Frau trennt sich nach psychischer Erkrankung von mir

Liebe Forum Gemeinde, Leidensgenossen, Leidensgenossinnen!

Ich männlich (55) bin zufällig auf dieses tolle Forum gestoßen, nachdem ich in meiner unvorhersehbaren Einsamkeit nach nach Rat und Trost suchte!

Meine Frau mit der ich seit 1986 zusammen war hat mich vor 3 tagen wegen eines anderen (wirtschaftlich Abgesicherten) Mannes verlassen! Meine derzeitig wirtschaftlich schlechte Lage resultiert nur daraus das ich nach jahrelanger körperlich schwerer Arbeit 2007 einen BURN - OUT – SYNDROM erlitten und trotz Rehas / Therapien nicht mehr davon erholt habe!

Hätten wir uns gestritten, hätte ich meine Frau schlecht behandelt, ich hätte wenigstens einen Ansatz Punkt mir vorwürfe zu machen, dem ist aber nicht so! Meine Frau konnte einfach mit meiner Erkrankung und dadurch resultierender wirtschaftlichen Ungewissheit nicht umgehen und weigerte sich den Rat ihrer Ärzte zu befolgen sich einer Therapie zu unterziehen bevor sie selbst depressiv wird! Sie sollte dadurch lernen mich und meine Erkrankung besser zu verstehen und damit umgehen zu können, um GEMEINSAM die Durst strecke zu überwinden!

Wer sich jemals mit der Rentenversicherung, Berufsgenossenschaft und dem Versorgungsamt ausereinander setzen musste, der weiß es aus leidvoller Erfahrung das es eine ungewiss lange Durststrecke sein kann, allerdings ist in meinem Fall licht am ende des Tunnels! Die Rechtsanwaltskanzlei die mich in 4 Sozialrecht fällen kompetent vor dem Sozialgericht vertritt weicht keinen Millimeter von begründeter Forderungen (wirtschaftlicher Natur). Selbst meine Ärzte haben es erneut bestätigt, das ich aufgrund meiner psychosomatischen Erkrankung (mittlerweile chronifiziert) bereits 2009 hätte berentet werden sollen!

Unsere wirtschaftliche Situation ist erst seit 2011 kritisch, bist dahin wurde ich noch staatlich unterstützt, ich hatte genug Geld auf dem Sparbuch und als das weniger wurde, habe ich sogar all meine privaten Versicherungen zurückgekauft um wenigstens für die miete der Wohnung aufkommen konnte, wie ich es all die Jahre zuvor tat!

Meiner Frau war all das nicht genug und fing an zu jammern das sie nun allein nicht mehr für alles aufkommen kann und wieder in eine günstigere Wohnung ziehen sollten! Fakt ist, wir waren bereits 20 Jahre lang in einer günstigeren Wohnung und ich bat sie diese zu aus Sicherheit zu behalten! Nein, sie wollte was größeres, ich hab es ihr recht gemacht und zusätzlich 10.000€ hineingesteckt, doch das Dilemma mit ihr war, das sie trotz wirtschaftlicher sorgen nicht bereit war, ihre Sammelleidenschaft /Kauflust und häufigen Ausflüge reduziert, um derzeit unnötige ausgaben zu vermeiden!

Ich war so blöd und hab ihr ende letzten Jahres auch noch einen Urlaub an der Nordsee mitfinanziert, ich möchte nicht wissen wo sie in Wirklichkeit war, während ich zuhause mit meiner psychischen Erkrankung allein zurecht kommen musste und keine unnötigen ausgaben verursachte! Jetzt wo ich wortwörtlich bankrott bin und aufgrund meiner psychischen Erkrankung ihr weder körperlich noch materiell etwas bieten kann, lässt sie mich in der schwersten zeit meines Lebens für einen anderen wirtschaftlich abgesicherten Mann in Stich!

Bin dankbar für jeden Rat!

Hey du,

nun, finanzielle Tiefschläge (oder auch gesundheitliche) können eine Beziehung natürlich auf die Probe stellen. Wenn es schon vorher nicht ganz rund lief, ist eine solche Flaute oft der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen kann. Ich möchte aber wohl meinen, dass man nach 26 Jahren des Zusammenseins so viele Höhen und Tiefen gemeinsam überstanden hat, dass auch die aktuelle Situation zu meistern sein sollte...wenn man nur will.
Ich kann mir nur denken, dass deine Frau derzeit in allen Punkten total überfordert ist und sich eine Ausflucht gesucht hat...in eine Richtung, die offenbar sicherer scheint.
Wenn es aber nur ums Geld geht bei dieser neuen Beziehung, dann wird sie da so schnell nicht glücklich werden und ggf. schon bald sehen was sie an dir hatte. Klar ist die Situation momentan alles andere als rosig und gerade jetzt wo du Halt und Beistand bräuchtest, kehrt sie dir den Rücken zu.
In meinen Augen kein Grund, sich direkt einem anderen Mann an den Hals zu werfen. Wenn es psychisch belastend für deine Frau ist, dann hätte es ein großzügiger Abstand voneinander vorerst sicher auch getan. Um die Sache für sich zu verarbeiten und Lösungsansätze zu entwerfen.
Liebe sollte unabhängig vom finanziellen Status existieren können. Und wenn sie bei ihm eben diese vermisst, wird sie schon wieder anklopfen. Die Frage ist dann, ob du sie nach dieser Geschichte überhaupt noch willst.

