Ein Parasol (Para=gegen, Sol=Sonne) ist ein Schirm. Offenbar auch eine Speisepilzsorte. Einen Namen verächtlich machen, um die Meinung abwerten zu können, ist Kindergarten. Soviel dazu.
Lieber TomGT,
dass Du derzeit so verzweifelt bist, tut mir sehr leid. Und dass Du derzeit niemanden hast, der Dich in den Arm nehmen, trösten und Dir zuhören kann, ist ganz furchtbar. Da muss sich in Zukunft dringend etwas ändern. Du musst Dir wieder ein soziales Netzwerk aufbauen, damit Du nie wieder in eine solche Situation gerätst.
Von Deiner Frau und Deinen Kinder (bzw. der Tochter) hast Du ganz viel erzählt. Was ist denn mit Dir? Was war Deine Rolle in den letzten 28 Jahren?
Du bist selbständig tätig, hast zunächst Deine Frau alimentiert und bist nun von den Aufträgen ihrer Firma abhängig. Wie kam das? Wer waren vorher Deine Auftraggeber? Ist es aussichtslos, sich neue Kunden zu suchen?
Du kamst abends zum Abendessen, das Deine Frau gekocht oder besorgt hatte, fuhrst mit der Familie in Urlaub. Wie war das als die Kinder klein waren? Hast Du Elternzeit genommen, wärt ihr da beide schon selbständig tätig oder Deine Frau Hausfrau? Wie viele Stunden hast Du gearbeitet und wie viele Stunden hast Du die Kinder (allein) betreut, als sie im Kitaalter und im Grundschulalter waren? Hast Du selbst Sport gemacht oder hast Hobbies? Seit wann wohnt Deine Mutter bei euch? Und hat auch sie sich um die Kinder gekümmert oder ihr euch um sie?
Es ist schwer nachvollziehbar, wenn Du beschreibst, dass Du jeden Abend zu Hause bist und Deine Familie Deine einzigen Kontakte (außer der Assistentin) sind und Du 28 Jahre lang glücklich warst, aber schon 10-15 Jahre das Verhältnis zwischen den Kindern und Deiner Frau schlecht ist, und eine hrballe jetzt therapiebedürftig seid, aber 28 Jahre lang eigentlich alles gut war, ihr viel 6 hattet und schöne Urlaube. Irgendwas passt da nicht.
Diese Diskrepanzen fallen mir an mehreren Stellen auf. Dir scheint sehr viel am Kindeswohl zu liegen und Du liebst Deine Kinder ohne jeden Vorbehalt, nimmst ganz selbstverständlich ihren Standpunkt ein. Das finde ich insofern extrem, als z.B. mein Mann sagt, dass ich bei ihm an erster Stelle stehe (nein, ich habe ihn natürlich nicht gefragt). Aus dem einfachen Grund: Da ich mich mehr um die Kinder kümmere als er, sieht er es als seinen Job an, mir den Rücken zu stärken, damit ich diese Liebe wiederum den Kindern geben kann. Das würde sich natürlich schlagartig ändern, wenn ich den Kindern leid antäte oder überfordert wäre. Dann würde er jedoch die Kinderpflege übernehmen und ich mehr arbeiten bzw. Unterhalt zahlen müssen. Deine Frau war dies zu Deiner Tochter als sie 5 Jahre alt war. Was ist passiert, welche Gespräche gab es, welche Konsequenzen wurden gezogen, als Du das bemerkt hast?
Du hast Deine Frau und ihren Freund zur Rede gestellt, als kleine Kinder mit im Auto saßen. Wie sieht es mit Deiner Sorge um deren Entwicklung aus? Gab es keine andere Möglichkeit, diesen Mann zu kontaktieren, als vor seinen Kindern?
Du bist eifersüchtig auf diesen Mann, das ist verständlich. Aber warum wertest Du ihn und seine Ex-Frau als Psycho und arbeitslos ab, wenn Du doch selbst mit dem Großteil Deiner Familie therapeutische Hilfe brauchst und ohne den professionellen Umgang Deiner Frau mit der Trennung zwischen Job und Partnerschaft ohne Aufträge dastündest?
