an ihrem bereits organisierten Auszug fest.

Räumlicher Abstand bietet Raum zum Denken. In Gemeinschaftswohnung würdet ihr euch früher oder später wieder umgspr. an die Gurgel gehen.

30.11.2020 08:18 • #65


Harmony
Naja ich weiß nicht, ob die sich hier an die Gurgel gegangen sind. Sollte es so sein, dann ja Frauenhaus.

Aber sonst finde ich er hat Recht, das ist übereilt was sie macht und ich frage mich ob da ein anderer Mann im Spiel ist?

30.11.2020 12:57 • #66


Heffalump
Zitat von Harmony:
ob die sich hier an die Gurgel gegangen sind.

Zitat von Heffalump:
umgspr.

umgangssprachlich

30.11.2020 13:01 • #67


Harmony
Ja auch im übertragenen Sinne sehe ich das nicht die führen doch ganz normale Gespräche?

30.11.2020 13:03 • #68


Heffalump
Ganz normal wohl nicht so ganz. War schon besser und auch schon schlimmer

30.11.2020 13:07 • #69


L
Zitat von Heffalump:
Ganz normal wohl nicht so ganz. War schon besser und auch schon schlimmer

Was die Philosophie hinter der Trennung angeht, können wir inzwischen ganz gut reden, siehe oben. Sobald es aber zum Finanziellen kommt, gehen unsere Sichtweisen auseinander. Körperlich gefährlich wird es bei uns aber nicht.

30.11.2020 13:17 • x 1 #70


L
Zitat von Harmony:
Naja ich weiß nicht, ob die sich hier an die Gurgel gegangen sind. Sollte es so sein, dann ja Frauenhaus.

Aber sonst finde ich er hat Recht, das ist übereilt was sie macht und ich frage mich ob da ein anderer Mann im Spiel ist?



Nach allem, was ich einschätzen kann: nein. Sie ist auf Selbstfindung.

30.11.2020 13:19 • #71


Harmony
Sich finden kann man auch mit dem anderen zusammen, wie mich sowas aufregt, wenn Leute denken die finden sich in einer anderen Wohnung dann plötzlich. Magst du mal erzählen was ihr anders seht wegen Finanzen?

30.11.2020 13:29 • #72


L
Zitat von Harmony:
Sich finden kann man auch mit dem anderen zusammen, wie mich sowas aufregt, wenn Leute denken die finden sich in einer anderen Wohnung dann plötzlich. Magst du mal erzählen was ihr anders seht wegen Finanzen?

Zu den finanziellen Fragen habe ich hier einen ganzen Thread laufen
berechnung-unterhaltsansprueche-t62115.html

Ich glaube eben, dass sich meine Noch-Frau - mit den in Aussicht stehenden Unterhaltszahlungen - in ihrer neuen Wohnung durchaus wohl fühlen wird. Und dass die Motivation, ein wenig gemeinsam für unser zusammen Aufgebautes und eine harmonische Zukunft unserer Kinder zu kämpfen zumindest dadurch nicht zunehmen wird. Ich meine: Freiheit! Endlich selbst entscheiden, in welcher Farbe ich den Teppich kaufe und wo es am Wochenende hingehen soll!

Ich bin naiv, ich weiß, aber ich ticke so konservativ, dass die Ehe und vor allem das Familienbündnis (sobald Kinder dabei sind) über vielem drüber stehen und nicht so einfach zur Verhandlungsmasse werden. Klar, wenn es um häusliche Gewalt oder sonstige Missstände geht ist es etwas anderes. Ich aber bin der treuste, ehrlichste, konfliktscheuste, verantwortungsvollste Ehemann und Papa, den es gibt, der für meine Noch-Frau und die Kinder extrem viel aufgebaut hat (materiell und ideell).

Ich war in den letzten Jahren leicht depressiv und dadurch oft mürrisch, stimmt. Aber deswegen alles hinzuwerfen ist für mein Verständnis ein Luxus-Anspruchs-Verhalten! Mir selbst waren immer schon Männer zuwider (wohlgemerkt: Männer), die es nötig haben, in ihrer Midlife-Crisis sich eine 20-Jährige zu schnappen und dann die treue Ehefrau samt Kindern zum Ballast deklassieren. Und jetzt macht meine eigene Frau - Christin, Pfarrerstochter, hoch-gebildet, Krisen- und Verlusterfahren, Psychotherapeutin - genau das gleiche...!

30.11.2020 14:54 • x 1 #73


Wollie
weil ihr Gehirn hormonvernebelt ist und das Grass auf der anderen Seite grüner.....zumindest meint sie dies.....und dabei ist es egal ob sie die Tochter eines Pfarrers ist......du musst dich positionieren und dich nicht aus falsch verstandener Rücksichtnahme und Harmoniesucht dich über den Tisch ziehen lassen.....sie weiss genau was sie macht.....

30.11.2020 14:58 • x 1 #74


Harmony
Du bist nicht naiv und ich finde deine Werte top! Und depressiv sind wir alle mal, ich weiß nicht wie schlimm es war aber für mich ist Krankheit kein Grund.

Es ist falsch was sie macht und deine Situation ist furchtbar. Gerade wenn du depressiv bist versuche nun dir Gutes zu tun, Stütze zu finden und nicht davon abhängig zu machen ob sie wieder zur Besinnung kommt oder nicht.

Finde das Verhalten unmöglich, insbesondere als Christ.

30.11.2020 15:07 • x 1 #75


A


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