Hallo,

du fragst nach Verständnis und einer Erklärung, warum sie das gemacht hat. Ich versuche das jetzt einfach mal...

ob man es am Geld festmachen kann oder an der wirtschaftlichen Situation wage ich zu bezweifeln. Vielleicht hat Sie einfach den Respekt verloren..vielleicht wollte Sie zu Ihrem Mann aufsehen können und hat durch die Krankheit das Gefühl verloren.

Die andere Gelegenheit mit dem Mann war einfach zu verlockend..ein Stück heile Welt. Ein Mann, der Sicherheit bietet, keine psychischen Probleme hat...sie hat nur dieses Leben und somit geht Sie. Sicherlich hat sie auch Schuldgefühle, die Ihr aber keine Liebe zurück bringen.

liebe grüße

Hallo B-17,


ja,es ist nicht leicht über viele Jahre hinweg,nur entbehren zu müssen,zu sehen wie andere das Leben geniessen können,verreisen,einfach mal so shoppen können,etc.Ich schreibe aus Jahrelanger Erfahrung und weiß wie bitter das ist.In so einer Zeit bleiben die Gefühle meist auf der Strecke,weil jeder für sich allein versucht irgendwie mit der Situation fertig zu werden.Ja,es ist hart für dich,dass deine Frau dich nun einfach so alleine gelassen hat um jetzt vielleicht mal das nachzuholen,was irh gemeinsam nicht mehr konntet.Das nagt am Selbstbewusstsein und fühlt sich wie eine Null.Ich denke das sie jetzt alles voll auskosten wird,was finanziell mit euch nicht möglich war und bin mir sicher,dass wenn sie alles hatte,sich besinnt,ob es wirklich alles im Leben ist.Es ist gut möglich das sie eines Tages wieder auf der Matte steht,die Frage ist nur ob DU sie dann noch willst!Schreibe dir hier alles von der Seele,das hilft ungemein.

Fühle dich gedrückt!

Hallo Westi,

danke für deine worte, nein ich will sie nicht mehr zurück, nicht nach dieser Geschichte! Um das besser zu verstehen muss ich noch etwas dazu sagen was ich in meinem ersten Beitrag vergessen habe es zu erwähnen. Sie hat mich 2005 regelrecht erpresst, entweder eine größere / bessere Wohnung oder sie verlässt mich! Nun ich tat ihr den gefallen aus liebe, allerdings sagte ich zu ihr jammere nicht falls einer von uns mal ernsthaft krank oder gar langfristig arbeitslos werden sollte und somit ein Gehalt wegfallt, es war vergeblich!



Hallo Maggy,

Nein, sie ist nicht der Typ der einem Helden als Lebenspartner braucht zu den man hinaufschaut, ich selbst war nie ein solcher, aber ich war interessant genug solang ich ihr ein wirtschaftlich sorgloses leben und unzählige reisen quer durch die Welt bieten konnte! Die einst günstige Wohnung die wir 20 Jahre lang hatten, hat es uns beiden ermöglicht Geld zu sparen und solang wir jung / gesund sind die Welt zu bereisen! Sie hat mir gestanden wer der andere Mann ist, ich kenne ihn, der Witz dabei ist, der Mann ist älter als ich, ebenfalls chronisch krank, allerdings hat er im Vergleich zu mir keine Geld sorgen!

Hallo BrockenWings,

danke für deine aufmunternden Worte, ja du hast vollkommen recht, die Depression verändert sowohl den betroffenen und sein Umfeld. Allerdings können die meisten nicht begreifen oder es gar nicht wollen (ist anstrengend), wie die Depression sich auf den betroffenen auswirkt und sich somit nach und nach selbst zurückziehen, und den betroffenen um so mehr verletzen! Davor haben meine Ärzte alle in meinem Umfeld gewarnt!

Ich selber habe schon ewig mit Depressionen zu kämpfen,aber hatte mich die letzten Jahre gut gefangen,also nicht mehr diese Schwankungen,bis mein Noch Mann mir mitteilte,dass er mich nicht mehr liebt und innerlich schon seit Jahren abgeschlossen hatte.Wir haben sehr viel durchgemacht,eigentlich nur negatives und ich dachte das wir beide stark genug sind nach 20.Jahren auch noch den Rest unseres Lebens gemeinsam verbingen würden.Es hat nicht gereicht und ich habe ihn auch mal sehr verletzt vor Jahren,dass will ich gar nicht verschweigen,denn es gehört zu meinem Leben dazu und resultierte aus meiner inneren Zerissenheit und Gefühlsabstumpfung,die eine Depression leider mit sich bringt.Er kam mit dem finanziellen Desaster nicht zurecht und zog sich zurück in sein Schneckenhaus,ich habe dann auch irgendwann kapituliert und so lebte jeder für sich in seiner einsamen Welt.Meine Trennung ist jetzt 6.Monate her,wo wir räumlich getrennt leben,aber er leidet nicht,im Gegensatz zu mir,aber er hat eben schon lange abgeschlossen,was ich nicht wusste.Ich habe kein Selbstbewusstsein mehr,aber der Schmerz der Trennung ist schon besser geworden,denn es gibt kein Weg mehr zurück und ich bin heilfroh,dass ich durch die Depression nicht komplett abgesunken bin,aber daran hindern meine Kinder mich schon,denn ich muss für sie da sein,obwohl sie schon so gerade erwachsen geworden sind.Ich schreibe dir das weil ich dir Mut machen möchte.Du bist genauso wertvoll wie jeder andere auch und verdienst es nach deinen Möglichkeiten glücklich zu sein.Alles braucht Zeit und auch DU wirst darüber wegkommen.

Ganz liebe Grüße