Frau nach Affäre zurück - was ist gewonnen?

Ich, gerade eben zu meiner Zehnjährigen Tochter Ordnung ist das halbe Leben

Ihre Antwort: und ich lebe in der anderen Hälfte.

Ja, Glück ist relativ und kommt oft im vorbeigehen.

Mir geht es darum, den Fokus auch mal auf etwas anderes zu lenken, als auf das, woran es gerade mangelt.

Hier lese ich so oft 'Materielles, Geld das bedeutet mir nichts ... geschrieben von denen, die es haben. Man sollte es sich einmal bewusst machen.

Glück das bedeutet auch : morgens aufwachen und seine Glieder bewegen zu können, in einer warmen Wohnung zu sitzen wenn es kalt ist. Ein Frühstück zu haben. Einen Urlaub zu machen. Ein B. trinken zu gehen. Shoppen gehen ist manchmal wie Medizin....

Alles Dinge, die wir selbstverständlich hinnehmen weil wir es gewohnt sind.
In einer Partnerschaft wird auch oft über die Jahre alles sehr selbstverständlich genommen. Es macht nicht mehr glücklich, allenfalls zufrieden und irgendwann langweilig. Dann kommt der große Knall....in welcher Form auch immer.

Letztendlich ist es aber so, das nur eine gute Mischung aus allen diesen Komponenten (harmonsiche Partnerschaft, Gesundheit und materieller Wohlstand ) dauerhaft zufrieden und immer mal wieder - als Sahnehäubchen- glücklich macht. Aber nur dann, wenn man es auch wirklich bewusst wahrnimmt.

Und alle diese Komponenten erfordern ständige Pflege. Leider müssen wir das erst schmerzhaft lernen und manchmal ist es dann auch zu spät. ...wenn eines davon fehlt, können die anderen es kaum ersetzen und unser Leben gerät vollkommen in Schieflage. ...

Ich war glücklich, habe es damals vielleicht nicht genug gezeigt?

Es will mir einfach nicht in den Kopf wie sie aufgrund von Gefühlen, derer sie sich ja nicht mal sicher ist, ihr ganzes Leben inkl. meines und das unserer Tochter zur Disposition stellt.

Wenn ich das verstehen würde (sie erklärt es mir nicht) käme ich vielleicht darüber hinweg....

Zitat von Random:

Ich, gerade eben zu meiner Zehnjährigen Tochter Ordnung ist das halbe Leben

Ihre Antwort: und ich lebe in der anderen Hälfte.

Ja, Glück ist relativ und kommt oft im vorbeigehen.

Boahhh..der hätte von meiner sein können.
Ein kluges Kind..

Zitat von Eumel23:

Ich war glücklich, habe es damals vielleicht nicht genug gezeigt?

Es will mir einfach nicht in den Kopf wie sie aufgrund von Gefühlen, derer sie sich ja nicht mal sicher ist, ihr ganzes Leben inkl. meines und das unserer Tochter zur Disposition stellt.

Wenn ich das verstehen würde (sie erklärt es mir nicht) käme ich vielleicht darüber hinweg....

Dafür muss etwas lange gefehlt haben..

Ach Eumel... da gibt es nichts zu verstehen.

Eben weil wir Menschen sind und eben weil wir all das Gute, was wir haben als zu selbstverständlich hinnehmen.

Ich sage ganz bewusst 'wir' weil das jeden betrifft, auch diejenigen, die sich gerne als unfehlbar darstellen.
Da geht das Schicksal nur einfach andere Wege und die Versuchung zeigt sich nicht in einer Form der sie nicht widerstehen können. Manche sind anfälliger aufgrund ihrer Erziehung oder ihrer Gene.. und der Zufall spielt eine große Rolle. ..

Glück ist doch etwas momentanes bzw kurzfristiges....
vielleicht wie ein Rausch, und wie grönemeyer so schön singt jeder Rausch ist nur auf Zeit....
oft beurteilen wir das Glück unsers Lebens doch in der Rückschau. da und da , in der und der Situation war ich glücklich. heißt doch: ich hatte glückliche Momente!

