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Frau sein / was ist für euch weiblich? Gesellschaft & Vorurteile

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@Emma75 Toller Beitrag!

Ich musste mich jahrelang für meinen ersten Beruf (auch Männerdomäne) und meinen Sport (auch Männerdomäne) rechtfertigen. Bin eine kleine zierliche, aber durchtrainierte Frau. Das war mit Anfang 20 echt anstrengend. Heute lache ich darüber.

Auch in meinem jetzigen Beruf sind die Domänen klar verteilt: z.B. Strafrecht = klare Männerdomäne, Familienrecht = klare Frauendomäne im Anwaltsberuf. Ich hatte kürzlich ein Vorstellungsgespräch als Richterin und wurde tatsächlich gefragt, welches Rechtsgebiet ich am ehesten nicht machen würde. Meine Antwort: Familienrecht. Deren Gesichter: Ich wurde nicht eingestellt. Tja, habense Pech gehabt, diese Spießer

23.09.2020 05:51 • x 3 #16


WW-Bärchen
Zitat von Scheol:
DOCH , ich möchte Charmant , galant und respektvoll sein.

Wir sind eine aussterbende Art. Sind wir schon beim WWF gelistet?

Zitat von Scheol:
Eine Frau auf Augenhöhe begegnen . Niemand ist etwas besseres oder was schlechteres.

Als Vorgesetzter und später auch als Chef habe ich lieber mit Frauen gearbeitet als mit Männern.
Allein schon die Tatsche, das ich bei Besprechungen /Meetings, nicht irgendwelche Tit-en von Affären oder Frauen/Freundinnen beurteilen musste.
Ich hatte noch nie eine Mitarbeiterin die mir ein Schw-anzfoto von ihrem Freund gezeigt hat und mich um meine Meinung danach gefragt hat.

23.09.2020 06:09 • x 3 #17


A


Frau sein / was ist für euch weiblich? Gesellschaft & Vorurteile

x 3


E
Btw. als le.sbische Frau ist alles noch mal anstrengender. In meinen 20igern ging ich durchaus auch als 15-jähriger Kerl durch u konnte so btw auch die Männertoiletten benutzen. Manchmal wurde ich auf der Frauentoilette erschrocken angeschaut u drauf hingewiesen, ich sei auf der falschen Toilette (meist von alten Ommas).

Heutzutage achte ich im Beruf darauf, dass man mir mein Le.sbischsein bloß nicht ansieht/anmerkt. Verkleide mich quasi u kann damit inzwischen leben. Weil es es geht ja schließlich um's Überleben.

Traurig, aber wahr.

23.09.2020 06:15 • #18


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Zitat von WW-Bärchen:
Ich hatte noch nie eine Mitarbeiterin die mir ein Schw-anzfoto von ihrem Freund gezeigt hat und mich um meine Meinung danach gefragt hat.




Lustige Vorstellung.

23.09.2020 06:20 • x 1 #19


E
Zitat von zebra2020:
Heutzutage achte ich im Beruf darauf, dass man mir mein Le.sbischsein bloß nicht ansieht/anmerkt. Verkleide mich quasi u kann damit inzwischen leben. Weil es es geht ja schließlich um's Überleben.

Und das ist echt traurig! Aber ich kann es sehr gut nachvollziehen. So lange die Schubladen noch so fest in den Köpfen sitzen, werden alle, die sich nicht nach diesem Schema verhalten/kleiden irgendwo in eine komische Ecke geschoben. Das ist extrem schade. Warum darf ein Konzernchef nicht einfach mal einen Rock anziehen wenn er Bock drauf hat? Oder warum muss die Sekretärin im Kostümchen rumlaufen? Klar neigt der Mensch dazu, Kategorien zu bilden, um in der Welt klar zu kommen - aber die Menschen übertreiben das ab und zu, es muss ihnen nur bewusst werden.
Mein Lieblingskurzfilm zu diesem Thema (falls ihn jemand hier noch nicht kennt):
https://www.woman.at/a/video-rollentaus...d-majority

23.09.2020 06:28 • x 2 #20


WW-Bärchen
Zitat von zebra2020:
Lustige Vorstellung.

Aber leider die traurige Wahrheit
10 Männer in einem Raum zur Projektbesprechung.
Spätestens in der ersten Pause zieht einer ein Handy hervor und zeigt die Tit-ten seiner Frau/Freundin/Affäre.
Fünf andere fangen sofort auf ihrem Handy an auch solche Fotos zu suchen um sie zu zeigen.
Traurige Wahrheit

23.09.2020 06:29 • x 2 #21


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Zitat von WW-Bärchen:
Spätestens in der ersten Pause zieht einer ein Handy hervor und zeigt die Tit-ten seiner Frau/Freundin/Affäre.

Mir wird schlecht - das ist unglaublich. Wenn das die Frauen/Affären wüssten, wären sie über alle Berge!
Hab ich aber auch noch nie von gehört - saß ja auch noch nie in reinen Männerrunden, denn wenn ich dabei bin, ist es keine Männerrunde mehr...