Du wirfst Deiner Frau vor, sich nicht eindeutig dazu zu äußern, ob sie mit dem Mann zusammen ist, 6 hat oder nicht. Als sie Sich mehrfach fragte, ob ihr euch trennen, ob sie ausziehen soll, hast Du ihr keine konkrete Antwort gegeben, sondern wolltest das Händewaschen erzwingen. Fällt Dir da eine Parallele auf? Und jetzt behauptest Du, Deine Frau hätte mit dem Auszug ihre Kinder (17 und 19 Jahre alt?, nicht etwa 7 und 9) verlassen. Und hältst es für völlig normal und verständlich, dass Deine Kinder ihre Mutter nicht mehr grüßen? Ich finde das krass und eine Bestrafung über die Kinder für etwas, was zwischen euch beiden als Paar im Argen liegt.
Ob auch Dein Sohn abwertende Sprüche von seiner Mutter abbekommen hat und sie ihn auf den Hinterkopf geschlagen hat, wird nicht ganz klar. Jedenfalls kapselt er sich ab und scheint auf eine eher passive Art seine Schwester zu verteidigen. Du schreibst an einer Stelle, dass er die Vorkommnisse zwischen Mutter und Tochter nicht mit zubekommen habe. Da ist für Außenstehende noch sehr unklar, wer da inwiefern direkt oder indirekt betroffen wurde.
Ich schreibe aus der Position einer Tochter, deren Mutter auch Höhe Ansprüche an sich selbst und ihre Kinder gestellt und dadurch mich und meinen Bruder im Selbstwertgefühl verletzt hat. Zu unserer Zeit waren Ohrfeigen und Hintern voll bekommen völlig normal und haben das Vertrauensverhältnis zwischen Kindern und Eltern sehr belastet. Ich sehe Parallelen zwischen Deiner Frau und meiner Mutter in dem Bedürfnis, geliebt zu werden und Kinder zu haben, die aus sich etwas machen. Und ich sehe Parallelen zu einem physisch manchmal anwesenden aber gruppendynamische völlig abwesenden Vater. Mit dem Unterschied, dass mein Vater stets zu meiner Mutter gehalten und sie verteidigt hat, was die Kindheit für uns Kinder etwas schwieriger gemacht hat, die Verarbeitung der Verletzungen später aber wesentlich vereinfacht hat, weil mein Vater eben einen klaren Standpunkt hatte.
Hast Du Dich zum Thema Narzissmus schon gut informiert? Sind Dir die Unterschiede zwischen einer Narzisstischen Persönlichkeitsstörung und narzisstischem Verhalten bzw. narzisstischen Tendenzen klar? Und bist Du auch über Co-Abhängigkeit und Opportunismus informiert? Es ist wichtig, hier gut informiert zu sein, um dysfunktionale Muster bei sich selbst unterbrechen zu können.
Eine letzte Frage noch: Deine Mutter lebt bei euch im Haus und Du schriebst, sie habe am Telefon geweint und versucht, Dich zum Handeln zu bewegen. Wie kommt es, dass ihr solche Sachen nicht an ihrem oder Deinem Küchentisch besprecht? Bist Du zu selten bei ihr in der Einliegerwohnung oder ruft sie Dich ständig bei der Arbeit an? Wie grenzt Du Dich denn ihr gegenüber ab?
Und nun etwas, das Mut machen soll: 1.200 Euro Unterhalt sind fürstlich und dass sie tatsächlich klaglos gezahlt werden, ist absolut ungewöhnlich. Mit dem Kindergeld dazu hast Du dann 1.600 Euro netto auf der Hand und kannst nebenbei noch ganztags arbeiten gehen, weil die Kinder schon groß und die Mutter (wohl noch?) nicht pflegebedürftig ist. Da lässt sich ein Luxusalleinerziehendenleben draus basteln, um das dich viele beneiden werden. Finanziell wirst du also keine Not leiden. (Ein 100% Narzisst hätte Dir übrigens umgehend mit dem Entzug der Aufträge gedroht, dir gesagt, dass du ohne sie ein Nichts bist, und Dir 3,75 Euro pro Kind an Unterhalt überwiesen, daher denke ich, dass bei euch narzisstische Strukturen herrschen, ihr aber von individuellen Persönlichkeitsstörungen evtl. verschont geblieben seid.)
Alles Gute für euch!
31.05.2021 08:54 •
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