Zufriedenheit hingegen ist das, was sich in meiner Vorstellung mehr langfristig ergibt. als eine Art gesamturteil. und ich persönlich strebe nicht das große Glück an, sondern eine hohe Zufriedenheit mit meinem Leben.
dazu gehören auch Glücksmomente, klar.
aber DIE sind in meiner Vorstellung nun wahrlich nicht das , es Bitteschön ab jetzt jeden Tag mein Leben bestimmen soll.


noch etwas anderes:
wenn sich jemand entliebt , ist es aus meiner Sicht sehr schwer, in einer Beziehung zu bleiben.
und sei es ein noch so schicker goldener Käfig. es bleibt in solchen Fällen ein Käfig.
aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen: war die körperliche Anziehung bei mir in einer Beziehung einmal weg, kam sie niemals wieder.
dafür hätte mir der Mensch sonstwas bieten können.
ich hatte auch mal als ganz junge Frau einen sehr reichen Mann, ein tolles Haus und allen erdenklichen Luxus.... ich bin wieder in meine kleine studentenbutze gezogen, in dem vierten Stock, aus der er mich, wie er sagte, vorher gerettet hatte....
ein Leben mit einem Menschen, den ich nicht mehr begehre- undenkbar.

dafür habe ich alles aufgegeben, was er mir an Luxus bot, und es hat mich nullkommanull gekümmert!

daher kann ich mich in die Frau des TE einfühlen. wenn sie wirklich deutlich sagt, es sei keinerlei verlangen mehr da, die körperlich nahe zu kommen, --- da seh ich persönlich wenig Chancen, dass sich DAS regeneriert!

alles, was ich hier bisher von der Frau gelesen habe, finde ich recht authentisch und aufrichtig.
sie gibt euch eine Chance, aber für erloschene Gefühle kann niemand etwas.

viel Glück!

Zitat von sade:

Zitat von machtlos:

Zitat von Eumel23:

Ja, Resignation, ich sehe das bei mir.

Eben gab es wieder lange Gespräche. Sie sagt es gehe gar nicht um ihn (den AM), auf ihn kann sie nicht bauen. Es ginge um mich oder eben nicht um mich. Worauf ich frage warum sie denn nicht endlich entscheide zwischen mir und nichts. Passiert nicht, entscheiden muss wieder ich.

Die Hoffnung schwindet von Tag zu Tag, in Gedanken kaufe ich schon neue Möbel, eine Waschmaschine usw.. Das wird nichts mehr. Es fehlt der Auslöser der mir die Augen öffnet die und zum Handeln zwingt, er wird kommen.

Dann ziehe es durch. Ich war in der glücklichen Lage, dass mein Haus und ein großer Teil des Inventars schon da war, bevor ich meine Frau kennen lernte.

Ich konnte sie vor die Tür setzen , ohne in Bananenkisten im Wohnzimmer zu sitzen.

Lass sie ackern. Meine kam vom elterlichen Kinderzimmer direkt ins voll ausgestattete EFH. War nicht einfach für sie, dann mit einer 70 qm großen Wohnung ohne Garten und mit teilweise gebrauchten Möbeln klar zu kommen.

Aber nur so lernen unsere Frauen zu schätzen, was sie mal eben so, wegen ein paar Schmetterlingen im Bauch, aufgegeben haben.

Ich glaube, meine Frau merkt jetzt erst, wie gut sie es eigentlich hatte.

Aber so ist das Leben.

Schau auf Dich und Dein Kind. Deine Frau war lange genug egoistisch. Sei es auch. Spiele nicht den Notnagel für den inkonsequenten AM.

Gruß und Kuss,
Jens

Genau: so ticken wir Frauen. Jedenfalls in Eurer Wahrnehmung.
Ich kann Dir versichern: ich lebe sehr komfortabel (allerdings habe ich das durch mein nicht so geringes Einkommen mit finanziert), aber darauf könnte ich jederzeit verzichten. In der Zeit, als wir getrennt waren, wollte mein Mann einen Lösung innerhalb unseres Hauses. Ich habe heimlich Wohnungen besichtigt und wirklich davon geträumt, endlich mit unseren Kindern alleine zu leben, Sch..auf das Haus, die Putzfrau, den Garten, die Luxuskarren.
Ganz ehrlich: sind wir in Euren Augen alle käuflich? Jahrelang einen gefühlskalten Mann und miesen S., aber Hauptsache ich wohne privilegiert? Mein lieber Schwan, 1950 ist ja nun schon ein bisschen vorbei ...

Du hast mich komplett falsch verstanden

Danke für Deine ehrliche Antwort, Juliet!

Nun, sie sucht körperliche Nähe, nimmt meine Hand und umarmt mich im Bett (wenn ich denn dort schlafe....) nur ergibt sich daraus meist nicht mehr, weil sie eben kein 6uelles Verlangen hat.

Es ist vollkommen richtig dass niemand etwas für erloschene Gefühle kann - und sie ist in diesem Punkt sehr ehrlich.

Aber genau an diesem Punkt scheiden sich die Geister und endet unsere Diskussion, bei uns zu Hause wie hier im Forum:

Wie lange können/ sollen Verliebtheitsgefühle und 6uelle Anziehungskraft anhalten? 3, 5 oder 10 Jahre? Ich glaube jeder wird zustimmen dass diese Gefühle im Laufe der Jahre, mit Geburt der Kinder, etc. nachlassen.