23.09.2020 06:31 • x 3 #22


E
Noch ergänzend: mein bester Freund ist sch.wul u auch Anwalt. Als er mich hier kürzlich besuchen kam mit seinem Freund (Zahntechnikermeister) u wir unterwegs waren fiel mir auf, dass wir aussehen wie Ghettokids. Niemand auf der Straße würde denken, wir sind Anwälte oder Zahntechnikermeister. Mein Freund meinte: vermutlich brauchen wir das irgendwie als Ausgleich - weil wir uns im Beruf immer so zusammenreißen. Haben btw Selfies vor dem Bundesverwaltungsgericht gemacht. Fand ich btw. irgendwie sehr niedlich, dass er unbedingt zum Bundesverwaltungsgericht wollte u wir dort unbedingt Selfies machen mussten.

23.09.2020 06:32 • x 1 #23


Scheol
Zitat von WW-Bärchen:
Aber leider die traurige Wahrheit
10 Männer in einem Raum zur Projektbesprechung.
Spätestens in der ersten Pause zieht einer ein Handy hervor und zeigt die Tit-ten seiner Frau/Freundin/Affäre.
Fünf andere fangen sofort auf ihrem Handy an auch solche Fotos zu suchen um sie zu zeigen.
Traurige Wahrheit



Du hast nicht wirklich mit vielen Frauen zusammen gearbeitet hat es den Anschein......

26 Jahren Behörde , 90 Prozent Frauen , meine Abteilung 3500 Mitarbeiter. Da sind Frauen weitaus schlimmer wie Männer beim erzählen.

23.09.2020 06:56 • #24


E
Zitat von Emma75:
Mir wird schlecht - das ist unglaublich. Wenn das die Frauen/Affären wüssten, wären sie über alle Berge!
Hab ich aber auch noch nie von gehört - saß ja auch noch nie in reinen Männerrunden, denn wenn ich dabei bin, ist es keine Männerrunde mehr...


Danke für das Video! Ich kannte es noch nicht u habe es gleich mal bei FB gepostet.

Nun ja, ich kenne Männer-/Jungsrunden in meiner Eigenschaft als les.bisch-androgyne Frau von früher u wurde da dann offenbar eben eher als männlicher Kumpel wahrgenommen. Was Männer/Jungs da so ablästerten war schon echt krass. Ebenso bei WA. Was mir da manchmal für Videos geschickt werden, weil man offenbar denkt, ich sei eine Art männlicher Kumpel.... Hab sofort geantwortet, dass ich solche Videos nicht haben mag....

23.09.2020 07:05 • x 2 #25


DieFrau
@Tin_ und @Scheol bitte nicht hier diskutieren. Ich glaube Scheol ist ein Gentleman und ich bin mir sicher wenn die Frau ihm sagt, sie möchte das alles nicht haben, dann würde er es lassen.

Zitat von zebra2020:
Heutzutage achte ich im Beruf darauf, dass man mir mein Le.sbischsein bloß nicht ansieht/anmerkt.


Aber warum? Du bist wie du bist, zeig das mit Stolz. Ich bin mir sicher viele verstecken sich und würden am liebsten offen zeigen wer sie sind. Jemand muss damit anfangen. Denn du fühlst dich mit der Maske auch nicht wohl?

Zitat von zebra2020:
Männlich, weiblich, das sind doch alles 6sistische Kategorien

Zitat von Dracarys:
Merkwürdiger Thread im Jahr 20.


Ich finde wir sind zum einen alle gleich, zum anderen unterschiedlich. Wir sind alle Menschen aber Kategorien- Frauen, Männer, Hetero, Homo, Bi etc. Irgendwie muss man uns bezeichnen. Das Problem liegt nicht in der Kategorisierung snd im Vorurteil bzgl eine Kategorie. Hinter diesem Gleichheitsgedanken steht immer die Angst dass man ungleich behandelt werden könnte. In einer gesunden Gesellschaft, Community, geschieht das nicht und ich glaube danach sollten wir streben. Das fängt aber mit Erziehung an. Deshalb finde ich dass die Verantwortung bei jedem liegt, das zu sein was man ist und den Unterschied zu anderen als was schönes, authentisches zu sehen. Ich liebe Unterschiede und je unterschiedlicher wir sind desto interessanter sind wir einander. Meine Sicht...

Wenn eine Frau mit langen Körperhaaren herumlaufen möchte WEIL SIE SICH DAMIT WOHLFÜHLT dann sollte sie es tun. WENN SIE ES ABER MACHT UM IHRE UNABHÄNGIGKEIT VOM MANN zu demonstrieren, dann finde ich es falsch.

Zitat von BrokenHeart:
Mir doch egal, denen fehlt einfach eine gewissen Hirnwindung, aber dafür können die ja nix.


Haha

Also mich juckt es wenn man mich versucht zu reduzieren. ZB habe ich etwas körperbetontes angezogen oder ein Bild in Bikini gemacht, so kommen Kommentare von Frauen die prüde sind, dass ich halb *beep* herumlaufe. Ja und? Meine Sache?
Oder der Satz - Klar möchte dich jemand nur für 6 haben wenn du Röcke trägst. Das Problem ist nicht in meinem Rock snd in einem bestimmten hormongesteuerten Mann. Chauvinisten habe ich auch erlebt und sie widern mich an. Ich wünsche mir Frauen lassen sich nicht einschüchtern und bleiben einfach das was sie sind.

Zitat von Emma75:
Leider habe ich einen Mann geheiratet, der selbstverständlich davon ausging, dass Haushalt und Kindererziehung alleine Frauensache ist.


Wenn eine Frau das gerne macht, soll sie es tun, doch die Kinder haben 2 Elternteile also sollten beide sich um die Kinder kümmern.

Ich seh nicht was so merkwürdig an meinem Thread ist, das Thema ist immer noch aktuell.

23.09.2020 07:13 • x 1 #26


DieFrau
Zitat von Emma75:
Wenn das die Frauen/Affären wüssten, wären sie über alle Berge!


Das traurige ist dass das nicht alle tun würden. Manche stecken immer noch zu viel zurück, weil sie Verlustängste haben. Anstatt zu gehen, lernen sie zu akzeptieren.

23.09.2020 07:15 • x 2 #27


Sentimentalo
Zitat von Tin_:
Aber natürlich liegt es an mir...


Natürlich liegt es an dir, wenn hier aus einer sachlichen Diskussion im Nu ein Krawall gemacht wird. Bleib weg, wenn du nicht sachlich und respektvoll bleiben kannst!

23.09.2020 07:23 • x 1 #28


E
Zitat von DieFrau:

Aber warum? Du bist wie du bist, zeig das mit Stolz. Ich bin mir sicher viele verstecken sich und würden am liebsten offen zeigen wer sie sind. Jemand muss damit anfangen. Denn du fühlst dich mit der Maske auch nicht wohl?



Ich bin selbstständig u damit viel ungeschützter als in einem Angestelltenverhältnis oder in einer Behörde. Das ist für mich der Grund. Ich würde mit Mandanten z.B. auch nie über Politik sprechen. Würde ich mich im Beruf so kleiden u verhalten wie ich bin, nämlich im Herzen androgyn bis hin zu trans, hätte ich wohl bald keine Arbeit mehr.

Und wovon ich auch nichts halte: in einer Blase zu leben. Bin froh über mein sehr, sehr buntes, privates Umfeld, das eben nicht nur aus L.esben, Sch.wulen etc. besteht, was bei vielen nämlich der Fall ist. Gilt für mich auch im Beruf. Ich mag die Vielfalt u würde z.B. nie als Anwältin nur für LGBTIQA-Leute tätig sein wollen.

Ich dachte bei deinem thread btw auch erst: voll überflüssig. Aber nun fällt mir auf, wie aktuell u wichtig das Thema Geschlechterrollen weiterhin ist. Danke!

23.09.2020 07:28 • x 1 #29


A
Mir ist dass alles zu gewollt. Mag an meinem biblischen Alter liegen. Ich lege keinen Wert drauf, dass in offiziellen Schreiben die GendersterndingensInnen angewandt wird, mir ist es schnuppe, wenn nur die männliche Form benutzt wird. Deswegen fühle ich mich nicht herabgesetzt. Ich habe auch kein Problem damit, wenn mir jemand in den Mantel hilft, die Tür aufhält oder mich zum Essen einlädt. Ich lade auch entspannt zum Essen ein und verdiene mir damit keinen Extrapunkt. Wenn mir ein Mann mein Rad reparieren will - bitte, gerne. Ich kann es (noch immer) nicht und freue mich drüber. Will mir jemand die Einkaufstaschen hochtragen ... bitte gerne, es bricht mir kein Zacken aus der Krone. Diese ganze Diskussion ist mir zu überkandidelt. Will ich ein Kleid und Klickaklacka-Schuhe anziehen, tue ich das und es ist mir schnuppe, welche Phantasien dem Gegenüber durch den Kopf gehen (ich vermute, eher gar keine ). Ob ich schon mal nur aufs körperliche reduziert wurde? Keine Ahnung - bin da total unempfindlich (oder unsensibel).

Von Frauen hab ich bisher keine negativen Vibes mitbekommen. Auch das schiebe ich auf meine Unempfindlichkeit.

Chauvis kommen in meiner Welt nicht vor. Im Gegenteil. Eher sind die wichtigen Kerle in meinem Leben verspannt so sehr auf Gleichstellung bedacht, dass ich schon innerlich grinsen muss und auch mal darauf hinweisen, dass ich jetzt grad nicht selbständig agieren möchte und lieber ein Mann die anstehenden Aufgaben erledigt. Ich mag mich zurücklehnen, und mal das starke Geschlecht machen lassen. Das ist doch unsere Vorteil, meine Damen: Wir KÖNNEN emanzipiert durch die Welt marschieren, aber wir dürfen durchaus auch entspannt mal das männliche Gehabe für uns nutzen.

23.09.2020 07:32 • x 6 #30


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