Und die Konsequenz daraus heisst Trennung und/oder Affären? D.h. serielle Monogamie ist die einzig wahre Lebensform und Konsequenz daraus? Wenn es nicht mehr kribbelt weiterziehen?

Also Kinder, Haus, gemeinsame Lebensplanung aufgeben wegen mangelnden Verliebtheitsgefühlen?

Nun, ich begehre meine Frau noch, nicht wie in den ersten Jahren, aber immer noch genug (für mich).
Meine ERWARTUNGSHALTUNG war auch nie, in permanenter Verliebtheit zu altern.

Sie sagt, sie liebt mich, aber die Gefühle haben sich verändert.

Ich konnte mit dem Verliebtheitslevel den wir hatten gut leben, ihr hat scheinbar etwas gefehlt. Nach der Affäre kann ich nun schlechter mit dem Ist-Zustand umgehen.

Was ist die Wertigkeit eines Lebenspartners und die eines Liebhabers? Kann man/ muss man beides sein über 10, 20 Jahre oder länger?

Meine Frau hat hier auch keine Antworten, denn sie schafft es ja auch nicht mich zu verlassen bisher.

Ich bin enttäuscht, für mich gehen Loyalität und Lebenspartnerschaft über anfängliche Verliebtheitsgefühle hinaus.

Immerhin ist sie offen mit Dir. Sie macht es sich auch nicht leicht. Hilft Dir / Euch gerade nicht weiter, aber sie verhält sich noch sehr Loyal und sieht in Dir noch jemanden den sie resperktiert. Sie reflektiert sich selbst. Finde ich ganz gut. Aber sich erzwingen kann man nichts.

Sie würde gerne wieder für mich fühlen wollen.
So etwas kann man sich - aus meiner Sicht - ggf. mit viel Zeit, Gesprächen und gemeinsamen Aktivitäten wieder versuchen zu erarbeiten. Das ist meine rationale Sicht der Dinge.

Sie, von Emotionen geleitet, nimmt es nicht in ihre Hand.

Erschwerend kommt hinzu dass ich nach dem Lügen und Betrügen sicherlich nicht in Stimmung bin, die Einfahrt jedem morgen mit frischen Rosenblüten zu bestreuen wenn sie aus dem Haus geht.

Ich bin weder reich noch hänge ich gedanklich in den 50ern fest.

Meine Frau ist direkt vom Elternhaus bei mir eingezogen und musste sich nie, wie andere junge Menschen, etwas aufbauen. Alles war da. Und da liegt der Hase im Pfeffer.

Sie hat mir bis kurz vor Beginn der Affäre regelmäßig mitgeteilt, wie toll wir zusammen passen und wie sehr sie mich liebt. Wir wollten eigentlich gerade das zweite Kind in Angriff nehmen.

Ich habe sie nach Bekanntwerden der Affäre mehrfach nach dem Warum gefragt.

Ich habe keine Antwort erhalten.

Jetzt wo ich beim Anwalt wegen der Scheidung war, hat sie wohl mit der Affäre Schluss gemacht.

Ich weiß, dass Sie unseren Bekanntenkreis vermisst. Auch vermisst sie meine Familie und hat ein schlechtes Gewissen, weil der Kleine gerne wieder Mama und Papa hätte. Sie vermisst das große Haus mit Garten, wo der Kleine immer spielen kann. Sie vermisst die tolle Nachbarschaft. Die Umterstützung im Alltag vermisst sie.

Das hat sie mir alles gesagt. Allerdings sagte sie bisher noch kein einziges Mal, dass sie explizit mich vermisst....

Ich wollte in meinem letzten Post keine Schelte an die gesamte Frauenwelt erteilen. Da ging es einzig und allein um meine Frau. Und da ich bei der Beschreibung von Eumels Frau viele Parallelen entdeckte, eventuell auch um sie.

Gruß und Kuss,
Jens

@Eumel

Ja die Sache mit dem Begehren. Findest du, dass nach der Verliebtheit die Liebe beginnt und dadurch das Begehren aufhört? Also wenn das Verlangen aufgrund der Frequenz nachlässt geht konform, aber aufhört?
Da stimmt doch dann mehr nicht mehr in der Beziehung.
Begehren ist ja nicht nur rein körperlich. Begehren lebt ja auch gekoppelt an Emotionen wie Respekt, Loyalität, Aufrichtigkeit. Verlangen nach der Person und nicht ausschließlich an Körperlichkeit ... gerade, wenn man aus der Verliebtheit in die nächste Phase kommt und es sich nich mehr festigen sollte.

@nurwunderb:

Ich stimme zu, das Begehren sollte nicht ganz aufhören. Es liegt scheinbar mehr im Argen bei ihr in Bezug auf mich.

Was das ist weiss ich nicht, sie sagt es nicht, vermutlich weiss sie es selbst nicht.....